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Beyerdynamic Blue Byrd

Bluetooth-In-Ear-Kopfhörer mit Klangpersonalisierung

Kurz & knapp

Beyerdynamic platziert das Modell Blue Byrd in der Preisklasse oberhalb von 120 Euro. Dafür darf man einiges erwarten. Technisch bietet der federleichte In-Ear-Hörer hochwertige Codecs und eine personalisierte Klanganpassung. Sein Klang ist zwar nicht neutral aber durchaus ansprechend, steht allerdings auch in harter Konkurrenz zu Mitbewerbern, die mitunter günstiger ausfallen. Abzüge gibt es bei der Akkulaufzeit und der Bedienung.

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Eine explizit leichte In-Ear-Lösung für den Mobileinsatz hat Beyerdynamic mit dem Modell Blue Byrd im Programm. Das Bluetooth-Modell arbeitet mit einem Verbindungskabel statt eines Nackenbügels, was ebenso wie die schwarzen Kunststoffgehäuse der dynamischen Treiber zu einem Einsparen von Gewicht führt. Auf ein praktisches Aneinanderhaften der Ohrstöpsel per Magnet muss man dabei verzichten.

[UPDATE] Inzwischen hat Beyerdynamic die zweite Generation der Blue Byrd vorgestellt: Unsere aktuelle News dazu findet ihr hier.

Technisch punktet die Konstruktion mit modernen Codecs: AAC liefert gute Klangqualität unter iOS, während der schnelle aptX LL Codec für eine besonders gute Bild-Ton-Synchronisation bei der Filmwiedergabe sorgt und auch sonst technisch dem SBC-Standard überlegen ist. Als weitere Besonderheit wartet der Blue Byrd mit einer Klangpersonalisierung aus dem Hause Mimi Defined auf, die bessere Hörergebnisse verspricht.

Die Spielzeit gibt der Hersteller mit sechs Stunden an, was den Blue Byrd – gemessen an der Konkurrenz – eher im hinteren Mittelfeld platziert. Aber sei’s drum: Für längere Zugfahrten und den Sporteinsatz sollte die Batteriereserve reichen, ehe man das Gerät per USB-C-Kabel wieder auftanken muss.

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Praxis

Der Sitz der Konstruktion ist dank einer Auswahl von fünf unterschiedlich großen Silikonpassstücken gut. Die Stöpsel sitzen dabei sicher im Ohr und bieten eine durchschnittliche Isolation von Außengeräuschen. Der leichte mechanische Aufbau ist durchaus vorteilhaft im mobilen Einsatz, besonders stabil wirken die Kopfhörer und die Fernbedienung allerdings nicht. Auch habe ich in der Praxis einige Einwände: Zwar erfolgt das Pairing zügig, allerdings gab es gelegentliche Aussetzer bei der Tonwiedergabe in Kombination mit einem iPhone 8. Auch könnte die Entkopplung von Bewegungsgeräuschen besser sein, was eventuell am Kunststoffgehäuse liegt.

Die Fernbedienung bietet diverse Funktionen. Ihre drei Schaltbereiche sind dabei lediglich durch die Druckposition abgegrenzt, die man leider nicht sicher ertasten kann. Über die vorderen und hinteren Schalter steuert man die Lautstärke. Der mittlere Taster dient dem Ein- und Ausschalten, was nicht immer sicher funktionierte. Im eingeschalteten Zustand startet und stoppt man mit dem gleichen Taster die Musikwiedergabe sowie Telefonate. Ein längerer Druck ruft den Sprachassistenten im Smartphone auf, während Mehrfachklicks zwischen den Titeln springen. Sogar vor- und rückwärtsspulen kann man mit dieser Taste.

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Klangpersonalisierung

Die kostenlose MIY App für iOS und Android ermöglicht eine klangliche Anpassung an das eigene Gehör. Diese MOSAYC getaufte Klangpersonalisierung basiert auf einem jederzeit wiederholbaren Hörtest. Dabei werden beiden Ohren diverse Frequenzen in unterschiedlicher Lautstärke vorgespielt, die man bestätigen muss. Im Anschluss wird ein Hörprofil errechnet, das zudem abhängig vom angegebenen Alter ist. Mit dem Ziel, Hörschwächen zu kompensieren, wird die ermittelte Frequenzkorrektur dem Musiksignal in variabel regelbarer Intensität aufgeprägt, vergleichbar mit einem komplexen Equalizer.

Und tatsächlich liefert das Ergebnis mehr Klarheit im Höhenbereich und mehr Tiefgang – ein durchaus positiver Effekt, der allerdings auch mit einer Pegeländerung einhergeht und damit A/B-Vergleiche erschwert. Leider lassen sich keine unterschiedlichen Hörprofile für unterschiedliche Anwender speichern. Ergänzend liefert die App auch Statistiken zur Dauer des Musikkonsums in Kombination mit der genutzten Lautstärke.

Klang

Die geschlossenen, dynamischen Treiber sorgen in Kombination mit den hochwertigen Codecs, die dem Hörer übrigens per Sprachmitteilung mitgeteilt werden, für eine anständige Klangleistung. Getestet wurde der Blue Byrd bei eingeschalteter Klangpersonalisierung mit einem iPhone 8 (AAC). Das Ergebnis ist ein druckvoller Klang, der über den gesamten Frequenzbereich recht stimmig und mit angenehmer Offenheit daherkommt. Die Pegelreserven sind ausreichend, bei gleichzeitig guter Isolierung nach außen.

Der Bass ist konturiert und liefert zudem die nötigen Informationen zur Tonhöhe und Dynamik. Auch an Tiefbass fehlt es nicht. Die Klangpersonalisierung fügte dem Klangbild in meinem Fall eine Bass- und Höhenanhebung hinzu. Abhängig vom Intensitätsregler wird das Klangbild damit gefühlt zwar druckvoller, überlagert aber durch die zusätzliche Bassenergie auch zunehmend den Mittenbereich. Dabei kam es bei hohen Wiedergabepegeln sogar zu einer Überlastung der Treiber. Entsprechend empfiehlt es sich, mit dem Intensitätsregler zu spielen. Das Handbuch gibt dabei einen Richtwert von 50 Prozent vor. Wer es neutraler mag, sollte meines Erachtens deutlich niedrigere Werte wählen.

Hat man den richtigen Wert gefunden, bietet auch der Mittenbereich eine gute Detailauflösung und eine saubere Reproduktion von Instrumenten und Stimmen. Und auch in den höheren Frequenzen bringt der Blue Byrd eine ansprechende Auflösung und Transparenz, ohne dabei scharf zu tönen.

Den Aufbau des Stereopanoramas und zugehörige Bewegungen würde ich noch als gut bewerten, während Rauminformation eher schwach ausgeprägt sind. Schließlich erhält die Sprachqualität beim Telefonieren nur eine mittlere Note.

vor 5 Jahren von Ulf Kaiser
  • Bewertung: 3.25
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)10 - 25.000 Hz
  • Gewicht ohne Kabel6 g

Lieferumfang

  • 5 Paar Silikon-Passstücke
  • USB-Ladekabel
  • Transporttasche

Besonderheiten

  • BT-Version: 4.2
  • BT-Codecs: SBC, mSBC, AAC, aptX, aptX LL
  • BT-Profile: HSP, HFP, A2DP, AVRCP, SPP, GAP, SDP
  • MOSAYC Klang-Personalisierung via App für iOS und Android

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