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Behringer BH 470

Geschlossener Studio-Kopfhörer mit ausgewogenem und detailliertem Soundarrangement

Kurz & knapp

Mit dem BH 470 ist Behringer ein Top-Kopfhörer zum Schnäppchenpreis gelungen. Er trumpft mit einem sehr ansprechenden Design, leichter Konstruktion, einer üppigen Polsterung und einem homogenen als auch transparenten Klangbild auf. Obwohl sein Sound leicht den Bass betont und damit die für das Studio erforderliche Klangneutralität etwas schmälert, verfallen ihm weder Mitten noch Höhen. Sämtliche Details tischt er natürlich auf, so dass dieser Kopfhörer sicherlich auch zum Besteck bei so mancher DJ-Tafel gehören könnte.

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Behringers Studio-Kopfhörer BH 470 überzeugt mit einem leicht bassbetonten, dennoch homogenen und transparenten Klang, dazu mit einem sehr ansprechenden Design und angenehmen Tragekomfort.

Beim ersten Blick auf den Behringer BH 470 traut man seinen Augen nicht: Dieser 20-Euro-Kopfhörer wirkt vom Auftreten sehr professionell, seine im braunrot-anthraziten Farbmix getauchten Konturen wirken gar edel. Die großen ovalen Muscheln zieren auf ihrer dunkelbraunen matten Oberfläche auffallend, aber dezent den Behringer-Brand. Die Chrom-Phase am Rand wertet das Design zusätzlich auf und liefert einen smart schimmernden Bling-Effekt. Auch von der Verarbeitung wirkt der Kopfhörer nicht billig: Die grau-silbernen Manschetten und Kapselaufhängung sind zwar aus Plastik, wurden aber nicht aus einem Guss gefertigt, die dafür notwendigen Verbindungen nicht geklebt, sondern verschraubt. Bei den in neun Steps ausziehbaren und einrastenden Bügelverlängerungen setzt Behringer auf stabiles Metall, an der Innenseite vermutlich aus optischen Gründen mit einem anthrazitfarbenen Plastestrang verstärkt. Die äußert weiche Polsterung mit einem Überzug aus rotbraunen Lederimitat sowohl am Kopfband als auch den ohrumschließenden Earpads verspricht sehr angenehmen Tragekomfort.

Für einen Kopfhörer mit dieser Attitude berappt man in der Regel das Fünf- bis Zehnfache. Also, wo ist dann der Haken?! Qualitative Abstriche muss man in der Irreversibilität der Kapselpolster und des an der linken Muschel festverbundenen Spiralkabels mit 3 Meter Länge in Kauf nehmen. Dazu verzichtet man auf eine Tasche zum Schutz. Aber bei diesem Kampfpreis kann man sich im Verschleißfall auch einfach einen neuen leisten. Lediglich einen Adapter von Mini- auf 6,3 Millimeter-Klinkenstecker gibt’s als Beiwerk obendrauf.

Der Tragekomfort

Obwohl der BH 470 von seiner Größe sehr mächtig wirkt, ist er mit 220 Gramm (ohne Kabel)ein wahres Leichtgewicht. Damit trägt er nicht auf dem Kopf auf. Die Plastikkonstruktion zahlt sich in dieser Disziplin aus. Die äußerst üppige Polsterung am Kopfband und den Muscheln federt den vom Bügel ausgeübten Druck sehr gut ab. Vermutlich könnten die Muscheln bei stundenlangen Sessions dennoch etwas unangenehm auf die Wangenknochen drücken.

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Für den optimalen Sitz auf den Ohren sorgen zum einen die ausziehbaren Bügelverlängerungen, deren verschiedene Größen recht leicht einstellbar sind und fest einrasten, damit nichts verrutscht. Zum anderen positionieren sich die Kapseln mit den Gelenken auf den Ohren, einerseits um die y-Achse (90 Grad) und andererseits um die x-Achse. Zudem können die Kapseln platzsparend für den Transport eingeklappt werden.

Die Muscheln bieten mit ihrer ovalen Treiberöffnung sehr viel Platz selbst für große Ohren, dazu sehr guten Halt. Denn die ohrumschließenden Earpads umklammern förmlich das Ohr, ohne einzuengen. Auch zwischen Treiber und Ohr bietet der BH 470 genügend Platz, um Raum für die Entfaltung des Sounds zu schaffen, aber auch damit sich bei deftigen Lautstärken keine Vibrationen auf die Ohren übertragen.

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Der Klang

Die Specs versprechen ein Klangbild, dass der professionellen Anwendung im Studiobereich würdig ist: 40 Millimeter große dynamische Treiber, die zwischen 20 bis 20.000 Hertz übertragen, dazu dank der sehr niedrigen Impedanz von 34,6 Ohm (gemittelt) und 102 Dezibel (Herstellerangaben) an Empfindlichkeit anscheinend recht lautstark. Dennoch sollte man für knapp 20 Euro nicht zu viel erwarten, oder doch?

Der Testkandidat bekommt auf seine Treiber elektronische Musik mit viel Tiefgang gespielt: Röyksopp „Sordid Affair“ und Moderat „Therapy“. Ich hätte dem BH 470 wahrlich nicht so viel Sub zugetraut. Zudem bietet sein warmer Groove, dessen Notation detailliert zu hören ist, genügend Spielraum für Mitten und Höhen. Mit anderen Worten, das Klangbild liefert eine leichte Bassbetonung, ohne Verlust der Transparenz für die Instrumente, die sich frequenziell oberhalb ansiedeln. Auch die Transienten, sei es durch Kicks oder Hi-Hat, überträgt er zackig und diszipliniert. Lieber musikalisch organisch anstatt synthetisch? Kool & The Gangs „Summer Madness” zelebriert er zumindest sehr ausgewogen. Auch hier kommt der Bass besonders gut zur Geltung. Selbst die schon beinah im Ohr schmerzhaften Frequenzen am Schluss des Stücks bringt ihn nicht an seine Grenzen.

Im direkten A-B-Vergleich zu Studio-Modellen der 200-Euro-Klasse empfinde ich diese Modelle nicht zu teuer, sondern den BH 470 eher zu billig. Denn die zu hörenden Unterschiede sind eher sehr feiner Natur, andere Modelle mögen sicherlich den oberen Frequenzbereich noch prägnanter darstellen. Aber beim bloßen Hören vermisst man es nicht. Sein Sound gefällt einfach! Auch im Studio kommen ihm seine Transparenz und sein glaubwürdiges Klangbild zu Gute, aber seine leichte Bassbetonung stellt sich beim Producing und Mischen etwas quer. Schließlich ist dabei ein noch ehrlicherer Sound gefragt. Daher attestiere ich ihm nur eine beschränkte Studio-Tauglichkeit. Auch von der Lautstärke ist er ein wahrer Brüller, denn dank der Empfindlichkeit und Impedanz drückt er selbst bei leistungsschwachen Kopfhörerausgängen ein knackiges Signal heraus. Mag man es mal richtig laut, nur zu! Denn selbst wenn der Pegel die Muscheln zum Vibrieren bringt, bildet der Kopfhörer das Signal konsequent unverzerrt ab. Die geschlossenen Muscheln isolieren zudem sehr gut von der Umgebung, das heißt, das Treibersignal weicht kaum an die Umgebung, Außengeräusche verunreinigen nur wenig den Sound. Deswegen ist der BH 470 auch eine Empfehlung für DJs, denn in Kanzeln geht es hörbar laut und auch rabiat zu, was er aber sehr gut toleriert.

vor 4 Jahren von Dirk Duske
  • Bewertung: 4.38
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Messdaten

Frequenzgang:

Außendämpfung:
Mehr Messdaten

Technische Daten

  • BauformOver-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
  • Impedanz34,6 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)98,21 dB
  • Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf640 g
  • Gewicht mit Kabel276 g
  • Gewicht ohne Kabel220 g
  • Kabellänge125 cm

Lieferumfang

  • Adapter auf 6,35 mm

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