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Fender FXA7

Handgefertigter In-Ear-Kopfhörer für Musiker

Kurz & knapp

Der Fender FXA7 ist ein Kopfhörer, den ich am liebsten in den Himmel loben würde: Verarbeitung und Handling ist auf Top-Niveau und der Klang ist sehr gut – aber die Frequenzüberhöhung im 5-6 kHz-Bereich zischelt mir einfach zu viel des Guten. Als Arbeitskopfhörer verrichtet er seinen Dienst perfekt, aber was das Hörvergnügen angeht, ist er eher anstrengend. Aber von den genannten Problemen abgesehen, ist der FXA7 ein richtig guter In-Ear-Hörer.

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Jetzt also auch Fender. Baut denn bald alle Welt Kopfhörer? Na ja, es hat ja auch alle Welt Kopfhörer auf und in den Ohren. Warum also nicht?

Und eigentlich ist der FXA7 – das Topmodell der neuen Fender In-Ear-Riege – keine Entwicklung von Fender selbst: Der Gitarren-Gigant hat sich Aurisonics einverleibt, einen renommierten Hersteller von In-Ear-Monitoring-Kopfhörer für Musiker aus Nashville. Dort wird der FXA7 in Handarbeit gefertigt, deshalb steht auf der Verpackung: „Designt and assembled in Nashville“.

Fast wie angepasst

Ähnlich wie bei einem individuell angepassten In-Ear-Hörer ist das Gehäuse des FXA7 so geformt, dass es komplett in der Ohrmuschel sitzt. Der Hersteller schreibt, man habe „viele tausend“ Ohren gescannt und auf Basis dieser Daten so eine Art Allerwelts-Ohrform ermittelt, welche in 95% aller Fälle passen soll. Für den perfekten, luftdichten Sitz muss aber – im Gegensatz zu wirklich individuell angepassten In-Ears – immer noch mit Ohrpolstern gearbeitet werden. Dafür finden sich ganze sechs verschiedene Paare SureSeals-Polster im Lieferumfang, mit denen man unbedingt experimentieren sollte, bis der Sitz der Hörer luftdicht sitzt.

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Die Verarbeitung des Hörers ist tadellos, das im 3D-Druck erstelle Gehäuse lässt sich zu Reparaturzwecken sogar aufschrauben. Im Gehäuse arbeiten zwei „Balanced Armature“-Treiber zusammen mit einem dynamischen 9,25mm-Treiber und einer Bassreflex-Öffnung. Eine Kombination, die sich im Klang, aber auch im Preis widerspiegelt.

Das Drumrum

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Der Kopfhörer kommt in einer Verpackung, die das Produkt sehr anschaulich präsentieren und dabei zuverlässig schützt. Fast schon zu zuverlässig: Ich brauche einige Zeit, bis ich die beiden Hörer vom Plastikhalter gepult habe, wo sie von transparenten Minigummiringen gehalten werden…

Im Lieferumfang befindet sich ein Beutel mit den erwähnten Ohrpolstern, außerdem bekommt man einen leider nur steckbaren Klinkenadapter, ein Putz-Tool und ein nettes, kleines Transport Case mit Fender-Logo. Als weitere Zugabe legt Fender zwei Gehörschutzstöpsel bei, die recht moderat, dafür aber sehr linear arbeiten.

Das Handling

Wie bei Bühnen-In-Ears üblich, verläuft das Kabel hinterm Ohr, dafür können die ersten Zentimeter Kabel in Form gebogen werden. Das Einsetzen ist etwas umständlicher als bei einfachen Stöpsel-Kopfhörern, aber wenn der FXA7 sitzt, dann sitzt er richtig sicher. Das Kabel ist leicht, hat kaum Neigung zum Verdrillen und ist zudem austauschbar.

Der Sound

Ich muss zugeben, der FXA7 hat es mir nicht leicht gemacht, ich hatte den Hörer viele Stunden bei allerlei Gelegenheiten im Ohr bis ich soweit war ein Fazit zu ziehen: Der FXA7 ist ein sehr guter In-Ear-Hörer, allerdings mit einer – für meine Ohren – seltsamen Abstimmung: einer massiven Überhöhung im Bereich von 5 bis 6 kHz. Dieser wird dermaßen gefeatured – und ich spreche nicht von Nuancen, sondern von ein paar Dezibel. Auf Dauer empfinde ich diese scharfe Abstimmung als ermüdend und es vermasselt mir wiederholt das Hörvergnügen. Und das ist sehr schade, denn alles was links und rechts dieses Sibilanten-Bergs geboten wird, ist richtig gut! Der Bass ist zwar fett, aber bis runter in die Sub-Frequenzen knackig und präzise. Die Auflösung in den Höhen ist sauber und detailreich. Die räumliche Darstellung eine Wucht, ich habe eine binaurale Aufnahme in der Test-Playlist, bei der man mit dem FXA7 das Gefühl hat, wirklich zwischen den Musikern zu stehen. Und der FXA7 ist schnell! Schnell genug, um auch feinste Transienten wiedergeben zu können, man hört zum Beispiel, wie der Stick des Drummers im ersten Kontakt auf das Becken fällt (vorausgesetzt natürlich die Aufnahme „bringt“ das). Doch immer wieder drängen sich die S- und Zischlaute in den Vordergrund.

Die einzige Erklärung, die ich für diese Klang-Abstimmung habe ist, die Tatsache, dass der FXA7 dezidiert als Bühnen-Kopfhörer konstruiert ist. Sänger oder Instrumentalisten freuen sich eventuell im Bühnen- oder Studio-Geschehen über die ausgeprägten Sibilanten, weil es Ihnen bei der Ortung des eigenen Signals hilft.

vor 8 Jahren von Chris Reiss
  • Bewertung: 4
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)14 - 22.000 Hz
  • Impedanz17,6 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)111,86 dB
  • Kabellänge125 cm

Lieferumfang

  • Transport Case
  • Putz-Tuch
  • Adapter auf 6,35 mm
  • Stoffbeutel
  • sechs Paar Ohrpolstern
  • 1 Paar Gehörschutz-Stöpsel

Besonderheiten

  • auch in Gold erhältlich

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