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Mackie MC-100

Geschlossener Studio-Kopfhörer zum Einsteiger-Preis

Kurz & knapp

Für gerade einmal 30 Euro sind die Mackie MC-100 ein Einsteiger-Kopfhörer mit dem man wenig falsch machen kann. Dabei lassen einen die ordentliche Verarbeitung und der sehr angenehme Sitz am Kopf, den günstigen Preis schnell vergessen. Wo das allerdings nicht passiert ist beim Klang: Er ist grundsätzlich gut und für Hobby-Anwendungen nicht zu beanstanden, seine Gewichtung in Richtung eines sehr starken Basses, eher dezente Mitten und schwächerer Höhen ist für kritische Anwendungen wie Tonarbeit im Studio oder Postproduktion aber auch den HiFi-Genuss nicht ideal. Als günstiger Playback-Hörer (wenn große Ensembles versorgt werden müssen), im Multimedia- oder Hobby-Bereich geht er aber völlig in Ordnung. Eltern allerdings, die ihren Kids einen günstigen Hörer mit eingebautem „Wow“-Effekt im Bassbereich und einer Gewissen „Sicherheitsreserve“ in Bezug auf die Lautstärke von Mitten und Höhen auf die Ohren legen wollen, würde ich den MC-100 sogar ausdrücklich empfehlen.

Vorteile:
  • Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Einsteiger-Kopfhörer mit starker Bassleistung
  • 40-Millimeter-Treiber
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Mackie erweitern ihr Produktsortiment mit einer gewagten Preisbarriere nach unten: Denn mit dem MC-100 stellen sie nämlich einen wirklich ausgesprochen preisgünstigen, geschlossenen Kopfhörer vor. Er rundet die Produktserie aus MC-150 (zum Test) und MC-250 (zum Test) nach unten hin ab. Was insbesondere deshalb spannend ist, weil sich schon die beiden anderen Modelle eine Preis-Leistung-Empfehlung bei uns verdienen konnten. Wir sagen also: Vorhang, respektive Ohren, auf für den MC-100.

Technisches

Wie in der kompletten MC-Serie, handelt es sich auch beim MC-100 um einen geschlossenen, ohrumschließenden Kopfhörer. Verbaut wurden hier 40-Millimeter-Treiber, deren Frequenzgang von 15 Hz bis 22 kHz reicht. Die Impedanz beträgt 32 Ohm, so dass der Betrieb an so ziemlich jedem Zuspielgerät – von Handy bis Studio-Kopfhörer-Verstärker – möglich ist.

Äußerlichkeiten

Anders als bei den teureren Modellen, muss sich der MC-100 mit einem, an der linken Ohrmuschel fest verlöteten Anschlusskabel zufriedengeben. Das ist okay, denn irgendwo muss sich der günstige Preis ja niederschlagen. Das Anschlusskabel hat dennoch eine wohlgemeinte Länge von 3 Metern, was sich im Studio als praktisch erweist, für Heimanwendung dagegen erfahrungsgemäß ein kleines bisschen überdimensioniert ist. Am Ende der Strippe wartet ein Stereo-Miniklinkenstecker mit anschraubbarem Klinken-Adapter auf Anschluss an das Zuspielgerät. Mit 233 Gramm ist der Hörer relativ leicht, dennoch wirkt der MC-100 erstaunlicherweise nicht übermäßig „billig“. Oder anders gesagt: Ich hatte schon Hörer im dreistelligen Preisbereich in der Hand, die auch nicht wesentlich wertiger wirkten als der MC-100. Es ist eben reines Plastik, aber manchmal kriegen es die Hersteller hin, dass es irgendwie angenehm „unklapperig“ daher kommt – beim Mackie ist das der Fall. Das Design des Hörers ist angenehm seriös, allein der prominent auf der Rückwand der Ohrhörer Platzierte „Mackie Man“ erinnert typischerweise an Keith Haring und erzeugt dadurch ein leichtes 1990er-Jahre-Flair, was man zwischenzeitlich – positiv gesprochen – fast schon wieder als Retro-Akzent werten kann.

Handling

Bei vielen Kopfhörern weiß man im Grunde schon wenige Minuten nach dem Aufsetzen, ob es einem gefallen wird, diesen Hörer über Stunden zu tragen oder nicht. Entscheidend ist dabei im Wesentlichen immer das Gewicht und wie es sich auf der Schädeldecke verteilt (bei Leichtgewichten wie dem hier getesteten MC-100 ist das Thema selbstverständlich einfacher zu lösen, als bei schweren Hörern) und zum anderen, der subjektive Anpressdruck, der sich aus der Ohrpolsterung und der Steifigkeit des Kopfbügels ergibt. Wichtig für den Tragekomfort bei einem ohrumschließenden Modell wie dem hier getesteten ist zudem noch, dass das eigene Ohr vollständig unter die Polsterung passt, so dass der Hörer auf dem Schädel und nicht auf den Ohrläppchen aufliegt. Meine Ohren verschwanden jedenfalls völlig problemlos und vollständig in der oval geformten Ohrmuschel (Breite 4 cm, Höhe 5,5 cm) und auch den Anpressdruck empfand ich als hervorragend: Genau die richtige Mischung aus einem verbindlichen Sitz, der gleichzeitig bei längeren Hörsessions nicht aufdringlich wird – sehr gut.

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Klang

Wie eingangs gesagt, konnten mich bisher alle Hörer der MC-Serie klanglich voll überzeugen. Und auch der neue, preisgünstigste Hörer erweist sich dieser Legacy – zwar mit Einschränkungen – als würdig. Wobei hier, anders als beim nächsthöheren MC-150, der mit rund 80 Euro bepreist ist, der Faktor Preis-Leistung noch ein bisschen stärker ins Gewicht fällt. Denn es ist schon erstaunlich, was man hier für gerade mal 30 Euro auf die Ohren bekommt: Nämlich ein grundsätzlich ziemlich ansprechendes Klangbild, das sich keineswegs verschämt hinter Hörern verstecken muss, die doppelt oder drei Mal so teuer sind, sondern durchaus zu gefallen weiß.

Was dann im Hörtest und bei den Messungen deutlich auffällt, ist die kräftige Bassleistung – sie ist sehr dominant und bestimmt die Gesamtcharakteristik des Hörers: Der MC-100 macht viel Bass – Punkt. Leider macht der kleine Mackie das, anders als seine Geschwister der MC-Serie, im Bereich der Mitten und Höhen dann nicht wirklich wieder wett. Im Gegenteil, denn umso weiter man sich im Frequenzbereich nach oben schraubt, umso schwächer wird die Wiedergabeleistung. Freunde kristallklarer, transientenreicher Knusper-Höhen mit Feenstaub und Goldglitzern im Klang, wird das entsprechend zu dumpf sein. Hörer von überwiegend R‘n‘B, Trap, Hip-Hop und andere Bass-fokussierte Musik, könnten den Sound dagegen durchaus mögen, wirkt er doch entsprechend seiner Bassleistung sehr muskulös und – aufgrund der dezenten Höhen – weitgehend unstressig und intim.

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Als Hauptkopfhörer bei kritischen Arbeitsprozessen im Studio, am Multimedia-Arbeitsplatz oder für HiFi-Freunde, würde ich den MC-100 aufgrund dieser geringen Höhen-Informationsdichte nicht empfehlen wollen – hier rentiert sich der Aufpreis zum nächst höheren Modell. Als preisgünstiger Hobby-Kopfhörer am Gaming-PC, zum Musikhören am Smartphone (mit einem finanziell verschmerzbaren Verlust, falls er mal auf dem Schulweg „verloren geht“) oder auch, um mit dem Tablett und einer Musik-App erste Gehversuche im Beatmaking zu starten, ist er aber keine schlechte Wahl.

Apropos Kids: Ich würde durchaus so weit gehen und den MC-100 zur Kids-Hörer-Empfehlung machen, und zwar nicht nur aufgrund des günstigen Preises, sondern auch und vor allem, weil seine Charakteristik – mit starkem Bass und sehr dezenten Höhen – eine Art Sicherung für den Fall ist, dass die jungen MusikliebhaberInnen es mit der Lautstärke übertreiben. Und das tun sie erfahrungsgemäß fast immer, weil Kinder Musik anfänglich hauptsächlich als „Spektakel“ erleben (wollen) und oft noch kein rechtes Maß in Bezug auf die Lautstärke entwickelt haben. Hier kann der MC-100 punkten, denn auch wenn der Bass in jugendlich ungestümem Lautstärke-Wahn schon infernalisch laut bollert (was gerade bei Kindern auch entscheidend für das Lautstärke-Erlebnis ist), bleiben die Ohren vor einer Überdosis gehör-schädigender Mitten und Höhen (diese sind für das Gehör problematischer als Bässe) einigermaßen verschont.

vor 3 Jahren von Numinos
  • Bewertung: 4.38
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Messdaten

Frequenzgang:

Außendämpfung:
Mehr Messdaten

Technische Daten

  • BauformOver-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)15 - 22.000 Hz
  • Impedanz32 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)95 dB
  • Gewicht mit Kabel233 g
  • Kabellänge300 cm

Lieferumfang

  • Adapter auf 6,35 mm

2 Antworten auf “Mackie MC-100”

  1. Bob sagt:

    hey kopfhörerteam.
    wie ist dieser Kopfhörer MC 100 im Vergleich zum Superlux HD681 oder zum Audio Tecnica m20x?

    Habt ihr auch eine Frequenzchart?

    • Redaktion sagt:

      Leider hatten wir aufgrund des kurzen Testzeitraums keine Zeit für Messungen. Das holen wir aber nach, wir bitten hier noch um ein wenig Geduld. Generell lässt sich aber sagen, dass dieser hier im Bassbereich dominanter ist als der Superlux oder AT. Zudem klingen diese beiden in den Mitten und Höhen offener und brillanter.

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