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Pioneer SE-MONITOR5

Geschlossener High-End-Kopfhörer der Spitzenklasse

Kurz & knapp

Mit dem SE-MONITOR5 legen Pioneer ein Spitzenmodell im Bereich der geschlossenen Kopfhörer vor, das auch wegen des interessanten Preises neue Zielgruppen für den Hersteller erschließen kann. Sowohl unter den nüchternen Gesichtspunkten „Design“, „Material“ und „Tragekomfort“, als auch den inneren Werten „Leistung“ und „Klang“ verbucht er bei mir glänzende Noten. Ich konnte im Testzeitraum kein Genre auspacken, bei dem der Kopfhörer eine schlechte Figur abgab – im Gegenteil – waren es genaugenommen jeweils nur winzige Qualitätsnuancen. Der SE-MONITOR5 ist ein ausgezeichneter Kopfhörer, der viele Fans finden wird, nicht nur bei Musikliebhabern, sondern auch bei Tonschaffenden.

Vorteile:
  • Klangdefinition lädt zum ausgiebigen Hören ein
  • tolle Räumlichkeit mit detailreicher Staffelung
  • sehr schöner, edler Kopfhörer mit satter Ausstattung
Nachteile:
  • für manche Anwender evtl. etwas schwer und groß
  • keine „adäquate“ Transportbox
  • leider kein verschraubbarer Klinkenadapter
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Pioneer stellte mit dem offenen SE-MASTER1 (zum Test) bereits klar, dass sich das Unternehmen wieder den Bereichen „High-End“ und „Professional“ widmet. Mit dem SE-MONITOR5 legt der japanische Hersteller nun mit einem geschlossenen Modell nach, der preislich deutlich unter dem großen Bruder angesiedelt ist.

Material, Konstruktion, Funktion

Der SE-MONITOR5 verkörpert die aktuellsten Technologien des japanischen Herstellers: Für die klangbestimmenden Elemente des Wandlers und der Ohrschalenkonstruktion kommen durchweg hochwertigste Materialien zum Einsatz. Der im Durchmesser 50 mm große Wandler wurde speziell für die Wiedergabe von Hi-Res Audio entwickelt. Er besteht aus einer mit Kupfer ummantelten Aluminium-Schwingspule, einem großen, leistungsstarken Magneten sowie einer Membran aus Zellstoff-Nanofasern. Die Fasern werden dabei so weit aufgebrochen, dass das resultierende Membranmaterial bei einem Fünftel des Gewichts etwa fünfmal belastbarer als Eisen ist. Dank einer extrem hohen Materialsteife erzielt der Wandler dadurch einen immens weiten Frequenzgang von 5 Hz bis 85kHz. Sowohl die Membranaufhängung, als auch das Gehäuse besteht aus einer speziellen Magnesiumlegierung, die dank enormer Verwindungssteifheit Vibrationen und die daraus entstehenden Klangüberlagerungen und Verzerrungen besonders im energiegeladenen Bassbereich effektiv verhindert. Das Modell nutzt zudem die gleichen Konstruktionstechniken wie der SE-MASTER1 mit einem Vollkorbsystem und fest verschraubten Bauteilen im Inneren.

Der Wandler bekommt seine Leistung auch aufgrund des Mehrkammeraufbaus der Ohrschalen in die Gehörgänge, ohne zu überladen. Durch die Diffuser der Hauptkammer „entlüftet“ der MONITOR5 die überschüssige Energie über die Ports der Subkammer und gibt diese durch fünf kreisrunde Öffnungen an der Oberseite der Ohrschalen wieder frei. Selbst heftigste Bassgewitter in Dubstep, Techno oder Film-Scores wirken daher aufgeräumt. Die Impedanz von 40 Ohm ist für eine vielseitige Anwendung gut gewählt, da sowohl verschiedene Verstärker, Interfaces und sogar iPhones entspannt damit zurechtkommen. Schade, dass sich im Lieferumfang keine Transportbox befindet. Die würde ich bei einem Kopfhörer dieser Preisklasse genauso begrüßen, wie ein verschraubbarer Klinkenadapter anstelle des Aufsteckbaren. Jeder, der häufig mit Kopfhörern unterwegs ist, kenn das Adapter-Dilemma.

Design und Tragekomfort

Der SE-MONITOR5 ist ein wunderschöner, wirklich großer und mächtiger Kopfhörer. Optisch überzeugt der Kopfhörer mit einer Mischung aus matt eleganten Elementen in Schwarz und Silber, wobei als besonderer Hingucker ein kupferfarbener Ring in die Ohrschalen eingelassen wurde. Die beiden ineinander geflochtenen Leitungen des Kopfhörerkabels, die von der rechten und linken Ohrschale im Stecker zusammengeführt werden, sind im Sinne der besseren elektromagnetischen Abschirmung einzeln in Textilstoff eingehüllt. Hier werden erneut kupferfarbende Steckerhülsen verwendet, die das Gesamtbild der SE-MONITOR5 abrunden. Im Lieferumfang befinden sich zwei unsymmetrische Kabel mit 3,5-mm-Miniklinkenstecker (1,6 m und 3 m lang) und ein 1,6 m langes symmetrisches Kabel mit 4-Pol-Stecker für den Anschluss an entsprechende Digital Audio Player.

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Das hohe Gewicht von 480 Gramm (ohne Kabel) ist hervorragend austariert, den allgemeinen Tragekomfort bewerte ich als überragend. Trotzdem spürt man nach einer gewissen Zeit das knappe halbe Kilo mehr am Kopf. Die individuelle „Belastungsgrenze“ liegt bei mir allerdings weit über 120 Minuten und ist damit länger als meine durchschnittliche Session-Dauer.

Horizontal können die Ohrschalen gekippt werden und für die vertikale Anpassung wurden die Ohrschalen leicht schräg verbaut – man merkt daher sofort, wenn man den Hörer seitenverkehrt aufsetzt. Den seitlichen Anpressdruck empfinde ich als sehr gelungen – ich habe weder das Gefühl eingesperrt zu sein, noch wird es mir unter den Ohrpolstern zu warm und trotzdem sitzt der Kopfhörer fest. Das zweigeteilte Kopfband ist großzügig gepolstert und liegt sehr angenehm am Kopf an. Die Längenanpassung geschieht beim Aufsetzen automatisch und bietet einen angemessenen Widerstand und einen großzügigen Einstellbereich.

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Der SE-MONITOR5 wird mit zwei Paar unterschiedlicher Ohrpolster ausgeliefert, die sich sowohl auf den Komfort, als auch den Gesamt-Sound auswirken. Standardmäßig wurden den Ohrschalen üppig gefütterte Polster mit einer Velours-Bespannung aufgezogen. Ich bevorzuge – das hat der Test für mich ergeben – allerdings die Ohrpolster mit Kunstlederoberfläche. Sie fühlen sich für mich als Bartträger angenehmer an, schließen noch besser und bieten dabei eine etwas höhere Basswiedergabe. Die Velours-Polster klingen für mich dagegen mehr auf die Mitten fokussiert. An dieser Stelle möchte ich das Manual lobend erwähnen. Die Ohrpolster werden über eine Kerbe ähnlich wie ein Fahrradreifen aufgezogen: Ohne den Blick ins Manual wird man sich vergebens minutenlang herumärgern, da die Polster perfekt an die Aufhängung angepasst sind.

Klang, räumliche Auflösung

Unmittelbar überzeugend ist die schöne Räumlichkeit, die sich unter den geschlossenen Hörschalen entwickelt. Die für die Bauart erstklassige Klangbühne bietet Platz für Delays, Hallfahnen, Sustain und plastische Klangdreiecke in allen Arten von Musik. Die gute Signaltrennung rührt auch von den schnellen Transienten: jedes Knistern, jeder Beckenanschlag und jede einzelne Saitenberührung werden nachvollziehbar. Die Verteilung im Stereofeld funktioniert sehr schön, auch weil der SE-MONITOR5 nicht übernatürlich breit abbildet. Man lokalisiert dreidimensional und akkurat und das unterstützt den anspruchsvollen, konzentrierten Musikgenuss genauso wie die akkuraten Anforderungen beim Arbeiten mit Klang. Einschränkend für die Verwendung als Monitorkopfhörer für Musiker wirken sich die klangunterstützenden Ports aus – über diese gelangen natürlich Signalanteile an die Außenwelt, die bei Aufnahmen zu Übersprechen führen können.

Bass überträgt der SE-MONITOR5 selbstbewusst, konturiert und reichlich bis ganz nach unten – ohne dabei zu prahlen, zu stolpern oder zu überladen. Die Mitten löst er chirurgisch genau auf und überzeugt mich hier sehr. In den Höhen hört man sehr viele Details, und obwohl nicht die allerletzte, schimmernde „Luftigkeit“ übertragen wird, empfinde ich die Höhenauflösung als ehrlich, frei und im positiven Sinn nachsichtig. Anders ausgedrückt hört man hier sehr viele Details ohne die bisweilen brutale Ehrlichkeit mancher Konkurrenten, die ermüdend wirken kann. Dynamische Produktionen aus Klassik, Jazz und Pop profitieren von der feingliedrigen Dynamikdarstellung und hohen Impulstreue des MONITOR5. Aber auch „totkomprimierte“ Chartbreaker oder Hardrock-Nummern an der 0-dB-Kennlinie meistert er mit Bravur.

vor 6 Jahren von Marcus Schlosser
  • Bewertung: 4.75
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Messdaten

Frequenzgang:

Außendämpfung:
Mehr Messdaten

Technische Daten

  • BauformOver-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)5 - 85.000 Hz
  • Impedanz38,2 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)uneingespielt: 98,76 db, eingespielt: 98,56 dB
  • Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf665,5 g
  • Gewicht mit Kabel504 g
  • Gewicht ohne Kabel482 g
  • Kabellänge160 cm

Lieferumfang

  • Transportbeutel
  • 3 m Kabel mit 3,5 mm Miniklinke (unsymmetrisch)
  • 1,6 m Kabel mit 2,5 mm 4-Pol-Stecker
  • Aufsteckbarer, vergoldeter Klinkenadapter
  • Zwei verschiedene Ohrpolster (Polyurethan und Kunstleder)
  • Bedienungsanleitung und Garantieschreiben

Eine Antwort zu “Pioneer SE-MONITOR5”

  1. Guest sagt:

    If the frequency response is RAW then this a severely distorted one! It diverges very significantly from the Harman curve; these headphones will sound extremely muffled past 1KHz!

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