Nubert nuGo! ONE+

Lieferumfang und Hardware

Geliefert wird neben der nuGo! ONE+ ein Netzteil und ein USB-C-Kabel zur Stromversorgung der Box. Dazu kommt der mit Kunstleder umnähte Tragegriff und zwei stabile Schrauben nebst Inbus-Schlüssel zur Fixierung am Gerät. Nur noch die silberne Teleskopantenne ausfahren, die sich an der Rückseite befindet, schon hat man den klassischen Kofferradio-Look.

Die Box mit den Außenmaßen 25 x 14,1 x 7,6 Zentimeter wiegt 1,6 Kilogramm und ist einmal rundum mit einem groben Akustikstoff umhüllt, wohinter sich zwei zwei Zoll Breitbandlautsprecher mit Neodym-Magneten und zwei Passivmembranen befinden. Das System liefert eine Impulsleistung von 36 Watt und eine Dauerleistung von 20 Watt.

Die Oberseite ist eine Plastikfläche im Hochglanzfinish. Dort befindet sich links ein Power/Back-Taster, mittig ist ein 2,9 Zoll IPS-Display eingelassen und rechts thront ein großes Clickwheel aus Aluminium. Die hochwertig und schlicht-elegant wirkende Box hält dank IPX5 Regen und Spritzwasser aus und kann somit draußen bei schlechterem Wetter oder im Badezimmer spielen. Und dank des eingebauten 35,5 Wattstunden Akkus sind bis zu 24 Stunden Laufzeit möglich.

Schnittstellen

Die nuGo! ONE+ kann entweder mittels 3,5-mm-Klinkeneingang oder über Bluetooth (welche Version verrät Nubert nicht) zum Spielen aufgefordert werden. Die drahtlose Kopplung gelingt gut und schnell. Multipoint ist allerdings nicht dabei. Dafür die Codecs aptX, aptX HD, AAC und SBC, damit sowohl Android- als auch iOS-User zufrieden sein können.

Ein DAB+ und ein FM-Tuner sind fester Bestandteil des Systems und über den optischen Digitalausgang kann die nuGo! ONE+ als Radio-Receiver in ein bestehendes System eingebunden werden.

Die Funktionen der nuGo! ONE+

Nach dem Einschalten und Koppeln lassen sich Quelle- und Eingangswahl bis hin zur Lautstärkeregelung über den Drehregler steuern. Allerdings könnt ihr den Zuspieler nicht von der Box aus steuern, was die Bedienung etwas unvollständig macht.

Eine App liefern die Ingenieure aus Schwäbisch Gmünd nicht mit, obwohl Nubert eine hätte. Das ist etwas schade, denn so elegant und flott man durch das Menü auf dem gut ablesbaren IPS-Display auch navigiert – mit einer App ginge alles sicherlich noch ein Stück einfacher.

Neben dem Verbindungsstatus werden Titelinfos, Uhrzeit, Lautstärke und Ladestand des Akkus angezeigt. In den Einstellungen könnt ihr Bass und Höhen/Mitten jeweils um 4 dB absenken oder verstärken. Es lassen sich Datum und ein Alarm mit Schlummerfunktion konfigurieren, die Displayanzeige manipulieren, ein Auto-Off-Timer einstellen und Englisch oder Deutsch als Sprache auswählen.

Während der FM-Tuner mit seinen fünf Speicherplätzen und RDS-Funktion unmittelbar einschaltet, braucht der DAB+-Tuner fast 15 Sekunden, um aktiv zu werden. Dort könnt ihr auf drei Speicherplätze eure Lieblingssender ablegen und schnell aufrufen. Der Radioempfang – sowohl UKW als auch DAB+ – ist hier mitten in der Großstadt absolut sauber und klar – die ausziehbare Antenne braucht es eigentlich nicht.

Die klangliche Gestaltung

Nubert rät, den Zuspieler auf volle Lautstärke zu stellen und den Pegel an der Box zu regeln, dann sei die bestmögliche Klangqualität erreicht.

Der Klang der nuGo! ONE+ lässt sich als geradlinig und ausgewogen bezeichnen. Bei Zimmerlautstärke klingt die Box sehr solide, mit einem exzellenten und knackigen Bass und einer guten Mitten-Höhen-Aufteilung, die ein breites Bild mit guter Durchdringbarkeit bis in Details liefert. Da ist kein übermäßiges Rumpeln in den Tiefen oder spitze Ausrutscher nach oben.

Der eine oder die andere könnte den warmen und vollen Klang als etwas langweilig empfinden, weil das Setup des DSP nicht spaßbetont, sondern ausgewogen und glatt eingestellt ist – aber mir gefällt das sehr, denn so kommen verschiedene Genres gut zur Geltung – egal ob Elektronisches oder eher Analoges.

Stimmen und Instrumente sind klar und präsent und trotzdem fühlt man den Beat bei angesagten Chart-Songs. Und beim Radioempfang, wo jeder Sender sein eigenes Sound-Setup-Süppchen kocht und versendet, klingt die Nubert Box – nun ja – wie ein Radio klingen soll: Sanft und unaufdringlich, vielleicht nicht störend und ideal als Hintergrundberieselung.

Bei den partyesken Lautstärken – also bis etwa 4/5 der Gesamtlautstärke – gelingt es der Box, die Verhältnisse zwischen Bassleistung und Mitten/Höhen-Mix aufrechtzuerhalten. Bei maximalem Pegel jedoch verliert sich der gute Eindruck und die Box klingt dann eher schrill und unausgewogen. Das können größere Soundgebinde einfach besser, schon allein wegen des Volumens.

Insgesamt ist der Klang der nuGo! ONE+ exzellent, angenehm und schön breit – für eine Box dieser Baugröße sehr gut.

Und möchte man einen etwas runderen und weicheren Klangcharakter haben, dann legt man sie auf den Bügel – auf diese Weise kann man das Display auch besser ablesen und Schwupps ist aus dem Kofferradio-Feeling ein CB-Funkgerät-Feeling geworden – die ältere Generation weiß, was ich meine.

Fazit

Die Nubert nuGo! ONE+ ist eine hervorragend verarbeitete, gut aussehende und richtig gut klingende Bluetooth Box (zur Testübersicht) mit dem Mehrwert der zwei Radio-Tuner und dem optisch digitalen Ausgang. Die Steuerung aus der Box heraus ist etwas unvollständig und es fehlt der App-Anschluss. Aber das, was in der Box verbaut ist, ist solide und stimmig. Dazu kommt das edle und wertige Design, der sympathische Retro-Look mit Tragegriff und Antenne und die sehr gute Laufzeit. Da kann man schon schwach werden.