Soundcore Rave 3S by Anker

Lieferumfang

Im großen, bunten Karton befindet sich die Box, zwei Mikrofone samt Batterien, USB-C-Kabel und Schnellstartanleitung. Mit 10,48 Kilogramm und den Außenmaßen von 55 x 30 x 28 Zentimetern ist die Soundcore Rave 3S noch gut tragbar. Dank des oben im Gehäuse verbauten Tragegriffs fällt der Transport zur nächsten Partylocation also nicht schwer, auch wenn das Gerät besser im Auto als auf dem Fahrrad dahin gebracht werden sollte.

Für die zwei Mikrofone gibt es im Plastikgehäuse des Soundcore Rave 3S zwei Aufnahmen, in denen sie ordentlich fest fixiert werden können. Die Box kann stehend oder liegend betrieben werden, wobei das Hinlegen mangels Griff an der Längsseite nur etwas unelegant gelingt.

Für den sicheren Halt gibt es in jeder der zwei möglichen Positionen jeweils gummierte Flächen zum Daraufstellen. Dabei ist die Box immer leicht angekippt, sodass die vier Treiber etwas nach oben abstrahlen. Was fehlt, ist eine Stativaufnahme an der Unterseite für einen Boxenhochständer, um die Soundcore Rave 3S höher zu setzen.

An der Oberseite befindet sich das Bedienfeld, über das fast alle Funktionen der Box gesteuert werden können. Hinter einer gummierten Klappe auf der Rückseite gibt es einen Eingang zum Anschluss von einem kabelgebundenen Mikrofon oder eines Instruments, wobei über zwei Potis die Eingangsempfindlichkeit und Ausgangslautstärke separat geregelt werden können. Dazu kommen noch ein 3,5 Millimeter Aux-Eingang und der USB-C Port zum Laden des verbauten 4900 mAh Akkus.

Hinter dem Lautsprechergitter auf der Vorderseite befinden sich der 6,5 Zoll Tieftöner und drei 2,5 Zoll Breitbandlautsprecher, die jeweils von LED-Kränzen für die Lichtshow umringt sind. Der Soundcore Rave 3S ist nach IPX4 gegen Regen und Spritzwasser geschützt, was für leichtes Wetter und etwas verschüttetem Wasser ausreichend ist. Bei einem größeren Unwetter sollte die Party allerdings nach drinnen verlegt werden.

Technische Ausstattung

Die Soundcore Rave 3S funkt mit Bluetooth 5.3 – codiert wird mit SBC sowie AAC. Die Kopplung ist unauffällig schnell und einfach vollzogen. Multipoint ist auch mit dabei und andere Geräte können im laufenden Betrieb verbunden werden. Eine Reichweite von 50 Metern zwischen Zuspieler und Box ist dabei möglich.

Mehrere Soundcore Rave 3S lassen sich dank Auracast zu einem echten Stereopaar zusammenschalten und wer sich die Mühe macht, 10 kompatible Boxen von Soundcore aufzutreiben, kann eine wuchtige Soundwall bilden, die mehr Power und Spaß liefert. Die beiden kabellosen Gesangsmikrofone werden einfach eingeschaltet und schon sind sie mit dem Rave 3S verbunden und bereit für die Gesamt-Performance zu zweit.

Funktion und Bedienung

Grundsätzlich können zahlreiche Funktionen über das umfangreich bestückte Steuerungsfeld an der Box bedient werden. Volumen, Play/Stop/Skip, BassUp, TWS und Lightshow lassen sich so ganz ohne weitere Hilfsmittel steuern. Sogar die KI-gestützte Stimmentfernung und ein via Endlosregler einstellbarer Hall zur dramatischeren Ausgestaltung der Mikrofon-Stimme sind direkt am Gehäuse verfügbar.

Die Deutlichkeit der Stimmentfernung in einem Song kann am Mikrofon eingestellt werden. Der Griff zur App ist dann notwendig, wenn umfangreichere Eingriffe nötig werden, wie zum Beispiel bei dem Equalizer, der vier Presets und neun Bänder zur individuellen Anpassung bereitstellt. Oder wenn in der Lichtsteuerung neben der Helligkeit eines der acht Presets direkt aufgerufen oder eine eigene Lichtstimmung gebaut werden soll.

Andere Möglichkeiten in der Karaoke-Sektion in der App werden freigeschaltet, wenn eines der Mikros aktiviert wird. Dann lassen sich bei dem bereits erwähnten Hall neben der Stärke auch fertige Räume aufrufen und über die Stimmverbesserung, ganz genau, Verbesserungen an der Stimme vornehmen. Darüber hinaus kann unter anderem noch ein Abschalttimer festgelegt, Updates verwaltet und eine Anleitung aufgerufen werden.

Sound der Rave 3S

Boxen dieser Größe zeichnen sich in der Regel durch einen Bass aus, der aufgrund des Volumens des Gehäuses einfach massiver und ausgeprägter ist als bei den kleinen Bluetooth-Boxen. Beim Soundcore Rave 3S ist genau das der Fall, wobei er durch die DSP-Schaltung BassUp sogar noch wuchtiger und mir manchmal eine Spur zu wuchtig ausfällt, weil er dazu neigt, Mitten und Höhen etwas zu überwummern – was sich durch simples Abschalten der Funktion allerdings schnell regeln lässt.

Aktuelle Chartmusik mit Tate McRae bringt die Box ordentlich fett und ziemlich laut ganz nach vorne, wobei es ein besonders gutes Erlebnis wird, wenn man die Box auf die Seite legt, denn dann wird das Spatial Audio aktiviert, was dem Sound eine zusätzliche Tiefe und Breite verleiht, der echt was her macht. Fährt man die Box volumentechnisch jedoch langsam hoch, beginnt sie schon ab halber Lautstärke unausgewogen zu klingen, was sich in einem Bassverlust und einer Überreizung der Mitten bemerkbar macht, was die Rave 2S immer dumpfer und undynamischer klingen lässt.

Mit ein paar Variationen im EQ-Bereich lässt sich da noch einiges machen, allerdings verblasst der satte Klang doch recht schnell zu einem lauten Krach, der den Tanz- und Partyspaß schon dämpft. Das Verhältnis von einem Bass- zu drei Breitbandtreibern ist da vielleicht doch nicht so gut für die klangliche Ausgewogenheit.

Fazit

Klanglich bietet die Soundcore Rave 3S jetzt nicht den absoluten Partybringer mit dem klaren Klang und fetten Bass, den man sich von Boxen dieser Baugröße erhofft und bei den Mitbewerbern auch durchaus findet. Und auch die Lightshow ist nicht so bemerkenswert, dass sie den etwas unsoliden Klang ausbügeln könnte. Da rückt eher die gut ausgebaute Karaoke-Sektion als Kaufargument deutlich in den Vordergrund, die dank der zwei drahtlosen Mikrofone, den Manipulationsmöglichkeiten an der Stimme und der echt gut funktionierenden Stimmentfernung für gute Unterhaltung und viel Spaß sorgen dürfte.

Durch die zusätzlichen Anschlussmöglichkeiten für ein externes Mikrofon oder ein Instrument sowie der soliden Akkulaufzeit ist der Soundcore Rave 3S auch für Straßenmusik und Solokonzerte an stromlosen Orten eine gute Wahl. Wem also Karaoke und Draußenmusizieren wichtig ist, kann sich den Rave 3S von Soundcore durchaus mal genauer anschauen.