Der Soundcore Work vereint Diktiergerät und KI-Transkription in einem ultrakompakten Recorder. Das kleine Magnetmikro nimmt Stimmen klar auf, filtert Störgeräusche und lässt sich intuitiv bedienen. Ideal für Büro, Meetings, Interviews und kreative Notizen – inklusive Markierungen, Sprechererkennung und Export in gängige Formate.
- unkomplizierte Handhabung
- kabelloses Mikrofon/Aufnahmegerät
- erstaunlich sichere KI-Transkription
- Unterstützung diverser Sprachen
- Gebühren für längere Aufnahmekapazitäten
Das kann der Soundcore Work
Soundcore Work verbindet die Einfachheit eines klassischen Diktiergeräts mit den Möglichkeiten moderner KI-Transkription. Es genügt ein kurzer Fingertipp, und schon entstehen Mitschnitte, die sich per App markieren, zusammenfassen und exportieren lassen. Gedacht ist das Gerät für alle, die beruflich oder kreativ mit Sprache arbeiten – von Journalist:innen über Studierende bis hin zu Büroteams, die ihre Kommunikation effizienter dokumentieren möchten.
Rundgang und Bedienung
Das Design des Soundcore Work ist schon einmal überzeugend. Er besteht aus Aluminium und sieht aus wie ein drastisch geschrumpfter schwarzer oder wahlweise weißer Mac Mini. Tatsächlich handelt es sich mehrheitlich um ein Lade-Case mit USB-C-Anschluss, an dessen Ecke ein daumennagelgroßes, rundes Mikrofon mit einem Gewicht von lediglich zehn Gramm sicher magnetisch platziert ist. Es lässt sich ganz einfach abnehmen, um es beispielsweise auf den Tisch zu legen, sich per Schlaufe um den Hals zu hängen oder magnetisch an das Smartphone zu heften. Dank Schutzklasse IPX4 ist der Soundcore Work zudem auch in Außenbereichen nutzbar.
Immer aufnahmebereit
Die Bedienung des des Soundcore Work ist angenehm geradlinig: Ein Knopfdruck an der Seite des Mikrofons reicht, um eine Aufnahme zu starten oder anzuhalten. Eine zugehörige LED visualisiert den jeweiligen Status. Eine Kabelverbindung ist dabei nicht notwendig, denn der Speicher für die Tonaufnahme befindet sich direkt im Mikrofongehäuse.
Nicht nur ist das Format angenehm diskret, die einfache Bedienung ermöglicht es, bei Gesprächen gedanklich voll anwesend zu sein. Sehr schön ist dabei die Möglichkeit, wichtige Bereiche während der Aufnahme per Doppelklick auf die Gehäuseoberseite zu markieren, mitsamt haptischer Rückmeldung.
Vom Ton zum Text
Der Einsatz der zugehörigen, kostenlosen Soundcore-App für iOS und Android ist unabdingbar. Die Aufnahme erfolgt natürlich losgelöst von einem Smartphone, es ist jedoch für die weiteren Schritte essenziell. Für optimale Effizienz empfiehlt der Hersteller sogar, die App unter iOS geöffnet zu belassen, weil sich so die Transferzeiten reduzieren. Sobald sich App und Mikrofon verbinden, wird die entsprechende Audiodatei in die App hochgeladen. Die Tondatei selbst ist bereits während der Aufnahme in Form einer Wellenform sichtbar. Für die folgende Transkription reicht ein Tastendruck in der App.
Soundcore Work in der Praxis
Bevor die Transkription auf dem Bildschirm erscheint, wählt man zunächst die Sprache aus mehr als einhundert Einträgen. Es folgt der Übertrag in die Cloud und die eigentliche Arbeit, die neben der Transkription auch eine Zusammenfassung der Inhalte liefert. Der Vorgang nimmt entsprechend der Länge der Aufnahme eine Weile in Anspruch. Der Transfer erfolgt typischerweise per Bluetooth, ist aber auch über WiFi möglich. Sodann erscheint der Text auf dem Display. Hier lässt sich scrollen, aber auch synchron zur Wiedergabe mitlesen. Ein Export für die Bearbeitung auf dem Rechner ist ab diesem Zeitpunkt möglich.
Es lassen sich aber auch vorab Korrekturen im Text durchführen und beispielsweise die automatisch erkannten Sprecher mit Namen versehen. Nutzer des Pro-Abos (siehe unten) können auch die Funktion Ask AI nutzen, um sich Begriffe im Text erklären zu lassen.
Laufzeit
Soundcore Work bietet reichlich Aufnahmezeit. Die zugehörige Information in der App weist 7,2 GB Speicher und eine Kapazität von mehr als 250 Stunden aus. Die Laufzeit liegt bei circa acht Stunden für das Mikrofon beziehungsweise 32 Stunden inklusive der Lade-Case-Kapazität. Die Ladezeit wiederum beträgt 1,5 Stunden. So schnell sollte einem da also nicht die Luft ausgehen!
Klangqualität
Sprachaufnahmen gelingen dank der verbauten zwei Mikrofone mit einem 360-Grad-Bereich und dank KI-unterstützter Nebengeräuschunterdrückung erfreulich gut. So ergibt sich bereits bei Abhören eine hohe Sprachverständlichkeit, die naturgemäß in näherer Distanz und in ruhigen Umgebungen besonders hoch ausfällt. Störgeräusche werden dabei recht zuverlässig gefiltert und der Fokus automatisch auf den jeweils aktiven Sprecher gelenkt. Dennoch ist Sprache auch aus mehreren Metern Entfernung noch verständlich – Soundcore gibt hier einen Radius von 5 Metern an. Und sinnvollerweise werden auch Stimmen aus Lautsprechern erfasst, etwa bei Remote-Konferenzen.
Soundcore Work – Kompetenz oder Kauderwelsch?
Um die Qualität der Transkription zu überprüfen, führte ich zunächst Lesetests durch. Die erste Tonaufnahme, etwa einhundert deutsche Worte, wurde in etwa 2-3 Minuten in Text umgewandelt, einschließlich besagter Zusammenfassung. Der Sprachtext ist nahezu fehlerfrei (Firmware 03.36). Er wird automatisch durch Umbrüche segmentiert, die den Zeitpunkt und den Sprecher kennzeichnen. Bei Monologen kann man die Sprecher-Kennzeichnung aber auch ausschalten, was eine spätere Nachbearbeitung effizienter gestaltet.
Die per Doppelklick gesetzten Markierungen werden im Text hervorgehoben. Ergänzend kann man diese Markierungen auch anspringen und so tatsächlich bei langen Protokollen effizient auf wichtige Bereiche fokussieren. Ähnliche Ergebnisse lieferte ein englischer Lesetest. Schön übrigens auch, dass die KI sogar Versprecher kompensiert/berücksichtigt.
In einem weiteren Test habe ich parallel zu meinem Monolog ein YouTube-Video abgespielt, um die Unterscheidung der Sprecher zu prüfen. Auch das gelang mit guten Ergebnissen. Schließlich testete ich den Umgang mit einer weniger gängigen Sprache (Afrikaans) und zweisprachiger Kommunikation. Hier kommt man dann durchaus an die Grenzen des Systems. Aber es bleibt abzuwarten, wie sich die Firmware und KI fortentwickelt …
… und ab damit auf den Rechner
Die Transkriptionen aber auch die Audiodatei selbst lassen sich in gängigen Formaten exportieren (mp3, docx, txt, markdown und PDF) und beispielsweise per Mail versenden. Aktuell hat Libre Office dabei noch ein Problem mit dem docx-Format, Apple Pages hingegen nicht.
Ein Wort zu den Zusammenfassungen: Diese sind nicht unbedingt kürzer, strukturieren den Text aber neu und wählen eigene Formulierungen. Die Ergebnisse sind durchaus brauchbar, wenn auch nicht immer 1:1 zu übernehmbar. Eine Arbeitserleichterung dürfte diese Funktion aber absolut liefern, zumal man hier aus unterschiedlichen Schablonen wählen und mehrere Aufnahmen kombinieren kann.
Kosten
Mit einem Listenpreis von 159,99 Euro ist Soundcore Work mit einem attraktiven Preis versehen. Enthalten ist dabei die Analyse von bis 300 Minuten Aufnahmedauer (Transkriptionsminuten). Die genannten Zusammenfassungen sind hingegen zunächst nicht inklusive. Hierfür gibt es die Pro-Version. Sie erweitert das monatliche Zeitkontingent auf 1.200 Minuten, fügt die Zusammenfassungen und mögliche Abfragen an die KI hinzu.
Erfreulicherweise steht jedem Käufer eine kostenlose, sechsmonatige Testphase für das Pro-Modell zur Verfügung, das 72,99 € kostet. Schließlich gibt es noch eine Unlimited-Variante mit unbeschränkter Aufnahmezeit, die hier mit 101,99 € pro Jahr gelistet ist.
Anwendungen
Soundcore Work dürfte sich als sinnvoller Helfer in unterschiedlichen Anwendungen bewähren. Interviews von Journalisten, Mitschnitte von Konferenzen und Gesprächen, auch mit mehreren Personen oder auch für delegierte Sprachnotizen im Büroumfeld. Ich gehe zudem davon aus, dass sich im Laufe der Zeit weitere sinnvolle Anwendungen für das smarte Gerät finden dürften.
Datensicherheit
Bei KI und Cloud-basierten Anwendungen stellt sich natürlich die Frage nach der Sicherheit der persönlichen Daten. Immerhin werden hier Daten mithilfe von Open AI ChatGPT (derzeit Version 4.1) transkribiert. Laut Hersteller werden die Daten in der Cloud unmittelbar nach der Transkription gelöscht, beziehungsweise sieben Tage vorgehalten, sofern diese noch nicht heruntergeladen wurden.
Während der Datenübertragung auf die AWS-Cloud-Plattform werden die Daten mittels AES-256 und TLS 1.3 verschlüsselt, was für einen ruhigen Schlaf sorgen dürfte. Eventuelle Bedenken, dass Open AI die Uploads zur Schulung von GPT nutzt, sind hingegen kaum zu entkräften, sodass sensible Inhalte nicht unbedingt bedenkenlos in eine KI eingespeist werden sollten und hier gegebenenfalls auch auf Firmenrichtlinien zu berücksichtigen sind.
Ein ganz anderer Aspekt zum Thema Sicherheit: Soundcore Work unterstützt die Finden-Funktion von Apple.
Fazit
Mit Soundcore Work stellt der chinesische, dem Anker-Konzern zugehörige Hersteller ein spannendes und leicht bedienbares Gerät zur Tonaufnahme vor. Work übernimmt einerseits die Funktionen eines modernen Diktiergeräts, gleichzeitig aber auch die Aufgabe der Transkription. Im Büro, für journalistische Aufgaben, Autoren, Künstler und etliche weitere Bereiche dürften sich hier sinnvolle Einsatzgebiete finden lassen. Work überzeugt dabei mit überraschend guten Ergebnissen und einem attraktiven Preis. Mit dem Konzept, Zeitkontingente zur Nutzung der Künstlichen Intelligenz erwerben zu müssen, sobald man diese intensiv nutzt, muss man inzwischen vermutlich leben.
- 159,99 € *Zum Angebot
- 129,99 € *Zum Angebot
Technische Daten
- Gewicht ohne Kabel48 g
Lieferumfang
- magnetischer Ring
- Halsband
- USB-C Kabel
Besonderheiten
- in Schwarz oder Weiß erhältlich
- Bluetooth-Version: 5.4



















