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Telefunken ARCO Classic

Bluetooth-Over-Ear mit viel Retro-Charme

Kurz & knapp

Den im Retro-Design daherkommenden Telefunken ARCO Classic setzt man sich gerne auf die Ohren. Sei es wegen der kühl anmutenden Edelstahloptik oder des Naked Looks abseits der manchmal in zu viel Leder, Silikon oder Plastik eingepackten Mitbewerber. Weitere Highlights dieses scheinbaren Understatements sind lange Akkulaufzeiten, ein gutes ANC sowie ein analoger Eingang, mit dem man sich unabhängig macht. Klanglich „underwhelmed“ Telefunkens Bluetooth/Over-Ear ein wenig aufgrund seiner deutlichen Tendenz zum Bass.

Vorteile:
  • eleganter Look im Retro-Design
  • Multipoint
  • analoger Anschluss
Nachteile:
  • keine App für Klanganpassungen
  • klingt zurückhaltend im Mittelhochton & Hochton
  • Zubehör wirkt "billig"
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Der Telefunken ARCO Classic lehnt sich äußerlich mit klassischer Silhouette und minimal-funktionalem Design offensichtlich an die Retrospektive, doch wie sieht´s technisch aus?

Der Telefunken ARCO Classic im Detail

Sowohl Kopfbügel als auch die Chassis sind aus Edelstahl gefertigt, die Polster bestehen aus Memory-Schaum, die es sich unter Kunstlederbezügen „bequem“ gemacht haben – in meinem Falle ein entzückend gestrig wirkendes Braun. Die anderen Farben (Schwarz und Grau) sind aber auch schön anzusehen. Die Ohrpolster lassen sich zudem kinderleicht abnehmen.

Hier sitzt jedes Detail bei sparsamem Einsatz der Mittel bis hin zum aufgedruckten Logo auf den ansonsten blanken Chassis-Rückseiten, hinter welchen sich die im Durchmesser betragenden 40-Millimeter-Treiber verbergen.

Auf den ersten Blick schlicht scheinen die Möglichkeiten des Telefunken ARCO Classic zur Anpassung an Kopfgröße und Form, die lediglich durch Verschiebung der Gondeln nach unten oder oben entlang des Einstellbereiches stattfinden und auf Extra-Gelenke zur Faltung oder Rotation verzichtet. Das ist dem bequemen und genügend strammen Sitz nicht abträglich, erfordert aber die eine oder andere Justage by the Time. Aber das musste man früher ja auch …

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Linksseitig befinden sich drei gut zu erfühlende Steuerungstaster sowie der USB-C-Port, während sich gegenüber der Ein/Aus-Schalter und der analoge Eingang den Platz am rechten Ohr teilen.

Schutzklasse IPX4 verspricht genügend Widerstand gegen Spritzwasser – ein leichter Regen wird also verkraftet.

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Bei den mitgelieferten USB-C- und 3,5-mm-Klinkenkabeln enden dann der gute Eindruck und die Nostalgie. Fertiggegossene und leicht billig anmutende Plastikkabel erden den Telefunken ARCO Classic im „Hier & Jetzt“ realwirtschaftlicher Notwendigkeiten. Diese Kabel versteckt man dann doch lieber im ebenfalls mitgelieferten Transportbeutel mit Zugband.


Telefunken ARCO ONE

Bluetooth Over-Ear mit sehr gutem Klang, solider Wiedergabezeit und ANC.


Zugänglichkeit und Ausstattung

Eine Funkverbindung geht der Telefunken ARCO Classic über Bluetooth 5.4 ein, wobei die angegebene Reichweite einer stabilen Kopplung von 10 Metern im realen Leben bestätigt werden kann.

Duale Verbindungen sind auch möglich, allerdings ist das Einfügen eines zweiten Gerätes denkbar umständlich. Zunächst verbinde ich mich mit Gerät 1, dann Bluetooth dort abschalten, um die Kopplung bei dem zweiten Gerät zu vollziehen. Nach erfolgreicher zweiter Verkopplung, Bluetooth bei Gerät 1 wieder aktivieren und dann diesen mit dem ARCO CLASSIC koppeln. Voilà – Multipoint zu Fuß und funktioniert.

Die Steuerung von Lautstärke, Wiedergabe, ANC, Transparenz und Telefonie erfolgt über die drei Taster am linken Ohr – zuverlässig und smooth nach einer gewissen Einarbeitungszeit.

Und wem das alles zu viel Technik ist, der kann den Telefunken ARCO Classic auch vollkommen stromlos über Kabel betreiben. Wobei das mitgelieferte dem einen oder der anderen vielleicht zu cringe erscheint. Denen sei ans Herz gelegt, sich ein ganz einfaches, elegant anmutendes, vielleicht sogar stoffummanteltes zuzulegen. Eine Inline-Steuerung braucht’s dabei nicht, analog betrieben werden natürlich keine Steuerfunktionen unterstützt, sondern es wird einzig und allein zugehört.


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Sound

Klanglich liefert der Telefunken ARCO Classic mithilfe der integrierten 40-mm-Treiber eine recht ordentliche Performance, die sich laut Hersteller ab 15 Hertz zu entwickeln beginnt und dem Bassbereich eine erkennbare Dominanz zuspricht. Das resultiert je nach Klangmaterial zur Verdeckung der an sich auch gut ausgeprägten Mitten. Der gesamte Hochton strahlt auch nicht so kristallin wie es die angegebenen 20 kHz als Obergrenze des Übertragungsbereichs implizieren und so bleibt insgesamt ein etwas matter Höreindruck zurück.

Helfen könnte eine leichte Korrektur – etwas weniger Bass und Frische und Offenheit im oberen Spektrum. Ein Equalizer würde da gute Dienste leisten. Der ist aufgrund einer vermissten App aber nicht mit dabei. Also müssen Bordmittel genutzt werden, um ein wenig Ausgleich und Anpassung zu schaffen. Deswegen donnert »Sorrow« vom aktuellen Live-Album von David Gilmour intensiv und fett auf meine Ohren, wenn auch nicht ganz so offen und weit, wie ich es sonst gewohnt bin.

Trocken und punchy kommt dann eher die klare Linie im Jazz von Avishai Cohen – sein Kontrabass treibt Schlagzeug und Klavier auf faszinierende Art und Weise vor sich her. Insgesamt aber erscheint mir der Klang des Telefunken ARCO CLASSIC etwas gedeckelt. Sehr basslastig, dafür warm, aber eben nicht voll transparent, sondern eher zurückhaltend und deswegen auch nie nervig.

ANC und Transparenz

Ein langer Druck auf die Play-Taste am Ohr schaltet das nebengeräuscharme ANC ein. Es reduziert die Außengeräusche um bis 30 Dezibel. Vor allem die tieferen Frequenzen werden eindrücklich bedämpft, wobei sich auch ein leichter Taucherglockeneffekt einstellt, der aber mit effektiver Isolation von außen einhergeht. Straßenlärm rückt deutlich in den Hintergrund und der Grundgeräuschpegel wird nachhaltig reduziert.

Auch wirkt das Klangbild nun etwas aufgeräumter durch weniger Bass und etwas mehr Klarheit in den Höhen. Über die Transparenz kommt die Außenwelt zurück. Mit einem merklichen Grundrauschen, aber einer recht natürlichen Durchlässigkeit, dass man Ansagen am Bahnhof gut mitbekommt oder ein kurzes Gespräch mit der Bäckereifachverkäuferin führen kann – wegen des Wechselgeldes für die Brötchen zum Beispiel …

Akkulaufzeit und Telefonie

Der Hersteller gibt die maximale Akkulaufzeit des Telefunken ARCO Classic mit 65 Stunden ohne und 38 Stunden mit ANC an und verspricht hiermit genügend Reserven für stundenlange Hörsessions. Und wer endlos hören möchte – dank analogem Eingang wäre das auch möglich.

Telefonate über die verbauten Mikrofone sorgen für eine gute Sprachqualität – die Angerufenen bemerkten zum Teil gar nicht, dass wir über den Telefunken ARCO Classic telefonierten.

Fazit

Der Telefunken ARCO Classic gefällt mit speziellem Retro-Design und schlichter Funktionalität. Dennoch verströmt weder der verwendete Materialmix noch die Ausführung des Kabelzubehörs Edles oder Exklusives, aber mit seinem Retro-Chic spricht er den aktuellen Zeitgeist und den Willen zu funktionalem Design an – was ja nichts Schlechtes sein muss.

Das ANC leistet gute Dienste und auch die Laufzeit ist sehr ordentlich. Der überdeutliche Hang zum Bass und der deswegen insgesamt ein wenig matt anmutende Gesamteindruck hieven den Telefunken ARCO Classic in Sachen Sound auch nicht auf die vorderen Ränge seiner Preisklasse. Eine App könnte helfen, ist aber derzeit nicht erhältlich. Dennoch ist die Beurteilung von Klang eine sehr subjektive Angelegenheit und unterliegt individuellen Vorlieben und Gewohnheiten.

Weswegen es auch sicher so einige Fans des unaufdringlichen Sounds des ARCO Classic geben wird – da bin ich mir sicher.

vor 1 Tag von Sven Opitz
  • Bewertung: 3.63
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformOver-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)15 Hz - 20 kHz
  • Impedanz32 Ohm
  • Gewicht ohne Kabel240 g

Lieferumfang

  • 3,5-mm-AUX-Kabel
  • USB-C-Ladekabel
  • Tasche

Besonderheiten

  • Erhältlich in Braun, Schwarz und Grau
  • BT-Version: 5.4
  • BT-Codecs: SBC, AAC

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