Bang & Olufsen Beoplay Eleven

Optisch betrachtet, reihen sich die B&O Beoplay Eleven nahtlos in die Produktlinie der Beoplay EX ein. Signifikant heben sich bei den Hörern dabei die Touch-Oberflächen aus gehärtetem Glas ab, während beim Lade-Case ein Finish aus perlgestrahltem Aluminium zum Einsatz kommt, was einen hochwertigen Eindruck vermittelt.

Bei Outdoor-Einsätzen und sportlichen Aktivitäten sind die B&O Beoplay Eleven dank einer staub- und wasserbeständigen Verarbeitung gemäß IP57 geschützt. Für einen sicheren Halt und ein optimales Klangerlebnis kann zudem eine individuelle Anpassung erfolgen, indem eine Auswahl an Eartips mitgeliefert wird, die vier Größen aus Silikon und eine Variante aus Schaumstoff von Comply umfasst.

Nachhaltigkeit

Eine Vorreiterrolle nimmt der dänische Traditionshersteller durch die auswechselbare Akkutechnik ein. Bei Bluetooth-Hörern kann die Energieversorgung ein großes Manko darstellen, wenn diese nach zwei, drei Jahren ihren Dienst quittiert und die kabellosen Modelle aufgrund von altersschwachen oder tiefenentladenen Akkus nicht mehr nutzbar sind. Diesem Problem wirkt Bang & Olufsen entgegen, indem bei den Beoplay Eleven ein hauseigener Austauschservice angeboten wird.

Akkulaufzeit

Mit den Bang & Olufsen Beoplay Eleven lässt sich im Grundmodus bei gehobener Lautstärkeeinstellung eine Laufzeit von sechseinhalb Stunden erreichen, wenn der AAC-Codec genutzt wird. Ist die Geräuschunterdrückung aktiv, verkürzt sich die Hördauer auf etwa fünfeinhalb Stunden. Im Lade-Case können die Hörer dabei zwei Mal vollständig und ein weiteres Mal mit einer Restkapazität für zweieinhalb Stunden (ohne ANC) aufgeladen werden bis eine externe Stromquelle benötigt wird.

Während die In-Ears innerhalb von 60 Minuten vollständig aufgeladen sind, bietet eine Schnellladung von 20 Minuten Kapazität für knappe zwei Stunden. Die Akkureserve des Cases lässt sich hingegen in 110 Minuten wieder herstellen, wozu sich ein USB-C-Ladekabel im Lieferumfang befindet. Optional ist auch ein drahtloses Laden via Qi möglich.

Bluetooth Specs

Wie bereits das Vorgängermodell unterstützen die B&O Beoplay Eleven den Bluetooth-Standard 5.2, Multipoint-Verbindungen mit zwei Geräten gleichzeitig sowie Google Fast Pair und Microsoft Swift Pair. An Audiocodecs stehen darüber hinaus SBC, AAC, aptX und aptX Adaptive zur Auswahl, wohingegen auf LDAC verzichtet wurde.

Bedienung der B&O Beoplay Eleven

Die berührungsempfindlichen Glasoberflächen ermöglichen ein Steuern der Wiedergabe, das Regeln der Lautstärke, ein Vor- oder Zurückspringen bei der Titelauswahl sowie das Umschalten zwischen Grund-, ANC- und Transparenzmodus. Telefonate lassen sich ebenfalls über die Hörer abwickeln, wobei die Mithörfunktion zugeschaltet werden kann. Die Belegung ist allerdings fest vorgegeben und lässt sich über die App-Anbindung nicht an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Das ist schade, zumal nach wie vor die Unterstützung von Sprachassistenten vermisst werden kann.

Auch auf ein manuelles Ein- und Ausschalten der Hörer über die Touch-Oberflächen wurde verzichtet, wodurch das Case stets benötigt wird. Vorgesehen ist jedoch eine einseitige Nutzung im Single-Betrieb. Darüber hinaus sind die True Wireless In-Ears mit einer Trageerkennung ausgestattet, die sich aber leider nicht bedarfsorientiert einsetzen lässt, da kein Ab- und Einschalten über die App möglich ist.

B&O App

Über die Umgebungssteuerung der App-Anbindung (Android und iOS) kann ein Umschalten zwischen Standardbetrieb, ANC- und Transparenzmodus erfolgen. Allerdings entfällt die Option, die Intensität der Abschwächung oder Verstärkung des Außenbereichs wie bei den Beoplay EX anpassen zu können. Neu ist hingegen eine zusätzliche Windgeräuschunterdrückung.

Zur Klangregelung dienen mit „Sport“, „Commute“, „Clear“ und „Podcast“ vier Voreinstellungen, die den Grundklang ergänzen. Außerdem können über die Beosonic-Funktion eigene Anpassungen vorgenommen werden, die speicherbar sind.

Zu den weiteren App-Funktionen zählen eine Player-Ansicht mit Wiedergabesteuerung, Titelnavigation und Lautstärkeeinstellung sowie eine Geräteverwaltung für die Multipoint-Verbindungen. Über die Anrufeinstellungen kann zudem wahlweise die Geräuschunterdrückung oder die Own Voice-Technologie aktiviert werden, jedoch ebenfalls ohne Intensitätsanpassung. Ansonsten sind noch Firmware-Aktualisierungen durchführbar, und zwar sowohl bei den Hörern als auch beim Lade-Case.

Aufgefallen ist, dass beim iPad wieder Konnektivitätsprobleme bestehen und die Hörer nach der Einrichtung nicht mehr gefunden werden. Auf Smartphones funktioniert die App dagegen einwandfrei. Allerdings setzt die Nutzung die Einrichtung eines Benutzerkontos voraus.

Sprachqualität

Kennzeichnend für die B&O Beoplay Eleven ist eine makellos saubere Sprachübertragung, die von der Gegenseite als sehr natürlich empfunden wird. Durch die Wind Guard-Technologie bleibt die Kommunikation zudem frei von Windgeräuschen, was sich jedoch auf die Präsenz auswirkt, da die Darstellung der eigenen Stimme mit steigender Windstärke zunehmend in die Ferne rückt. Bei lauten Hintergrundgeräuschen erfolgt hingegen eine Abschwächung, wodurch die Sprachübertragung vordergründig erfolgt und verständlich bleibt. Angenehm ist das Kommunizieren für das Gegenüber bei einer belebten Kulisse jedoch nicht unbedingt, da die Hintergrundgeräusche in Redepausen eindeutig zu hören sind.

Geräuschunterdrückung (ANC) und Transparenzmodus

Das Noise Cancelling der B&O Beoplay Eleven arbeitet ohne ein bemerkbares Grundrauschen, erscheint im mittleren Frequenzspektrum jedoch nicht besonders wirkungsvoll, wodurch Stimmen eher leicht abgedämpft werden. Effektiver erfolgt die Reduzierung im tief- und hochfrequenten Bereich, wobei insgesamt keine Spitzenergebnisse erreicht werden können.

Das gilt auch für den zuschaltbaren Windschutz, der zu Fuß bei einer auffrischenden Brise durchaus nützliche Dienste erweist, aber auf dem Fahrrad recht schnell an seine Grenzen stößt. Darüber hinaus ist sowohl im ANC- als auch im Transparenzmodus eine Anhebung im Tieftonbereich zu erkennen, was im Vergleich zum Grundklang eine vollere und wärmere Klangwiedergabe zur Folge hat.

Auch die Verstärkung von Außengeräuschen gelingt angenehm rauscharm, dürfte aber ein wenig intensiver ausfallen. Während sich bei pausierender Wiedergabe tadellos ein Gespräch führen lässt und Durchsagen verfolgt werden können, ist die Außenwahrnehmung beim Musikhören primär auf moderate bis mittlere Lautstärkepegel begrenzt.

Sound – so klingen die B&O Beoplay Eleven

Besondere Stärken besitzt die präzise, konturierte Wiedergabe der B&O Beoplay Eleven bei Live-Aufnahmen und sphärischen Klanglandschaften, da das vermittelte Raumempfinden sehr glaubhaft und realistisch erscheint. Zu beobachten ist, dass der geräumige Hörraum für ein geschlossenes In-Ear-System ausgesprochen offen wirkt und die dynamischen 9,2-mm-Neodymtreiber gekonnt in die Tiefe staffeln.

Die Basswiedergabe der B&O Beoplay Eleven erscheint zwar leicht betont, aber stets kontrolliert und wunderbar definiert, was dem Hörvergnügen dienlich ist. Es erfolgt kein Aufdrängen, wenn Zurückhaltung gefragt ist, während es bei bassaffinen Produktionen nicht an Tiefgang und Substanz für eine kraft- und druckvolle Darstellung mangelt.

Bis auf eine dezente Grundwärme vermittelt der aufgeräumte Mittenbereich einen unverfälschten Klangeindruck und verzichtet auf eine bewusste Schönfärberei. Charakteristisch ist eine unaufgeregte, pointierte Abbildung, die sowohl vertraute Geräusche wie das Plätschern von Regentropfen als auch Spezialeffekte bei actionreichen Blockbustern sehr schön plastisch darzustellen vermag. Bemerkenswert organisch klingt auch die Reproduktion von Stimmen, ohne gezielt auf Nähe oder Intimität ausgerichtet zu sein.

In den oberen Lagen ist Engagement vorhanden, was aber keineswegs übereifrig wirkt. Gleichzeitig ist die Höhenwiedergabe nicht auf Gefälligkeit, sondern eine ehrliche Darstellung bedacht. Insofern kann eine harsche Abmischung eine gewisse Schärfe besitzen und obwohl Produktionsfehler nicht analytisch offengelegt werden, sind diese durchaus erkennbar. Ausgewogene Aufnahmen besitzen hingegen eine angenehme Frische und Spritzigkeit, die nicht überfordert. Darüber hinaus wird die Wiedergabe wohldosiert ausgeleuchtet.

Fazit

Auszeichnen können sich die Bang & Olufsen Beoplay Eleven durch eine weitläufige, präzise Klangwiedergabe, zumal außerhalb von windigen oder lauten Umgebungen eine hervorragende Sprachqualität bei Telefonaten zur Verfügung steht. Als Besonderheit bietet der Hersteller im Bedarfsfall zudem einen Austausch der Akkutechnik an. Die technische Ausstattung der wetterfesten True Wireless In-Ears könnte allerdings moderner sein und auch die Personalisierungsmöglichkeiten über die App-Anbindung erscheinen ausbaufähig. Darüber hinaus kann die Geräuschunterdrückung keine höheren Erwartungen erfüllen.