OpenRock S2

Hardware

Die OpenRock S2 ruhen im rundlich-flachen Case, welches über USB-C aber nicht kabellos (Qi) geladen werden kann. Ein Ladekabel wird allerdings nicht mitgeliefert. Die Open-Ears lassen sich mit den flexiblen Ohrbügeln recht mühelos um die Ohren schlingen, wobei das von einer sehr dünnen Schicht Silikon ummantelte Titanium-Gestell etwas schlabberig und nicht ganz so steif wie bei den Mitbewerbern erscheint. Daher schlagen die 12 mm großen Treiber gerne an die Ohrmuschel, wenn man den Kopf zu schnell bewegt und kommen nicht ruhig und sicher am Gehörgang zum Liegen. Das hat klanglich keine so großen Auswirkungen, trotzdem stört es ein wenig, weil man oft das Gefühl hat, man müsse irgendetwas nachjustieren.

Mit der Schutzklasse IPX5 sind die OpenRock S2 ausreichend gegen Spritzwasser und Regen, aber nicht gegen Untertauchen geschützt.

Funktionen und Steuerung

Die OpenRock S2 senden mit Bluetooth 6.0, können mit SBC, AAC und LDAC codieren und verfügen über Multipoint, damit zwei Devices zugleich verkoppelt und im Wechsel funktionieren können. Zur Steuerung an den Buds gibt es auf jeder Seite einen Taster, über den Steuerungseingaben gemacht werden können. Dieser Taster ist allerdings nicht wie üblich irgendwo bei der Treibereinheit angebracht, sondern hinter dem Ohr am unteren Ende des Akkus. Anfangs war ich überhaupt nicht einverstanden mit diesem Ansatz. Mittlerweile kann ich aber sagen – wenn man das Batterieteil zwischen Daumen und Zeigefinger nimmt und den Taster mit dem Daumen drückt – es gar nicht so schlecht funktioniert. Zumal alle wichtigen Funktionen, auch die Lautstärke, erreichbar sind.

In der App lässt sich dabei nur die Geste des langen Tastendrucks verändern. Ein bis dreimal Drücken ist festgelegt.

Es gibt einen Equalizer mit drei Presets und einem frei konfigurierbaren 7-Band EQ, wobei ihr aufpassen müsst, eure Einstellung auch zu speichern. Tut ihr das nicht, wird der EQ zurückgesetzt. Des Weiteren ist eine Lautstärkebegrenzung zur Schonung des Gehörs einstellbar, es gibt einen Abschalttimer und eine Tragedauer-Erinnerung, die einem nach einem gewünschten Zeitraum anrät, mal ein Päuschen zu machen. Dazu kommt eine Such-Funktion, die verlorene, aber noch verkoppelte Buds einen lauten Ton abspielen lässt. Es lässt sich der Raum-Klang aktivieren und Updates aufrufen.

Klang der OpenRock S2

Ein Problem der offenen Bauweise von Open-Ears ist nach wie vor eine gewisse Bassarmut, die sich einstellt, wenn DSP, Abstimmung und Hardware nicht optimal zusammenwirken, um den luftigen Weg zwischen Ohr und Treiber mit genügend Druck zu überbrücken. Den OpenRock S2 gelingt dies nicht besonders gut. Ein kraftvoller Eindruck will sich nicht so recht einstellen, auch wenn man den Bass im Equalizer nach vorne justiert. Dadurch wirkt der Klang insgesamt verhangen und unspektakulär.

Eine gewisse Tiefe liefern hierbei die Mitten, die deutlich zu ausgeprägt sind, und bei den Höhen fehlt es an Frische, die es braucht, um offene Transparenz und Klarheit zu bekommen. So bleiben die OpenRock S2 eher grau und zurückhaltend, was für Hintergrundmusik bei Sport und Bewegung durchaus reichen kann. Wenn man sich aber pushen möchte und dafür kraftvolle Unterstützung durch einen treibenden Bass haben will, wird man von den OpenRock eher enttäuscht sein. Auch hinterlässt die Raumklang-Funktion keinen guten Eindruck, da sie den Klang so sehr zu den Höhen hin verschiebt, dass alles ausgesprochen dosig klingt und manchmal sogar etwas wehtut, wenn man diese Funktion aktiviert.

Welche Vor- und Nachteile Open-Ear-Kopfhörer besitzen könnt ihr detailliert in unserem Ratgeber nachlesen, eine Kurzfassung zeigt euch unser Youtube-Video:

Laufzeit und Telefonieren

Eine Laufzeit von etwa acht Stunden und 32 Stunden mit Unterbrechung im Ladecase sind solide, aber nicht überragend. Telefonate sind dank vier Beamforming-Mikrofonen und KI-Unterstützung von ordentlicher Verständlichkeit, allerdings greifen die Noise-Cancellation-Algorithmen in lauter Umgebung sehr stark ein und lassen die Stimme für die Gegenstelle sehr abgehackt klingen.

Fazit

Die OpenRock S2 bieten viele moderne Funktionen und Features. Drückt man zum Beispiel vier Mal hintereinander auf die Remote-Taste und hat dabei die Kamera am Handy aktiv, dann wird ein Foto geschossen. Das geringe Gewicht der Buds wird mit einer gewissen Schwabbeligkeit der Ohrbügel erkauft, und auch das Ladecase fühlt sich in seiner Leichtheit etwas unmassiv und billig an. Klanglich ist Luft nach oben – vor allem im Bassbereich könnte mehr passieren. Für den Podcast zwischendurch und leichter Musik im Hintergrund bei körperlicher Aktivität können die OpenRock S2 aufgrund ihrer luftigen Leichtigkeit am Ohr aber einige Punkte gut machen.