Skullcandy Method 360 ANC

Tragekomfort

Durch die zusätzlichen Aufsätze sitzen die Skullcandy Method 360 ANC satt und sehr stabil im Ohr, wobei die flügelartige Konstruktion ein wenig an Sporthörer erinnert und auch beim Skaten oder anderen Outdoor-Aktivitäten viel Halt verspricht. Mitgeliefert werden die Eartips und Aufsätze in jeweils drei Größen, um eine individuelle Anpassung zu ermöglichen. Außerdem sind die Hörer gemäß IPX4 schweiß- und wasserbeständig verarbeitet.

Das längliche Lade-Case ist zwar kein Leichtgewicht und bringt immerhin 77 Gramm auf die Waage, verfügt aber über einen praktischen O-Ring mit Karabinerhaken zur Befestigung am Gürtel oder Rucksack. Sichern lässt sich der Schiebemechanismus allerdings nicht, wodurch sich das sogenannte „Slider-Case“ im Getümmel auch mal unbeabsichtigt öffnen könnte.

Akkulaufzeit

Pro Ladung lässt sich mit den Skullcandy Method 360 ANC bei gehobener Lautstärke im Standardbetrieb eine Laufzeit von zwölf Stunden erreichen. Ist die Geräuschunterdrückung in der Maximaleinstellung aktiv, sind neun Stunden realistisch.

Darüber hinaus können die Skullcandy Method 360 ANC in der Lade-Box zweieinhalb Mal aufgetankt werden, wodurch eine Gesamtlaufzeit von 42 Stunden im Grund- und guten 31 Stunden im ANC-Modus besteht. Während die In-Ears nach etwa 50 Minuten vollständig aufgeladen sind, bietet eine zehnminütige Schnellladung bereits Kapazität für dreieinhalb Stunden (ohne ANC). Die Akkureserve des Cases ist zudem nach ungefähr 60 Minuten wieder hergestellt, wozu sich ein kurzes USB-C auf USB-A-Ladekabel im Lieferumfang befindet.

Bluetooth Specs

Die Skullcandy Method 360 ANC unterstützen den Bluetooth-Standard 5.3, LE Audio und Multipoint-Verbindungen mit zwei Geräten gleichzeitig. Auch Google Fast Pair und ein latenzreduzierter Gaming-Modus für Videos und Computer- oder Handy-Spiele zählen zur Ausstattung. An Audiocodecs stehen dagegen SBC und AAC zur Auswahl, sodass leider auf hochauflösendere Varianten verzichtet werden muss. Dabei schneiden Stabilität und Reichweite der Funkverbindung mittelmäßig ab. Im Innenbereich lassen sich etwa zwei Räume auf einer Etage durchqueren, während Stockwerkwechsel mit Aussetzern quittiert werden können. Bis zu 17 Meter sind hingegen im Freien überbrückbar.

Bedienung

Über die berührungsempfindlichen Höreroberflächen lässt sich die Wiedergabe steuern, zum nächsten Titel vorspringen oder die eigene Spotify-Playlist starten. Neben dem Abwickeln von Telefonaten ist zudem ein Umschalten zwischen Grund-, ANC- und Umgebungsmodus möglich. Dabei kann die Touch-Steuerung über die App an die persönlichen Vorlieben angepasst werden, wodurch sich eine Lautstärkeregelung oder der Sprachassistent nachrüsten lässt. Wer möchte, kann die Hörer auch zum Auslösen der Handy-Kamera nutzen, um bequem Selfies oder Tricks beim Skaten zu knipsen. Nicht zuweisbar ist der Gaming-Modus und auf ein manuelles Ein- und Ausschalten der Hörer muss ebenfalls verzichtet werden. Möglich ist aber eine einseitige Nutzung im Single-Betrieb. Außerdem sind die In-Ears mit einer Trageerkennung ausgestattet, die sich aber nicht bedarfsorientiert ab- und zuschalten lässt, was schade ist.

Skull-iQ App

Zur Klangregelung der Skullcandy Method 360 ANC stehen über die App-Anbindung (Android und iOS) mit „Musik“, „Bass Boost“ und „Podcast“ drei vorkonfigurierte Settings zur Auswahl. Auch eigene Einstellungen können vorgenommen werden, wozu die EQ-Sektion fünf Bänder zur Verfügung stellt. Mehrere Presets lassen sich jedoch nicht abspeichern, was eine wünschenswerte Ergänzung darstellt.

Sehr gut umgesetzt wurde die stufenlose Regelung im ANC- und Umgebungsmodus der Skullcandy Method 360 ANC, was eine exakte Justierung ermöglicht. Ergänzend zur Touch-Steuerung lässt sich noch ein Timer konfigurieren und die Firmware aktualisieren. Über die App sind zudem Multipoint-Verbindungen und der Gaming-Modus (de-)aktivierbar.

Sprachverständlichkeit beim Telefonieren

Den Herstellerangaben zufolge nutzen die Skullcandy Method 360 ANC vier Mikrofone mit geräuschunterdrückenden Technologien für eine klare Kommunikation, was auch recht gut gelingt. Windgeräusche werden vollständig gefiltert, auch wenn sich stärkere Böen negativ auswirken können, da sich auf der Gegenseite Störgeräusche durch die Bearbeitung bemerkbar machen. Bis zu einer mittleren Windstärke sind jedoch keine Einschränkungen aufgefallen. Darüber hinaus werden Hintergrundgeräusche abgeschwächt, sodass eine Verständigung bei einer lauten Kulisse möglich bleibt.

Per Sidetone kann die eigene Stimme beim Kommunizieren mitgehört werden, um eine natürlichere Gesprächssituation zu erzeugen. Der Anteil lässt sich jedoch nicht einstellen und auch ein Abschalten der Funktion ist nicht vorgesehen.

Geräuschunterdrückung (ANC) und Umgebungsmodus

Die hybride Geräuschunterdrückung der Skullcandy Method 360 ANC arbeitet erfreulich rauscharm und erweist sich in vielen Situationen als effektiv. Bereits ein mittleres Level sorgt für eine erkennbare Abschwächung, wobei sich die Ergebnisse bis zur Maximaleinstellung noch deutlich steigern. Sowohl tieffrequente Motorengeräusche als auch komplexer Straßenlärm werden wirkungsvoll reduziert. Bei Stimmen fällt die Minimierung erwartungsgemäß nicht ganz so intensiv aus, trotzdem erfolgt eine merkliche Abschwächung. Auffällig ist jedoch, dass sich die Geräuschunterdrückung auf den Klang auswirkt, da der Bassbereich eindeutig verstärkt wird.

Im Umgebungsmodus steigert sich das Grundrauschen kontinuierlich, was die Wiedergabe in der Maximaleinstellung bei leiseren Passagen beeinflussen kann. Allerdings verbessert sich auch die Außenwahrnehmung während der Beschallung durch die kräftige Verstärkung deutlich, wodurch sich die eigene Sicherheit erhöht. Bei pausierender Wiedergabe lassen sich zudem bereits im mittleren Regelbereich problemlos Gespräche führen oder Durchsagen verfolgen.

Sound

Kennzeichnend für die Skullcandy Method 360 ANC ist ein spaßbezogener Grundklang mit einer satten, gehaltvollen Basswiedergabe. Vor allem der Tiefbass wirkt recht massiv und dabei eher weich, was bei cluborientierten Produktionen ein wenig über das Ziel hinausschießen und schwammig klingen kann. In diesem Fall hilft jedoch eine leichte Absenkung mit dem EQ, wodurch sich erkennbar mehr Druck aufbaut. Ansonsten funktioniert die Abstimmung allerdings einwandfrei.

Der Mittenbereich wirkt zurückhaltender, aber angenehm weiträumig und klar. Indem die virtuelle Bühne etwas tiefer im Raum steht, weitet sich der Hörraum merklich, sodass Platz zwischen den einzelnen Instrumenten besteht und Details zum Vorschein kommen. Eine derart geräumige Wiedergabe ist in dieser Preisklasse sicherlich selten anzutreffen und braucht den Vergleich zu deutlich hochpreisigeren Hörern nicht zu scheuen. Eine beeindruckende Leistung! Lediglich bei Live-Alben dürfte mehr in die Tiefe gestaffelt werden, da zwar ein breit angelegter, aber eher flacher Klangeindruck besteht.

Durchaus präsent, jedoch mit einem sanftmütigen Charakter treten die oberen Lagen in Erscheinung. Insofern muss nicht auf Akzente verzichtet werden, ohne dass die Höhenwiedergabe überfordert und anstrengend wirkt. Das gilt auch bei höheren Lautstärkepegeln, da sich weder Härte noch Schärfe entwickeln.

Fazit

Die Skullcandy Method 360 ANC glänzen mit einem tollen Preis-Klang-Verhältnis, wobei leider auf hochauflösende Audiocodecs verzichtet werden muss. Punkten können die wetterfesten True Wireless In-Ears darüber hinaus mit ausdauernden, schnellladefähigen Akkus und einer guten Sprachverständlichkeit beim Telefonieren. Die Geräuschunterdrückung und der Umgebungsmodus schneiden ebenfalls gut ab, auch wenn bei der Verstärkung von Außengeräuschen teilweise ein stärkeres Grundrauschen in Kauf genommen werden muss.