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Diese Technologie der Audiokompression wurde schnell zu einem Phänomen und zu einer Erfolgsgeschichte. Im Vergleich zu einem unkomprimierten Musikstück benötigt eine MP3-Datei nur rund 10 Prozent des Speicherplatzes.
Der Rest ist Geschichte
Das Fraunhofer Institut begann damals mit der Vermarktung, Stichwort „Virales Marketing“, und bot eine kostenpflichtige Software zum Umwandeln ins MP3-Format an. Diese Software wurde allerdings von einem australischen Studenten mit gefälschten Kreditkartendaten gekauft und das Programm anschließend öffentlich verfügbar gemacht. MP3s verbreiteten sich wie ein Lauffeuer, der Traum vom großen Software-Geschäft platzte wie eine Seifenblase.
Das tat dem Erfolg keinen Abbruch, ganz im Gegenteil
Als Weltstandard etabliert, summieren sich die durch MP3 induzierten Steuereinnahmen für Bund und Länder auf jährlich mindestens 300 Millionen Euro. Und so sind, so das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS weiter, mindestens 9.000 Arbeitsplätze in Deutschland direkt durch MP3 bedingt, zum Beispiel im Handel oder bei Herstellern von MP3-Playern.
Fraunhofer Institut beendete am 23. April 2017 das Lizenzmodell
Ende April, mit dem Ablauf einiger MP3-Patente, wurde das Lizenzprogramm von Technicolor und dem Fraunhofer IIS offiziell beendet. Aber was heißt das für uns? Zunächst einmal nur: Das Format wird nicht mehr weiterentwickelt und die Forschung verlegt ihre Prioritäten auf andere Technologien. MP3s lassen sich aber nach wie vor erstellen, anhören und speichern.
Allerdings ergänzen Matthias Rose vom Fraunhofer IIS, Leiter Marketing und Kommunikation, Audio und Medientechnologien und seine Kollegen:
„Heutige Medien wie Streaming, Fernsehen oder Radio nutzen jedoch modernere ISO MPEG-Verfahren der AAC-Familie oder in Zukunft auch MPEG-H Audio. Diese bieten erweiterte Einstellungsmöglichkeiten und eine bessere Audioqualität bei viel geringeren Bitraten im Vergleich zum MP3-Format.“
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