Fostex T50RPmk4CL

Mit dem Fostex T50RPmk4CL ist der Studiokopfhörer nun auch in einer geschlossenen Variante erhältlich

Somit hält die Regular Phase-Technologie des Herstellers jetzt auch bei Recording-Anwendungen Einzug. Mit den geschlossenen Hörschalen eignet sich der Ohrhörer insbesondere für Aufnahmen, bei denen ein Übersprechen des Kopfhörers unbedingt vermieden werden soll, sprich bei Sprach- und vor allem bei Gesangsaufnahmen.

Der Fostex T50RPmk4CL ist mit RP-Treibern der vierten Generation ausgestattet. Wie unser Test zeigen wird, lösen die RP-Treiber die Versprechen von hoher Empfindlichkeit und präziser Transienten-Abbildung ein.

Praktisches und optionales Zubehör

Zum Lieferumfang des Fostex T50RPmk4CL gehört neben dem Kopfhörer ein zwei Meter langes Wechselkabel. Kopfhörerseitig stellt das hochwertige OFC-Kabel über eine vierpolige 3,5 mm Klinke Anschluss her. Das andere Ende mündet in einem dreipoligen Klinkenstecker, ebenfalls 3,5 mm, für den ein Adapter auf 6,35 mm beiliegt.

Wie es sich für ein professionelles Gerät gehört, sind Adapter und Stecker allesamt vergoldet, was den effektivsten Korrosionsschutz darstellt.

Das Kabel ist zudem mit großzügigen Knickschutzvorrichtungen versehen, wo hingegen Rückhaltesicherungen an den Hörschalen keinen Einzug gefunden haben. Der vierpolige Klinkenstecker kann wahlweise in der linken oder rechten Hörschale versenkt werden. Diese Flexibilität vereinfacht so manch komplizierte Aufnahmesituation, sehr praktikabel. Ein symmetrisches Kabel mit 4,4 mm Steckverbindern ist optional erhältlich. Was ich im Lieferumfang vermisse, ist ein passendes Softcase.

Robust bei hoher Fertigungsqualität

Das Chassis des Fostex T50RPmk4CL macht einen äußerst robusten Eindruck. Seine in Mattschwarz gehaltene Kombination aus Kunststoff und Metallelementen impliziert ein Langlebigkeitsversprechen und erweckt einen absolut professionellen Eindruck. Der Aufbau des Kopfhörers ist nahezu identisch mit dem T50RPmk4, einzig die Luftschlitze der Hörschalen wurden in der CL-Variante vollständig verschlossen.

Die Streben für die Kopfgrößenverstellung des Probanden sind aus Metall gefertigt. Alle Bauteile an neuralgischen Stellen sind mittels Schraubverbindungen realisiert. Dies ermöglicht einen guten und nachhaltigen Service, weil Bauteile entfernt und ausgetauscht werden können. Die kontinuierliche hohe Fertigungsqualität stellt Fostex durch die selbständige Produktion der RP-Treiber im eigenen Werk her.

Sehr belastbar, dabei verzerrungsarm

Technisch gesehen gehen im Fostex T50RPmk4CL die gleichen RP-Treiber zu Werke wie in der halboffenen Variante. Entsprechend bildet er denselben Übertragungsbereich von tiefen 10 Hz bis hinauf zum Superhochtonbereich (bis zu 40 kHz) ab.

An Kopfhörerausgängen mit geringer Ausgangsspannung, wie das gerne bei Audio-Interfaces vorkommt, kann er mit seinen 28 Ohm bei einer Empfindlichkeit von 97 dB/mW dennoch laut aufspielen. Darüber hinaus verhindert seine hohe Belastbarkeit von 3.000 mW, dass hohe Wiedergabepegel in schnell wahrnehmbaren Verzerrungen oder gar nachhaltigen Schäden resultieren.

Studioeinsatz mit hohem Komfort

Der Fostex T50RPmk4CL bringt insgesamt 330 Gramm auf die Waage, so dass sein bloßes Gewicht bei langen Hörsessions nicht zur Last wird. Die weichen und anschmiegsamen Ohrpolster sorgen für eine gleichmäßige Verteilung des Anpressdrucks auf dem Außenohr. Jener Druck ist zwar nicht besonders hoch, dennoch sitzt der Kopfhörer stets sicher.

Seine leichtläufige, stufenlose Kopfgrößenverstellung sowie die weiche Kopfbandpolsterung erhöhen zudem den Tragekomfort. Die an jeweils einem zentralen Gelenk dreh- und schwenkbaren Hörschalen erlauben eine problemlose Anpassung an die individuelle Kopfform.

Tiefbässe und Bässe mit ordentlich Schub

Der Tiefbass des Fostex T50RPmk4CL ist stark ausgeprägt. Der Kopfhörer gibt tiefe Frequenzen mit Fülle wieder, ohne dass es aber bei hohen Lautstärken zu störenden Resonanzen kommt. Produzenten von Urban Music und EDM können ihn bedenkenlos einsetzen, um insbesondere diese Frequenzanteile zu beurteilen. Auch im oberen Bassbereich entwickelt der Kopfhörer ordentlich Schub, bleibt hierbei aber stets kontrolliert.

Warme Mitten und zurückhaltende Höhen

Die Mittenwiedergabe des T50RPmk4CL ist grundlegend warm und natürlich aufgestellt. Im Vergleich zur halboffenen Ausführung erscheinen Stimmen und Gesang beim vorliegenden Testmodell minimal schärfer. Bei Gitarrenmusik, die für Kopfhörer klanglich sehr herausfordernd sein kann, zeigt sich die Wiedergabe der mittleren Frequenzen sehr differenziert.

Im Mix kann der Kopfhörer von Fostex gut dabei helfen, Vocals und Gitarren harmonisch in den Gesamtklang einzubetten. Mehrstündige Gitarrenaufnahmen lassen sich ohne eine allzu schnelle Ermüdung des Gehörs umsetzen.

Die Höhenwiedergabe des T50RPmk4CL läuft mit angezogener Handbremse an. Der Hochton klingt seidig warm und wirkt im Vergleich zur Konkurrenz eher zurückhaltend ebenso wie sein Superhochtonbereich.

Solide Dynamik- und Stereowiedergabe

Der planarmagnetische Fostex T50RPmk4CL ist in Sachen Dynamik sehr ordentlich aufgestellt. Von leisen Tönen bis zum intensiven Orchester-Tutti geht er mit Dynamikunterschieden entsprechend lebhaft um. Die durch die geschlossenen Hörschalen entstehende Kompression ist wahrnehmbar, hält sich aber sehr in Grenzen. Auch mit insgesamt sehr lauter Wiedergabe kann er gut umgehen, ohne dabei offensichtlich zu verzerren.

Die gute Wiedergabe der Transienten stattet die eh schon präsenten Bässe mit ordentlich Druck aus. Die Auflösung des T50RPmk4CL ist detailreich wie fein und dennoch klingt der Fostex unaufgeregt. Das bedeutet, dass er viele klangliche Details einer Audioproduktion offenbart, dabei aber nie nervt. Der Kopfhörer bietet eine Offenheit, wie sie nur von manchem HiFi-Referenzkopfhörer geboten wird.

Sowohl die Stereoabbildung als auch die Tiefenstaffelung im Mix gelingen dem T50RPmk4CL mit Leichtigkeit. Die Außendämpfung des T50RPmk4CL geht in Ordnung, könnte aber effektiver sein, was im Wesentlichen am etwas zu geringen Anpressdruck liegt.

Fazit

Mit dem Fostex T50RPmk4CL präsentiert der renommierte japanische Hersteller einen schlicht wie schönen grundsoliden Over-Ear-Kopfhörer, der die Nähe zum Studio sucht. Magnetostatische Schallwandler sorgen für ein warmes und druckvolles Klangbild. Er eignet sich für stressige Aufnahmesituationen wie auch für entspannte Mixphasen und hält dabei durchweg gehobenen Ansprüchen stand.

Der hohe Tragekomfort und sein wohliger, warmer Sound führen zu sehr geringen Bedenken vor langen und intensiven Studionächten.

Die virtuelle Bühne löst der Studiohörer von Fostex fein und detailreich auf, wirkt dabei aber gleichzeitig völlig unaufgeregt. Diese Qualität erreicht der Magnetostat vor allem mit seiner tollen Transientenwiedergabe und der fast schon diffizilen Feindynamik, während warme, aber immer differenzierten Mitten vordergründig umhersäuseln.

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