Bei dem Marshall Stanmore III gibt es optisch, haptisch und klanglich in unserem Test keinerlei Überraschungen – und das ist gut so. Der mittelgroße Vertreter der Home-Reihe überzeugt in allen Disziplinen auf ganzer Linie und man muss schon länger suchen, um so charakteristische, solide, wertige und klangstabile Hardware wie den Stanmore III außerhalb des Marshall-Lineups zu finden.
- satter Klang
- analoges Feeling
- gute Bedienbarkeit
- RCA-Anschluss
- wenig Funktionen in der App
In dritter Generation bietet der Marshall Stanmore III eine breitere Stereobühne, zweierlei analoge Anschlüsse, einfache Bedienung und das ikonische Design einer britischen Legende.
Klassisches Design
Den Marshall Stanmore III gibt es in drei Farbausführungen. Und egal, ob ihr euch für Black, Brown oder Cream entscheidet, er steht vor euch mit den Maßen 35 x 20 x 18,8 Zentimeter, bringt 4,25 Kilogramm auf die Waage und ein Stromkabel ist ebenfalls dabei, da der Marshall Stanmore III ohne Akku auskommen muss.
Eine Marshall-Box erkennt man sofort und genau das erwartet man von ihr: griffiger Tollex-Überzug, feinmaschiges Frontgitter mit goldenem Marshall-Logo und obenauf das messingmetallunterlegte Bedienfeld mit AUX-Input, Quellenauswahl, Bass- und Höhenregler, Bedienknopf und einem satt klackenden Hauptschalter. Auf der Rückseite befinden sich Netz- und RCA-Eingang sowie ein Bassreflex-Auslass.
- Das Bedienfeld des Marshall Stanmore III mit AUX-In, Quellenauswahl, Lautstärke-, Bass- und Höhenregler, Bedienknopf und Hauptschalter.
Das Zwei-Wege-Treibersystem besteht aus einem zentral angeordneten 5-Zoll-Woofer und zwei flankierenden und leicht nach außen angewinkelte 3/4-Zoll-Hochtöner. Drei Class-D Verstärker, einmal mit 50 Watt und zweimal mit 15 Watt Leistung sorgen für genügend Power, um es auch in einem größeren Raum ordentlich krachen zu lassen. Fest und sicher ruht der Stanmore III dabei auf vier Gummifüßen.
Anschlussfreudig
Über Bluetooth 5.2 (LE ready) ist der Marshall Stanmore III – ganz im Sinne des Hersteller-Claims „Koppeln, Abspielen und Aufdrehen“ – ruckzuck ready to rock und das mit einer Reichweite von über 10 Metern zwischen Quelle und Box. Dank Multipoint ist das mit bis zu zwei Geräten gleichzeitig möglich.
Welche Codecs genutzt werden, darüber hüllt sich Marshall in gewohntes Schweigen. Alternativ gehts analog via Stereominiklinke über den Aux-Eingang und zum Abspielen von Vinyls mit einem Plattenspieler (ein Vorverstärker wird benötigt) oder – noch krasser – Kassetten mit einem Tapedeck, lässt sich entsprechende Hardware über den RCA-Anschluss vulgo Cinch ganz easy anschließen.
Funktionen und Steuerung
Einmal gekoppelt und mit der Marshall-App (iOS/Android) verbunden ist der Marshall Stanmore III remote in allen Belangen regelbar. Dazu gehört die Soundanpassung im EQ-Bereich für Bass und Höhen. In der Werbung erkennt man auch einen 5-Band-EQ für noch feineres Tuning, aber der lässt sich seltsamerweise in der App nicht aufrufen.
Mit der Funktion „Platzierungskorrekur“ werden akustische Maßnahmen in Abhängigkeit vom Aufstellort – wandnah oder nicht, tischkantennah oder nicht – vorgenommen. Schließlich können noch Updates, die Marshall etwas großspurig OTA-Updates nennt, eingespielt werden. That´s it. Das knappe Angebot in der App gerät sowieso in den Hintergrund, sobald man sich den Reglern und Knöpfen auf der Box widmet, wobei gerade die Endlosdrehregler mit ihren sanft-rot leuchtenden LED-Kränzen drumherum gar nicht genug analogen Charme versprühen können, um seine Finger von ihnen zu lassen. Soll heißen: Wer braucht schon eine App, wenn sich Bass, Höhen und Lautstärke so viel griffiger und direkter an der Box regeln lassen? Großer Fan!
Sound
Der Klang ist auch bei dem Stanmore III Marshall-typisch: sauber abgestimmt, mit sehr kräftiger Bassgrundlage und leicht betonten Mitten für Instrumente und Gesang. Die Höhen sind weich wie durch ein feines Netz gefiltert, was den „leicht stumpfen“ und warmen Charakter von Marshall ausmacht. Das gute DSP regelt die Verhältnisse von leise zu ganz laut permanent nach, sodass der Bass auch bei niedrigem Volumen präsent bleibt und bei maximalem Pegel nichts allzu sehr aus dem Ruder gerät. Daher ist der Marshall Stanmore III auch ganz laut eine Ohrenweide, denn es bollert, kreischt oder verzerrt nur die Musik, aber nicht die Technik.
Die aktuelle Live-Version von „Between two points“ von David Gilmour mit seiner Tochter rieselt fein und doch dicht durch die Box, was sich bei „Sorrow“ zu einem mächtigen Rockereignis steigert. Aber auch Elektronisches von Röyksopp mit pumpendem Bass und ganz viel Glimmer performed prächtig und voll.
Marshall Kilburn III
Charaktervolle Bluetooth Box mit langer Laufzeit und sehr gutem Klang.
Fazit
Für 399 € holt ihr euch mit dem Marshall Stanmore III echten Rock’n’Roll-Spirit ins Wohnzimmer. Zwar ersetzt er keine Bühnen-Performance vor tobendem Publikum, doch mit seinem ikonischen Design transportiert er das Gefühl legendärer Konzerte direkt in eure vier Wände. Klang, Lautstärke und Feeling überzeugen dabei auf ganzer Linie – hier gibt es nichts zu meckern. Wer den Marshall-Look liebt, sollte beim Stanmore III unbedingt zugreifen, zumal sein Straßenpreis inzwischen deutlich unter der 300-Euro-Schallmauer liegt.
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Technische Daten
- BauformLautsprecher
- BauweiseDesktop
- Wandlerprinzipdynamisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)45 Hz - 20 kHz
- Schalldruckpegel (SPL)@1 m: 97 dB
- Gewicht ohne Kabel4.250 g
Lieferumfang
- Stromkabel
Besonderheiten
- in Schwarz, Braun oder Creme erhältlich
- BT-Version: 5.2












