Die Edifier A6 sitzen dank der justierbaren Bügel im Alltag und beim Sport sehr stabil und bequem, während die offene Konstruktion eine Wahrnehmung der Umgebung ermöglicht. Angesichts der Preisklasse von unter 30 Euro beeindruckt zudem die Ausstattung der Open-Ears mit dem Premium-Codec LDAC, Spatial Sound und einer effektiven, KI-gestützen Mikrofontechnik zum Telefonieren.
- sehr stabiler, anpassbarer Sitz
- Hörer gemäß IP55 staub-, wasser- und schweißbeständig
- Schnellladefunktion
- Sprachverständlichkeit beim Telefonieren
- unterstützen AAC und LDAC
- ohne EQ
- kein manuelles Ein- und Ausschalten möglich
Offene Bügelhörer für unter 30 Euro? Und das trotzdem mit LDAC, anpassbarem Sitz und guter Sprachqualität? Die Edifier A6 zeigen, dass günstige Open-Ears nicht nach einem Kompromiss klingen müssen. Dank verstellbarem Bügel sitzen sie überraschend stabil, bleiben dabei extrem leicht und liefern eine weiträumige, luftige Wiedergabe, von der vor allem Stimmen und akustische Inhalte profitieren. Ein spannender Alltags- und Sportbegleiter für alle, die offenen Klang und hohe Umgebungswahrnehmung bevorzugen. Wie gut das in der Praxis funktioniert, zeigt der Test.
Tragekomfort
Das Bügelsystem der Edifier A6 ist mit neun Gramm pro Seite ausgesprochen leicht und kann in fünf Positionen individuell an das Ohr angepasst werden. Hierdurch ergibt sich ein sehr stabiler, sporttauglicher Sitz, der keinen Druck ausübt und einen hohen Tragekomfort bietet. Selbst bei schnellen, ruckartigen Bewegungen und bei Sprüngen bleiben die Open-Ears stabil in ihrer Position. Bei Outdoor-Aktivitäten und beim Sport sind die Hörer zudem durch eine staub-, wasser- und schweißbeständige Verarbeitung gemäß IP55 geschützt.
Akkulaufzeit
Pro Ladung erreichen die Edifier A6 eine Laufzeit von knappen neun Stunden, wenn das AAC-Format bei gehobener Lautstärke genutzt wird. Darüber hinaus können die Hörer im Case fast drei Mal vollständig aufgeladen werden. Während eine fünfzehnminütige Schnellladung Kapazität für zwei Stunden bereitstellt, sind die Edifier A6 nach 90 Minuten komplett aufgetankt. Über das mitgelieferte USB-C auf USB-A-Ladekabel lässt sich die Akkureserve des Cases außerdem in 105 Minuten wieder herstellen.
Bluetooth Specs
Neben der Bluetooth-Version 5.4 unterstützen die Edifier A6 mit LDAC und AAC hochwertige Audiocodecs. Auch Multipoint-Verbindungen mit zwei Geräten gleichzeitig zählen zur Ausstattung, was aktuell jedoch (noch) nicht einwandfrei funktioniert. Zwischen MacBook Air und Nothing Phone ist ein nahtloses Umschalten einwandfrei möglich, zwischen MacBook Air und iPad aber nicht. Als ausgesprochen stabil hat sich während der Testphase hingegen die Funkverbindung erwiesen. Das trifft ebenfalls beim latenzarmen Gaming-Modus zu.
Bedienung
Die Touch-Steuerung kann per App an die eigenen Vorlieben angepasst werden. Im Auslieferungszustand ist ein Steuern der Wiedergabe, das Abwickeln von Telefonaten, ein Vor- und Zurückspringen zur Titelauswahl sowie eine Lautstärkeregelung möglich. Wer möchte, kann aber den Sprachassistenten oder ein Umschalten zwischen Standardbetrieb, Gaming-Modus und Spatial Sound nachrüsten. Belegbar sind dabei zwei- sowie dreifaches Tippen und ein Halten pro Seite. Auch eine einseitige Nutzung im Single-Modus wird unterstützt.
Nicht vorgesehen ist dagegen ein manuelles Ein- und Ausschalten der Edifier A6 unabhängig vom Case.
Edifier ConneX App
Über die App-Anbindung (Android und iOS) stehen mit „Bass Boost“, was der Standardeinstellung entspricht, „Classic“, „Vocal“ und „Treble Boost“ vier Klangmodi zur Auswahl. Auf einen EQ für eigene Einstellungen muss bei den Edifier A6 jedoch verzichtet werden.
Konfigurierbar sind ein Timer und die Hinweistöne, deren Lautstärke anhand von 15 Stufen präzise feinjustiert werden kann. Ansonsten lässt sich per App zwischen Standardbetrieb, Gaming-Modus und Spatial Sound wechseln, während eine Suchfunktion per Piepton beim Auffinden der Hörer behilflich sein soll. Möglich ist auch das Aktualisieren der Firmware, zumal auf entsprechenden Android-Geräten der LDAC-Codec eingerichtet werden kann.
Sprachverständlichkeit beim Telefonieren
Zwei KI-gestütze Mikrofone pro Seite sorgen bei den Edifier A6 für eine klare, deutliche Stimmenübertragung beim Kommunizieren. Außerdem werden Windgeräusche im Freien effektiv reduziert, sodass kaum eine Beeinträchtigung erfolgt. Das klappt sogar bei stärkeren Böen erstaunlich gut. Überzeugen kann auch die Abschwächung von lauteren Hintergrundgeräuschen, wodurch die eigene Stimme verständlich bleibt. Darüber hinaus ist es für einen selbst trotz der offenen Konstruktion möglich, der Gegenseite in einer windigen oder lauten Umgebung zu folgen. Klasse!
Spatial Sound
Bei der räumlicheren Wiedergabeoption steht die virtuelle Bühne tiefer im Raum, was sich unterschiedlich auswirkt. Während bassorientierte Musik und actionreiche Gaming- oder Filmkost recht blechern klingen kann, lassen sich bei sphärischen Klängen eindeutig bessere Ergebnisse erzielen. Auch die Sprachverständlichkeit bei dialogbezogenen Medien geht größtenteils in Ordnung. Erfreulich ist zudem, dass Spatial Sound mit dem LDAC-Codec kompatibel ist.
Sound
Charakteristisch für die Edifier A6 ist eine weitläufige, lebendige Darstellung, die sowohl Breite als auch Tiefe besitzt, was angesichts des Preises selten anzutreffen ist. Dabei wirkt die Basswiedergabe bereits beim Grundklang (Bass Boost) nicht übermäßig kräftig, zumal durch die offene Bügelkonstruktion eindeutig tiefe Bassanteile fehlen (siehe Ratgeber). Wer eine sattere Darstellung bevorzugt, ist daher vermutlich mit den Edifier R1 (zum Test) besser beraten. Die A6 sind merklich schlanker abgestimmt und eignen sich eher für Jazz, Soul, Pop und melodischen Rock als für bassorientierte Produktionen.
Insbesondere Stimmen profitieren von der offenen Klangcharakteristik und besitzen Raum zur Entfaltung, was einen angenehmen, natürlichen Eindruck vermittelt. Auch die Sprachverständlichkeit ist tadellos und wer bei Hörbüchern, Podcasts etc. eine direktere, etwas weichere Darstellung wünscht, kann in den Vocal-Modus wechseln.
Die oberen Lagen wirken präsent und spritzig, fallen nicht ab und können ab und zu als ein wenig spitz empfunden werden. Bei höheren Lautstärkepegeln neigt die Höhenwiedergabe allerdings dazu, Schärfe zu entwickeln und schießt über das Ziel hinaus. Von Vorteil ist jedoch, dass Zischlaute gutmütig abgebildet werden und auch bei gehobenem Output nicht aufdringlich erscheinen.
Fazit
Die Edifier A6 zeichnen sich durch eine weiträumige Darstellung mit einer ansprechenden Stimmenwiedergabe aus und unterstützen mit LDAC einen Hi-Res-Codec. Zu den Pluspunkten zählt ein bequemer, sehr stabiler Sitz, der dank des einstellbaren Bügels auch bei sportlichen Aktivitäten standhält. Darüber hinaus sind die Open-Ears gemäß IP55 vor Staub, Wasser sowie Schweiß geschützt und ermöglichen selbst bei widrigen Bedingungen eine erstaunlich gute Sprachverständlichkeit beim Telefonieren.
Technische Daten
- BauformOpen-Ear
- Bauweiseoffen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 Hz - 40 kHz
- Impedanz16 Ohm
- Gewicht ohne Kabelje 9 g, 69 g
Lieferumfang
- Lade-Case
- USB-C auf USB-A-Ladekabel
Besonderheiten
- in Schwarz und Elfenbein erhältlich
- Bluetooth 5.4
- Codecs: SBC, AAC, LDAC
















