Beyerdynamic Amiron 300

Mit den Beyerdynamic Amiron 300 stellt der renommierte Hersteller aus Heilbronn vielseitige True Wireless In-Ear-Kopfhörer vor, die Musikfans ebenso begeistern können wie Vielreisende und sogar Sportler. In unserem Test erfahrt ihr, wie es um die aktive Geräuschunterdrückung der In-Ears steht, wie die Amiron 300 klanglich aufgestellt sind und für wen sie sich eignen.

Zeitgemäßes Zubehör

Die Beyerdynamic Amiron 300 In-Ears werden mitsamt einem kompakten Ladecase ausgeliefert, in dem sich die In-Ears aufladen und für Transport und Lagerung sicher verstauen lassen. Dazu gibt es ein USB-C-Kabel, das zum Aufladen des kleinen Cases dient. Dadurch, dass es auch den Qi-Standard unterstützt, lässt sich das Ladecase aber auch kabellos befüllen. Es ermöglicht den In-Ears eine enorme Gesamt-Betriebsdauer von bis zu 28 Stunden. Zu guter Letzt liegen noch fünf Paar Silikon-Ohrpassstücke in verschiedenen Größen bei. Sie sorgen mit ihrer Anpassung an verschieden große Gehörgänge für einen optimalen Sitz der In-Ears und eine effektive passive Geräuschisolation.

Außerdem steht die Beyerdynamic App zum kostenlosen Download bereit. Sie ermöglicht es nicht nur Software-Updates durchzuführen, sondern auch Equalizer-Einstellungen vorzunehmen und individuelle Klangprofile zu erstellen. Der Lieferumfang ist deshalb absolut zeitgemäß.

Ansprechendes Design bei geringer Größe

Das platzsparende Ladecase der Beyerdynamic Amiron 300 ist in mattem Schwarz gehalten. Das ist schick, birgt jedoch die Gefahr, dass Fingerabdrücke oder Kratzer auf Dauer ihre Spuren hinterlassen. Die In-Ears selbst sind in Schwarz und Rot ausgeführt, was ihnen zu einem sportlichen Look verhilft. Die Form und das gesamte Design der Knopfkopfhörer ist geschmackvoll und modern. Jeder Hörer wiegt gerade einmal 4,4 Gramm und hat eine Länge von kaum mehr als 2 cm. Deshalb sind die In-Ears ebenso schick wie kompakt. Alle Komponenten sind selbstverständlich tadellos verarbeitet.

Erhältlich sind die Amiron 300 wahlweise in den Farben Schwarz oder Creme. Die Farben von Kopfhörern und Ladecase entsprechen sich dabei jeweils.

Multipoint-Verbindung trifft Hi-Res-Codec

Die technischen Daten der Beyerdynamic Amiron 300 verraten, dass in ihnen dynamisch angetriebene Treiber zum Einsatz kommen, deren Wiedergabe das Audiospektrum von 20 Hz bis zu 40 kHz umfasst. Die Drahtlosverbindung setzt auf Bluetooth 5.3. Das bedeutet, dass die Kopfhörer auch Multipoint-Verbindungen unterstützen, sodass sich zwei Geräte gleichzeitig mit den Amiron 300 verbinden lassen. Als Codecs kommen SBC und AAC sowie der Hi-Res-Codec LDAC zum Einsatz, der für hochauflösenden Klang sorgen kann. Dieser Codec muss über die Beyerdynamic App aktiviert werden und steht nach einem Neustart der In-Ears bereit.

Gleich sechs integrierte Mikrofone arbeiten zum einen der aktiven Geräuschunterdrückung zu, sorgen zum anderen aber auch für eine exzellente Sprachqualität beim Telefonieren. Bei aktivierter ANC-Funktion beträgt die Akkulaufzeit bis zu 7 Stunden. Ohne aktive Geräuschunterdrückung lassen sich die In-Ears mit einer Akkuladung bis zu 10 Stunden lang betreiben, bevor sie wieder in ihr Case müssen. Durch mehrmaliges Aufladen im Ladecase stehen sie dann für weitere 28 Stunden bereit.

Handhabung und Tragekomfort

Ob mitsamt Ladecase oder als In-Ear-Paar in freier Wildbahn: Die Beyerdynamic Amiron 300 sind herrlich leicht. Ihre Passform ist optimal, um sie sicher und ohne Druckgefühl oder störendes Gewichtsempfinden über lange Zeit zu tragen. Werden sie mit passenden Ohrpassstücken getragen, ist ihre Isolierung von Außenschall gelungen.

Die Touchbedienung ist zuverlässig und reagiert schnell. Ein neuralgischer Zeitpunkt ist allerdings das Einsetzen und Herausnehmen der In-Ears. Da die Touchflächen relativ groß sind und sehr fix reagieren, muss der Anwender eine Technik für das Greifen der In-Ears mit spitzen Fingern entwickeln, um sie entnehmen zu können, ohne dabei versehentlich einen Touch-Befehl auszuführen.

Die Lernkurve zur Umsetzung der Befehle ist flach. Einmal in der Kurzanleitung durchgelesen und ausprobiert, können die Befehle zur Steuerung der Amiron 300 intuitiv umgesetzt werden. Selbstverständlich ist auch der Aufruf des jeweils im Gerät aktivierten Sprachassistenten per Tastendruck möglich.

Die Kopfhörer verfügen über eine Trageerkennung mit automatischer Pause-Funktion, die aktiviert wird, sobald mindestens einer der In-Ears aus den Ohren genommen wird. Nicht zuletzt entsprechen die Knopfkopfhörer dem IP54-Standard, sind also spritzwassergeschützt. Folglich lassen sie sich auch bei Nieselregen tragen und selbst schweißtreibender Sport bringt sie nicht aus der Fassung. Das gesamte Handling der Amiron 300 trägt deshalb zur guten Nutzererfahrung bei.

Zahlreiche Features via App steuerbar

Die Beyerdynamic App gibt Zugriff auf etliche Details der Amiron 300. Neben fünf verschiedenen vorgefertigten EQ-Presets lassen sich die Equalizer-Einstellungen für die Wiedergabe auch individuell regeln und als eigene Presets abspeichern. Außerdem können den Touch-Gesten via App andere Befehle zugeordnet werden, als das von Hause aus der Fall ist. Wer die Kopfhörer beim Gaming oder zum Filme- oder Serienschauen einsetzen möchte, der wird sich über die Möglichkeit freuen, dass in der App ein Modus mit geringer Wiedergabelatenz aktiviert werden kann.

Auch die Sprachansagen lassen sich modifizieren. Neben der Auswahl zwischen englischer oder deutscher Sprache kann für jede vorhandene Sprachansage separat entschieden werden, ob sie aktiv sein soll. Ebenfalls über die App lässt sich das Sidetone-Feature aktivieren. Es sorgt dafür, dass beim Telefonieren mit den Amiron 300 die Stimme des Nutzers von den integrierten Mikrofonen aufgegriffen und über die In-Ears ausgegeben wird. So kann der Anwender trotz guter Schallisolation seine eigene Stimme während eines Telefonats gut hören und befreit sprechen.

Präzision in allen Frequenzen

Der Klang der Beyerdynamic Amiron 300 ist stark davon abhängig, ob sie korrekt eingesetzt werden. Der Hinweis des Herstellers, dass die In-Ears in den Gehörgang eingedreht werden sollen, muss unbedingt befolgt und gegebenenfalls ein wenig geübt werden. Andernfalls können die Kopfhörer keine gute Basserfahrung liefern.

Sind sie korrekt eingesetzt, ist der Sound der Amiron 300 vor allem brillant und detailreich. Die Höhen und der darüber liegende Superhochtonbereich klingen offen und weit. Die oberen Mitten sind stark vertreten. Ohne aktivierten Equalizer führt das dazu, dass der Frequenzbereich von Stimmen sowohl bei Gesang als auch Sprache im Vordergrund erscheint. Gesang ist deshalb bei leise bis mäßig laut gehörter Musik hervorragend verständlich. Bei höheren Lautstärken kann dadurch allerdings das Gehör ermüden.

Wie ausgewogen der Klang der Kopfhörer ist, wird deutlich, wenn mit ihnen harte Gitarrenmusik gehört wird. Hier wirkt das Audiosignal (noch) nicht schneidend und lassen sich verschiedene Instrumente im instrumentell überfüllten Mittenbereich gut differenzieren. Subbässe werden von diesen In-Ears gut wahrnehmbar, aber verhältnismäßig zurückhaltend ausgegeben. Auch im darüber liegenden Bassbereich sind sie verhalten unterwegs.

Ebenso feinzeichnend wie ihre Signalauflösung und Höhenwiedergabe ist ihre Dynamik. Die Gesamtbandbreite ist groß und lebhaft. Dadurch ist auch die Tiefenstaffelung gelungen. Die Abbildung von Transienten ist punktgenau. Deshalb kommen auch Klassik-Fans auf ihre Kosten, die von In-Ears eine komplexe und dynamisch vielschichtige Wiedergabe erwarten. Und auch der ANC-Modus kann überzeugen. So filtert er im Test etwa Ventilatorgeräusche zuverlässig heraus und ermöglicht die Konzentration auf das Wesentliche, die Audiowiedergabe.

Fazit

Die Beyerdynamic Amiron 300 sind True Wireless In-Ears für Musikliebhaber, die einen hochwertigen Mix aus Design, Funktionalität und Klangqualität suchen. Sie überzeugen von ihrer Optik über ihren Tragekomfort bis hin zu ihrem Sound und warten mit zahlreichen zeitgemäßen Features auf, wie Hi-Res-Codec, ANC, Trageerkennung, Multipoint-Verbindung und Ladecase mit kabellosem Laden. Darüber hinaus lassen sich etliche ihrer Features per App feinjustieren und individualisieren.

Für die intuitive Bedienung der Amiron 300 sind auch ihre empfindlich reagierenden Touch-Felder zuständig, die ein wenig Einarbeitung des Nutzers beim Handling der In-Ears voraussetzen. Auch das korrekte Einsetzen der Amiron 300 ins Ohr sollte geübt werden, damit sie tatsächlich ihren besten Klang entfalten können. Der ist vor allem von zurückhaltenden Bässen, Detailreichtum und Brillanz sowie dynamischer Feinzeichnung geprägt. Musikliebhaber, die ein solches Klangprofil suchen, finden in den Beyerdynamic Amiron 300 hochwertige In-Ears mit passendem Preis-Leistungs-Verhältnis, um sie im Alltag – sei es zu Hause oder im Büro – ebenso zuverlässig einzusetzen wie auf Reisen oder beim Sport.