Die Shokz OpenDots ONE setzen im Clip-Design auf hohen Tragekomfort und sind besonders für Brillenträger interessant. Klanglich überzeugen die Open-Ears trotz bauartbedingter Grenzen, auch wenn die Bedienung Schwächen zeigt. Insgesamt ein stark klingendes Premium-Modell mit klarer Empfehlung.
- Klang, inkl. Dolby Audio
- Angenehmer Tragekomfort im Alltag
- Wireless Charging & Schnellladefunktion
- Sprachverständlichkeit beim Telefonieren
- Touch-Steuerung
Mit den Shokz OpenDots ONE bringt der Spezialist für Sportkopfhörer einen eleganten Vertreter der Kategorie „Open-Ears“ auf den Markt. Statt auf klassische Ohrbügel setzt Shokz auf ein innovatives Clip-Design, das besonders für Brillenträger mehr Freiheit und Komfort verspricht.
Was sind die Shokz OpenDots ONE?
Die Shokz OpenDots ONE sind Open-Ears im Clip-Design und eine willkommene Alternative für alle, die keine Ohrbügel mögen. Das kennen wir bereits am prominentesten von Huawei, Bose und Soundcore.
Die Shokz OpenDots ONE markieren dabei einen mutigen Schritt für einen Hersteller, der vor allem durch seine Knochenschallkopfhörer bekannt geworden ist. Hier setzt Shokz nun auf ein komplett neues Tragekonzept. Die OpenDots ONE sehen mehr wie stylishe Mini-Ohrringe aus, die eng am Ohr liegen und unauffälliger wirken.
Dabei zielt das Unternehmen auf eine Gruppe ab, die Funktionalität und Design gleichermaßen schätzen und sich mit dem auffälligen Look herkömmlicher Sport-Kopfhörer nie ganz anfreunden.
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Design und Tragekomfort – ein neuer Stil von Shokz
Bei Open-Ears steckt nichts im Ohr, der Treiber hängt einfach davor. Somit bleibt der Gehörgang offen (aber nicht verdeckt), was ihn empfänglich für Umweltgeräusche macht.
Welche Vor- und Nachteile Open-Ear-Kopfhörer besitzen könnt ihr detailliert in unserem Ratgeber nachlesen, eine Kurzfassung zeigt euch unser Youtube-Video:
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In zwei Farben erhältlich – Schwarz und in einer Art beige-grauem Silberton – wirken die Shokz OpenDots ONE zu unterschiedlichen Outfits und Alltagslooks nie als Störfaktor. Der dunkle Farbton unseres Testmodells wirkt dezent und ist vor allem für diejenigen interessant, die ihre Kopfhörer nicht als optischen Hingucker präsentieren wollen.
Bei den Shokz OpenDots ONE ist es so, wie bei allen anderen Kopfhörern: Ob sie passen und bequem sitzen, kann nur der eigene Test klären. An meinen Ohren tragen sie sich sehr gut. Es ist nicht so, als würde man die je 6,5 Gramm leichten OpenDots gar nicht wahrnehmen, aber sie ließen sich in unterschiedlichste Alltagsszenarien (Büroarbeit, Fahrrad, Laufen, ÖPNV) problemlos über viele Stunden tragen.
Generell sitzen die OpenDots One sicher, sodass selbst beim Laufen oder heftigeren Bewegungen wenig bis gar nicht an den Hörern rumgefummelt werden muss. Sie rutschen bei meinen Ohren mit der Zeit nur leicht nach unten, was klanglich aber kaum/bis gar keine Unterschiede macht. Durch das engere Aufliegen der Lautsprecher am Ohrkanal schirmen die OpenDots etwas mehr von der Umgebung ab – was zwar die Audioqualität verbessert, aber auch die Wahrnehmung im Straßenverkehr noch stärker beeinträchtigen kann.
- Bilder: Shokz
Bluetooth Specs & Co
Die Shokz OpenDots ONE funken mit der aktuellen Bluetooth-Version 5.4 und codieren mit SBC sowie AAC (zum Ratgeber). Höherwertigere Bluetooth-Codecs fehlen. Im Freien ist die Funkstrecke über rund 30 Meter stabil. In den eigenen vier Wänden waren erst nach einen Stockwerkwechsel Drop-outs zu hören.
Das Pairing geht den üblichen Gang: Case-Deckel öffnen, Pairing-Knopf auf der Rückseite des Cases gedrückt halten und in den Zuspieler-Einstellungen auswählen, wenn die OpenDots One dort auftauchen. Etwas „old-school“ fühlt sich das an, denn bei diesem rund 200-Euro teuren Kopfhörer fehlen bequemere Einrichtungsmöglichkeiten mit schön animierten Pop-ups wie Google Fast Pair oder Microsoft Swift Pair.
Multipoint mit zwei Geräten beherrschen die Shokz OpenDots ONE ebenfalls, wobei hier dasselbe Pairing-Prozedere gilt wie oben. In der Shokz App müsst ihr dieses Feature zunächst aktivieren.
Ein Segen ist, dass die Shokz OpenDots ONE keine Link-Rechts-Markierungen tragen. Das müssen sie auch nicht, denn sie erkennen auf Wunsch automatisch in welche Seite sie gesteckt werden und passen sich entsprechend an. Im Alltag spart dies tatsächlich Zeit und manchmal auch Nerven.
Auf ein manuelles Ein- und Ausschalten der Hörer muss verzichtet werden, wodurch das Case stets benötigt wird. Nach drei Minuten ohne aktivem Stream gehen die Shokz OpenDots ONE in den Stand-by-Modus. Ein Single-Betrieb, also eine einseitige Nutzung, ist ebenso möglich.
Bedienung der Shokz OpenDots ONE
Die teils fummelige Steuerung der Shokz OpenDots ONE ist meine Hauptkritik an den sonst recht überzeugenden Kopfhörern. Sowohl ein Großteil des Silikon-ummantelten Titanbogens als auch dessen Übergang sowie die Ober- sowie Unterseiten der Akkutonnen reagieren auf Touch. Zu Beginn war der Frust hoch, denn bei unserem Testgerät lag die Trefferquote zunächst bei 50/50. Nicht umsonst haben Shokz wohl genau deshalb einen Hochempfindlichkeitsmodus – aktivierbar per App – nachgereicht, damit die Erfolgschancen steigen. Mit etwas Übung stieg die Treffquote zwar, schwitzige Finger drückten den Schnitt aber leider immer wieder.
Was dann per Finger gesteuert werden kann, ist zwar der Rede wert, diese wird aber kurz: Play/Pause, Track vor/zurück, Lautstärke ändern. Oder Anrufe annehmen, auflegen und ablehnen. Diese Aktionen verteilen sich ausschließlich auf Zweifach- und Dreifach-Tipper sowie ein Drücken und Halten der hinteren Akkus. Auf Einfachklicks reagieren die OpenDots nicht, um Fehlbedienungen zu vermeiden. Anzumerken ist, dass zum Testzeitpunkt die Funktion „Dreimaliges Tippen“ noch Beta-Status trug.
Per App lässt zudem nichts sinnvoll erweitern. Und wer per Drücken und Halten den Sprachassistenten benötigt, kann nicht mehr die Lautstärke ändern. Zur Verteidigung muss gesagt werden, dass die Konkurrenz hier größtenteils ähnlich einschränkend agiert. Diese erlauben dann aber doch teils flexiblere Anpassungsmöglichkeiten per App. Und selbst die rund 50 Euro teureren Bose Ultra Open Earbuds, die nur auf einen (richtigen) Knopf zur Steuerung setzen, besitzen dank Shortcut eine Funktion mehr. Immerhin.
App
Die mehrsprachige Shokz App für iOS und Android ist übersichtlich gestaltet und zeigt alle wichtigen Parameter auf einen Blick. Neben der Akkustandsanzeige der Dots sowie des Cases aktiviert ihr hier Dolby Audio (s.u.), wählt zwischen vier EQ-Presets, belegt die Steuerung um (s.o.), sucht nach verlorenen Kopfhörern (aber nicht das Case), ändert die Prompt-Lautstärke und fahrt Firmware Updates. Auto Pause (hier: „Intelligente Tragekerkennung“), eine Geräuschunterdrückungsfunktion für Telefonate sowie diverse FAQ-Links fehlen ebenfalls nicht.
In Sachen Equalizer stehen euch die vier Presets „Standard“, „Vocal“, „Bass“ und „Privat“ zur Verfügung. Letzterer deckelt vor allem die Höhenwiedergabe, damit die Außenwelt weniger von euren Audioinhalten mitbekommt. Wer selbst Hand anlegen möchte, kann das mit maximal zwei Custom-EQ-Speicherplätzen auch tun.
- Die 4 EQ Presets: Standard
- Vocal
- Bass
- Private
Akku
Die Shokz OpenDots ONE laufen laut Hersteller mit einer einmaligen Ladung bis zu 10 Stunden ununterbrochen und insgesamt 40 Stunden mit dem Ladeetui. Diese Laufzeiten beziehen sich auf 50 % Lautstärke sowie der Nutzung von SBC. Da Open-Ears aufgrund ihrer Bauweise vor allem während lauteren Umgebungen auch lauter gedreht werden, erreicht ihr die 10 Stunden daher eher selten.
Die IP54 geschützten Earbuds halten sehr sicher per Magnete im Case, welches keine IP-Zertifizierung trägt. Per USB-C tankt ihr die OpenDots innerhalb von 60 Minuten von Null auf Hundert. Auch kabelloses per Qi-Ladepad ist möglich. Das Case selbst benötigt per Kabel rund zwei Stunden und kabellos rund vier Stunden.
Eine Schnellladefunktion fehlt glücklicherweise auch nicht und sorgt nach 10 Minuten für zwei Stunden Hörgenuss.
Sprachverständlichkeit beim Telefonieren
Leicht räumlich im Klang, attestierte mein Gegenüber eine sehr gute Sprachverständlichkeit, die nur leicht „bröseliger“ wurde, als in ca. zehn Meter Entfernung ein Benzinrasenmäher seine Bahnen zog. Hier arbeitete die per App zuschaltbare Rauschunterdrückung sehr gut, denn der Angerufene hörte von diesem nichts.
Klang
Shokz ist nicht für audiophilen Klang bekannt – ihre Spezialität liegt traditionell im Bereich „Sport“. Und da zählt eben nicht Hi-Fi-Sound, viel wichtiger ist hier eher ein „brauchbarer Klang bei maximaler Umweltwahrnehmung“.
Die Shokz OpenDots ONE liefern hier überraschend gute Ergebnisse: Durch die enger anliegenden Lautsprecher entsteht ein direkterer Klangkanal ins Ohr – fast vergleichbar mit echten In-Ear-Kopfhörern. In leisen Umgebungen, etwa im Büro oder beim Lesen zu Hause, ist der Klang klar, differenziert und ausgewogen. Stimmen sind gut verständlich, Musik klingt angenehm voll, auch wenn echte Tiefbässe weiterhin eher sparsam vorhanden sind. Bei einigen Test-Tracks war ich nicht immer mit den oberen Mitten happy, die mit eingeschaltetem Dolby Audio (s.u.) verwaschen klangen.
Dennoch machen selbst Drum’n’Bass Tracks, die gerne mal ein ordentliches Pfund Bass im tiefen Frequenzkeller ausbreiten, Spaß. Natürlich fehlt hier dieser „Deep Impact“, aber dünn, mittig, nasal oder substanzlos klingen die OpenDots nicht. Wer mehr Bass will, kann in der Shokz App zusätzlich den Bass-Boost-Modus aktivieren. Für viele Nutzer dürfte das die bevorzugte Einstellung sein, da die offene Bauweise naturgemäß die Bassübertragung abschwächt.
Wie bei fast allen Open-Ear-Systemen, bleibt ein Grundproblem bestehen: Laut Umgebungsgeräusche = weniger hörbarer Inhalt. In belebten Shoppingmeilen oder beim Pendeln im Zug mussten wir die Lautstärke deutlich erhöhen – was nicht immer komfortabel war. Und auch den OpenDots Dots passiert das, was bauartbedingt alle Open-Ears betrifft: Ab einer Lautstärke von ca. 70 Prozent tritt der Bass in den Hintergrund und die Mitten sowie Höhen übernehmen das Klangzepter. Aber das haben wir bei der Konkurrenz schon harscher und schärfer wahrgenommen.
Auch der Umstand, dass Außenstehende bei hoher Lautstärke mithören können (Sound Leakage), bleibt bestehen, die Equalizer-Einstellung „Privat“ beugt dem zwar ein wenig vor, klanglich ist diese muffelige Wiedergabe aber keine Dauerlösung …
Die Dolby Audio Funktion verdient eine besondere Erwähnung. Ich war skeptisch, ob ein Open-Ear-Design wirklich davon profitiert – doch die Antwort ist eindeutig Ja. Generell wird der Raumklang weiter, Stimmen setzen sich schöner durch und die Höhen wirken lebendiger. Besonders in ruhigen Umgebungen ist der Unterschied deutlich hörbar und macht das Musikhören genussvoller.
Das klappt zwar nicht unbedingt bei allen Musikstücken gleich gut, aber die Shokz OpenDots ONE sind in meinem Testparcours immerhin die ersten Open-Ears, bei denen Dolby Audio permanent aktiv ist und ein Custom-EQ mit einer Badewannensignatur für warmen Klang sorgt.
Bleibt festzuhalten: Open-Ears werden klanglich immer besser, und die Shokz zählen zu den Kandidaten, die weit oben mitspielen.
Was versteht man unter Dolby Atmos?
Dolby Atmos ist ein objektbasierter Audioformatstandard, der eine immersive, dreidimensionale Klangwiedergabe ermöglicht.
Fazit
Die Shokz OpenDots One sind wirklich gut klingende Kopfhörer der aktuellen Trendkategorie Open-Ears (zur Bestenliste). Dabei setzt der Hersteller auf das Clip-Design, das vor allem Brillenträgern die nötige Freiheit hinter den Ohren schenkt und verzichtet somit auf stabilisierende Bügel. Der Tragekomfort der OpenDots ist dennoch oder vielleicht gerade deswegen sehr hoch. Klanglich gibt es hier wenig aussetzen, wenn ihr euch die Limitierungen von Open-Ear-Kopfhörern bewusst macht.
Schade ist, dass die Steuerung dieser sonst wertigen Upper Class Open-Ears immer wieder zur Geduldsprobe wurde. Teils besser können das die deutlich günstigeren Mitbewerber. Da aber der Klang nach wie vor das Kaufkriterium schlecht hin ist, gibts von uns für die Shokz OpenDots ONE einen Daumen nach oben.
- 199,00 € *Zum Angebot
- 199,00 € *Zum Angebot
Technische Daten
- BauformOpen-Ear
- Gewicht ohne Kabelje ca. 6,5 g, Case 38 g
Lieferumfang
- USB-C-Ladekabel
- Lade-Case
Besonderheiten
- in Schwarz und Grau erhältlich
- BT-Version: 5.4
- BT-Codecs: SBC, AAC






























