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Bowers & Wilkins P3 Series 2

Edler On-Ear mit Charme

Kurz & knapp

Der Bowers & Wilkins P3 Series 2 überzeugt durch guten bis sehr guten Klang und ist als mobiler, kabelgebundener Hörer eine Empfehlung für alle, die guten Geschmack nicht nur aufgrund des Designs beweisen, sondern auch audiophilen Neigungen offen gegenüber sind. Er empfiehlt sich somit auch als perfekter Begleiter für alle, die auf ortsungebundenen Musikgenuss auf hohem Niveau nicht verzichten wollen.

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Ohrschmeichler und Augenschmaus. Der Bowers & Wilkins P3 Series 2 überzeugt Musikliebhaber vor allem unterwegs.

Aus der Reihe tanzen konnte der P3 schon in der ersten Auflage aufgrund seines ungewöhnlich geschmackvollen Designs, sehr hohem Tragekomfort und der klanglichen Qualitäten, die man von einem Hersteller wie B&W auch nicht anders erwarten darf.

Mit dem Series 2 haben die Briten nachgelegt.

Unpackaging

Der stabile Karton entblößt eine halbrunde, muschelförmige Transportschale, die den P3 in allen Lebenslagen sicher beherbergt. Der 120-Gramm-Hörer liegt zusammengefaltet Schmuckstück-artig im schwarz ausgeschlagenen Kästchen. Neben dem vormontierten Kabel mit iPhone-Steuerung liegt ein sorgfältig zusammengelegtes, ebenso 115 cm langes Kabel bei, das ohne Fernbedienung und Mikro auskommt.

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Sehr pfiffig gelöst ist die Montage der beiden Kabelenden. Die Mono-Miniklinken werden durch Abnahme der Ohrpolster elegant in die Hörer integriert. Die – nachkaufbaren – Ohrpolster sind via Magnetverschluss zu montieren. Bei dieser Operation sieht man auch sehr schön die Mylar-bedampfte Membran, welche uns beim Hörtest noch viel Freude machen sollte.

Handling und Anmutung

Schon das Auspacken des P3 ist ein Vergnügen, aber auch das erstmalige Aufsetzen und Justieren ist ein durchaus freudiges Ereignis. Der B&W P3 gehört zu jenen Produkten, wo Produktdesign, Auswahl der Materialien bis hin zur Verpackung bis ins Detail perfekt aufeinander abgestimmt sind.

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Aluminium-Bindings und ein sehr geschmackvolles Gehäuse der beiden Muscheln sind optisch und haptisch gelungen. Der Stahlbügel ist kunstvoll gebogen und hält die beiden Hörer über ein unprätentiöses Gelenk mit einer gewissen Leichtigkeit fest. Der Klappmechanismus des Bügels ist gut austariert. Hier schwabbelt nichts, und ein leichter Widerstand gibt einem das sichere Gefühl, dass die Gelenke auch nach Jahren noch klaglos ihre Dienste tun.

Die Anpassung an die Kopfanatomie ist durch Herausziehen beider Seiten aus dem Kopfbügel schnell erledigt. Die Polsterung des Bügels erschien mir zunächst etwas dünn, nach längerem Tragen hat sich dies allerdings nicht als Nachteil erwiesen. Der Anpressdruck von gemittelten 413 Gramm ist eher leichterer Kategorie, und selbst bei größerem Schädel drücken lediglich 40 Gramm mehr auf den Ohren. Das gummierte Kabel ist akustisch gut entkoppelt, so dass Rascheln oder gar Rumpeln bei diesem On-Ear nicht festzustellen sind.

Die Fernbedienung beherrscht Stop/Pause, Skip Forward nach zweimaligem Drücken, Skip-Backward nach dreimaligem sowie Laut und Leise durch Wippschaltung an den äußeren Enden des dezent in Kieferhöhe zu lokalisierenden Bedienteils.

Konzertreise

Die ersten Klangeindrücke gibt’s „On the Run“. Die Dämpfung von außen ist bauartbedingt gering, so dass die Umgebung akustisch noch da ist, der Sound des P3 wird aber schon bei geringen Abhörlautstärken angenehm ins Hörorgan transportiert. Nora Jones’ „What Am I To You?“ wird bei leichter häuslicher Tätigkeit kommod ins Gemüt gespült. Den Müll bringe ich unter Zuhilfenahme des Tracks „Teardrop“ von Massive Attack runter. Hier spielen Bass und differenziert gemischte Klavier- und Synthie-Ambients eine Rolle. Man nimmt die Tiefen angenehm wahr, ohne Dröhnen oder zu dickem Auftrag. Der Gesang ist differenziert, die Höhen sind unspektakulär einfach nur da, wo sie klingen sollen.

In den 80ern verortet ist Steely Dans „Go Back Jack and Do It Again“. Diese großartige Produktion damaliger Tonkunst bringt Gesang, Gitarre, Bass, Drums und E-Piano detailreich auf die Ohren. Hier spürt man, dass der B&W P3 Series 2 den Hörer in punkto Stereoauflösung und Ortung zu verwöhnen weiß.

Die Bässe klingen nicht nur hier leicht komprimiert, lassen bei akustischen Instrumenten ein wenig die Offenheit eines HiFi-getunten Hörers vermissen, klingen im Gegenzug aber nie dröhnend oder zu dick aufgetragen, da der Tieftonbereich auf angenehm gemäßigte Stärke abgestimmt wurde, dafür aber deutlich Wert auf den Grundton gelegt wird. Die Königsdisziplin „Orchesteraufnahme“ besteht der P3 mit Igor Stravinskys „Feuervogel“, den ich zur Tea Time im Ruhepuls-Modus vollziehe. Hier beweist Bowers & Wilkins fachmännisches Können, denn das Orchester wird sowohl in der Tiefe als auch Breite für einen On-Ear dieser Klasse wunderbar abgebildet. Der Applaus einer Live-Aufnahme des Symphonic Windorchestra Voralberg gehört somit ein wenig auch des hier genutzten Wiedergabegeräts. Der Konzertsaal wird von der ersten Reihe bis zum Oberrang räumlich abgebildet.

Tutti

Aufgrund seiner Bestimmung habe ich den Bowers & Wilkins P3 Series 2 vornehmlich über ein iPhone abgehört. Hier spielte der Kopfhörer vor allem seine Stärken aus, da die 34 Ohm Impedanz eindeutig für den mobilen Einsatz bestimmt ist. Sowohl als Leisezuspieler aber auch bei kräftigeren Volumen transportierte der P3 stets saubere und verzerrungsfreie Signale. Die gemessenen 98,92 dB SPL reichten zu jeder Zeit aus. Seine Vorlieben liegen in der Schallwandlung gemäßigter Pop- und Rock-Produktionen. Stärken spielt der P3 Series 2 aber auch bei Klassik aus. Hier ist er als mobiler Hörer ein großartiger Partner, was natürlich auch für den Jazz gilt. Elektronik wird für meine Ohren ebenfalls sehr ausgewogen wiedergeben, wobei ich mir vorstellen kann, dass der Tiefbass dem ein- oder anderen als eine Spur zu wenig erscheint.

Auf der Habenseite steht neben dem Sound aber auch das sehr gute Design sowie eine perfekte Verarbeitung, gepaart mit hohem Tragekomfort.

vor 7 Jahren von Ralf Willke
  • Bewertung: 4.63
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Messdaten

Frequenzgang:

Außendämpfung:
Mehr Messdaten

Technische Daten

  • BauformOn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)10 - 20.000 Hz
  • Impedanz34,7 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)98,92 dB
  • Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf413 g
  • Gewicht mit Kabel133 g
  • Gewicht ohne Kabel120 g
  • Kabellänge115 cm

Lieferumfang

  • Transport-Etui

4 Antworten auf “Bowers & Wilkins P3 Series 2”

  1. Suzi sagt:

    Dieser Kopfhörer hat alles, aber nicht zu wenig Tiefbass. So unterscheidlich kann man das empfinden. Sogar die Höhen und Mitten sind perfekt.

    • birdy sagt:

      Ich liebe den KH. Einer liegt noch original verpackt in Reserve. Sie sind ja rar geworden. Aber es stimmt. Bass hat der KH genug, so sehe ich das auch. Leider kommen zu viele BT KH auf dem Markt.

  2. Wallerius Bernhard sagt:

    Ein Bowers & Wilkins P3 tut seit zwei Jahren bei mir seinen Dienst. Klang (Klassik) und Tragekomfort sind ausgezeichnet. Ab er schon nach kurzer Zeit fing der Kunststoff im inneren der Schalen an zu schmieren und jetzt hat sich auch der Bügel von der Schale gelöst, ganz offensichtlich wegen lausiger Lötstellen. Schade.

  3. Wallerius Bernhard sagt:

    Der Bowers&Wilkins P3 (Serie 1!) ist jetzt zwei Jahre bei mir im Dienst und hat mich klanglich (Klassikhörer) und vom Tragekomfort voll zufrieden gestellt. Aber der Kunststoff innerhalb der Schalen hat schon früh angefangen zu Schmieren und jetzt hat sich auch der Bügel vom der Hörschale gelöst, ganz offensichtlich wegen viel zu schwacher Lötstellen.

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