Die Creative Zen Hybrid SXFI überzeugen mit langer Akkulaufzeit und der Möglichkeit, Super X-Fi nun auch für gestreamte Inhalte zu nutzen, was das Einsatzspektrum deutlich erweitert. Trotz des Verzichts auf hochauflösende Audiocodecs bieten die faltbaren Bluetooth Over-Ears eine solide Allround-Performance. Während das ANC vor allem tieffrequente Geräusche effektiv reduziert, könnte der Umgebungsmodus noch optimiert werden.
- faltbares Design
- ausdauerstarker Akku
- Multipoint-Verbindungen
- 3,5-mm-Audioeingang
- Wärmeentwicklung an den Ohren
- Grundrauschen und Störgeräusche im Transparenzmodus
- Tasterbelegung nicht anpassbar
Die Creative Zen Hybrid SXFI bieten eine umfangreiche Umgebungssteuerung mit regelbarer sowie adaptiver Geräuschunterdrückung und einem mehrstufigen Transparenzmodus, um sich flexibel an unterschiedliche Außenbedingungen anpassen zu können. Darüber hinaus zählen Multipoint-Verbindungen, ein Low-Latency-Modus sowie die hauseigene Audio-Holografie für Kopfhörer zur Ausstattung der kabellosen Over-Ears.
Mit ihrem handlichen Design, das sich für den Transport platzsparend zusammengeklappten lässt, bringen die Creative Zen Hybrid SXFI 257 Gramm auf die Waage. Durch die schwenk- und kippbaren Schalen besteht eine gute Anpassungsfähigkeit, zumal die Größeneinstellung des Bügels eine Spannbreite von filigranen bis zu größeren Kopfformen umfasst.
Dabei ist der Sitz weder zu stramm noch zu locker beschaffen, wodurch die Hörer im mobilen Einsatz nicht verrutschen, aber auch keinen hohen Anpressdruck ausüben. Aufgefallen ist jedoch eine vorhandene Wärmeentwicklung an den Ohren, da die Polsterung des geschlossenen Systems recht eng anliegt und die Luftzirkulation begrenzt.
Akkulaufzeit
Im Grundmodus erreichen die Creative Zen Hybrid SXFI bei gehobener Lautstärke eine stattliche Laufzeit von 77 Stunden. Ist die Geräuschunterdrückung in der Maximaleinstellung aktiv, können hingegen 43 Stunden und 30 Minuten eingeplant werden. Die Hörer sind dabei nach guten 90 Minuten wieder vollständig geladen, wenn das mitgelieferte USB-C-auf-USB-A-Kabel genutzt wird.
Alternativ zum Bluetooth-Betrieb ist auch eine kabelgebundene Nutzung über den 3,5-mm-Audioeingang an der rechten Schalenseite möglich. Hierbei muss zwar auf Funktionen wie die Geräuschunterdrückung oder die SXFI-Technologie verzichtet werden, da der Kabelbetrieb passiv erfolgt und die Elektronik abschaltet, dafür sind die Hörer jedoch auch bei leerem Akku einsetzbar.
Bluetooth Specs
An Audiocodecs stellen die Creative Zen Hybrid SXFI den Bluetooth-Standard SBC und das AAC-Format zur Auswahl, während auf hochauflösendere Varianten verzichtet werden muss. Für Filme sowie Computer- und Handy-Spiele sind die Over-Ears darüber hinaus mit einem Low-Latency-Modus ausgestattet. Unterstützt werden zudem Mulipoint-Verbindungen mit zwei Geräten gleichzeitig und die Bluetooth-Version 5.3. Dabei konnte die Funkverbindung während der Testphase sowohl im Freien als auch beim Durchqueren mehrerer Räume mitsamt Stockwerkwechsel einen recht stabilen Eindruck vermitteln.
Bedienung
An Bedienelementen stehen fünf Taster zur Verfügung, die sich allesamt an der rechten Hörerseite befinden und einen hohen Funktionsumfang abdecken. Hierzu zählt das Steuern der Wiedergabe und Abwickeln von Telefonaten, eine Lautstärkeregelung sowie das Vor- oder Zurückspringen zur Titelauswahl. Auch der Low-Latency-Modus, Sprachassistent und SXFI-Effekt lassen sich direkt über die Over-Ears (de-)aktivieren. Darüber hinaus kann ein Umschalten zwischen adaptivem ANC, statischem ANC, Umgebungs- und Grundmodus erfolgen. Allerdings ist die Tasterbelegung fest zugewiesen und lässt sich über die App nicht an persönliche Vorlieben anpassen, was schade ist.
Creative App
Die Umgebungssteuerung der App-Anbindung (Android und iOS) unterteilt sich in eine statische Geräuschunterdrückung mit sechs Intensitätsstufen und die adaptive ANC-Betriebsart, welche sich selbstständig an das Umfeld anpasst. Ein ebenfalls sechsstufiger Umgebungsmodus zur Verstärkung des Außenbereichs rundet das Angebot ab.
Üppig ausgestattet ist auch die EQ-Sektion der Creative Zen Hybrid SXFI, die 55 vorkonfigurierte Settings für verschiedene Musikstile wie Rock oder Hip-Hop und diverse Spielgenres umfasst. Auch spezielle Anpassungen für Fortnite, Resident Evil oder The Witcher stehen zur Auswahl bereit. Darüber hinaus ist es über den 10-Band-EQ möglich, eigene Einstellungen vorzunehmen, die als Presets speicherbar sind.
Neuerdings kann zudem die Super X-Fi-Technologie über die Creative App ein- und ausgeschaltet werden, was sehr begrüßenswert ist. Wer die räumlichere Darstellung personalisieren möchte, benötigt jedoch nach wie vor die SXFI App, die ansonsten einen eher geringen Nutzen besitzt, da der Audioeffekt ausschließlich bei lokal auf dem Gerät gespeicherten Inhalten angewendet werden kann. Außerdem ist für das Head Mapping eine Registrierung erforderlich. Durch die Integration in die Creative App kann der SXFI-Effekt hingegen auch bei gestreamten Medien eingesetzt werden, wodurch sich der Anwendungsbereich erheblich vergrößert. Prima!
Ansonsten lassen sich über die App noch der Low-Latency-Modus sowie die Sprachansagen ein- oder ausschalten und Firmware-Aktualisierungen durchführen.
Sprachverständlichkeit beim Telefonieren
In einer ruhigen Umgebung bieten die Creative Zen Hybrid SXFI eine klare und deutliche Sprachübertragung. Die fünf integrierten Mikrofone mit Umgebungsgeräuschunterdrückung (ENC) sorgen zudem im Freien dafür, dass Windgeräusche größtenteils gefiltert werden. Nur wenn der Wind von der Seite kommt, ist für das Gegenüber ein leichtes Windrauschen zu hören. Aufgefallen ist darüber hinaus, dass die eigene Stimme etwas an Präsenz verliert und leiser wahrgenommen wird. Das trifft auch bei einer belebten Hintergrundkulisse zu, wobei lautere Umgebungsgeräusche von der Mikrofontechnik abgeschwächt werden, sodass eine Kommunikation möglich bleibt.
Geräuschunterdrückung (ANC) und Umgebungsmodus
Das Noise Cancelling der Creative Zen Hybrid SXFI arbeitet relativ rauscharm und lässt erst in den höheren Stufen sowie im adaptiven Modus ein leichteres Grundrauschen erkennen. Dabei werden tieffrequente Außengeräusche in beiden ANC-Betriebsarten zuverlässig und sehr wirksam abgeschwächt. Bei Stimmen ist dagegen eher eine leichte Absenkung erkennbar, und zwar sowohl bei der adaptiven Variante als auch in der Maximaleinstellung des statischen ANC-Modus. Deutlicher erfolgt wiederum die Reduzierung im hochfrequenten Bereich, wobei ebenfalls keine Unterschiede feststellbar sind.
Insgesamt lassen sich komplexere Quellen wie Straßen- oder Baulärm, aber auch Tastaturgeräusche eindeutig abschwächen. Das wirkt sich jedoch auf den Klang aus, der in den ANC-Modi heller erscheint, und eine schlankere Basswiedergabe als im Standardbetrieb besitzt.
Im Umgebungsmodus ist bereits in den unteren Stufen ein Rauschen wahrnehmbar, das sich weiter zu einem stärkeren Grundrauschen intensiviert. In den oberen Einstellungen machen sich während der Wiedergabe zudem Störgeräusche durch die Mikrofontechnik bemerkbar, was vom Hersteller durch ein Firmware-Update behoben werden müsste. Hilfreich sind dagegen die niedrigen Stufen, um bei pausierender Wiedergabe kommunizieren zu können, ohne die Hörer abnehmen zu müssen.
Sound
Die Abstimmung der Creative Zen Hybrid SXFI ist auf eine volle, warme Medienwiedergabe ausgerichtet und sorgt für eine gehaltvolle Basswiedergabe. Trotz der vorhandenen Fülle werden moderne Musikstile nicht zu weich, sondern ausreichend definiert wiedergegeben, was auch actionreicher Film- und Spielekost zugutekommt. Erkennbar ist jedoch, dass die Präzision zum Tiefbass hin nachlässt, wodurch der untere Bassbereich bei cluborientierter Musik nicht besonders druckvoll anschiebt.
Dem Mittenbereich gelingt es, Stimmen gut verständlich herauszuarbeiten, die körperreich und gefällig dargestellt werden. Vermisst werden kann jedoch eine gewisse Konturenschärfe, wodurch vielschichtigere Produktionen recht schnell etwas verwaschen klingen.
Einen sehr gutmütigen Eindruck vermittelt die Höhenwiedergabe, die zwar nicht zaghaft, aber auch nicht mit größerem Engagement in Erscheinung tritt. Auffällig ist, dass Zischlaute ausgesprochen defensiv dargestellt werden und selbst bei höheren Wiedergabepegeln wenig Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Härte oder eine Neigung zur Schärfe muss ebenfalls nicht befürchtet werden.
Im Gegensatz zur ziemlich kompakten, dichten Darstellung des Grundklangs weitet sich der Hörraum beim Umschalten in den SXFI-Modus und die virtuelle Bühne verschiebt sich merklich nach hinten. Dabei wirkt die Wiedergabe nicht nur weitläufiger, sondern auch eindeutig schlanker und heller. Bemerkbar ist eine größere Ausbeute an Details, zumal sphärische Soundtracks deutlich mehr Atmosphäre vermitteln. Allerdings fallen die Ergebnisse recht unterschiedlich aus. Während im Gaming- und Filmbereich durchaus von der räumlicheren Darstellung profitiert werden kann, wirkt der Audioeffekt beim Musikhören oftmals recht blechern.
Fazit
Die Creative Zen Hybrid SXFI punkten mit einer hohen Akkulaufzeit und ermöglichen den Einsatz der Super X-Fi-Technologie jetzt auch bei gestreamten Inhalten, wodurch sich das Einsatzspektrum enorm erweitert. Auch wenn auf hochauflösendere Audiocodecs verzichtet werden muss, erweisen sich die faltbaren Bluetooth Over-Ears als solide Allrounder. Während die Geräuschunterdrückung vor allem im tieffrequenten Bereich eine überzeugende Wirkung besitzt, besteht im Umgebungsmodus noch Verbesserungsbedarf.
- 99,99 € *Zum Angebot
Technische Daten
- BauformOver-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
- Gewicht mit Kabel277 g
- Gewicht ohne Kabel257 g
- Kabellänge80 cm
Lieferumfang
- USB-C auf USB-A-Ladekabel
- Miniklinkenkabel
- Transportbeutel
Besonderheiten
- in Schwarz und Weiß erhältlich
- BT-Version: 5.3
- BT-Codecs: SBC, AAC