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Aiaiai TMA-2 DJ

DJ-Konfiguration des modularen Kopfhörersystems TMA-2 MKII

Kurz & knapp

Der Aiaiai TMA-2 DJ MKII richtet vor allem an DJs, die ein Arbeitsgerät suchen, das eine gute Kontrolle über das klangliche Geschehen im Bassbereich bietet. In den Mitten und Höhen klingt der Kopfhörer zwar etwas bedeckt, das modulare und minimalistische Design weiß dagegen (erneut) zu überzeugen.

Vorteile:
  • modulares Konzept
  • sehr starker Bass
  • hoher Schalldruck
Nachteile:
  • Mitten und Höhen etwas bedeckt
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Update für die „DJ Preset“ genannte Zusammenstellung des modularen Kopfhörersystems Aiaiai TMA-2: Mit der Version MKII bekommt die S02-Membran-Einheit eine Runderneuerung, wodurch sich der Kopfhörer noch besser für die Arbeit in der DJ-Booth eignen soll.

Denn das ist ja das Bestechende am modularen Konzept der dänischen Firma Aiaiai: Alle Komponenten lassen sich beliebig miteinander kombinieren. Und wenn der Hersteller – wie im vorliegenden Fall – eine Verbesserung der Membran vornimmt, müssen bestehende Komponenten nicht direkt neu entwickelt werden. Auch das Vorgänger-Modell kann so durch einen simplen Tausch der Membran auf den aktuellen Stand gebracht werden, was ökonomisch wie ökologisch eine ziemlich feine Sache ist.

Aufbau des Aiaiai TMA-2 DJ MKII

Das aktuelle DJ-Preset besteht entsprechend aus dem neuen Treiber S02 MKII, dem Kopfbügel H02, dem ohraufliegenden Ohrpolster E02 und dem Anschlusskabel C02. Beim Anschlusskabel handelt es sich um ein Spiralkabel (1,5 – 3,2 Meter) mit angewinkeltem Stecker nebst inkludiertem Miniklinken-Adapter. Im Grunde entspricht diese Variante fast vollständig der Ursprungsversion: Dem TMA-1.

Wir hoffen an dieser Stelle allerdings, dass Aiaiai bei der Rezeptur des Kunststoffs für die aktuelle Version noch mal ins Werkstoff-Labor gegangen sind, denn unser ungefähr 10 Jahre alter TMA-1, den wir für diesen Test noch mal aus dem Archiv geholt haben, zeigen dramatische Selbstauflösungserscheinungen: Offenbar fangen die Weichmacher nach einigen Jahren an, das Plastik aufzulösen, sodass der Kunststoff eine klebrige Viskosität bekommt, was den Hörer im Ergebnis leider unbrauchbar macht.

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Zurück zur aktuellen Version, die in dieser Hinsicht hoffentlich etwas konsistenter ist: Kern des Updates sind – wie bereits gesagt – die neue Membran, die den Namenszusatz „punchy“ tragen. Entsprechend wurde hier der klangliche Fokus bei der Feinabstimmung auf den Bassbereich gelegt. Die Membranen sind aus Bio-Zellulose gefertigt, was sie – laut Hersteller – stabiler und leichter macht und im Ergebnis auch bei hohen Abhörlautstärken eine bessere Verzerrungsfestigkeit bietet als Membranen die aus dem gängigen Polyethylen bestehen. Der maximale Schalldruckpegel, den die 40 Millimeter Membran abgibt, liegt entsprechend bei kraftvollen 117 dB (bei uns gemessen: 104,23 dB) bei einer Impedanz von 32 Ohm und sie verträgt Spannungsspitzen von bis zu 70 Milliwatt.

Handling des Aiaiai TMA-2 DJ MKII

Vor der Inbetriebnahme steht bei Aiaiai traditionell der Zusammenbau der Einzelkomponenten, die man einzeln verpackt aus der Verpackung fischt. Das händische Assemblieren ruft bei mir regelmäßig eine wohlig nostalgische Überraschungsei-Erregung hervor und ist natürlich Teil der sogenannten „Buyers Experience“. Schief gehen kann dabei eigentlich nichts: Erst die Membranen auf den Kopfbügel schieben und beidseitig mit der durchgeführten Audioleitung verbinden, Ohrpolster draufklippen und schlussendlich noch das Anschlusskabel wahlweise links oder rechts in einen der Ohrhörer stecken und mit einer Viertel Drehung arretieren – schon ist der Ohrnahbeschaller einsatzbereit.

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Im Gegensatz zu den verschiedenen Hi-Fi- und Studio-Kombinationen, die Limousinen-artig mit plüschig gepolsterten Earpads und Headbands aufwarten, ist das DJ-Preset eher Sportwagen-mäßig stramm eingestellt: Der Kopfbügel ist ungepolstert und liegt lediglich mit einem Silikon-Band auf dem Schädel auf. Und auch die ohraufliegenden Polster vermitteln mit ihrer glatten Leder-Imitat-Bespannung aus Polyurethan ein eher minimalistisches Tragegefühl, was für einen DJ-Kopfhörer tatsächlich durchaus wünschenswert ist. Wenn der Schweiß in der DJ-Booth schon von der Decke tropft, will man nicht auch noch einen plüschigen Ohrwärmer auf dem Schädel haben, sondern freut sich über ein glattes, schlankes Arbeitsgerät. Nur für zu Hause ist das dann eben eher unbequem. Auch deshalb, weil die On-Ear-Bauweise zwar gut gegen Außengeräusche abschirmt, auf Dauer dann aber doch merklich auf das Außenohr drückt.

Dem Einsatz in der DJ Booth spielt auch das traditionell minimalistische Design von Aiaiai zu, denn dadurch, dass hier nicht mit Klappgelenken gearbeitet wird, haben die Hörer der TMA-Serie eine sehr angenehme Festigkeit: Man nimmt sie in die Hand und nichts wackelt oder klappert – sehr schön.

Klang des Aiaiai TMA-2 DJ MKII

Die S02-MKII-Kapsel des hier getesteten DJ-Presets richtet sich an DJs und will entsprechend „punchy“ im Bassbereich sein. Und das gelingt ihr fraglos: Im Bereich zwischen 50 und 500 Hz schieben die Membranen mit mächtigen 10 dB Boost über der 0dB-Neutrallinie an.

Bei ungefähr einem Kilohertz kippte in unserem Test dann allerdings der Graph ins Negative, sodass Mitten und Höhen – abgesehen von einer kleinen Präsenz-Spitze bei fünf Kilohertz – rund zehn Dezibel unterhalb von Normalnull angesiedelt sind. Und genau dieser Messung entspricht auch der Klangeindruck: Der Hörer ist extrem bassstark und das tatsächlich auch mit einer impulsstarken Transientenwiedergabe, in den Mitten und Höhen bleibt er aber bedeckt.

Diese Abstimmung ist beim Auflegen natürlich ziemlich gewünscht, hilft sie doch, die Kickdrum sauber heraushören und mit dem laufenden Track matchen zu können. Als weiterer Nebeneffekt ist das sogar gehörfreundlich, denn im Laufe der Nacht neigen viele DJs dazu, die Hörlautstärke in bedenklich laute Bereiche zu regeln – gut, wenn einem dann keine übermäßig scharfen Höhen in den Gehörgang schneiden. Für den heimischen Musikkonsum müsste es dann allerdings doch etwas mehr Höhenanteile haben, damit sich hier vollspektraler Hörgenuss entfalten kann, es sei denn, man ist wirklich durch und durch Bassliebhaber:in.

Aber gut – das ist ja das Konzept bei Aiaiai: Benutzt man die S02 MKII-Kapsel sind die TMA-2 ein Arbeitsgerät, schiebt man dagegen die S05-Kapseln auf den Kopfbügel, wird der Hörer plötzlich Hi-Fi-tauglich. Tatsächlich ist die S05-Kapsel – neben der hier getesteten S02 MKII – offenbar die letzte verbliebene, kabelgebunde Kapsel im Aiaiai-Sortiment. S01, S03 uns S04 sind dagegen offenbar aus dem Programm verschwunden, was ich im Sinne des eigenen Anspruchs von Aiaiai an ein konsistentes Produktmanagements für nicht besonders nachhaltig halte. Was ist denn bitte mit Anwendern, die sich auf eine der Kapseln eingehört haben und nach Jahren Ersatz suchen?!

Fazit

Das DJ-Preset von Aiaiai richtet sich auch in der MKII vornehmlich an Leute, die in der DJ-Booth eine gute Kontrolle über das klangliche Geschehen im Bassbereich haben wollen. Denn sowohl die eher basslastige klangliche Abstimmung, wie auch der sehr reduzierte, stramme Sitz empfehlen den Aiaiai TMA-2 DJ MKII mehr für die Arbeit als DJ und weniger für den bequemen Musikgenuss im Wohnzimmer. Liebhaber der kräftigen Bass-Massage könnten darüber nachdenken, die neue S02-Kapsel mit einer etwas kuscheligeren Zusammenstellung aus Kopfbügel und Polster zu kombinieren. Denn genau diese Kombinationsmöglichkeiten sind das eigentliche Hauptargument für den Kauf eines TMA-2-Hörers.

vor 10 Monaten von Numinos
  • Bewertung: 4.38
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Messdaten

Frequenzgang:

Außendämpfung:
Mehr Messdaten

Technische Daten

  • BauformOn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
  • Impedanz32 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)117 dB
  • Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf585,5 g
  • Gewicht mit Kabel272 g
  • Gewicht ohne Kabel200 g
  • Kabellänge155 cm

Lieferumfang

  • Miniklinkenadapter
  • Tasche

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