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Apple AirPods 4 ANC

Offene Earbuds mit Noise Cancelling

Kurz & knapp

Etwas kleiner, verbesserter Klang und H2-Chip vom Pro-Modell – die neuen Apple AirPods 4 sind ein gelungenes Upgrade. Hervorzuheben ist die Geräuschunterdrückung der ANC-Version. Während die Konkurrenz bisher vergeblich versucht hat, eine (halb-)offene Bauform mit aktivem Noise Cancelling wirkungsvoll zu vermählen, gelingt dieses Kunststück dem Tech-Giganten aus Cupertino weitaus besser. Wem In-Ears aus Komfortgründen nicht zusagen und wer zudem im Apple-Kosmos zu Hause ist, erhält mit den AirPods 4 ANC topaktuelle Kopfhörer, die sich kaum Schwächen leisten.

Vorteile:
  • Klang
  • Noise Cancelling
  • Transparenzmodus
  • 3D Audio inkl. Headtracking
Nachteile:
  • keine Lautstärkeregelung an den Kopfhörern selbst
  • fehlende hochauflösende Bluetooth Codecs
  • fehlende Optimierung für Nicht-Apple-Devices
  • fehlender Auracast-Support
  • kein Ladekabel enthalten
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Wenn Apple neue Produkte vorstellt, darf eins nicht fehlen: die Diskussionen über fehlende Features, überzogener Preisgestaltung und der Konkurrenz aus eigenem Hause. Schauen wir zunächst, wie sich die Apple AirPods 4 im Vergleich zu den früheren Modellen und der Pro-Serie schlagen.

Die AirPods 4 gibt es mit und ohne aktive Geräuschunterdrückung (ANC) und sind ein willkommenes Update der AirPods 2 und 3 aus den Jahren 2019 und 2021. Apple spricht hier von einem verbesserten Design, modernster Technologie, einem leistungsstarken H2-Chip und besserem Klang.

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Besonders interessiert uns, wie effektiv ein aktives Noise Cancelling in einem offenen Design funktioniert. Bisher war ANC den Premium-Modellen wie den AirPods Pro 2 vorbehalten, die dank In-Ear-Bauform eine physische Abdichtung bieten, um Umgebungsgeräusche zu blockieren.

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Apple AirPods 4 ANC vs. AirPods 4 – wer kann was?

Die neuen AirPods-4-Modelle sehen gleich aus und klingen auch gleich. Beide sind mit Apples H2-Chip (samt Bluetooth-Version 5.3) ausgestattet, der auch in den AirPods Pro 2 zum Einsatz kommt.

Die hier getestete ANC-Version der AirPods 4 kostet 50 Euro mehr als das Modell ohne Noise Cancelling. Ihr bekommt dafür aber nicht nur ein Kern-Feature mehr: Obwohl die Lade-Cases gleich groß sind und annähernd identisch aussehen, ist das Case des ANC-Modells mit einem BLE-Chip (Bluetooth Low Energy) ausgestattet und bietet – wie schon das Ladeetui der AirPods Pro 2 – einen eingebauten Lautsprecher. Das heißt in der Praxis: Per „Wo ist?“ lokalisiert ihr sowohl die Kopfhörer selbst als auch das Lade-Case, bei den kleinen AirPods 4 könnt ihr nur die beiden Ohrstöpsel per Tonausgabe orten, das Case aber nicht.

Beiden fehlt wiederum der U1-Chip des Pro-Modells, welches durch Ultrabreitbandtechnologie u.a. weitaus präziser geortet werden kann. Diesen U1-Chip verbaut Apple auch in ihren iPhones, Watches, HomePod Minis sowie AirTags. Außerdem bietet das Etui des kleineren Modells im Gegensatz zu den teureren keine drahtlose Ladefunktion.

Beiden gemein ist das Fehlen eines Pairing-Knopfes am Case, um sie per Bluetooth mit Nicht-Apple-Geräten zu koppeln. Stattdessen tippt ihr zweimal auf die Vorderseite des Gehäuses in der Nähe der LED, um das Pairing zu starten, und dreimal, um es zurückzusetzen.

Spatial Audio (mit Headtracking) für Musik, Filme und Spiele bieten ebenfalls beide. Durch den H2-Chip interpretieren beide AirPods-4-Modelle Siri-Interaktionen wie Nicken oder Kopfschütteln, um Anrufe oder Benachrichtigungen anzunehmen oder abzulehnen.

Darüber hinaus verfügen beide Modelle über neue Sensoren in den Stegen/Stielen für die Wiedergabesteuerung. Die Wischsteuerung für die Lautstärke, die bei den AirPods Pro 2 verfügbar ist, fehlt.

Den AirPods 4 ANC vorbehalten sind die beiden Funktionen „Conversation Awareness“ und „Adaptive Audio“, da hierfür Geräuschunterdrückung und Transparenzmodus erforderlich sind. Im teureren Modell gibts daher zusätzlich, wie bei den AirPods 2 Pro, Mikrofone, um bei aktiviertem Konversationsmodus die Musik zu pausieren und den Transparenzmodus einzuschalten, sobald jemand zu Sprechen beginnt.

Lieferumfang

In der gewohnt vollständig recycelbaren, kompakten Kartonage treffen wir auf Erwartbares: die Kopfhörer, das Lade-Case sowie die üblichen Schriftstücke. Auf ein Ladekabel verzichtet der Hersteller, was als Manko empfunden werden kann.

Tragekomfort

Auch die vierte Generation der „normalen“ AirPods kommen als Earbuds mit (halb-)offenem Design daher. Apple bleibt also der grundlegenden Bauform der Vorgänger treu und verzichtet auch hier wieder auf Ohrpassstücke, wie wir sie von den Apple AirPods Pro 2 kennen. Stattdessen werden sie wie bisher in den Ohren „eingehängt“.

Wenn die AirPods 4 ANC gut sitzen, tun sie das ohne Druckgefühl und mit angenehmer Luftigkeit. Letzteres bedeutet: Die Abschottung von der Außenwelt ist nicht sonderlich hoch, ihr passives Noise Cancelling daher gering. Dank des Gewichts von lediglich je 4,3 Gramm vergisst man die Apple AirPods 4 rasch in den Ohren. Diese sind – wie das Lade-Case auch – nach IP54 gegen Staub und Spritzwasser geschützt.

Akkulaufzeit – keine Dauerläufer

Etwas enttäuschend ist die Akkulaufzeit. Sie beträgt bis zu 5 Stunden ohne ANC und lediglich 4 Stunden mit. Damit sind sie sogar etwas schlechter als die alten AirPods 3. Mit dem Lade-Case sind es zusätzlich 25 Stunden bei deaktiviertem ANC und 16 Stunden mit aktivem ANC.

Bedienung

Gesteuert werden die Apple AirPods 4 wie gewohnt an den Stielen bzw. Stegen. Durch einmaliges Drücken wird Musik abgespielt oder pausiert, ein Anruf angenommen oder beendet. Ein zweifacher Druck springt einen Titel weiter, dreimal Drücken einen Titel zurück und durch langes Drücken schaltet ihr das ANC und/oder Siri.

Die Bedienung ist reaktionsschnell und zügig verinnerlicht. Eine Umbelegung oder gar Erweiterung der Befehle ist nicht vorgesehen. Einzig das Mikrofon kann für reinen Monobetrieb auf einen der Ohrhörer fixiert werden.

Wie bei den Vorgängern vermissen wir (immer noch) die Möglichkeit, die Lautstärke direkt an den Kopfhörern ändern zu können. Auch hier bleibt einem also der Griff zum Smartphone, der Krone einer eventuell vorhandenen Apple Watch oder der Ruf nach Siri nicht erspart.

So klingen die neuen Apple AirPods 4

Apple selbst gibt an, den AirPods 4 eine neue Akustikarchitektur sowie einen neuen Verstärker verpasst zu haben. Zudem wurde der Winkel der Treiber verändert, was die Klangqualität verbessern soll. Die Kombination aus neuen Treibern und H2-Chip inklusive Apples sogenannten „Adaptive EQ“ (optimiert permanent den Klang, wenn sich die Position der Kopfhörer in den Ohren leicht ändert) verspricht dabei eine gleichbleibende Klang-Performance. Und das löst die Technik definitiv ein und funktioniert in der Praxis sehr gut.

Klanglich gibt es – vorausgesetzt die Earbuds sitzen entsprechend gut in den Ohren – wenig zu meckern. Im Vergleich zu den AirPods 3 gibts mehr Bass, auch wenn dieser nicht diesen Druck aufbauen kann, wie wir es von den geschlossenen In-Ears AirPods Pro 2 kennen. Dennoch agieren die AirPods 4 im unteren Frequenzkeller sauber und kräftig, die Wiedergabe reicht erstaunlich tief hinab. Tiefbassbombern fehlt es zwar an richtigem Schub, dennoch werden entsprechende Subbässe erkennbar und tonal erfassbar wiedergegeben. Für ein offenes System umschifft der Hersteller diesen bauartbedingten Makel – wenn man ihn so nennen will – dank cleverer DSP-Technik gekonnt.

Die Mitten bauen präsent auf den Bassbereich auf und geben Stimmen, Lead-Synths und E-Gitarren klar und deutlich wieder. Die Höhen wirken gezähmt, luftig aber spielfreudig – selbst spitzgemischte Songs schneiden nicht in den Ohren.

Auch die virtuelle Bühne breiten die AirPods 4 schön aus, wobei die Tiefenstaffelung für unseren Geschmack noch etwas präziser hätte ausfallen können. Panning-Effekte (z.B. Amon Tobin „Goto 10“) lassen sich exakt orten.

Wie auch ihre Vorgänger, die AirPods 3, klingen die 4er bei hoher Lautstärke (über 90 %) nicht mehr so ausgewogen, leicht topfig und neigen bei einigen Titeln zum Quäken.

Lossless Audio nur mit Apple Vision Pro!

Die AirPods Pro 2 sowohl als auch die AirPods 4 funken im 5-GHz-Band (statt 2,4 GHz), was nicht nur die Zuverlässigkeit der Bluetooth-Verbindung verbessert, sondern auch ein verlustfreies Audio ermöglicht. Leider verpasst Apple hier ein weiteres Mal die Chance, seinen Lossless-Musikkatalog der breiten AirPods-Hörerschaft zur Verfügung zu stellen. Denn was für die AirPods Pro 2 gilt, gilt auch für die AirPods 4: Dies funktioniert nur in Verbindung mit der hauseigenen „3D Brille“ Apple Vision Pro. Aber zumindest sorgt die neue Technik dafür, dass die zeitliche Verzögerung (Latenz) von Audio in Spielen gedrückt wird.

3D-Audio mit den Apple AirPods 4

Platzhirsch Apple spendiert auch den neuen 4ern Dolby-Atmos-Unterstützung (Spatial Audio) inklusive dynamischem Headtracking. Das eigene Musikportfolio (Apple Music) bietet mittlerweile tausende entsprechende Titel.

Was bei Filmen und Serien durchaus Spaß bringt, funktioniert bei reiner Musik nicht immer. Normale Stereo-Mixes treten allzu oft verwaschen und unpräzise auf. Was einem besser gefällt, muss daher jeder für sich entscheiden. Speziell gemischte Dolby Atmos Tracks, die Apple in der hauseigenen Musik-App auch entsprechend kennzeichnet, funktionieren dagegen gut und erweitern die Räumlichkeit teils beeindruckend. Das funktioniert selbst bei Gruppenanrufen über FaceTime.

Noise Cancelling und Transparenzmodus

Apple ANC zählt mit zum Besten auf dem Markt, und auch bei den AirPods 4 ANC beweist der Hersteller, dass sich offenes Design und eine wirkungsvolle Geräuschunterdrückung nicht ausschließen. Klar sollte aber jedem sein: Durch ihre Bauform ist die passive Abschottung nicht sonderlich hoch. Hier nun ein adaptives Noise Cancelling einzupflanzen ist daher besonders „tricky“. Ein Problem, das Apple aber gekonnt gelöst hat.

Die Apple AirPods 4 bieten vier Modi für den Umgang mit Umgebungsgeräuschen:

  1. Geräuschunterdrückung: Das ANC ist permanent aktiv und unterdrückt sämtlichen störenden Lärm.
  2. Adaptiv: Automatische Geräuschunterdrückung durch Analyse der Umgebung. Störender Straßenlärm wird stärker gedämpft als zum Beispiel die leise Bürokulisse im Hintergrund. Ein (neuer) Schieberegler lässt euch einstellen, wie viele Geräusche durchgelassen werden sollen.
  3. Transparenz: Die Außenwelt wird über Mikrofone aufgenommen und an eure Ohren „durchgestellt“.
  4. Aus: Die AirPods filtern nicht mehr Umgebungsgeräusche.

Klar sollte sein, dass die Apple AirPods 4 ANC nicht den Abschottungsgrad bieten, den die AirPods Pro 2 liefern. Ihr wünscht euch also die maximale Abschottung im Zug, Flugzeug oder im Büro? Dann sind die AirPods 4 nichts für euch. Denn während die Pro 2 breitbandig auslöschen, schaffen das die kleineren AirPods 4 nicht. Über einer stark befahrenen Bundesstraße werden Lkws hörbar reduziert, dringen dennoch an die Ohren durch. In ruhigeren Umgebungen ist der Abschottungseffekt weitaus prägnanter, so schluckt das ANC Pkw-Geräusche vor allem im tieffrequenten Bereich. Das Grundrauschen ist bei pausierter Wiedergabe wahrnehmbar, aber auch hier beeindruckt der Hersteller. Kaum ein Mitbewerber schafft einen derart großen Störabstand.

Das gilt auch für den Transparenzmodus, der wieder sehr natürlich klingt und ebenfalls mit zum Besten zählt, was auf dem Markt erhältlich ist.

Bleibt festzuhalten: Während Samsung, Huawei (zum Test der FreeBuds 5) und JBL ihren offenen Modellen ein wenig wirksames ANC eher als homöopathische Beigabe verpasst haben, zeigt Apple aus dem Stand, dass ein offenes System mit ANC sehr wohl Vorteile bietet.

Telefonieren mit den Apple AirPods 4

Wir konnten bisher nie wirklich meckern, denn die AirPods-Sprachqualität war in der Vergangenheit bei ausreichend gutem Mobilfunknetz stets gut. Dank AAC-ELD-Sprach-Codec des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS klingen Telefonate mit den 4ern ebenso gelungen. Da der Codec die volle Audiobandbreite (20 Hz bis 20 kHz) unterstützt, kann man hier zurecht von einer „Full-HD Sprachübertragung“ sprechen. Die eigene Stimme klingt natürlich und präsent, unser Gegenüber hatte nie Probleme – auch unter lauten Bedingungen. Der H2-Chip minimiert dabei Hintergrundgeräusche und macht gleichzeitig den Klang der eigenen Stimme klarer.

Apple AirPods 4 und Android

Die spannende Frage zum Schluss: Wir verhalten sich die neuen AirPods 4 mit Android Devices? Um es kurz zu machen: wie ganz normale andere Bluetooth-Kopfhörer auch. Weder lassen sie sich konfigurieren noch funktioniert Auto Pause. Wer also kein aktuelles iOS Smartphone zum Konfigurieren als Side-kick besitzt, sollte sich nach Alternativen umsehen, die beide Plattformen gleichberechtigt behandelt.

Bitter, dass Apple hier die Chance verpasst, seine Zielgruppe zu erweitern. Warum kann man zum Beispiel nicht einfach die vorhandene Beats App auf Android dazu nutzen, Apple-Kopfhörer ebenfalls konfigurieren zu können?

Fazit

Die Apple AirPods 4 bieten im Vergleich zu den AirPods 3 eine bessere Klangqualität und die Vorteile des leistungsstarken H2-Chips. Die 4er mit Noise Cancelling sind daher im Wesentlichen AirPods Pro 2 im für Apple bewährten offenen Earbuds Design, leider mit fehlenden Features, wie der neuen Funktion, die AirPods als eine Art Hörgerät nutzen zu können. Auch die Einbindung in Apples Ökosystem ist gelungen, Android User mangelt es aber (wieder einmal) an wesentlichen Konfigurationsmöglichkeiten.

Wer eine branchenführende Geräuschunterdrückung sucht, sollte aber besser zu den rund 80 Euro teureren AirPods Pro 2 greifen, die auch klanglich die Nase vorne haben. Die neuen AirPods 4 werden sowohl mit als auch ohne ANC aus guten Gründen echte Verkaufsschlager werden, auch, wenn man mit Limitierungen leben muss – aber das kennen wir ja von Apple.

vor 3 Monaten von Pete Schloßnagel
  • Bewertung: 4.5
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformEarbuds
  • Bauweiseoffen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Gewicht ohne Kabelje 4,3g, Case 34,7 g

Lieferumfang

  • Lade-Case

Besonderheiten

  • BT-Codecs: AAC, SBC
  • BT-Version: 5.3

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