Der Bowers & Wilkins PX7 S3 ist ein rundum gelungenes Update des erfolgreichen Vorgängers und verteidigt seine Spitzen-Position souverän. Dank effizienter Verbesserungen empfiehlt sich der PX7 S3 als hochwertiger Kopfhörer für anspruchsvolle Musikliebhaber.
- sehr guter Klang
- 24 Bit/96 kHz-Wiedergabe
- hochauflösende Codecs
- sehr gutes ANC und Transparenzmodus
- gute Sprachqualität
- Spatial Audio und Bluetooth LE Audio noch nicht verfügbar
Der Bowers & Wilkins PX7 ist eine Erfolgsgeschichte, die sich unter anderem in unserer ewigen Liste der bestgelesenen Artikel auf kopfhoerer.de niederschlägt. Beim gerade veröffentlichten PX7 S3, der uns gut eine Woche zum Test zur Verfügung stand, haben die Briten ihrem Top-Seller neben einigen technischen Upgrades vor allem beim Gehäuse-Design deutliche Verbesserungen angedeihen lassen. Kurz gesagt: der Bowers & Wilkins S3 ist in der 2025er Edition leichter, schlanker geworden und legt klanglich ein Schippchen drauf.
Bowers & Wilkins PX7 S3 und PX7 S2 – die Unterschiede
Schon bei PX7 2e hat man freundlicherweise die Biocellulose-Treiber des Top-Models PX8 dem Zwischenmodel mit dem ‚e‘ im Anhang zugeteilt, die auch im S3 gute Dienste tun. Auffälligste Merkmale sind aber die deutlichen Verbesserungen der beiden Cups sowie überarbeitete Bedienelemente.
Bowers & Wilkins Px7 S2e
Sehr gut klingende ANC Over-Ears mit verbesserter DSP Power.
Die Ohrhörer sind deutlich flacher geworden, und die Mikrofone sind nicht mehr in der äußeren Abdeckung integriert, sondern wanderten in einen rundum ausgearbeiteten gitterartigen Ring, was nicht nur Platz spart, sondern auch merkliche Vorteile beim Noise Cancelling und der Telefonie bringt. Doch hierzu später mehr.
- Deutlich zu erkennen: Die Bowers & Wilkins Px7 S3 (links) sind schlanker als ihre Vorgänger.
Mit einem neuen DSP mit dediziertem Verstärker/DAC ist nun eine True 24-Bit/96kHz Audio Verbindung möglich, mit aptX Lossless und aptX Adaptive 24/96 stehen nun auch via Bluetooth bzw. USB-Audio hochauflösende Audioformate zur Verfügung.
Die Key Facts des Bowers & Wilkins PX7 S3
- DSP mit Kopfhörer-Verstärker und DAC ermöglicht 24-Bit/96kHz Audio-Verbindung via mitgelieferte Kabel
- USB-Audio mit 24bit/96 kHz über mitgeliefertes USB-C-Kabel
- Fünf-Band-EQ (gegenüber 2-Band im S2) plus TrueSound in der App
- Bluetooth 5.3 mit aptX Lossless, aptX Adaptive, aptX HD, aptX Classic, AAC, SBC
- 8 Mikrofone
- ADI Pure Voice Algorithmus für eine bessere Sprachverständlichkeit/Telefonie
Spatial Audio und Bluetooth LE Audio per Software-Update geplant
Der Bowers & Wilkins S3 soll in naher Zukunft erstmals Spatial Audio unterstützen, wobei man hier ganz auf Eigenentwicklungen setzen will. Man darf gespannt, sein, was die Entwicklungsabteilung mit ihrer anerkannten Expertise in der Pipeline hat. Bisher sind Dolby Atmos, Headtracking oder Ähnliches in der B&W-Feature-Liste noch Fremdwörter, wie auch LE Audio Support und somit Auracast zunächst auf der Wunschliste bleiben. Sobald das Update verfügbar ist, werden wir den Test entsprechend ergänzen. Die zukünftigen Funktionen fließen vorerst nicht in die Bewertung ein.
Was ist Auracast Broadcast Audio?
Auracast Broadcast Audio, meist einfach nur „Auracast“ genannt, erweitert die Möglichkeiten der Bluetooth-Audioübertragung enorm.
Erste Anprobe – der Tragekomfort
Der Bowers & Wilkins PX7 S3 hat durch die General-Überholung des Chassis auch in puncto Tragekomfort gewonnen. Das Gewicht wurde zwar nur um 1 Gramm reduziert, durch die schlankere Form gewinnt man gegenüber dem PX7 S2 aber schon optisch hinzu. Das weiche Polster und die innere Form der Ear-Cups sind unverändert zum PX7 S2 und bieten auch größeren Ohren ausreichend Platz. Meine Brille konnte problemlos zwischen Polster und Schläfe gesteckt werden und hat die passive Geräuschdämpfung nicht nachhaltig beeinflusst.
Überarbeitete Bedienung
Ein Gewinn sind die überarbeiteten Taster. Auf die linke Seite ist jetzt der Ein-Ausschalter inkl. der Pairing-Funktion gelandet, rechts findet man jetzt nur noch die drei Taster für laut/leise sowie den Toggle-Switch für Start/Stop bzw. Gesprächsannahme/Skip. Letzter ist kleiner als beim S2, leicht erhaben und daher auch besser zu ertasten, wodurch manche Fehlbedienung wie beim PX7 S2 nun der Vergangenheit angehören. Der Schalter für ANC-an/aus bzw. Transparenzmodus am linken Ear Cup ist ebenfalls treffsicher zu erreichen.
Die elegant aufgehängten Gondeln lassen eine 90-Grad-Drehung der Hörer zu. Die Größeneinstellung ist überaus komfortabel gelöst. Ohr- und Kopfpolster lassen sich austauschen, wie die Akkus ist dies aber nur durch eine zertifizierte Service-Werkstatt möglich.
Überzeugendes ANC und Transparenzmodus
Durch den Umbau der beiden Kapseln gewinnt vor allem das Noise Cancelling. Ein Problem, das beim Bowers & Wilkins PX7 S2 noch auftauchte, ist beim S3 nunmehr behoben. Die Ingenieure konnten die 6 äußeren Mikrofone nun effektiver verteilen, da die beweglichen Teile der Gondel nicht mehr störend im Wege waren. Somit können auch seitlich eintreffende Störgeräusche effektiver gedämpft werden. Das Ergebnis kann sich durchaus hören lassen oder besser gesagt eben nicht. Während der PX7 S2 bei aktiviertem ANC und gekipptem Fenster das Rauschen einer 800 Meter entfernten Autobahn noch in wahrnehmbaren Gefilden wähnte, verstummte das Rauschen beim Wechsel auf den Bowers & Wilkins PX7 S3 nahezu ganz.
Aber auch der Transparenz-Modus zeigt sich gegenüber dem PX7 S2 verbessert. Hier ist das durchgereichte akustische Ambiente nahezu 1:1 gegenüber dem Original. Gespräche wurden über die Durchleitung makellos übertragen.
Klang des Bowers & Wilkins PX7 S3 – auf höchstem Niveau
Um den Klang des Bowers & Wilkins PX7 S3 zu bewerten, haben wir den direkten Vorgänger PX7 S2e sowie die „Mitbewerber“ Apple AirPods Max und Sonos Ace im Vergleich gehört. Aller vier Hörer wurden von mir schon getestet und im Falle des AirPods Max stellt sich dem Testkandidat PX7 S3 auch dem Vergleich mit meinem Alltags-Over-Ear, den ich aufgrund seines Tragekomforts und der nahtlosen Integration in die Apple-Umgebung neben des weiterhin „referenzhaften Klanges“ und des sehr guten ANC- und Transparenz-Modus schätze.
Schon der Sonos Ace hatte mich letztes Jahr zu der Aussage verleitet, den AirPods klanglich vom Sockel zu stoßen und auch den Bowers & Wilkins PX7 S2e die Grenzen aufzuzeigen. Den PX7 S3 würde ich als die passende Antwort auf meine im letzten Jahr gemachten Aussagen deuten. Während die Bowers & Wilkins PX7 S3 wie auch der Vorgänger S2e etwas mehr klangliche Wärme bringen, hat der Sonos Ace ein Quäntchen mehr Brillanz im Gepäck, wobei wir hier nur über geschmackliche Dinge reden und keine qualitative Einordnung vornehmen wollen.
Hören wir in die beiden Bowers & Wilkins PX7er rein: Beim Titel „If I Rise“ (Dido & R. Rahmen), abgespielt via Apple Music im AAC-Code erzeugt der Bowers & Wilkins PX7 S3 ein Tick mehr Wärme und dem hölzernen Bass ein Mü mehr Ton als der Bowers & Wilkins S2e. Die Unterschiede sind marginal, aber spürbar. Freunde des überbetonten Basses werden auch weiterhin die tieferen Frequenzen hervorheben wollen, was dank des 5-Band-EQs nun auch feinfühliger geht. Mir gefällt jedoch die Abstimmung so, wie sie ist, deutlich besser. Ein großer Vorteil zu den PX7-Vorgängern ist der 5-Band-Equalizer auf jeden Fall, es lassen sich auch Presets abspeichern oder auch die TrueSound genannte Abstimmung der Werkseinstellung anwählen.
Auffallend ist, dass sowohl über USB-Audio und höchster Auflösung als auch via Bluetooth über den Rechner durch Verwendung des aptX Lossless Codecs kaum wahrnehmbare Unterschiede festzustellen waren. Via Analog-Kabel von einem externen Hi-Res-Player auf die USB-Buchse am PX7 S3 sind auch hier die Unterschiede keiner großen Rede wert.
Der Akku reicht gut einen Tag
Bowers & Wilkins gibt die Akku-Laufzeit mit 30 Stunden mit eingeschaltetem ANC an, was ich im Test bestätigen kann. In den meisten Fällen dürfte das reichen, zumal innerhalb ein einer 30-minütigen Kaffee-Pause der auf 10% leergesaugte Akku des Testgeräts auf 87% aufgeladen werden konnte. Der Akku selbst soll laut Aussage des Herstellers im Übrigen durch qualifizierte Service-Werkstätten austauschbar sein.
Hohe Sprachqualität für Telefonie, Video-Calls und Audio-Produktionen
Sehr gut gefiel uns die Sprachqualität über die eingebauten Mikrofone. Hier sollen alle 8 Mikros zum Einsatz kommen, um die Sprache von Störgeräuschen zu befreien und in einer annehmbaren Qualität aufzubereiten. Mein Versuch, einen Audiopodcast mit dem Bowers & Wilkins PX7 S3 über UBS-Audio aufzuzeichnen, brachte überaus taugliche Ergebnisse. Bowers & Wilkins‘ Entwicklungsabteilung hat hierzu eine „ADI Pure Voice“-Technologie an den Start gebracht.
Übersichtliche App mit neuem 5-Band-EQ
Den 5-Band EQ habe ich oben schon erwähnt, ansonsten bleibt die App in Verbindung mit dem PX7 S3 weiterhin sehr übersichtlich und wird nicht allzu sehr mit Funktionen überfrachtet. Die Tragesensoren lassen sich einstellen, genauso wie das Auto Stand-by. Ansonsten profitiert man auch hier von der – in der Regel kostenpflichtigen – Integration der Streaming-Dienste Tidal, Amazon Music, Qubuz, Deezer und Soundcloud.
Fazit zum Bowers & Wilkins PX7 S3 – Modellpflege auf Top-Niveau
Der Bowers & Wilkins PX7 S3 ist ein äußerst gelungenes Update des Premium-Over-Ears. Optisch schlanker und technisch aufgewertet, punktet der Kopfhörer mit verbesserter Ergonomie, neuem DSP samt 24-Bit/96kHz-Wiedergabe und einem präzise justierbaren 5-Band-EQ. Das optimierte Active Noise Cancelling erreicht neue Bestwerte, während der Transparenzmodus eine nahezu unverfälschte Umgebungswahrnehmung erlaubt.
Die insgesamt acht Mikrofone sorgen in Verbindung mit der „ADI Pure Voice“-Technologie zudem für ausgezeichnete Sprachqualität. Klanglich überzeugt der PX7 S3 mit einer harmonischen Abstimmung, die leicht wärmer als beim Vorgänger ausfällt und durch hohe Detailtreue besticht.
Auch im Vergleich zu Mitbewerbern wie Sonos Ace oder AirPods Max braucht sich der PX7 S3 nicht zu verstecken. Insgesamt präsentiert sich der Bowers & Wilkins PX7 S3 als reifes, audiophiles Gesamtpaket mit Zukunftsaussichten dank angekündigter Spatial-Audio-Unterstützung.
- 429,00 € *Zum Angebot
- 429,00 € *Zum Angebot
Technische Daten
- BauformOver-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Gewicht ohne Kabelca. 300 g
- Kabellänge120 cm
Lieferumfang
- USB-C auf 3.5mm Stereo-Klinke
- USB-C auf USB-C Kabel
- Aufbewahrung-/Transport-Box
Besonderheiten
- in Schwarz, Weiß/Beige und Blau erhältlich
- BT-Version: 5.3
- BT-Codecs: aptX Lossless, aptX Adaptive, aptX HD, aptX Classic, AAC, SBC
- Schnellladefunktion
Guten Tag!
Ein kleiner Hinweis.
Sue treffen die Aussage, dass der PX7 S2e und der PX7 S3 die Membran des PX8 „geerbt“ hätten, in dem Fall haben ja beide eine Biozellulose-Membran.
der PX8 hingegen hat eine aus Kohlenstoff.
Also so nicht ganz richtig….
Ich bin von der Verarbeitungsqualität von der PX7 S2e-Serie ziemlich enttäuscht. Hab Ende 2003 einen gekauft , Anfang 2024 schon hat sich das Kopfband schon an der Stelle, wo es zugeklebt war bereits gelöst. Obwohl ich auch super vorsichtig mit dem Kopfhörer umgegangen bin. Nie abgesetzt, immer um den Hals getragen und zuhause sofort in die Tasche gepackt. Der Verkäufer hat aus Kulanz den Kopfhörer umgetauscht. Jetzt wieder das gleiche Problem. Jetzt für knapp 50€ Ersatzteile bestellt. Ich hab beinahe 2 Dutzend Kopfhörer. So ein Problem hatte ich noch nie. Der Sound ist ohne Frage genial, aber bei dem Preis erwarte ich etwas mehr Haltbarkeit.
wieso vergleicht ihr ihn nicht mit dem Px8, der im Marktpreis billiger ist?
Weil der PX8, obwohl der jetzt um 400€ kostet, trotzdem ein 700€ Kopfhörer bleibt.