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Sennheiser IE 100 PRO / IE 100 PRO Wireless

In-Ear-Monitoring-Kopfhörer mit Bluetooth-Option

Kurz & knapp

Sennheiser gelingt mit dem IE 100 Pro Wireless der Brückenschlag zwischen erschwinglichem In-Ear-Monitoring und einer konsumententauglichen Bluetooth-Lösung für den täglichen Einsatz. Als kabelgebundene Lösung für den professionellen Einsatz darf man das Testgerät als Schnäppchen bezeichnen, das auch Einsteigern den Weg zum In-Ear-Monitoring ebnet. In der Kombination mit dem Bluetooth-Empfänger wird der IE 100 Pro dann auch attraktiv aufgewertet und entpuppt sich als gut klingende Lösung für den Mobileinsatz und im Sport.

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Die IE-Serie von Sennheiser adressiert den professionellen Live- und Bühnenbereich. Dabei geht es vornehmlich um sicheren Tragekomfort und hohe Verlässlichkeit bei ungeschönter Klangreproduktion. Das Modell IE 100 Pro markiert den Einstieg in diese Klasse von In-Ear-Kopfhörern, die typischerweise kabelgebunden an der entsprechenden Bühnenfunkstrecke genutzt werden.

Der IE 100 Pro ist in drei Farben erhältlich: Transparent, Schwarz und Rot sowie in zwei Varianten mit und ohne Bluetooth-Option – IE 100 Pro und IE 100 Pro Wireless. Mit letztgenannter Variante möchte Sennheiser den Anwendern ermöglichen, die hochwertigen IE-Systeme auch ins tägliche Leben zu integrieren.

Bei den IE 100 Pro handelt es sich um dynamische In-Ear-Konstruktionen, die mit einem verformbaren Drahtbügel über dem Ohr getragen werden, wobei die Treiber selbst um 360 Grad drehbar um den wechselbaren Kabelanschluss montiert sind. An der robusten Verarbeitung der Kunststoff-Treiberstücke gibt es nichts zu auszusetzen, allerdings ist die Konstruktion ein wenig fummelig beim Aufsetzen.

Vier Passstücke, eines davon aus Memory-Schaumstoff, sorgen für einen sicheren und bequemen sowie sport- beziehungsweise bühnentauglichen Sitz. Die Bluetooth-Option (IE Pro BT Connector), die natürlich auch für andere Modelle der IE-Reihe nutzbar und einzeln erhältlich ist, ersetzt das reguläre Anschlusskabel mit gewinkeltem 3,5-mm-Klinkenstecker und platziert den Akku auf der linken sowie eine Funktionssteuerung mit vier Tasten samt Sprachmikrofon auf der rechten Seite. Bei der Funkstrecke setzt Sennheiser auf Bluetooth 5.0 und unterstützt die Audio-Codecs SBC, AAC, aptX und aptX Low Latency für den Filmgenuss. aptX HD und LDAC sind hingegen nicht vorgesehen, wohl aber Multipairing mit zwei Geräten.

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Die Akkulaufzeit gibt der Hersteller mit realistischen zehn Stunden bei Nutzung des SBC-Codecs an. Die Ladezeit über das mitgelieferte USB-C-Kabel beträgt rund 1,5 Stunden.

Praxis

Das Auf- und Absetzen der Konstruktion ist konzeptionell weniger geradlinig als mit True-Wireless-Konstruktionen, insbesondere in Zeiten von Maskenzwang. Der Tragekomfort selbst ist gut, auch über längere Zeit. Die unentbehrliche Sicherheit im Ohr für den Bühnenbetrieb ist hoch, womit sich die IE 100 Pro auch für den Einsatz im Sport empfehlen.

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Der Zugriff auf die Bedienelemente ist hingegen gewöhnungsbedürftig. Diese beschränken sich zwar auf drei gut ertastbare Knöpfe, die man aber eben nicht sehen kann. Die Musik lässt sich hier starten und anhalten. Über Mehrfachklicks kann man zudem zwischen Titeln springen, während die Lautstärkesteuerung über zwei dedizierte Tasten erfolgt. Telefonate lassen sich ebenfalls abwickeln und ein Sprachassistent im Smartphone aufrufen. Der IE 100 Pro selbst muss über eine Taste ein- und ausgeschaltet werden – schon fast eine Seltenheit im Zeitalter von True-Wireless-Lösungen.

Klang

Sennheiser will mit der neu konzipierten Membran des dynamischen Treibers Präzision, Detailauflösung, Druck und Wärme miteinander verbinden, selbst bei hohen Pegeln. Den Anfang macht dabei eine gute passive Abschirmung, die für einen guten Störgeräuschabstand sorgt. Tatsächlich zeigt sich der IE 100 Pro im ersten Hörtest über ein iPhone 8 und Bluetooth (AAC) durchaus schnell, impulsiv und pegelfest. Die Grundabstimmung ist neutral und ehrlich, das Klangbild dabei straff und offen – ohne Härte aber auch ohne plakative Bassbetonung. Somit gibt sich der IE 100 Pro eher schlank. Tonal und in der Länge abgestufte 808-Bassdrums aus modernen Produktionen sind dabei aber ebenso gut nachvollziehbar (Adel Tawil „Katsching“) wie ein dynamisch gespielter Kontrabass in Jazzaufnahmen. Auch Tiefbass wird durchaus reproduziert.

Im Mittenbereich sind Stimmen gut verständlich und verfügen über hinreichende Transparenz sowie eine bei Bedarf fühlbare Intimität. Gleiches gilt für akustische Instrumente wie etwa Benny Anderssons famoser Fazioli-Flügel auf seinem Album „Piano“. Die Klangabstimmung liefert eigentlich bei allen stimmigen Mischungen plausible Ergebnisse, nachvollziehbar beispielsweise bei Daft Punks „Get Lucky“. Das gilt auch für andere Genres wie etwa Hard Rock und Metal – die Produktionen werden druckvoll und ausgewogen wiedergeben, während bei klassischen Orchesteraufnahmen auch der nötige Feingeist transportiert wird.

Im Höhenbereich liefert der IE 100 Pro akzentuierte Details wie Hi-Hat-Muster (Yello „Pan Blue“) schnell und transientenreich, wobei erwartungsgemäß die letzte Luftigkeit teurer Lösungen fehlt.

Auch bei der Raumtiefe erreichen die In-Ears keine Meisterleistungen, was für nahezu alle In-Ear-Kopfhörer gilt. Raumeffekte selbst lassen sich aber gleichwohl wahrnehmen. Das Stereobild wird in der Breite stabil und großzügig aufgefächert, einschließlich eventueller Animationen der Mischung. Die Schnelligkeit der Treiber unterstützt das Timing und damit den Raumeindruck, etwa wenn Zweitstimmen als natürliche Dopplung im Refrain einsetzen und so für mehr Klangfülle sorgen. Auch die Dynamikreproduktion gibt angesichts der Preisklasse keinen Grund zu Kritik. Und schließlich ist auch die Sprachqualität in Ordnung, bei leichter Schritt- und Windempfindlichkeit.

Vorteile des Kabels

In der kabelgebundenen Variante braucht man sich um digitale Kompressionsverfahren im Kopfhörer keine Sorgen zu machen, denn hier wird das Signal verlustfrei über das Kabel transportiert. Dafür aber entfallen jegliche Sonderfunktionen bis hin zu Telefonaten.

Es ist durchaus verblüffend, wie sehr man sich an die herabgesetzte Auflösung komprimierter Dateiformate gewöhnen kann. Insofern ist es immer wieder sinnvoll, seinen Kompass mit einer kabelgebundenen Übertragungsstrecke einzunorden – es lohnt sich. Durch die unkomprimierte Übertragung hat man bei entsprechendem Quellmaterial den Vorteil einer höheren Dynamik- und Detailauflösung. Letzteres gilt insbesondere bei perkussiven und hochfrequenten Elementen, die plötzlich hörbar werden. Das führt wiederum auch zu einer Steigerung der Räumlichkeit und des Stereopanoramas. Im Bassbereich bleibt der IE 100 Pro konsequent auch mit Kabelanbindung schlank.

vor 3 Jahren von Ulf Kaiser
  • Bewertung: 4.25
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 18.000 Hz
  • Impedanz20 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)1 kHZ/ 1 Vrms: 115 dB
  • Kabellänge130 cm

Lieferumfang

  • 3 Paar Silikonohrpassstücke (S, M, L)
  • gerades Kabel schwarz (1,3 m)
  • 1 Paar Schaumstoffohrpassstücke (M)
  • IE PRO BT Connector
  • Reinigungswerkzeug
  • USB-C Kabel
  • Etui

Besonderheiten

  • in Schwarz, Rot und Transparent erhältlich
  • BT-Codecs: SBC, AAC, aptX, aptX Low Latency
  • BT-Version: 5.0
  • BT-Profile: A2DP, AVRCP, HSP, HFP

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