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Violectric HPA V222

Leistungsstarker, symmetrischer Premium-Kopfhörerverstärker

Kurz & knapp

Der Violectric HPA V222 kann mit den Vorzügen einer symmetrischen Verstärkung aufwarten, strotzt vor Leistungsfähigkeit und glänzt mit einem sehr geringen Eigenrauschen. Beste Voraussetzungen für empfindliche bis anspruchsvolle Hörer, an die sich der Kopfhörerverstärker aus dem süddeutschen Manufakturbetrieb flexibel durch eine siebenstufige Vorverstärkung anpassen lässt.

Vorteile:
  • vier diskret aufgebaute, leistungsfähige Endstufen
  • sehr rauscharm
  • Vorverstärkung mit sieben Stufen (+/- 18 dB)
  • drei Kopfhöreranschlüsse
  • umschaltbare Eingänge
  • verzögerte Zuschaltung der Kopfhörerausgänge nach dem Einschalten
Nachteile:
  • merkliche Wärmeentwicklung
  • kein Line-Ausgang (reiner Kopfhörerverstärker)
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Das hochwertige Gehäuse des Violectric HPA V222 ist wie beim HPA V202 vollständig aus dickwandigem, schwarz eloxiertem Aluminium gefertigt und besitzt den gleichen Formfaktor mit dem typisch schlichten, eleganten Design der Konstanzer HiFi-Marke.

Dabei bemisst die zierende Frontplatte 170 x 58 Millimeter in Breite und Höhe, während das Gehäuse selbst Maße von 165 Millimetern in der Breite, 54 Millimetern in der Höhe und 227 Millimetern in der Länge besitzt. Zudem sorgen vier verschraubte Füße für einen festen Stand des 1.964 Gramm schweren Gerätes.

Die Ausstattung des Violectric HPA V222

Mittig auf der Vorderseite des Violectric HPA V222 sind insgesamt drei Kopfhörerausgänge platziert: ein unsymmetrischer 6,3-mm-Klinken-, ein symmetrischer 4,4-mm-Pentaconn- und ein symmetrischer 4-Pol-XLR-Anschluss. Diese werden beim Einschalten über den rechts liegenden Power-Taster verzögert zugeschaltet, wohingegen eine weißleuchtende LED dazu dient, die Betriebsbereitschaft des Gerätes zu signalisieren.

Die Lautstärkeregelung erfolgt zudem linksseitig über einen massiven 38-mm-Vollaluminiumknopf und ein Alps RK 27 Potentiometer mit einer 41-fachen Rasterung.

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Rückwärtig verfügt der Violectric HPA V222 über unsymmetrische Cinch- und symmetrische XLR-Eingänge, die per Kippschalter an der Frontplatte umschaltbar sind. Die Auswahl des Eingangs wird dabei ebenfalls per LED angezeigt.

Ergänzend zur IEC/CEE-Dose für die Stromversorgung sind auch die Dip-Schalter zur Einstellung der Vorverstärkung komfortabel bedienbar an der Rückseite zugänglich. Ein Line-Ausgang wie beim DHA V226 ist allerdings nicht vorhanden, da das Modell als reiner Kopfhörerverstärker fungiert.

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Umschaltbare Verstärkung

Für einen „echten“ symmetrischen Betrieb stehen dem Violectric HPA V222 vier Endstufen mit jeweils 16 Transistoren pro Kanal zur Verfügung. Der diskrete Schaltungsaufbau soll dabei auf dem HPA V200 basieren und eine Weiterentwicklung des renommierten Modells darstellen.

Kennzeichnend ist dem Hersteller zufolge ein äußerst geringes Übersprechen durch die hohe Kanaltrennung. Zudem soll der erweiterte Frequenzgang von 5 Hz bis 250 kHz (-0,5 dB) sicherstellen, dass der hörbare Bereich möglichst linear wiedergegeben wird.

Ein sehr niedriges Eigenrauschen konnte darüber hinaus durch eine festgelegte Gesamtverstärkung von +2 dB im unsymmetrischen und +8 dB im symmetrischen Betrieb erzielt werden, wobei über die „Pre-Gain“-Schalter an der Geräterückseite eine Anpassung an den vorhandenen Bedarf erfolgen kann.

Insgesamt stehen sieben Einstellungsoptionen (-18/ -12/ -6/ 0/ +6/ +12/ +18 dB) für eine zusätzliche Verstärkung oder Dämpfung zur Auswahl. Aufgefallen ist jedoch, dass der Kopfhörerverstärker merklich warm wird. Dagegen lassen sich bei einem HPA V202 selbst nach einer mehrstündigen Hörsession kaum Temperaturunterschiede feststellen.

Praxis: empfindliche bis anspruchsvolle Hörer im Einsatz

Der Violectric HPA V222 unterstützt Kopfhörer mit Impedanzen zwischen 16 und 600 Ohm und verfügt über ein Netzteil mit Ringkerntransformator, das eine interne Betriebsspannung von +/- 25 Volt erzeugt. Hierdurch kann im symmetrischen Betrieb für hochohmige Hörer eine stattliche Spannung von bis zu 23,2 Veff an 300 und 600 Ohm bereitgestellt werden. Auch an beträchtlichen Leistungsreserven für nieder- bis mittelohmige Modelle oder Magnetostaten mangelt es definitiv nicht, indem bis zu 2.800 Milliwatt an 50 Ohm und bis zu 3.500 Milliwatt an 100 Ohm abgerufen werden können.

Wenn ein optimaler Regelbereich für den Hörgenuss im unsymmetrischen Betrieb angestrebt wird, ist für Hörer wie einen Beyerdynamic DT 1990 Pro, den HD 660S von Sennheiser oder einen Hifiman Sundara im Normalfall eine Vorverstärkung von 0 dB zu empfehlen. Mit dieser Einstellung wird bei etwa 12 Uhr ein gewöhnlicher Wiedergabepegel erreicht, wodurch abhängig vom Ausgangsmaterial ideal in beide Richtungen geregelt werden kann. Wird der HD 660S hingegen symmetrisch betrieben, bietet sich aufgrund der bestehenden Lautstärkeunterschiede eine Dämpfung von -6 dB an. Das ist auch beim Sundara der Fall, dem allerdings kein entsprechendes Kabel beiliegt, sodass dieses separat erworben werden muss.

Beeindrucken kann der Violectric HPA V222 jedoch nicht nur mit einer immensen Ausgangsleistung und -spannung. Auch das geringe Eigenrauschen dieses Kopfhörerverstärkers ist bemerkenswert, wovon empfindliche IEMs profitieren. Wird die höchste Dämpfungsstufe von -18 dB genutzt, steht bei einem Sennheiser IE 100 Pro ein Regelbereich zwischen 7:30 und 13:30 zur Verfügung, und zwar vollkommen rauschfrei. Es bedarf einer Vorverstärkung von +18 dB, um ab etwa 13:30 Uhr ein Rauschen wahrnehmen zu können, was sehr weit außerhalb des nutzbaren Bereichs liegt.

Der Sound des Violectric HPA V222

Charakteristisch für den Violectric HPA V222 ist eine blitzsaubere Wiedergabe mit hoher Detaildichte, die an die Mittendarstellung eines G103-S MKII oder G103-P MKII von Lake People, dem traditionellen Standbein des Konstanzer Unternehmens aus dem professionellen Sektor, erinnert. Das wesentlich hochpreisigere HiFi-Gerät demonstriert zwar bei der räumlichen Darstellung eine souveräne Überlegenheit und verfügt zweifelsfrei über das homogenere Klangbild, lässt aber zugleich das lupenreine Abbildungsvermögen der Geschwister erkennen, welches sich über den gesamten Hörbereich erstreckt.

Obwohl der HPA V202 im Direktvergleich ein klein wenig heller klingt und eine besondere Zartheit vermitteln kann, wirkt die Wiedergabe des HPA V222 gefühlt bis in den letzten Winkel hinein wunderbar ausgeleuchtet. Hierdurch entsteht ein Klangeindruck, den ich als kontrastreicher, akzentuierter und noch feindynamischer wahrnehme, wobei es sich im Premiumsegment der Kopfhörerverstärker um Nuancen handelt, wenn sich „Unterschiede“ herausarbeiten lassen.

Im Vergleich zum Linear von Lehmann Audio tendiert der HPA V222 aus meiner Sicht geringfügig zu einem helleren Klangbild und nimmt quasi eine Mittelstellung zwischen HPA V202 und Linear ein. Während der Opener „Voluspo“ des aktuellen Studioalbums „RökFlöte“ der britischen Progressive Rock-Band Jethro Tull über den HPA V222 ein bisschen schlanker und luftiger zu Gehör gebracht wird, lässt sich die kompaktere Wiedergabe des Linears minimal mehr auf der wärmeren Seite verorten. Bei Titeln wie „Hammer On Hammer“ oder „Wolf Unchained“ besitzt die Gesangsstimme von Ian Anderson zudem sanftmütigere Züge als es die etwas markantere, farbenreichere Darbietung über den Linear.

Feine Abweichungen sind auch bei den Interpretationen der norwegischen Sängerin und Songwriterin Rebekka Bakken erkennbar, die mit ihrer intensiven, äußerst wandelbaren Stimme auf dem kürzlich erschienenen Album „Always On My Mind“ ihre persönlichen Lieblingslieder covert. Dabei wirkt ihre eindringliche Gesangskunst in „Red Right Hand“ von Nick Cave über den HPA V222 nuancenhaft weiträumiger und offener, wohingegen der Linear ihrer Stimme mehr Nachdruck und Tiefe verleiht. Herrlich entspannt und leichtfüßig geben beide Kandidaten darüber hinaus das gefühlvoll vorgetragene „Why“ von Annie Lennox wieder, wobei Rebekka Bakkens Stimme über den Linear ein wenig geerdeter und organischer erscheint. Eine höhere Reinheit und Transparenz bei der Gesangswiedergabe zeichnet stattdessen den HPA V222 aus.

Fazit

Der Violectric HPA V222 erfüllt hohe Klangansprüche mit Bravour und ermöglicht durch seine vier leistungsfähigen Endstufen eine symmetrische Verstärkung, die sowohl spannungs- als auch leistungshungrige Hörer zur Höchstform auflaufen lassen kann. Aufgrund seines ausgesprochen niedrigen Eigenrauschens empfiehlt sich der Kopfhörerverstärker aus der Konstanzer Edelschmiede darüber hinaus für den Betrieb von empfindlichen IEMs.

vor 11 Monaten von Maike Paeßens
  • Bewertung: 4.63
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformVerstärker
  • BauweiseDesktop
  • Gewicht mit Kabel2.157 g
  • Gewicht ohne Kabel1.964 g

Lieferumfang

  • Netzkabel

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