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Cambridge Audio Melomania 1

True-Wireless In-Ear-Kopfhörer

Kurz & knapp

Cambridge Audio gelingt ein guter Start in den True-Wireless-Bereich. Melomania 1 ist ein klanglich sauber abgestimmtes System mit guten Codecs und sinnvoller Ausstattung. Der Preis fällt dabei absolut konkurrenzfähig aus – es muss eben nicht immer Apple sein. Bei der Passgenauigkeit würde ich unbedingt einen persönlichen Test empfehlen.

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Cambridge Audio ist bislang eher für klassische HiFi- und Home-Cinema-Komponenten bekannt. Der dynamische True-Wireless-Kopfhörer Melomania 1 wendet sich nun an Nutzer mit Ansprüchen an eine völlig mobile Musikwiedergabe.

Die nach IPX5 spritzwassergeschützten und zylindrisch geformten Hörer sind in schwarzen und hellgrauen Farbvarianten verfügbar, fallen ausgesprochen leicht aus und finden ein Zuhause in einem kompakten Transportcase, in das sie per Magnet in Position gezogen werden – mitsamt automatischem Ein- und Ausschalten.

Der integrierte Akku mit USB-Mikro-Anschluss erhöht die realistische Spieldauerangabe von circa neun Stunden um vier weitere Ladungen. Der Ladezustand wird dabei über eine LED-Kette angezeigt.

Der Klang wird über einen 3-Kern-Prozessor und einen Qualcomm QCC3026 DSP aufbereitet. Dabei unterstützt das System Bluetooth 5 und als höherwertige Codecs aptX und AAC. Für Filme hätte es für eine bessere Lippensynchronizität aber durchaus der aptX LL Codec sein dürfen.

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Praxis

Für die gute Passform im Ohrkanal sorgen vier Ohrpassstücke. Die Ohrstöpsel sitzen so durchaus sicher im Ohrkanal und bieten dazu eine noch gute passive Geräuschisolierung. Für den Sporteinsatz empfinde ich sie dennoch als weniger geeignet. In meinem Fall kommt hinzu, dass die Hörer aufgrund der Größe des oberen Gehäusezylinders drücken und längere Hörsitzungen entsprechend unangenehm ausfielen.

Auf eine App-Steuerung verzichtet Cambridge Audio. Stattdessen sind die Hörer mit mechanischen Tastern auf der linken und rechten Oberseite des Gehäuses ausgestattet. Ergänzend liefern blau-weiße Leuchtkränze eine Statusanzeige.

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Die Lautstärke ändert man durch längeres Drücken auf den linken beziehungsweise rechten Taster. Einzelklicks starten und stoppen die Musik, während man mit Doppelklicks vor- und rückwärts durch die Titel springt. Auch das Pairing mit bis zu sieben Geräten, die Abwicklung von Anrufen und der Aufruf des Sprachassistenten im Smartphone lassen sich steuern. Das funktioniert durchaus komfortabel, hat aber einen konzeptionellen Nachteil: Jedes Betätigen der Taster drückt die Hörer leicht ins Ohr. Dazu passierte es immer wieder, dass man beim Zurechtrücken der Stöpsel versehentlich eine Tastenfunktion auslöste.

Die Reichweite der Bluetooth-Verbindung ist gut und erstreckte sich im Test über mehrere Räume.

Klang

Zu den wichtigsten Grundvoraussetzungen bei In-Ears gehören das richtige Ohrpassstück und der richtige Sitz im Ohrkanal. Ist dies gegeben, liefern die dynamischen Treiber mit Graphen-Membran einen angenehm ausgewogenen Sound mit guten Pegelreserven (bei nur geringer Geräuschemission nach außen), Druck und warmen, fülligen Bass, der sich präzise in der Kontur gibt und auch die Tonalität und Dynamik bei der Wiedergabe berücksichtigt. Auch Tiefbass kann der kleine Hörer reproduzieren, lifestyle-artige Bassgewitter bleiben zum Glück aus. Dennoch kam es aufgrund der Passungenauigkeit bei Kopf- und Kieferbewegungen zu Veränderungen in der Basswiedergabe.

Die Grundabstimmung im Mittenbereich ist eher warm, was Stimmen und akustischen Instrumenten aber auch verzerrten Rockgitarren durchaus schmeichelt. Dieser eher füllige Charakter sorgt in der Regel für ein druckvolles Hörerlebnis. Für Pop, Rock und moderne Genres funktioniert das prächtig, aber auch im klassischen und Jazzbereich patzt der In-Ear nicht. Melomania 1 kann raumfüllend klingen, aber auch dynamisch und intim.

Der Bereich der höheren Frequenzen wird gut aufgelöst und vermeidet ungewollte Härten. So hört man viele Details, was sich in positiver Weise auf die Abbildung des Stereopanoramas und Bewegungen in diesem auswirkt. Schwächen höre ich bei der Raumwiedergabe, was allerdings konstruktiv bedingt ist. Schließlich darf man vom Melomania 1 auch nicht den Glanz und die Luftigkeit hochwertiger, offener Over-Ear-Hörer erwarten. An dieser Stelle sollte man schlicht feststellen, dass das Cambridge-Audio-Produkt Apples Produktstandard leicht Paroli bieten kann, vorausgesetzt die Passform stimmt. Abschließend sei auf die nur akzeptable Gesprächsqualität bei Telefonaten hingewiesen.

vor 5 Jahren von Ulf Kaiser
  • Bewertung: 3.75
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
  • Gewicht ohne KabelKopfhörer: jeweils 4,6 g (zusammen 9,2 g); Ladebox: 37 g; Gesamt: 46,2 g

Lieferumfang

  • 4 Ohrpassstücke
  • USB-Ladekabel
  • Ladecase

Besonderheiten

  • BT-Codecs: SBC, AAC, aptX
  • BT-Version: 5.0
  • BT-Profile: A2DP, AVRCP, HSP, HFP
  • Prozessor: Triple-Core-Prozessor: Subsystem mit Dual-Core-32-bit-Prozessor und Qualcomm QCC3026 Single-Core 120 MHz Kalimba DSP-Audio-Subsystem
  • Wiedergabezeit (Kopfhörer): bis 9 Std.
  • Wiedergabezeit (Insgesamt): 45 Std.
  • Maximale Akkuladung (Ladebox): 36 Std.
  • Ladedauer Ladebox: ca. 15 min./60 min./90 min.
  • Standby-Zeit: ca. 1 Jahr

3 Antworten auf “Cambridge Audio Melomania 1”

  1. hml sagt:

    Bezüglich des Klanges habe ich auch angesichts des Preises keine Klagen. Was mich als IOS User aber sauer aufstößt, das ich (wir) von Firmwareaktualisierung praktisch ausgeschlossen sind, diese werden nur für Android Geräte zur Verfügung gestellt.
    Somit erwirbt man sich zb. Als User eines iPhones ein Produkt ohne weiteren Support. Sollte hier nicht nachgebessert werden dürften die aktuellen Melomanias wohl meine letzten gewesen sein.

  2. Rainer sagt:

    Der Einschätzung stimme ich voll und ganz zu. Für die Preislage ein toller Inear, vorausgesetzt, er sitzt richtig. Mit den beigelegten bin ich überhaupt nicht klargekommen, erst mit den Doubleflange von Fischeramps passt die Basswiedergabe. Dafür funktioniert damit die automatische BT Trennung beim Einsetzen ins Ladegerät nicht mehr.

  3. Icke sagt:

    Stimme ich voll und ganz zu

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