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Soundcore by Anker Liberty 3 Pro

True Wireless In-Ears mit adaptivem Noise Cancelling und umfangreichen Features

Kurz & knapp

Die neuen Soundcore by Anker Liberty 3 Pro sind bezogen auf ihren Preis (159,99 Euro UVP) hervorragende True Wireless In-Ears. Sie besitzen individuelle Klangprofile, adaptives Noise Cancelling (ANC), eine hochwertigen LDAC-Codec und eine umfangreiche Feature-Liste. Oder kurz: Klangliche und technische Exzellenz erwarten uns mit nur wenigen Abstrichen!

Vorteile:
  • sehr guter Klang
  • individuelle Klangprofile
  • LDAC-Codec
  • sehr gute App-Anbindung
Nachteile:
  • durchschnittliches Noise Cancelling
  • große Windempfindlichkeit
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Das neue Flaggschiff von Soundcore by Anker hört auf den Namen Liberty 3 Pro und setzt beim Klang die Messlatte sehr weit nach oben.

Das Konzept dahinter überzeugt durch technisch-funktionale Vollständigkeit, die in ihrer Umsetzung allerdings hin und wieder an Grenzen stößt. Insgesamt kann hier aber mit Fug und Recht behauptet werden: Die Soundcore by Anker Liberty 3 Pro sind extrem gut in fast allen Disziplinen. Waren es bei den Soundcore by Anker Liberty 2 Pro (zum Test) noch 10 Gewinner eines Grammys, die ihr positives Testimonial werbewirksam beisteuerten, sind es bei den Liberty 3 Pro schon 20. So viel vorab: Ich schließe mich deren Empfehlungen weitestgehend an.

Lieferumfang

Im Karton befindet sich alles, was man braucht: Die üppig dimensionierten Earbuds wiegen je 6 Gramm und sind wasserabweisend nach Schutzklasse IPX4. Dann das angenehm schmale, flachovale Lade-Case, das in der Hosentasche nicht weiter auffällt. Ein USB-C-Kabel mit einer Länge von 60 cm ist ebenfalls dabei, das allerdings im Schuber verbleiben kann, wenn man eine Ladematte besitzt, die das Case kabellos lädt.

Tragekomfort

Ein paar hübsch gestaltete Piktogramme im Karton weisen darauf hin, dass die ersten Schritte zu einem guten Klang und einer ordentlichen Lärmreduzierung mit dem optimalen Sitz der Earbuds und den passenden Ohrpassstücken beginnt. Vier Paar davon und ebenso viele Ohrhaken werden mitgeliefert. Deren Auswahl sowie Anprobe sollte man Aufmerksamkeit schenken, damit hinterher die elektronischen Hilfsmittel zur Klangoptimierung auch wirksam werden können. Hat man alles richtig gemacht, sitzen die Soundcore by Anker Liberty 3 Pro fest und sicher in den Ohren, ragen dabei aufgrund ihrer Größe aber wie Minipilze hervor und sind dadurch angreifbar für Wind (siehe unten).

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Bluetooth und Multipoint

Zur Verbindung mit dem Zuspieler müssen sich die Earbuds im geöffneten Lade-Case befinden. Beim ersten Mal erfolgt das Pairing automatisch, danach per Druck auf den Knopf am Lade-Case. Die Funkverbindung ist stabil, durch Wohnungswände hindurch ermöglicht sie einen Bewegungsradius von zehn Metern und auf freiem Feld mit Sichtkontakt fast 25 Meter. Wiederholt man den Prozess ein weiteres Mal kann ein zweites Device z.B. ein Laptop gekoppelt werden. Diese Multipoint-Verbindung ermöglicht sodann ein nahtloses Umschalten zwischen den beiden Zuspielern.

App-Anbindung

Die App „Soundcore“ (iOS/Android) ist die Schaltzentrale für einen sinnvollen und komfortablen Betrieb der Liberty 3 Pro – was nicht heißt, dass sie ohne App nicht funktionieren würden. Es ist nur so, dass sie mit der App viel besser funktionieren!

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Zunächst einmal lassen sich hier alle wesentlichen Informationen wie Verbindungszustand, Batterielaufzeit sowie Firmware-Version einsehen. Letztere lässt sich dann auch schnell und einfach über die App aktualisieren.

Zudem kann die Steuerung umfangreich und individuell angepasst werden. Als Standard können Lautstärke, Titel vor/zurück, Play/Stop sowie die Sonderfunktionen (Sprachassistent, Transparenzmodus und Noise Cancelling) durch verschiedene Tippgesten an den linken oder rechten Touch-Flächen zuverlässig gesteuert werden. Aber das ist erst der Anfang.

HearID – das persönliche Klangprofil

In der App erhält man auch Zugriff auf eine umfangreiche Sammlung von EQ-Presets sowie die Möglichkeit, sich ein individuelles Klangprofil erstellen zu lassen. Das Ganze nennt Soundcore „HearID“. Dabei werden einem eine Reihe von Tönen auf das linke und rechte Ohr eingespielt, die entsprechend bestätigt werden müssen. Mein individuelles Klangprofil unterscheidet sich durch lediglich kleine Korrekturen kaum von der Grundeinstellung der Soundcore by Anker Liberty 3 Pro, die in den EQ-Settings als „Soundcore-Signature“ bezeichnet wird.

Der Klang der Soundcore by Anker Liberty 3 Pro

„ACAA“ oder „Astria Coaxial Acoustic Architecture“ – so heißt das schon im Vorgängermodell angewandte Bauprinzip der Schallwandler. Soundcore verbaut hier einen Balanced Armature-Treiber von Knowles, der vor einen 10,6-mm-Dynamiktreiber gesetzt wurde. Das soll für weniger Laufzeitversatz sorgen, kräftigere Bässe und besser zeichnende Mitten sowie klarere Höhen liefern. In der hier verbauten zweiten Version soll diese Technik noch besser funktionieren, bei gleichzeitig kompakterem Aufbau verglichen mit dem Vorgänger.

Der Klangtest mit einem Apple iPhone 12 und Lossless Audio via AAC bestätigt dies zweifellos: Der Sound ist sehr gut, ausgewogen, frisch und tief. Feine Höhen fliegen über sattdumpfe Bässe, die entweder trocken-brockig klopfen oder wummernd-dynamisch rollen. In der breiten Mitte können Instrumente und Stimmen klar und deutlich ihre Wirkung entfalten. So entsteht ein natürlicher und nahbarer Sound, der warm und weich durch meinen Kopf strömt und mir sowohl bei komplexer Neoklassik, Elektronik sowie gitarrenorientierter Kost viel Freude bereitet. Da entstehen große, offene Räume mit klarer Ortung und Tiefe, die mich fast in die Royal Albert Hall zu Steve Hackett versetzen oder ganz nah an das aufgeschraubte Piano von Ólafur Arnalds. Und bei aktueller Chartware, zum Beispiel von Montero, wird dynamischer und kraftvoller Sound geliefert. Zusammenfassend lässt sich sagen: Eine hervorragende Abbildungsleistung mit einer umwerfenden Frische, samt Präzision und Kraft zeichnen die Soundcore by Anker Liberty 3 Pro aus.

Mit einem Android Smartphone probiere ich den von Sony eingeführten LDAC-Codec aus, der für iOS Devices nicht verfügbar ist. Die dreifache Datenmenge wird nun in die Soundcore by Anker Liberty 3 Pro gepumpt. Der Klang wird feiner, ausmalender und viel genauer. Kleine Nuancen treten deutlicher zutage, das Klangbild wird schärfer und vielseitiger, bunter und dabei direkter und lebendiger. Man hört einfach mehr und differenzierter. Das macht richtig Freude, gerade wenn man sich hochauflösende Musik anliefern lässt, die die erweiterte Bandbreite sinnvoll zu füllen weiß. Das ist ganz großes Klangkino und nein, das kostenfreie Angebot eines Streamingdienstes aus Schweden reicht dafür nicht aus. Hat man sich für LDAC zur Übertragung entschieden, muss man allerdings auf Multipoint und den 3D Surround Sound verzichten. Letzteres ist allerdings kein wirklicher Verlust, da diese Simulation wenig Überzeugendes liefert.

Adaptives Noise Cancelling

Bei den Soundcore by Anker Liberty 3 Pro arbeitet die Geräuschunterdrückung adaptiv, d.h. sie passt ihre Leistung der Umgebungslautstärke an. Dazu muss man sich in den Lärm stellen und in der App den HearID-ANC-Test anstoßen. Daraufhin werden Messungen im Gehörgang durchgeführt, das daraus resultierende Profil dient dann als Grundlage für die adaptive Lärmreduzierung. Das klingt recht aufwendig, das Ergebnis nach diesem Vorgang ist aber soweit normal, bzw. durchschnittlich.

Tiefe bis mitteltiefe Frequenzen werden ausgelöscht und verschwinden aus dem Straßenlärm, der daraufhin nur noch sanft vor sich hin säuselt. Zusätzlich wird die Leistung des ANC je nach Stärke des Umgebungslärms automatisch in drei Stufen reduziert oder angehoben. Dies lässt sich wahlweise über einen Drehkranz in der App oder auch manuell vornehmen.

Das Grundrauschen während des Betriebs ist verschwindend gering und die Klangfärbung hin zu einer stärkeren Betonung der Mitten ist unauffällig. Auch das Taucherglocken-Feeling ist kaum vorhanden, was an Luftkanälen in den Earbuds liegt, die für angenehmen Druckausgleich sorgen.

Transparenzmodus

Für den kleinen Bruder des ANC, dem Transparenzmodus, gilt ein ähnliches Urteil. Schaltet man ihn ein, werden die Soundcore by Anker Liberty 3 Pro über die eingebauten Mikrofone durchlässig für Außengeräusche. Das klingt wie immer leicht verrauscht, aber dennoch brauchbar für einen kurzen Lauscher in die Umgebung. Beiden Modi kann man übrigens noch eine Windunterdrückung zuschalten, die jedoch eine kaum reduzierende Wirkung zeigt. Beim Radfahren scheint diese überhaupt nicht zu funktionieren, da rauscht und zieht es lautstark sowohl im ANC-Betrieb als auch im Transparenzmodus.

Akkulaufzeit

Im gemischten Betrieb – mal mit, mal ohne ANC, mal mit batteriebelastendem LDAC-Codec – war bei mir nach sechs Stunden Schluss, was ziemlich genau den Angaben des Herstellers entspricht. Voll geladen waren die Soundcore by Anker Liberty 3 Pro nach etwa 45 Minuten im Case. Wenn man bei mittlerer Lautstärke via AAC oder SBC Programm hört, sind acht Stunden locker drin. Insgesamt sind das gute Werte.

Gesprächsqualität

Sechs Mikrofone und eine KI wollen positiv auf die Sprachqualität einwirken, was im stillen Raum für die Zoomkonferenz auch ausgezeichnet funktioniert. Die Stimme ist präsent und sehr gut verständlich. In lauter Umgebung gelingt es der Elektronik, den Hintergrundlärm nahezu auf Null zurückzudrängen, was allerdings auf Kosten der Natürlichkeit der Stimme geht, die nun deutlich elektronisch behandelt wirkt, aber immer noch robust rüberkommt.

Fazit

Mit den Soundcore by Anker Liberty 3 Pro ist dem Hersteller ein großer Wurf gelungen! Sowohl was die Hardware, die Software als auch den Klang betrifft. Dank der sehr guten App bekommt man für knapp 160 Euro das meiner Meinung nach beste Gesamtpaket, das man in dieser Preisklasse derzeit bekommen kann. Das „nur“ durchschnittlich wirkende adaptive Noise Cancelling und die große Windempfindlichkeit der In-Ears sind dabei Abstriche, die den positiven Eindruck kaum schmälern.

vor 3 Jahren von Sven Opitz
  • Bewertung: 4.75
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch + Balanced Armature
  • Gewicht ohne Kabelje 6 g g
  • Kabellänge60 cm

Lieferumfang

  • 4 Paar Ohrpassstücke (XS, S, M, L)
  • 4 Paar Ohrhaken (XS, S, M, L)
  • UBC-A auf USB-C Kabel
  • Lade-Case

Besonderheiten

  • in Schwarz, Weiß, Grau und Lila erhältlich
  • BT-Codecs: SBC, AAC, LDAC
  • BT-Version: 5.2
  • BT-Profile: A2DP, AVRCP, HSP, HFP

9 Antworten auf “Soundcore by Anker Liberty 3 Pro”

  1. bo_knows sagt:

    Momentan bei Amazon für 69,99 in winterfrost (weiß) zu haben. Klare Kaufempfehlung. Trage sie seit 2 Jahren.

  2. Jan Gerhard sagt:

    Also ich hab die Liberty 2 pro bestellt, mir angehört und direkt wieder zurückgeschickt. Die waren vom Sound her unebeschreiblich schlecht, die „Soundanpassung“ mittels „DJ EQ“ mehr als unzureichend. Dass das Modell von einer halben Million Grammy-nominierten Profis „approved“ wurde, lässt tief blicken.

    Da sind sogar die Arbiliy F7 um Welten (sic!) besser.

    • Steggesepp sagt:

      Ich habe dir Liberty 3 Pro aufgrund dieses reviews bestellt, 2 Stunden versucht korrekt einzustellen und wieder eingepackt. Stark überzeichnete Höhen die auch mit dem EQ nicht zu korrigieren waren. Das Anc hat bei mir absolut gar nicht funktioniert, was mich dann doch etwas an der korrekten Funktionalität hat zweifeln lassen. Das Problem ließ sich mit keinen der Ohr-Adaptern adressieren. Ich hatte demletzt die Space a40 für eine Bekannte gekauft, welche klanglich um Welten sogar besser waren. Bin mir also nicht sicher was den Eindruck von mir und meiner Partnerin so stark hat abweichen lassen von den reviews im internet.

  3. Kay sagt:

    Hallo, ich erwäge ANC-Kopfhörer anzuschaffen zur Herstellung ungestörten Nachtschlafs, mir fehlt aber bei dieser wie auch den anderen Rezensionen eine wesentliche Information: Funktioniert das nur bei gleichbleibendem Lärmpegel, oder lassen sich damit auch einzelne Lärmspitzen abfangen?

    Also wenn z.B. in Innenstadtwohnlage nachts vereinzelt johlende Nachtschwärmer vorbeiziehen, die Nachbarn lärmig die Treppe hochstolpern und Türen zuknallen, oder auf dem Dorf frühmorgens um vier der Mähdrescher raus aufs Feld rumpelt?

    Danke vorab für eine Einschätzung.

    • Jamma Schwarze sagt:

      ANC funktioniert nur gut für tiefe bis mittlere Töne (Straßenlärm z.B.). Hohe Töne können prinzipbedingt kaum gedämpft werden – lieber Ohropax nehmen für diesen Zweck. Oder, wenn es In-Ear Kopfhörer sein sollen, welche mit hoher passiver Dämpfung.

  4. John sagt:

    Leider unvollständige Rezension…für welches System ist die App? Nicht alle haben ein Android-Phone ( für die es offensichtlich nur die App gibt), ich habe keins, hallo?

  5. Beni sagt:

    Die große Windempfindlichkeit stört nicht und das weniger gute Noise Cancelling auch nicht?! Kann ich den Test nochmal von jemandem haben der an der Nordseeküste wohnt?

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