Die xboom Buds von LG bieten guten Klang, Noise Cancelling sowie Multipoint. Sie sind dank Bluetooth 5.4 mit LE Audio bereit für Auracast und eine gute App ist auch mit am Start. Kurzum: Fast alles dabei, was man momentan von True-Wireless In-Ears erwarten darf. Findet auch will.i.am, neunfacher Grammy-Preisträger, mit dem LG zusammen die xboom Buds entwickelt hat. Zwei Farben, Schwarz und Weiß, stehen zur Auswahl.
- Multipoint und Management
- App und Einstellmöglichkeiten
- Auracast
- nicht abschaltbare Rückmeldungstöne
- mäßiges ANC
- verrauschter Transparenzmodus
Die LG xboom Buds sind Teil des aktuellen xboom-Lineups, kommen mit Graphen-Treibern, guter Laufzeit und Auracast-Support.
LG xboom Buds: die Hardware
Neben den jeweils 5,3 Gramm leichten xboom Buds bekommt man von LG noch das (nicht kabellos ladefähige) Case mit USB-C Anschluss, ein USB-C Kabel, drei Silikonpassstücke (S, M, L), zwei Paar Silikonringe – eins mit, eins ohne Ohrhaken – und eine Schnellstartanleitung. Die nach IPX4 spritzwasssergeschützten In-Ears verfügen über 10 mm große Graphen-Treiber im Inneren und auf der Rückseite der Gehäuse gibt es Touchflächen zu Steuerung.
Tragekomfort Sitz und Festigkeit im Ohr ist bei passender Wahl der Ohrpassstücke gut bis sehr gut, sodass auch ohne ANC eine merkliche Außengeräuschabschottung stattfindet. Relativ unerheblich für den festen Sitz ist es bei mir, ob ich mich für oder gegen die Ohrhaken entscheide, da die Länge des Hakens so kurz bemessen und das Silikon so weich ist, dass sie nirgendwo am Ohr einhaken – um es anatomisch zu beschreiben: Der Ohrhaken kann sich bei mir nicht an der Athelix fixieren, da die zu weit weg von meiner Concha auricularis ist.
Bluetooth Specs
Funkstandard ist Bluetooth 5.4, unterstützte Audioformate sind SBC, AAC und LC3, womit die LG xboom Buds auch für die Möglichkeiten von Auracast vorbereitet sind.
Was ist Auracast Broadcast Audio?
Auracast Broadcast Audio, meist einfach nur „Auracast“ genannt, erweitert die Möglichkeiten der Bluetooth-Audioübertragung enorm.
Eine komfortable Verkopplung mit Google Fast Pair und Windows Swift Pair wird geboten. Zusätzlich gibt es eine optimierte Verbindungsroutine mit aktuellen LG Computern der gram Serie. Die Reichweite beträgt bei freier Sicht deutlich über 20 Meter und im Haus gelangt man in den nächsten Raum und in die nächste Etage.
LG xboom Buds: Steuerung mit und ohne App
Die Installation der für Android und iOS erhältlichen LG xboom Buds App ist unumgänglich, will man in den Genuss von Equalizer, Updates und einer Vielzahl von weiteren Anpassungsmöglichkeiten kommen. So lassen sich in der App ANC und Transparenz (LG nennt es Ambient Sound) schalten, wobei im Ambient-Sound-Modus noch der Konversationsmodus dazu kommt, bei dem das Programm etwas leiser wird, um Stimmen besser zu hören. In der EQ-Sektion stehen vier Presets und zwei Speicher für eigene Einstellungen zur Verfügung, die sich am 8 Band Equalizer fein justieren lassen. Eine kleiner Usabiltiy-Bug ist mir dabei aufgefallen: Wenn beide Speicher belegt sind und irgendeines der dann sechs Presets (4+2) eingestellt ist, kann man den EQ nirgendwo mehr auf Flat setzen, es sei denn man resettet eines der beiden Presets. Es fehlt also ein Hauptschalter für den EQ.
Den findet man in der nächsten Sektion, wo sich die Touchfunktionen personalisieren lassen – man kann die Touchflächen also deaktivieren. In den detaillierten Einstellungen lassen sich dann alle Transportfunktionen, Volumen und ANC/Transparenz frei auf ein bis drei Tipps und einmal langen Tipp verteilen. Fein. Weiter geht es zum Bereich Multipoint & Multipairing. Man kann im laufenden Betrieb weitere Quellen suchen und koppeln. Sind dann zwei Quellen verbunden, lässt sich eine davon auch einfach wieder entkoppeln. Immer wenn nur ein Gerät verbunden ist, kann man sich auf die Suche nach einer weiteren Quelle machen und diese verkoppeln/entkoppeln usw. Das ist wirklich ein sehr gelungenes Management, was sich auch ganz abschalten lässt, wenn man nicht ständig mit zwei Geräten verkoppelt sein möchte.
Weiter in der App kann man einen Tragetest vornehmen, um Sitz und ANC zu optimieren, eine Abspielunterbrechung beim Herausnehmen der In-Ears festlegen (Auto Pause), die Audiolatenz für das Gaming verringern, einen Suchton für verlorene In-Ears abspielen (wenn sie im Bluetooth-Bereich in der Sofaritze liegen), eine Scanfunktion für Auracast-Sendungen in der Nähe und vieles mehr.
Wie gut sind ANC und Transparenz der LG xboom Buds?
Die Wirkung des Noise Cancelling bei den xboom Buds ist okay, aber mehr auch nicht. Ein zartes Rauschen setzt ein, wenn ANC aktiviert wird, tiefe Frequenzen werden etwas zurückgedrängt, aber so richtig still wird es nicht.
Der Ambient Sound, die Transparenz also, erzeugt zunächst ein deutlich vernehmbares Grundrauschen, liefert dann aber über die Außenmikrofone einen recht natürlichen Höreindruck. Im Konversationsmodus soll die Lautstärke der Musik reduziert werden, um sich besser unterhalten zu können. Ich finde aber, dass die Musik immer noch zu laut ist, und regle das besser einfach von Hand.
Sound der LG xboom Buds
Grundsätzlich liefern die LG xboom Buds einen soliden und lebendigen Klang, der gerade bei aktuellen Chartmixen einen sehr direkten Charakter hat, den man hier und da noch mit dem Equalizer entwickeln kann.
Bassseitig werkeln die xboom Buds ordentlich und geben die Richtung vor. Es fehlt ein wenig an Frische und Offenheit, wobei sich die Mitten für meinen Geschmack zu sehr in den Vordergrund drängeln und die Höhen nicht so richtig zur Geltung kommen wollen. Reduziere ich die Mitten etwas und hebe die Höhen an, wirkt das Bild schon klarer, aber der Schleier will nicht ganz verschwinden. Insgesamt helfen die Presets und der 8-Band-EQ aber sehr dabei, den optimalen Sound zum entsprechenden Mix zu finden.
Telefonieren und Akkulaufzeit
Telefonieren über die LG xboom Buds liefert einen gut verständlichen, leicht „dosigen” Klang, der auch bei gegenseitigem »Ins-Wort-fallen« nicht durch allzu starken Ducking-Algorithmus unangenehm auffällt. Laute Umgebungsgeräusche werden gut unterdrückt. Bei vielen fiel überhaupt nicht auf, dass sie über die LG xboom Buds angerufen wurden.
Bei aktiviertem ANC beträgt die Laufzeit etwa sieben Stunden, ohne ANC sind bis zu zehn Stunden drin. Mit dem Ladecase kommen 24 bzw. 30 Stunden zusammen. Für eine Schnellaufladung reichen fünf Minuten im Case für eine Stunde Wiedergabe.
Fazit für die LG xboom Buds: Tolle Features mit ausbaufähigem Klang
Die LG xboom Buds sollen 129 Euro kosten und dafür bekommt man ein gutes Stück Technik, dem bis auf Dolby Atmos, Headtracking und höherwertige Codecs eigentlich nichts fehlt. Optisch und funktional sind sie auf der Höhe der Zeit. Zusammen mit der App und den damit verbundenen zahlreichen Anpassungs- und Steuerungsmöglichkeiten bleiben kaum Wünsche offen. Das Multipoint-Management ist vorbildlich. Das Noise Cancelling ist solide, aber mehr auch nicht. Druck und Lautstärke stimmen – der Sound könnte etwas klarer und frischer sein.
- 129,00 € *Zum Angebot
- 129,00 € *Zum Angebot
Technische Daten
- BauformIn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Gewicht ohne Kabelje 5,3 g, Case 36 g
Lieferumfang
- 3 Paar Silikonpassstücke (S, M, L)
- 2 Paar Silikonringe (M, L)
- USB-C-Ladekabel
- Lade-Case
Besonderheiten
- in Schwarz und Weiß erhältlich
- BT-Version: 5.4
- BT-Codec: SBC, AAC, LC3