Die LG XBOOM XLT9 kann viel: Sie ist robust und schwer, hat einen satten und lauten Klang mit fettem Bass und bietet mit Anschlüssen für Mikrofon und Gitarre zahlreiche Möglichkeiten für Musiker, Alleinunterhalter und Karaoke-Partys. Nicht nur die sehr variantenreiche Lightshow kann über die App sehr komfortabel bedient werden.
- Klang
- zahlreiche Features (Karaoke, DJ-Funktion)
- Anschlüsse
- Appanbindung
- Multipoint
- kein Akku
- schwer
- kein Stativgewinde
Mit der XBOOM XL9T zeigt LG (zur Testübersicht), was neben einem sehr guten Sound noch alles zu einer Partybox gehören muss, damit es zu eine sehr guten Partybox wird.
LG XBOOM XL9T – die Hardware
Mit knapp 28 Kilogramm Gewicht und den Maßen 40x91x43 Zentimeter ist die XBOOM von LG weder leicht noch passt sie in einen Rucksack. Wenn sie bewegt wird, dann am besten im Auto und auf den zwei Rollen an der Gehäuseunterseite, dank derer man sie – wie einen Koffer – hinter sich herziehen kann. Die Verarbeitung der Box ist top. Das harte Plastik mit den abgerundeten Ecken und das Frontgitter aus Metall halten gröbere Stöße und Tritte problemlos aus, was im Partygetümmel ja schon mal passieren kann. LG gibt der Box Schutzklasse IP4 mit, was bedeutet, dass sie vor Spritzwasser geschützt ist. Etwas Regen sollte sie daher verkraften, wenn die Schutzklappen über den rückseitigen Anschlüssen auch wirklich geschlossen sind. Von einer Bierdusche oder einem Gewitterregen draußen sollte man bei der XBOOM jedoch absehen.
Dank seitlicher Gummistopper kann die Box liegend betrieben werden. Was fehlt, ist ein unterseitiger Stativanschluss, damit die Box auf einen entsprechenden Ständer gesetzt werden kann. Im PA-Bereich ist das durchaus Standard. Was ebenso fehlt, ist ein Akku, um die XBOOM unabhängig vom Strom zu betreiben, was in Anbetracht der Möglichkeiten dieser Box doch schon eine deutliche Einschränkung bedeutet.
Soundtechnisch ausgestattet ist die LG XBOOM XL9T mit zwei 8-Zoll-Subwoofern und zwei 3-Zoll-Hochtönern, die von der Verstärkereinheit mit bis zu 1.000 Watt RMS befeuert werden können – was mal eine Ansage ist.
Um die Subwoofer herum befinden sich zwei Ringlichter, zwischen Subwoofer und Hochtönern sitzt ein LED-Panel und über die ganze Front verteilt gibt es dann zahlreiche weitere LEDs. Das alles dient der Lightshow.
Oben auf dem Gehäuse befindet sich die Steuerung in Form von zwei leichtgängigen Drehreglern mit Druckknopf und ein paar Schaltern. Lightshow, Lautstärke, Play/Stop/Skip, Bluetooth/USB-Auswahl und Soundboost können so direkt an der Box bedient werden. Auf der Rückseite sind dann zwei analoge Klinkeneingänge mit Reglern für die Eingangslautstärke für bis zu zwei Mikrofone und einer Gitarre, ein USB-A-Anschluss um entweder etwas zu laden oder Musik über einen USB-Stick abzuspielen.
Zusätzlich gibt es noch zwei Taster für die Empfindlichkeit des Mikrofons/Gitarre und für Echoeffekte an der Stimme.
Unten am Fuß der Box befindet sich dann noch der Stromanschluss für den mitgelieferten Flachstecker.
Bluetooth und Codecs
Problemlos nimmt die XBOOM die Verbindung zum Zuspieler mit Bluetooth in der Version 5.1 auf, SBC und AAC sind hier die gesetzten Codecs. Drückt man dann zwei Sekunden auf die Funktionstaste an der Oberseite, kann sich ein zweiter Zuspieler mit der Box verkoppeln (Multipoint), was sogar funktioniert, während der erste Zuspieler ungestört weiterläuft. Alternativ zur Bluetooth-Verbindung kann noch ein USB-Stick in den USB-A Port auf der Rückseite gesteckt werden, um die Box mit Musik zu versorgen, die im MP3- oder WMA-Format gespeichert sein muss. Den Port zu nutzen, um zum Beispiel einen Rechner anzuschließen, funktioniert allerdings nicht.
XBOOM App
Um den ganzen Umfang der Funktionen der LG XBOOM XL9T nutzen zu können, ist die Installation der App für Android oder iOS unumgänglich. Mit ihr werden zunächst die grundsätzlichen Dinge geregelt wie Updates, Sleeptimer und Signaltöne sowie Energieverwaltung. Im Funktionsbereich „Wireless Party Link“ können zwei Boxen zu einem echten Stereopaar verkoppelt werden (Dual-Modus) oder im Multi-Modus gleich mehrere XBOOM zu einem Master-Slave-System zusammengeschaltet werden. Wobei ich mir nicht vorzustellen vermag, wie laut eine solch epische Soundwall wohl werden kann. Zumal sich LG bedeckt hält, wie viele Boxen auf diese Weise gekoppelt werden können.
Im Bereich „EQ“ können zwei Presets oder ein Drei-Band-EQ ausgewählt werden, im Abschnitt Lichtsteuerung bekommt man eine Vielzahl von Einstellmöglichkeiten geboten, um die Box ganz nach Stimmung, Laune und Geschmack leuchten, flackern und blitzen zu lassen. Dabei können vier verschiedene Effekte geschaltet werden. In der Pixel-Art-Anzeige lassen sich vorgefertigte Animationen, aber auch selbst erstellte Grafiken abspielen oder Texte und Emojis als Laufschrift anzeigen, die man in zwei Editoren erzeugen kann. Die Ringlichter können mit fünf Presets pulsieren, flackern oder kreiseln. Zusätzlich kann man über einen Farbkreisel seine drei Lieblingsfarben festlegen. Hinzu kommen dann noch bunt leuchtende LEDs verteilt auf der Front der XBOOM und drei Strobelights, die im Takt blitzen können. Besonders lustig: Mit Party Strobe flackert die Lampe am Handy mit (so es denn eine gibt).
Will man sich als DJ versuchen, bietet die App auch dafür etwas. Über ein virtuelles Rad kann man scratchen, mit sechs Tastern lassen sich Effektsounds in die laufende Musik schießen. Drei User Buttons können dann noch mit selbst erstellten Samples im eigens bereitgestellten Editor bestückt werden, um die Party endgültig zum Kochen zu bringen. Dazu kommen noch vier regelbare Klangeffekte (Flanger, Phaser, Wahwah, Delay), mit denen man den Gesamtsound beeinflussen kann. Steckt man ein Mikrofon in die dafür vorgesehenen, regelbaren Klinken-Inputs auf der Rückseite der XBOOM schaltet sich die Karaoke-Sektion in der App frei und der Spaß kann beginnen. Mit einer automatischen Ducking-Funktion kann man die Originalstimme im gewählten Lied – mal besser, mal schlechter – muten, damit die eigene Stimme übernehmen kann, die sich mit zahlreichen Effekten wie „Helium“, „Robot“, „Chor“ und „Echo“ aufpimpen bzw. verfeinern lässt. Über einen Pitch-Regler kann man dann noch die Tonhöhe des Liedes etwas näher an die eigene Stimmlage bringen.
Über den zweiten Eingang kann man dann noch eine Gitarre anschließen, was aber aus Ermangelung eines passenden Instrumentes nicht getestet werden konnte.
Der Klang der LG XBOOM XL9T
Beginnt man bei der XBOOM mit einer gemäßigten Lautstärke Musik zu hören, zum Beispiel aktuelle Elektronikmusik, wird schnell klar: Da ist fetter Bass, da sind Mitten, da sind klare Höhen und alles zeichnet in seinem Bereich deutlich und mit viel Energie und großer Spielfreude. Der EQ steht auf Standard und im Bauch fühlt man einen Bass, der tief und trocken wummert und sich überhaupt nicht davon beeindrucken lässt, wenn die Lautstärke auf die Hälfte aufgedreht wird, was schon nicht mehr nachbarschaftskonform ist.
Der Bass ist mächtig, die Höhen zeichnen luftig und klar und sind gut zu orten. In den Mitten sind Vocals und Gitarren prominent, warm und differenziert zu erkennen. Druck und Dynamik bleiben auch in den hohen Lautstärken – da wo die Party beginnt – stabil und frei von unangenehmem Kreischen und Klirren in den Höhen oder Rumpeln im Bass. Da merkt man, was simple Physik in Form eines großen Gehäuses Gutes am Sound bewirken kann. Schaltet man dann „Soundboost“ ein, verschiebt sich der Gesamteindruck mehr zum Mitten-Bass-Bereich hin. Der Sound wirkt insgesamt etwas flacher und weniger dynamisch, ist dafür basslastiger, was ja für gewisse Genres gewünscht sein kann. Hauptnachteil der XBOOM ist, dass sie einzeln ist, sie also ohne Zusammenspiel mit einer zweiten Box kein breites Stereopanorama aufspannen kann. Trotzdem hat die XBOOM einen breiten Abstrahlwinkel, der für eine recht weite Bühne sorgt.
Fazit
Die LG XBOOM XL9T bietet hervorragenden und lauten Sound mit einem mächtigen Bassfundament. Sie stellt dabei mit 1.000 Watt genügend Leistung bereit, um große Partys zu befeuern – im Partykeller vom Jugendzentrum, einer kleineren Halle und natürlich auch im Garten – wenn die Nachbarn gewarnt sind. Dank zahlreicher Features, wie der sehr variantenreichen Lightshow, die spaßige Karaoke-Funktion und die Möglichkeit, ein Instrument anzuschließen, bietet die XBOOM echten Mehrwert über ihre beachtliche Soundqualität hinaus. Schade, dass kein Akku verbaut ist, dann wäre sie auch für den Auftritt in der Fußgängerzone oder Partys in stromfreien Locations eine hervorragende Wahl.
- 609,00 € *Zum Angebot
- 649,00 € *Zum Angebot
Technische Daten
- BauformLautsprecher
- Wandlerprinzipdynamisch
- Gewicht ohne Kabel27.500 g
Lieferumfang
- AC-Adapter
Besonderheiten
- BT-Codecs: AAC, SBC
- BT-Version: 5.1