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Audeze LCD-GX

High End Gaming Headset mit planar-magnetischen Treibern

Kurz & knapp

Aufgrund seines Wechselkabels und der klanglichen Eigenschaften des Audeze LCD-GX kaufen sich Gaming-Freunde hier nicht einfach einen Kopfhörer, der ihnen auf LAN-Partys erstklassigen Sound bietet. Vielmehr sind diese Headphones zugleich top für den HiFi-Einsatz und können auch beim Mixen im heimischen Studio tolle Arbeit leisten. Der Kopfhörer ist nicht nur super-robust gebaut und erstklassig gefertigt, sondern überzeugt auch mit einem tollen Lieferumfang. Das Schwanenhalsmikrofon mitsamt Ein/Aus-Schalter begeistert mit seinem Sound, liefert aber leider satte Knackser beim Ein- und Ausschalten. Klanglich bietet der LCD-GX ansonsten genau das, was man von offenen Audeze-Headphones erwartet. Hier trifft ein in den Höhen fein auflösender Sound auf dezente Bässe und bietet zwischen diesen Frequenzbereichen eine detailreiche Mittenwiedergabe. Das ausgewogene und geradezu plastische Klangbild des Audeze LCD-GX ist etwas für audiophile Gaming-Fans mit dem nötigen Kleingeld, die zugleich eine Kopfhörerlösung für HiFi und Home-Cinema suchen und/oder sich zusätzlich ein qualitativ hochwertiges Tool fürs Heimstudio anschaffen möchten.

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Nachdem uns der Audeze Mobius (zum Test) beim Zocken bereits überzeugen konnte, legt Audeze nun nach und treibt mit dem LCD-GX das Gaming-Kopfhörerkonzept auf die Spitze: Knapp 1.000 Euro (UVP) werden bei diesem Luxusmodell fällig! Wir checken für euch, ob die offenen Over-Ear-Kopfhörer ihrem High-End-Anspruch gerecht werden.

Gaming-Fans, die sich erstklassigen Sound wünschen, sollen mit dem Audeze LCD-GX High-End-Sound auf die Ohren bekommen. Da der Kopfhörer preislich in der Oberklasse angesiedelt ist, dürfen an das Gerät auch hohe Ansprüche gestellt werden. Schauen wir doch mal, inwiefern Audeze auch beim LCD-GX ihrem Versprechen treu bleiben, höchste Qualität abzuliefern. Dazu vergleiche ich den Audeze LCD-GX in einigen Punkten mit dem Audeze LCD-2 (zum Test), der ihm (lediglich) optisch ähnelt. Aber dazu mehr im Test …

Beilagen

Der Audeze LCD-GX wird in einem sehr robusten Plastik-Tragekoffer ausgeliefert, mit dem sich der Kopfhörer von LAN-Party zu LAN-Party transportieren lässt, ohne dass sich der Besitzer Sorgen um den Zustand des teuren Geräts machen müsste. Neben den Headphones liegt das Hauptkabel bei. Dabei handelt es sich um eine Audio-Zuleitung, die direkt an beide Hörschalen gesteckt wird. Am anderen Ende des geflochtenen Kabels befindet sich ein großer Klinkenstecker, mit dem sich der Kopfhörer als HiFi-Tool nutzen lässt. Wer den LCD-GX an eine kleine Klinkenbuchse anschließen möchte, muss das Wechselkabel einsetzen. In ihm ist ein Mikrofon mit biegsamem Schwanenhals integriert. Ein Poppschutz gehört ebenfalls zum Lieferumfang. In diesem Kabel ist außerdem praktischerweise ein Ein/Aus-Schalter für das Mikrofon verbaut. Der vierpolige Miniklinkenstecker des Kabels eignet sich für Kombianschlüsse, wie sie in Tablets und Smartphones verbaut sind. Mit dem beiliegenden Adapterkabel lassen sich die Anschlüsse von Mikrofon und Kopfhörer aufsplitten, so dass sie sich an den Ein- und Ausgängen einer Soundkarte oder eines Laptops getrennt einstecken lassen.

Äußerlichkeiten

Der Audeze LCD-GX auf den ersten Blick im Kern identisch aufgebaut wie sein Brüderchen LCD-2. Matt-schwarzes Metall prägt den Kopfhörer an den Hörschalen und am Kopfbügel. Einzelne Feinheiten sind in silbern ausgeführt. Sofort ins Auge fällt das von außen sichtbare rote Drahtgeflechtgitter, das das Innenleben des Kopfhörers schützt. Der Kopfhörer wird in den USA handgefertigt und ist mega-robust aufgebaut. Das Wort ‚Sollbruchstellen‘ hat hier keinerlei Platz. Dazu sind in bewährter Audeze-Qualität alle wichtigen Nahtstellen service-freundlich verschraubt. Audeze-Schriftzug und Modellbezeichnung sind nicht etwa auf den Armen der Hörschalenhalterung aufgedruckt, sondern eingraviert(!). Die beiden Anschlussbuchsen für die Zuleitung sind mit einer Mini-XLR-Buchse mit Rückhaltesicherung ausgestattet. Und auch Materialauswahl und Fertigung der Ohrpolster sind erstklassig. Hier wurde ein superweiches Kunstleder auf ergonomische Weise so verarbeitet, dass ein jedes Polster asymmetrisch aufgebaut ist und zusätzlich für eine gute Kopfanpassung des LCD-GX sorgt. Das Design dieser Headphones reiht sich nahtlos in die Reihe bisheriger Audeze-Modelle ein und ist nicht nur eigenständig, sondern auch zeitlos.

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Innereien

Audeze sind bekannt dafür, dass ihre Kopfhörer-Treiber planar-magnetisch arbeiten. Und genau das ist auch beim LCD-GX der Fall. Die im Durchmesser immense 10,3 cm messende Membran ist mit der hauseigenen Uniforce-Technik aufgebaut. Die Bezeichnung „Uniforce“ kommt von „uniform magnetic force“ und verweist darauf, dass die Membran eine über die gesamte Membranfläche gleichmäßig verteilte Magnetisierung aufweist. Dadurch soll ein noch geringerer Verzerrungsgrad bewirkt werden.

Auch wenn das Äußere des LCD-GX dem des Audeze LCD-2 nahekommt, sprechen seine inneren Werte doch eine individuelle Sprache. Zwar reicht auch sein Audio-Übertragungsbereich von ultratiefen 10 Hz bis zu schwindelerregenden 50 kHz. Seine von uns gemessene Impedanz ist mit nicht einmal 20 Ohm aber geringer als die des LCD-2. Dennoch ist er ein kleines bisschen leiser als dieser und kommt auf einen maximalen Schalldruckpegel von „nur“ knapp 95 dB SPL. Und auch die vom Hersteller angegebene Empfindlichkeit liegt mit 100 dB/W etwas unter der des LCD-2. Man sollte sich hier also nicht aufgrund der Optik der Headphones dazu verleiten lassen und einen nahezu identischen Kopfhörer zu erwarten.

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In der Hand liegen

Die Größenverstellung des Kopfbandes ist gerastert und muss mit beiden Händen am Kopfhörer eingestellt werden. Dafür hält sie aber auch bombensicher und verstellt sich nicht etwa versehentlich. Die dreh- und schwenkbaren Hörschalen lassen sich derart weitläufig justieren, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass es irgendeine Kopfform geben könnte, an die sie sich nicht anpassen lassen. Die Ohrpolster mit Memory-Schaumstoff sind ultraweich und am Ohr herrlich angenehm. Beim Kopfband fehlt dagegen eine echte Polsterung. Stattdessen ist ein unterliegendes Band verbaut, das aber nur mit den Enden des Kopfbügels verbunden ist. Deshalb kann es sich gegen den Metallkopfbügel verschieben, wenn dieser auf dem Kopf leicht verrutscht.

Die Metall-Hörschalen sind aus Magnesium und deshalb gemessen an ihrer Größe ultraleicht. Mit etwas über 550 g inklusive Kabel ist der LCD-GX im Vergleich zum LCD-2 erfreulicherweise sogar um etwa 200 g leichter. Das ist ein gravierender Unterschied. Entsprechend muss der Anpressdruck des Kopfhörers nicht ganz so groß sein. Dennoch greift der LCD-GX ausreichend zu und sitzt auch in aufregendsten Gaming-Momenten recht sicher auf dem Kopf. Dazu misst sein Kabel 2,60 m und das beiliegende Zweitkabel sogar stolze 3,60 m(!). Das bedeutet für Spielefans, dass ihr Rechner auf einer LAN-Party nicht direkt neben ihnen stehen muss.

Das Schwanenhalsmikrofon lässt sich superleicht ausrichten und bleibt dann zuverlässig in seiner Position. Der Klang des Mikrofons selbst ist fein auflösend und stark höhenlastig. Was negativ ins Gewicht fällt, sind die Audio-Knackser, die beim Ein- und Ausschalten des Mikrofons per Schieberegler entstehen.

Hörbares

Wie offen diese offenen Kopfhörer tatsächlich sind, wird beim Aufsetzen auf Anhieb deutlich. Der auf das Ohr treffende Schall wird in seiner Lautstärke nur geringfügig abgeschwächt. Ich würde sogar sagen, dass es sich beinahe anhört als habe man keinen Kopfhörer auf den Ohren, wenn man diesen Kopfhörer trägt(!). So unglaublich das klingt: Man muss es tatsächlich erlebt haben, um zu wissen wie beeindruckend es ist.

Bei einem Open-Back-Kopfhörer erwarte ich für dezente Bässe und auch der LCD-GX ist hier keine Ausnahme. Er leistet in diesem Frequenzbereich gute Arbeit, ist aber trotz guter Subbass-Wiedergabe weniger dafür geeignet Schüsse, Explosionen und Crashs in Computerspielen beeindruckend klingen zu lassen. Vielmehr finden Gamer hier ein relativ solides Bassfundament, das den sonstigen Frequenzgang des Kopfhörers ansprechend unterfüttert. Insbesondere in den Mitten tritt der LCD-GX stark, weil differenziert auf. Wenn es um den Einsatz des Kopfhörers als HiFi-Abhöre geht, liegt deshalb die detailreiche Wiedergabe von Gitarren & Co. ganz weit vorne. Gaming-Fans dürfte dagegen freuen, dass auch die Sprachverständlichkeit von dieser feinen Auflösung in den mittleren Frequenzen profitiert. Gerade bei Multiplayer-Games, bei denen Headsets zum Einsatz kommen, kann der LCD-GX deshalb Sprachsignale und Game-Sounds differenziert darstellen.

Dass die Wiedergabe des Kopfhörers bis 50 Hz hinauf reicht macht sich auch an solchen Preamps bemerkbar, die diese Bandbreite nicht bedienen können. Denn der LCD-GX macht im Hörtest schlichtweg klar, dass er den ausgegebenen Klang nicht limitiert. Die Höhen klingen offen und weit, der Superhochton-Bereich kommt ohne Zischen und Hype aus. Wer das Klang-Potential dieses Kopfhörers ausschöpfen möchte, setzt statt auf eine herkömmliche Soundkarte auf einen audiophilen DAC. Und so ist die geringe Lautstärke-Ausbeute des Kopfhörers dann auch das Einzige, was mir persönlich (zumindest auf Anhieb) nicht zusagt. Wer wirklich laut hören will, ist hier fehl am Platze. Die Dynamik der Wiedergabe ist aber hier so beeindruckend wie bei anderen Audeze-Modellen. Transienten werden etwa pointiert abgebildet. Durch seine gut aufgestellten Höhen bietet der Kopfhörer nicht nur eine hohe subjektive Signalauflösung, sondern auch einen guten Stereoeindruck und eine Tiefenstaffelung, die ich als „plastisch“ bezeichnen würde.

vor 4 Jahren von Carsten Kaiser
  • Bewertung: 4.5
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Messdaten

Frequenzgang:

Außendämpfung:
Mehr Messdaten

Technische Daten

  • BauformOver-Ear
  • Bauweiseoffen
  • Wandlerprinzipplanar-magnetisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)10 - 50.000 Hz
  • Impedanz19,7 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)94,96 dB
  • Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf860 g
  • Gewicht mit Kabel555 g
  • Gewicht ohne Kabel484 g
  • Kabellänge260 und 360 cm

Lieferumfang

  • Wechselkabel mit Schwanenhalsmikrofon
  • Y-Split-Adapterkabel auf Audio- und Mikrofon-Miniklinke
  • Transport-Case

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