ANZEIGE

Swissonic HA660 Headphone Amp

Günstiger, leistungsstarker Kopfhörerverstärker mit Crossfeed-Funktion

Kurz & knapp

Üppige Leistungsreserven zum Antreiben verschiedenster Kopfhörermodelle, eine gelungene Anschlussvielfalt für unterschiedliche Einsätze und eine flexibel einstellbare Crossfeed-Funktion sind die Highlights des Swissonic HA660. Aber auch klanglich braucht sich dieser Kopfhörerverstärker nicht zu verstecken. Er liefert ein ausgewogenes Klangbild mit leicht warmer Färbung und erstaunlichen Bässen.

In der Preisklasse von 200 Euro ist der Swissonic HA660 mit diesem Funktionsumfang und Klang konkurrenzlos. Daher kann ich hier nur eine Empfehlung aussprechen.

Vorteile:
  • stabiles Aluminiumgehäuse
  • für leistungshungrige magnetostatische Kopfhörer geeignet
  • ausgewogener Klang
  • einstellbare Crossfeed-Funktion
  • Anschlussfeld für drei Stereo-Eingänge (davon zwei symmetrische)
ANZEIGE

Üppige Leistungsreserven zum Antreiben verschiedenster Kopfhörer-Modelle, große Anschlussvielfalt für unterschiedliche Einsätze und eine flexibel einstellbare Crossfeed-Funktion – das sind die Highlights des günstigen Swissonic HA660.

Das Musikhaus Thomann bietet mit der Eigenmarke „Swissonic“ günstige Produkte für den Studiobereich an. Dazu zählen unter anderem Abhörmonitore, Audiointerfaces sowie Kopfhörerverstärker. Inzwischen ist letztere Produktkategorie auf vier Modelle angewachsen, wobei der hier getestete Swissonic HA660 Headphone Amp mit knapp 200 Euro der größte der Modellreihe ist und Features bietet, die wir sonst von weitaus teureren Konkurrenzprodukten kennen.

Design, Bedienung und Anschlüsse

Das komplett in Schwarz gehaltene stabile Aluminiumgehäuse bietet auf der massiven Frontplatte alle Regel- und Schalteinheiten. Per Poti lässt sich zwischen den Eingangsquellen „XLR“, „RCA“ oder „JACK“ wählen. Ein Regler für den Wiedergabemodus in Stereo, Mono oder Mute befindet sich direkt daneben. Darunter gibt es noch Regler für die Parameter „Feed“ und „Angle“. Mit diesen lässt sich sowohl das Übersprechen des linken in den rechten Kanal und umgekehrt einstellen als auch die virtuelle Positionierung von Lautsprechern bestimmen. Ergänzend regelt man mit „M/S Level“ das Mitten-Seiten-Pegelverhältnis, zudem kann die komplette Crossfeed-Sektion de-/aktiviert werden. Sowohl die Namensgebung der Regler als auch die einstellbaren Werte erinnern an das von SPL (zur Testübersicht) bekannte Crossfeed-Matrix-System. Doch dazu später mehr.

Der große und griffige Volumenregler ist angenehm schwergängig, direkt daneben befindet sich der Kopfhörerausgang, der als 6,35-mm-Klinkenbuchse ausgeführt ist, sowie der Gerätehauptschalter.

ANZEIGE

Die Rückseite bietet die drei in Stereo ausgeführten Eingangsanschlüsse. Dazu zählen die symmetrischen Ausführungen in XLR und TRS und der unsymmetrische Anschluss RCA (Cinch). Zudem findet sich hier noch der Wahlschalter für die Spannungsversorgung und der Kaltgeräteeinbaustecker samt Sicherung.

Insgesamt hinterlässt das Gerät mit seinen angenehm schwergängigen Reglern, der stabilen Gehäuseausführung und die an der Rückseite angeschraubten XLR-Buchsen einen wertigen Eindruck.

ANZEIGE

Klang

Als Ausspielgerät mit der Möglichkeit für direkte Vergleiche diente ein Funk-MTX-Monitor mit integriertem Kopfhörerverstärker. Als weitere Abspielgeräte kamen ein Cambridge Audio CXN V2, ein CD-Player (NAD 512), ein Smartphone (Samsung Galaxy S7) und ein iBasso DX 240 Reference DAP (zum Test) zum Einsatz. Der Kopfhörerbereich wurde durch Modelle von Stax, Hifiman Edition XS (zum Test), Focal Spirit Pro (zum Test), Sony MDR-V600 und den Sennheiser HD 25 II (zum Test) abgedeckt.

Zu allererst wurde überprüft, ob sich die Stereodarstellung ändert, sobald das Lautstärkepotentiometer, von der geringsten Einstellung ausgehend, langsam aufgedreht wird. Leider gibt es hier einen Links-Rechts-Versatz des Panoramas im untersten Lautstärkebereich. Beim Regelweg des Lautstärkepotis ist dagegen alles in Ordnung: Hier zeigte sich eine gleichbleibende Erhöhung der Lautstärke ohne Pegelsprünge. Zusätzlich wurden Kopfhörer mit unterschiedlicher Impedanz angeschlossen, um festzustellen, ob das Gerät genügend Leistung auch für hochohmige Geräte zur Verfügung stellt. Der HA660 liefert ausreichend Verstärkung, sodass sämtliche Kopfhörermodelle selbst mit ohrenbetäubender Lautstärke betrieben werden können. Damit eignet sich das Gerät nicht nur in der Tonregie, sondern auch im Aufnahmeraum für einen Schlagzeuger, der mit einem Kopfhörer zu einem Backing Track spielt.

Der Swissonic HA660 bietet schon bei kleinster Lautstärke einen rauschfreien und soliden Grundklang. Die Dynamikabstufungen werden fein aufgelöst wiedergegeben. Die Darstellung einzelner Instrumente werden im Stereofeld differenziert abgebildet und entsprechende zugehörige Hallfahnen sind klar dem Instrument zugeordnet. Selbst dichte Klangpassagen bleiben durchsichtig und gut aufgelöst. Und bei der Tiefenstaffelung überzeugt der HA660 ebenso. Aufgrund der Leistungsreserven eignet sich das Gerät auch für die Bearbeitung von sehr leisen Klangpassagen, da diese bei hoher Verstärkung rauschfrei wiedergegeben werden. Selbst der leistungshungrige Hifiman Edition XS mit seinen 18 Ohm hat bei hoher Lautstärke noch genügend Reserven.

Der Swissonic HA660 liefert warme und druckvolle Tiefen. Aus meiner Playlist ertönt „Boris Blank & Malia – Celestial Echo (Convergence)“ mit wuchtigen Tiefen und ordentlich Druck. Erstaunlich, welch ein Unterschied ein zusätzliches Gerät ausmacht, das sich „nur“ um die Verstärkung eines Kopfhörers kümmert. Der sonst etwas schwierig anzutreibende Hifiman Edition XS wird hier satt unterfüttert und erhält die nötige Leistungsausstattung zur Erfüllung seiner Aufgabenstellung.

Nicht weniger verlegen verhält sich der HA660 in den mittleren Frequenzen. Die Gesangsstimme von Malia erklingt artikuliert und detailreich. Gerade für den Mittenbereich, in dem sich der Hauptanteil aller Instrumente bündelt, ist diese differenzierte Auflösung erwünscht und wird hier umgesetzt.

Auch der Höhenbereich kann sich hören lassen. Hochtönende perkussive Elemente entfachen den nötigen Glanz und liefern eine perlende Klarheit, die das klangliche Firmament erstrahlen lasst. Der Swissonic HA660 macht deutlich, dass er kein Anfänger ist, und weiß seine Aufgabe zu erledigen.

Crossfeed

Die hier verwendete Schaltung wird vom Hersteller nicht explizit als Crossfeed-Funktion bezeichnet. Die Idee hinter dieser Funktion: Ein Teil des rechten Kanals wird in die linke Seite und ein Teil des linken Kanals in die rechte Seite gemischt, um eine Lautsprechersimulation auf Kopfhörern darzustellen. Die sonst fehlende Mitte im Stereofeld wird hier künstlich kreiert und die starke Separation der beiden Kanäle versucht aufzuheben. Das Ergebnis ist ein natürlicheres Hören, so wie wir es von Lautsprechern gewohnt sind.

Nach einer Einhörzeit mit dieser Funktion werden die Einstellungen, die anfangs als wenig hörbar erschienen, deutlicher und erfassbarer. Die Wahrnehmung des Panoramas verändert sich. Musikalische Elemente, die sonst sehr weit auseinander liegen, rücken näher zueinander, sind weniger getrennt und bilden ein homogeneres Klangbild. Dabei entsteht mehr ein Klangeindruck, wie man es vom Hören mit Lautsprechern gewohnt ist. Die Phantommitte ist präsenter und der Klang baut sich drum herum auf. Schaltet man während des Hörens die Crossfeed-Funktion aus, zerbricht das homogene Klangbild, und man hat den Eindruck, die musikalischen Elemente stehen für sich alleine im Raum. Hat man sich einmal an diese besondere klangliche Abbildung gewöhnt, möchte man sie nicht mehr missen.

vor 2 Jahren von Michael Schillings
  • Bewertung: 4.25
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformVerstärker
  • BauweiseDesktop
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
  • Impedanz3,3 Ohm

Besonderheiten

  • Eingangsimpedanz: XLR 20 kΩ (symmetrisch), 10 kΩ (unsymmetrisch); RCA 10 kΩ; TRS 20 kΩ, (symmetrisch), 10 kΩ (unsymmetrisch)
  • Max. Eingangspegel: XLR +23,5 dBu; RCA +20 dBu; TRS +23,5 dBu
  • Ausgangsimpedanz: 3,3 Ω
  • Dämpfungsfakor: 180 @ 40 Ω
  • Verzerrung: 0,001 %
  • Signal- / Rauschabstand: >95 dB
  • Leistungsaufnahme: max. 15 W
  • Abmessungen (B × H × T): 217 mm × 41 mm × 318 mm
  • Gewicht: 2,8 kg

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

ANZEIGE