Die EarFun OpenJump überzeugen mit einem federleichten Design, hohem Tragekomfort und wetterfester Bauweise, die sie ideal für sportliche Aktivitäten macht. Trotz der offenen Bauweise bieten sie eine überraschend kräftige Basswiedergabe, eine klare Stimmwiedergabe und vielseitige Sound-Features wie einen Theatermodus. Verbesserungsbedarf gibt es allerdings bei der Bassverstärkungstechnologie und der Soundprofil-Funktion, die noch nicht ganz ausgereift erscheinen.
- hoher Tragekomfort
- leichtes, schlankes Design
- Hörer gemäß IPX7 wasser- und schweißbeständig
- Akkulaufzeit
- Case unterstützt drahtloses Laden via Qi
- unterstützen AAC und LDAC
- Bassverstärkungstechnologie nicht verzerrungsfrei
- zu basslastiges Soundprofil
- eingeschränkte Multipoint-Verbindungen unter Apple-Geräten
- kein manuelles Ein- und Ausschalten möglich
Neben dem hochauflösenden Audiocodec LDAC sind die EarFun OpenJump mit Multipoint-Verbindungen, einem latenzreduzierten Gaming-Modus und einem Theatermodus für ein immersives Hörerlebnis ausgestattet. Zudem verspricht die offene Bügelkonstruktion einen komfortablen Sitz mit viel Stabilität für einen aktiven Lebensstil.
Mit einem Gewicht von acht Gramm pro Seite fallen die EarFun OpenJump ausgesprochen leicht aus, was sich optisch in einem schlanken Design widerspiegelt. Dieses sitzt durch die ergonomische Passform sowohl sehr bequem als auch stabil und lässt einen die Open-Ear-Hörer beim Tragen regelrecht vergessen, da sie so gut wie gar nicht wahrgenommen werden. Für sportliche Aktivitäten ist das System zudem dank einer wasser- und schweißbeständigen Verarbeitung gemäß IPX7 gerüstet.
Akkulaufzeit
Trotz des geringen Gewichts lässt sich mit den Bügel-Earbuds bei gehobener Lautstärke eine Laufzeit von knappen elf Stunden erreichen, wenn das AAC-Format genutzt wird. Im Case können die Hörer zudem drei Mal vollständig aufgetankt werden, sodass eine Gesamtlaufzeit von guten 43 Stunden besteht. Während die Open-Ears nach einer Dreiviertelstunde komplett aufgeladen sind, ist die Akkureserve des Cases nach einer Stunde und 45 Minuten wieder hergestellt, wenn das mitgelieferte USB-C auf USB-A-Ladekabel genutzt wird. Darüber hinaus besteht die Option, das Lade-Case drahtlos via Qi mit Strom zu versorgen.
Bluetooth Specs
Ergänzend zum Bluetooth-Standard 5.3 unterstützen die EarFun OpenJump Google Fast Pair zum schnellen Verbinden von Android-Geräten. Auch Multipoint-Verbindungen sind nutzbar, funktionieren im Verbund mit Apple-Geräten bis dato aber eingeschränkt. Wenn beispielsweise ein MacBook Air und ein iPad verbunden sind, stehen App-Funktionen wie die Klangregelung oder der Theatermodus (siehe unten) nicht zur Verfügung, obwohl sie sich über die App wie gewohnt „aktivieren“ lassen. Das ist nicht der Fall, wenn anstelle des iPads ein Nothing Phone (Android) zum Einsatz kommt und solo bestehen auf dem iPad auch keinerlei Probleme mit der App. Insofern sollten sich diese Multipoint-Einschränkungen herstellerseitig durch ein Firmware-Update beheben lassen.
An Audiocodecs stehen SBC, AAC und LDAC zur Auswahl. Außerdem sind die Open-Ear Hörer mit einem latenzreduzierten Gaming-Modus für Computer- oder Handy-Spiele und zum Filmeschauen ausgestattet.
Bedienung
Nicht ganz optimal gelöst erscheint die Bedienbarkeit der Touch-Steuerung. Durch das ergonomische Design sind die berührungsempfindlichen Oberflächen nicht gerade ausgerichtet, sondern liegen relativ schräg im Ohr, was gewöhnungsbedürftig ist. Den richtigen Winkel zu finden, kann etwas Übung erfordern, zumal die Touch-Oberflächen eher klein ausfallen. Gut umgesetzt ist hingegen, dass die Steuerung über die App recht frei an die eigenen Vorlieben angepasst werden kann, indem ein- bis dreimaliges Tippen plus Halten konfigurierbar sind. Ab Werk kann ein Steuern der Wiedergabe, das Regeln der Lautstärke, ein Abwickeln von Telefonaten, das Aufrufen des Sprachassistenten und eine Titelauswahl erfolgen. Darüber hinaus lässt sich der Gaming-Modus nachrüsten und beide Hörerseiten können bei Bedarf deaktiviert werden. Was sich jedoch nicht zuweisen lässt, ist der Theatermodus und auch auf ein manuelles Ein- oder Ausschalten der Hörer über die Touch-Bereiche muss verzichtet werden. Möglich ist hingegen eine einseitige Nutzung im Single-Betrieb.
EarFun Audio App
Als zentrales Element der App-Anbindung (Android und iOS) stellt die Klangregelung der EarFun OpenJump eine Auswahl an 14 Voreinstellungen zum Anheben oder Absenken von Bässen, Mitten und Höhen in unterschiedlichen Abstufungen bereit. Diese werden durch 15 genrespezifische Settings für Hip-Hop bis Klassik ergänzt. Darüber hinaus können über einen 10-Band-EQ eigene Einstellungen vorgenommen werden, die als Presets speicherbar sind. Optional besteht noch die Möglichkeit, ein individuelles Soundprofil zu erstellen, wovon jedoch abzuraten ist, da dieses viel zu basslastige Ergebnisse liefert und deutlich übersteuert. Auch an dieser Stelle müsste noch nachgebessert werden.
Praktisch ist, dass sich die Lautstärke der Sprachansagen über die App einstellen lässt. Des Weiteren sind Multipoint-Verbindungen sowie der Gaming- und Theatermodus nach Bedarf (de-)aktivierbar. Während eine Suchfunktion per Piepton beim Auffinden der Hörer behilflich sein kann, ist neben der Touch-Steuerung noch ein Timer konfigurierbar. Auch Firmware-Aktualisierungen lassen sich über die App vornehmen. Zudem besteht auf Android-Geräten die Option, den LDAC-Codec zu aktivieren.
Sprachverständlichkeit beim Telefonieren
Was den vier KI-gestützten Mikrofonen recht zuverlässig gelingt, ist das Ausblenden von gewöhnlichen Windgeräuschen. Beeinträchtigungen können jedoch bei stärkeren Böen bestehen, und zwar vor allem dann, wenn der Wind direkt von vorne kommt. Besser schneiden die Bügel-Earbuds bei einer belebten Hintergrundkulisse ab, da Umgebungsgeräusche merklich abgeschwächt werden, sodass die eigene Stimme verständlich bleibt, indem die Übertragung vordergründig erfolgt. Bedacht werden sollte jedoch, dass es die offene Bügelkonstruktion in einem lauten Umfeld erschwert, das Gegenüber zu verstehen. Vorteilhaft in einer ruhigen Umgebung ist hingegen, dass die eigene Stimme beim Kommunizieren mitgehört werden kann, wodurch eine natürliche Gesprächssituation besteht.
Theatermodus
Unterstützt durch das Open-Ear Design vermittelt bereits der Grundklang einen recht weitläufigen Höreindruck, der sich im Theatermodus noch intensivieren lässt. Beim Umschalten verschiebt sich die virtuelle Bühne etwas tiefer in den Raum hinein, wodurch bei Filmen und Computerspielen, aber auch bei Liveübertragungen oder Konzertmitschnitten viel Atmosphäre transportiert wird. Die Sprachverständlichkeit ist allerdings beim Grundklang höher, der die präzisere Stimmenwiedergabe bietet. Außerdem lässt sich der Theatermodus nicht mit den Klangregelungsmöglichkeiten der App kombinieren.
Sound
Die EarFun OpenJump verfügen über dynamische 14,2-mm-Wollverbundtreiber und nutzen die hauseigene BassSurge-Technologie, um dem Verlust von Bassanteilen durch die offene Bügelkonstruktion entgegenzuwirken. Das gelingt in Teilen auch sehr gut, wodurch die Basswiedergabe für Open-Ears ziemlich kräftig erscheint und keineswegs auf Hörspaß verzichtet werden muss. Allerdings schießt die Verstärkungstechnologie im Tiefbassbereich eindeutig über das Ziel hinaus, wodurch vor allem bei cluborientierte Produktionen Verzerrungen auftreten können. Aktuell ist es insofern nicht zu empfehlen, den Bassbereich mit dem EQ oder durch das basslastige Soundprofil weiter zu verstärken. Im Gegenteil, bei einem besonders bassaffinen Musikgeschmack kann eine Absenkung hilfreich sein.
Der Mittenbereich beeindruckt mit einer sauberen, ausdrucksstarken Stimmenwiedergabe, die zudem Durchsetzungsfähigkeit im mobilen Einsatz besitzt. Sowohl bei Gesangsstimmen als auch bei Filmdialogen oder Hörbüchern ist die Verständlichkeit tadellos. Darüber hinaus wirkt die Darstellung selbst bei komplexeren Arrangements ansprechend geräumig und gut strukturiert, wodurch sich beim entspannten Hören auf dem Sofa einige Details entdecken lassen.
In den oberen Lagen nimmt die Präsenz mit steigender Lautstärke merklich zu. Während die Höhenwiedergabe im moderaten Lautstärkebereich einen zurückhaltenderen Eindruck vermittelt, ist bei höherem Output ziemlich viel Energie vorhanden. Das hat nicht nur ein helleres Klangbild, sondern auch merklich prägnantere Zischlaute zur Folge. Der Sweetspot dazwischen erscheint recht schmal, belohnt aber mit einer harmonischen Wiedergabe.
Welche Vor- und Nachteile Open-Ear-Kopfhörer besitzen könnt ihr detailliert in unserem Ratgeber nachlesen, eine Kurzfassung zeigt euch unser Youtube-Video:
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Fazit
Zum Release erscheinen die EarFun OpenJump noch nicht vollständig ausgereift. Verbesserungspotenzial lässt die eingesetzte Bassverstärkungstechnologie, aber auch das Soundprofil erkennen. Sehr gelungen ist dagegen die Passform der leichten, wetterfesten Open-Ear-Hörer, die wie angegossen sitzt und einen geradezu vergessen lässt, Kopfhörer zu tragen.
- 79,99 € *Zum Angebot
Technische Daten
- BauformOpen-Ear
- Bauweiseoffen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Gewicht ohne Kabelje 8 g, Case 58 g
Lieferumfang
- USB-C auf USB-A-Ladekabel
- Lade-Case
Besonderheiten
- BT-Version 5.3
- BT-Codecs: SBC, AAC, LDAC