Mit den JLab Flex bietet der kalifornische Hersteller relativ preisgünstige Open-Ear-Hörer an, die bequem sitzen und die Sicherheit im Alltag durch eine Wahrnehmung der Umgebung erhöhen. Dabei ist der kompakte Clip-Kopfhörer spaßbezogen abgestimmt, unterstützt Multipoint-Verbindungen und lässt sich über die App anpassen.
- hoher Tragekomfort
- Hörer gemäß IPX4 wasser- und schweißbeständig
- Multipoint-Verbindungen
- optionale Gehörschutzfunktion
- unterstützen das AAC-Format
- Verarbeitungsqualität dürfte höher ausfallen
- kein manuelles Ein- und Ausschalten möglich
Die JLab Flex werden ähnlich wie ein Ohrclip getragen, nur dass das vordere Endstück mit der Treibereinheit im unteren Teil der Ohrmuschel liegt. Hierdurch lassen sich die Hörer sehr unkompliziert An- oder Abklippen, passen sich flexibel an und üben keinen Druck aus. Zumal das kompakte Format durch das geringe Gewicht von sechs Gramm pro Seite so gut wie gar nicht wahrgenommen wird.
Inhaltsverzeichnis
Aufgefallen ist, dass die Verarbeitungsqualität der JLab Flex keinen hochwertigen Eindruck vermittelt, da beispielsweise kleine Kunststoffgrate überstehen oder Kanten nicht gleichmäßig abgerundet wurden. Den Herstellerangaben zufolge sind die Hörer jedoch gemäß IPX4 wasser- und schweißbeständig verarbeitet, was eine gewisse Robustheit mit sich bringen sollte.
Akkulaufzeit
Pro Ladung erreichen die JLab Flex bei gehobener Lautstärke eine Laufzeit von guten fünfeinhalb Stunden. Im Case können die Clip Earbuds dabei zwei Mal vollständig aufgetankt werden, wodurch die Gesamtlaufzeit knappe 17 Stunden beträgt. Während die Hörer nach 90 Minuten komplett aufgeladen sind, müssen beim Case zwei Stunden und 20 Minuten eingeplant werden. Hierzu befindet sich ein kurzes USB-C-Ladekabel im Lieferumfang. Auf einen USB-Adapter wurde hingegen verzichtet.
Bluetooth Specs
Neben dem Bluetooth-Standard 5.4 und Google Fast Pair unterstützen die JLab Flex auch Multipoint-Verbindungen mit zwei Geräten gleichzeitig. An Audiocodecs stehen darüber hinaus SBC und AAC zur Auswahl, wobei die Funkverbindung im Innenbereich keinen besonders stabilen Eindruck vermitteln konnte. Es lassen sich maximal zwei Räume auf einer Etage durchqueren, da Stockwerkwechsel recht schnell zu Aussetzern führen, was ungewöhnlich ist. Auf freier Strecke besteht hingegen eine Reichweite von 25 Metern. Außerdem sind die Hörer noch mit einem latenzreduzierten Filmmodus für Videos sowie Computer- und Handy-Spiele ausgestattet.
Bedienung der JLab Flex
Die eher kleinen Touch-Oberflächen des Clip-Designs befinden sich auf dem Endstück hinter dem Ohr und sind zum Körper hin ausgerichtet, was etwas umständlich erscheinen kann, aber funktioniert. Von Vorteil ist, dass die Belegung über die App an die eigenen Gewohnheiten angepasst und die Touch-Steuerung bei Bedarf auch deaktiviert werden kann.
Konfigurierbar sind ein- bis dreimaliges Antippen und ein Halten pro Seite, wodurch sich ein hoher Funktionsumfang abdecken lässt. Zur Auswahl stehen sowohl das Steuern der Wiedergabe und eine Lautstärkeregelung als auch ein Aufrufen des Sprachassistenten und ein Vor- oder Zurückspringen bei der Titelauswahl. Darüber hinaus kann zwischen drei Klangmodi gewechselt werden. Was hingegen fehlt, ist der Filmmodus. Außerdem muss auf ein manuelles Ein- und Ausschalten der Hörer verzichtet werden, während eine einseitige Nutzung im Single-Betrieb unterstützt wird.
JLab App
Zur Klanganpassung der JLab Flex stehen über die App-Anbindung (Android und iOS) mit „JLab Signature“, was der Standardeinstellung entspricht, und „Balanced“ zwei vorgefertigte EQ-Kurven bereit. Wer möchte, hat zudem die Option, über den 10-Band-Equalizer eigene Einstellungen vorzunehmen, die beim direkten Umschalten über die Hörer als dritter Klangmodus zum Einsatz kommen. Mehrere Presets können jedoch nicht angelegt werden.
Über die Touch-Steuerung hinaus lässt sich ein Gehörschutz einrichten, wobei der maximale Wiedergabepegel wahlweise auf 85 oder 95 Dezibel begrenzbar ist. Darüber hinaus kann der Filmmodus (de-)aktiviert werden und es lassen sich Firmware-Aktualisierungen vornehmen.
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Sprachverständlichkeit beim Telefonieren
Besonders natürlich klingt die Sprachübertragung der JLab Flex zwar nicht, aber sie ist verständlich. Zumal Windgeräusche im Freien größtenteils gefiltert werden und kaum eine Beeinträchtigung darstellen, da lediglich stärkere Böen in Form eines leichten Rauschens beim Gegenüber ankommen. Das ist gut gemacht, klappt bei einem belebten Hintergrund aber nicht überzeugend. Im Gegensatz zu Wind werden lautere Umgebungsgeräusche nicht ausreichend abgeschwächt, worunter die Kommunikation leidet. Außerdem ist es durch die offene Konstruktion in einem lauten Umfeld für einen selbst schwierig, die Gegenseite zu verstehen. Vorteile bietet das Open-Ear Design hingegen in einer ruhigen Atmosphäre, da die eigene Stimme mitgehört werden kann.
Sound der JLab Flex
Die JLab Flex sind mit dynamischen 12-mm-Treibern ausgestattet und nutzen einen speziellen Bass-Boost-Algorithmus, um den konstruktionsbedingten Verlust von Bassanteilen durch das Open-Ear Design (siehe Ratgeber) auszugleichen. Das gelingt beim kraftvoll abgestimmten Grundklang (JLab Signature) ziemlich gut, auch wenn kein Tiefbass erwartet werden sollte. Für cluborientierte Musik sind die Hörer nicht unbedingt zu empfehlen, da das durchaus gehaltvolle Bassfundament nicht weit genug hinabreicht. Ansonsten bestehen aber kaum erkennbare Unterschiede zu geschlossene In-Ears, zumal die Earbuds keineswegs mit Hörspaß geizen.
Welche Vor- und Nachteile Open-Ear-Kopfhörer besitzen könnt ihr detailliert in unserem Ratgeber nachlesen, eine Kurzfassung zeigt euch unser Youtube-Video:
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Auch in den mittleren Lagen ist Energie vorhanden, was sich im mobilen Einsatz als vorteilhaft erweist. Dank der Durchsetzungsfähigkeit bleiben Stimmen verständlich, die ansprechend klar wiedergegeben werden und eine gefällige Wärme besitzen. Zudem wirkt die Darstellung trotz der gebotenen Klangfülle durch das offene Clip-Format ansprechend geräumig und nicht überladen.
Einen recht konstanten und harmonischen Eindruck kann zudem die Höhenwiedergabe vermitteln. Obwohl die oberen Gefilde nicht zaghaft, sondern präsent in Erscheinung treten, was das Klangbild vorteilhaft öffnet, ist der gutmütige Grundcharakter stets erkennbar. Selbst bei höheren Lautstärkepegeln sind weder Härte noch unangenehme Spitzen auffällig. Auch bei Zischlauten besteht keine Neigung, diese zu überzeichnen.
Mit dem Balanced-Modus wird der spaßorientierte Grundklang um eine ausgewogenere Abstimmung ergänzt. Beim Umschalten weitet sich der Hörraum merklich und die virtuelle Bühne rückt tiefer in den Raum hinein. Während der Grundklang Stimmen zentral in den Fokus stellt, was einen energischen, direkten Eindruck vermittelt, erfolgt die Wiedergabe im Balanced-Modus nicht mehr vordergründig, sondern stärker in das Gesamtgefüge eingebunden. Eine gelungene Alternative, die beispielsweise Live-Alben oder Hörspiele mit viel Atmosphäre übermitteln kann.
Fazit
Aus klanglicher Sicht wurde bei den JLab Flex viel richtig gemacht. Durch die offene Konstruktion muss zwar auf Tiefbassanteile, aber nicht auf guten Sound und Hörspaß verzichtet werden. Auch der Tragekomfort des leichten Clip-Formats ist hoch. Einen bescheidenen Eindruck vermittelt dagegen die Verarbeitungsqualität der wetterfesten Open-Ear-Hörer.
- 69,99 € *Zum Angebot
Technische Daten
- BauformOpen-Ear
- Bauweiseoffen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
- Impedanz12 Ohm
- Gewicht ohne Kabelje 6 g, Case 36 g
Lieferumfang
- USB-C-Ladekabel
- Ladecase
Besonderheiten
- BT-Version: 5.4
- BT-Codecs: SBC, AAC
- BT-Profile: HSP/HFP/A2DP/AVRCP