Das Shokz OpenMeet ist ein offenes Headset für den Büroalltag, das hervorragenden Tragekomfort und eine leichte Bauweise bietet. Durch die offene Konstruktion bleiben die Ohren frei von Wärmeentwicklung, während die eigene Stimme beim Kommunizieren natürlich wahrnehmbar bleibt. Die geräuschunterdrückenden Mikrofone sorgen für klare Sprachverständlichkeit, und die hybride Treiberkonstellation liefert eine stimmige, volle Klangwiedergabe. Allerdings fehlt die Unterstützung für hochwertige Audiocodecs und einen Low-Latency-Modus, und der Sitz könnte stabiler sein.
- hoher Tragekomfort
- leichtes, handliches Format
- Akkulaufzeit und Schnellladefunktion
- Sprachverständlichkeit
- Multipoint-Verbindungen
- keine Wärmeentwicklung
- (zu) geringer Halt
- keine hochwertigen Audiocodecs
- kein Low-Latency-Modus
- recht hoher Preis
Der chinesische Spezialist für Knochenschall-Kopfhörer bietet mit dem Shokz OpenMeet UC ein hybrides, kabelloses Headset für den modernen (Home) Office-Einsatz an, das durch das Open-Ear-Design bewusst auf eine Interaktion mit der Umgebung setzt. Erklärtes Ziel ist ein federleichtes Design, das ganztägig einen hohen Tragekomfort gewährleisten soll. Für eine hochwertige Sprachübertragung ist das Bluetooth-Headset zudem mit einer geräuschunterdrückenden Mikrofontechnologie ausgestattet.
Tragekomfort
Das Shokz OpenMeet wirkt erstklassig verarbeitet und verfügt über eine schlanke Rahmenkonstruktion, die sehr dehnbar und damit anpassungsfähig ist. Begünstigt durch das geringe Gewicht von 79 Gramm macht sich das Bluetooth-Headset beim Tragen kaum bemerkbar, zumal der Sitz ausgesprochen locker beschaffen ist, sodass sich auch nach mehreren Stunden kein Druckgefühl aufbaut. Bei filigranen bis mittelgroßen Kopfformen hat der ziemlich lockere Sitz jedoch den Nachteil, dass es an Halt fehlt. Selbst wenn ich still auf meinem Bürostuhl sitze, rutscht mir das Headset vom Kopf, sobald ich diesen etwas nach unten neige. Insofern ist der Tragekomfort hervorragend, aber die Stabilität sehr gering.
Als eindeutiger Vorteil der offenen Konstruktion erweist sich, dass keine Wärmeentwicklung an den Ohren zu befürchten ist. Insbesondere in der wärmeren Jahreszeit kann ein „Hitzestau“ bei geschlossenen Over-Ear-, aber auch On-Ear-Systemen durchaus zu Problemen führen, während die Ohren beim OpenMeet vollständig frei liegen.
Headset-Varianten des Shokz OpenMeet
Das kabellose Open-Ear Headset wird in drei Ausführungen angeboten. Die beiden UC-Modelle sind für Zoom zertifiziert, auf gängige Unified Communications-Plattformen zugeschnitten und werden mit dem Loop120 Bluetooth-Adapter ausgeliefert, der ab Windows 8+ und macOS 10.15+ eingesetzt werden kann. Wählbar ist zwischen einer USB-A- oder USB-C-Variante. Darüber hinaus kann das Shokz OpenMeet ohne den Bluetooth-Adapter erworben werden, wodurch die Zertifizierung für Zoom entfällt, zumal nur die UC-Modelle von der Shokz Connect Software (siehe unten) unterstützt werden.
Akkulaufzeit
Trotz des geringen Gewichts lässt sich mit dem Shokz OpenMeet bei gehobener Lautstärkeeinstellung eine Hördauer von knappen 15 Stunden erreichen. Darüber hinaus bietet eine fünfminütige Schnellladung Kapazität für eine Stunde und 50 Minuten, wenn es eilt. Vollständig aufgeladen ist das Headset hingegen nach 55 Minuten, wobei auch während des Ladens ein Funkbetrieb möglich ist. Das mitgelieferte USB-C-Ladekabel eignet sich in dieser Hinsicht mit einer Länge von 95 Zentimetern jedoch primär für den Einsatz am Laptop.
Bluetooth Specs
Ergänzend zur Bluetooth-Version 5.4 unterstützt das Open-Ear Headset Multipoint-Verbindungen mit zwei Geräten gleichzeitig, wodurch sich parallel zur Verbindung mit dem Bluetooth-Adapter am Rechner auch das Smartphone koppeln lässt. In beiden Fällen wirkt die Funkverbindung ausgesprochen stabil, sodass sich im Freien bis zu 30 Meter überbrücken lassen, während im Innenbereich mehrere Räume verteilt auf zwei Etagen ohne Aussetzer durchlaufen werden können.
Als Audiocodec steht allerdings nur der Bluetooth-Standard SBC zur Verfügung, wobei auch auf einen Low-Latency-Modus verzichtet werden muss. Insofern kann sich bei Videoanrufen und Online-Meetings oder bei Filmen sowie Computer- und Handy-Spielen ein Versatz zwischen Bild und Ton bemerkbar machen, was angesichts der Preisklasse nicht nachvollziehbar erscheint.
Bedienung des Shokz OpenMeet
Als Bedienelement für die Medienwiedergabe dient ein joystickartiger Multifunktionstaster an der rechten Seite, der durch vertikales Drücken die Lautstärke regelt. Darüber hinaus kann die Wiedergabe gesteuert und zur Titelauswahl vor- oder zurückgesprungen werden. Ein- und ausschaltbar ist das Headset ebenfalls über das zentrale Steuerungselement.
Zum Annehmen, Beenden oder Ablehnen von eingehenden Telefonaten dient hingegen ein separater Anruftaster auf dem Mikrofonarm. Über eine sogenannte Stummschalttaste im vorderen Bereich des Mikrofonarms lässt sich zudem die Mikrofontechnik (de-)aktivieren oder der Sprachassistent aufrufen, was insgesamt zuverlässig funktioniert. Da der Mikrofonarm vollständig hochklappbar ist, besteht zudem bei der Bildschirmarbeit freie Sicht, ohne das Headset ablegen zu müssen.
Shokz Connect Software und Shokz App
Über die Software-Anbindung für Windows- oder Mac-Systeme und die App für Android- sowie iOS-Geräte können Anrufeinstellungen wie ein Erinnerungston bei stumm geschalteten Mikrofonen oder das Busy-Light konfiguriert werden. Anpassbar ist zudem das akustische Feedback des Headsets in Form von multilingualen Sprachansagen oder Tönen, die in der Lautstärke regelbar sind.
Ausbaufähig erscheinen die Möglichkeiten der Klanganpassung, die insgesamt zwei EQ-Modi umfassen. Neben der Standardeinstellung steht noch eine Option zur Stimmenverstärkung zur Auswahl, die für gesprochene Inhalte wie Hörbücher oder Podcasts angedacht ist. Eigene Einstellungen lassen sich dagegen nicht vornehmen. Ansonsten können noch Funktionen wie die Multipoint-Verbindungen ein- oder ausgeschaltet und Firmware-Aktualisierungen vorgenommen werden.
Gesprächsqualität des Shokz OpenMeet
Die duale Mikrofontechnik des Shokz OpenMeet nutzt dem Hersteller zufolge Qualcomms cVc-Geräuschunterdrückung (Clear Voice Capture), um auch bei einer belebten Hintergrundkulisse eine klare, deutliche Sprachübertragung zu gewährleisten. Diesem Anspruch wird das Headset durchaus gerecht, da lautere Umgebungsgeräusche deutlich abgeschwächt werden, sodass die eigene Stimme jederzeit einwandfrei zu verstehen ist. Unterschiede sind hingegen bei Windgeräuschen aufgefallen, die über den Bluetooth-Adapter fast vollständig ausgeblendet werden, was im Verbund mit mobilen Geräten nicht unbedingt klappt.
Sehr angenehm beim Kommunizieren mit dem Open-Ear Headset ist, dass die eigene Stimme unmittelbar mitgehört werden kann, wodurch eine natürliche Gesprächssituation entsteht. In einer lauten Umgebung erweist sich die offene Konstruktion dagegen als Nachteil, da recht schnell Schwierigkeiten bestehen können, das Gegenüber zu verstehen.
Sound
Das Shokz OpenMeet nutzt die hauseigene DualPitch-Technologie, um die Knochenschallübertragung mit einem dynamischen 11-mm x 18-mm Treiber zu kombinieren. Eine hybride Konstruktion, die auch beim Shokz OpenRun Pro 2 (zum Test) genutzt wird und vor allem den unteren Frequenzbereich unterstützt. Das macht sich in der Tat positiv bemerkbar, da die Klangwiedergabe keineswegs dünn oder zu schlank erscheint. Im Gegenteil, für ein Open-Ear-Design wirkt der Klang erstaunlich vollmundig und harmonisch.
Welche Vor- und Nachteile Open-Ear-Kopfhörer besitzen könnt ihr detailliert in unserem Ratgeber nachlesen, eine Kurzfassung zeigt euch unser Youtube-Video:
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Auf Tiefbass muss zwar verzichtet werden, ansonsten mangelt es der Basswiedergabe jedoch nicht an Substanz, sodass sich mit dem Headset auch spaßvoll Musik hören lässt. Lediglich die Stimmenwiedergabe wirkt ungewohnt distanziert, da die virtuelle Bühne des Open-Ear Headsets recht tief im Raum steht und ein indirekter Höreindruck besteht. Involvierend und mitreißend erscheint der Gesang dadurch selten, weshalb sich die offene Konstruktion eher für die Hintergrundbeschallung als für ein bewusstes, aktives Hören eignet.
Hierzu passt auch die zurückhaltendere Höhendarstellung mit ihrem sanftmütigen Charakter. Zumal Zischlaute eindeutig defensiv abgebildet werden und selbst bei höheren Lautstärkepegeln nicht prägnant in Erscheinung treten.
Auffällig ist, dass sich Mundbewegungen auf den Klang auswirken, was zunächst gewöhnungsbedürftig erscheint. Essen und Trinken, aber auch Gähnen oder Schlucken beeinträchtigen das Hörerlebnis, da die Wiedergabe nicht einheitlich erfolgt. Insofern sollte eine längere Eingewöhnungsphase eingeplant werden, um sich mit dem Zusammenspiel von Knochen- und Luftleitung vertraut zu machen.
Shokz OpenMeet – Fazit
Das Shokz OpenMeet ist dafür konzipiert, während der Büroarbeit mit der Umwelt in Kontakt zu stehen, und bietet durch die offene Konstruktion Vorteile wie die nicht vorhandene Wärmeentwicklung an den Ohren und das unmittelbare Mithören der eigenen Stimme beim Kommunizieren.
Als Pluspunkte erweisen sich der ausgesprochen leichte Formfaktor und ein hervorragender Tragekomfort, wobei es dem Sitz teilweise an Stabilität mangelt. Während die geräuschunterdrückende Mikrofontechnik für eine tadellose Sprachverständlichkeit sorgt, gelingt der hybriden Treiberkonstellation eine bemerkenswert volle, stimmige Klangwiedergabe. Auf hochwertige Audiocodecs und einen Low-Latency-Modus muss jedoch leider verzichtet werden.
- 279,95 € *Zum Angebot
- 279,95 € *Zum Angebot
Technische Daten
- BauformOpen-Ear
- Bauweiseoffen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
- Gewicht ohne Kabel79 g
Lieferumfang
- Bluetooth-Adapter
- USB-C-Ladekabel
- Bügelpolster in drei Größen (S ist installiert)
- Hartschalenetui
Besonderheiten
- Preis: 279,95€ (mit USB-A-Adapter), 279,95€ (mit USB-C-Adapter), 249,95€ (ohne Adapter)
- BT-Version: 5.4 BT-Codecs: SBC