Die Technics EAH-AZ80 überzeugen mit sehr gutem Sound, effizientem Noise Cancelling (ANC), einer innovativen Technologie für Telefonate (JustMyVoice) und einer App-Anbindung, die keine Wünsche offenlässt.
- sehr guter Klang
- sehr gutes Noise Cancelling
- JustMyVoice Technologie
- Multipoint (bis zu 3 Geräte)
- umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten via App
- Tragekomfort
- bei deaktiviertem ANC/Umgebungsgeräusche: Klangbild enger, bassärmer und mittenlastiger
Das neue Topmodell Technics EAH-AZ80 ist in Schwarz und Silber erhältlich, nach IPX4-Standard zertifiziert (nur In-Ears) und kommt mit einer stattlichen Anzahl an Ohrpassstücken. Ein ca. 20 cm langes USB-C-Kabel dient dem Laden des Cases, wobei auch kabellos mit Qi-kompatiblen Ladematten nachgetankt werden kann.
So ist der Tragekomfort der Technics EAH-AZ80
Technics weiß, wie wichtig ein guter Sitz der In-Ears ist und wird deshalb nicht müde, das immer wieder zu betonen. Insgesamt sollen sieben Paar Ohrpassstücke unterschiedlicher Größe sowie das speziell geformte Gehäuse, das sich an die Ohrmuschel anpasst, für eine bessere Stabilität und Effektivität sorgen. In der Praxis weiß diese neue Bauform dann auch zu überzeugen: In unserer mehrwöchigen Testphase konnten wir die Technics EAH-AZ80 nicht nur den ganzen Arbeitstag problemlos tragen, auch bei sportlichen Outdoor-Aktivitäten hielten sie sicher in den Ohren.
Die Akkulaufzeit der Technics EAH-AZ80
Die Technics EAH-AZ80 bieten eine Laufzeit von ca. 7,5 Std. Musikwiedergabe ohne Geräuschunterdrückung (25 Std mit Case) und sieben Stunden Spielzeit mit aktiver Geräuschunterdrückung (24 Std mit Case). Vier Stunden nonstop Gesprächszeit mit aktiver Geräuschunterdrückung und JustMyVoice (13,5 Std mit Case) reichen auch für längere Telefonate. All das sind die theoretischen Herstellerangaben, in der Praxis müsst ihr je nach Lautstärke, Temperatur und Nutzung mit etwas weniger rechnen. Aufgeladen sind die Ohrhörer in ca. 2 Stunden, das Case selbst via USB in ca. 2,5 Stunden, beides zusammen per Kabel in ca. 3 Stunden.
Bluetooth
Die Technics EAH-AZ80 funken mit der Bluetooth-Version 5.3 und setzen auf die Codecs SBC, AAC sowie LDAC, der bis zu 24 Bit / 96 kHz unterstützt. Letzter ist technisch bedingt aber nur mit einigen Einschränkungen nutzbar: Da dieses True-Wireless-Modell auch bis zu drei Mehrpunktverbinden erlaubt (Multipoint), müsst ihr euch entscheiden, ob ihr die Multipoint-Fähigkeit herabsetzt. Bei einer Mehrpunktverbindung bis maximal zwei Geräte ist LDAC nutzbar, während eine Erweiterung auf drei Geräte gleichzeitig LDAC deaktiviert. Hier springt der Technics EAH-AZ80 dann automatisch auf den niedrigeren Codec AAC zurück.
Technics Audio Connect
Es gibt nicht viele Hersteller, die es dem Nutzer erlauben, seine Kopfhörer detailliert zu konfigurieren. Technics erlaubt aber genau dies: dank der App „Audio Connect“ (iOS, Android) können die EAH-AZ80 vollumfänglich angepasst werden. Wir wollen hier nicht alle Funktionen aufzählen, denn das würde den Rahmen sprengen. Daher seien hier nur die wichtigsten Einstellmöglichkeiten genannt.
Auf der Startseite der App könnt ihr den Akkustand einsehen und euch weiterklicken um das Noise Cancelling stufenlos zu verfeinern. Hier schaltet ihr auch um zwischen ANC, „alles aus“ und Umgebungsgeräusche. Letzt genannter Transparenzmodus stellt euch zwei Modi bereit: „Transparent“ lässt die Umgebung ungefiltert durch und pausiert nicht die Wiedergabe. „Aufmerksamkeit“ stoppt die Wiedergabe und hebt den Frequenzbereich von Stimmen und Ankündigungen an, sodass Gesprächen oder Bahndurchsagen besser gefolgt werden kann.
Im Reiter „Ton“ stehen fünf Equalizer Presets (Bass+, Super Bass+, Vocal, Treble+, Dynamic) sowie ein 5-Band-EQ für ein eigenes Klangprofil bereit. Dieser lässt sich auch abspeichern, mehrere Benutzer-Presets stehen aber nicht zur Verfügung. Eine Kopfhörer-Finden-Funktion ist ebenso vorhanden wie die Möglichkeit, die Steuerung der Touch-Oberflächen zu ändern. Selbst die Geräuschunterdrückung des Gesprächspartners während Telefonaten kann hier definiert werden. Zudem bietet euch die App an, die Sprachansagen in neun unterschiedlichen Sprachen auszugeben oder gar zu definieren, was gesagt werden soll. Was ebenfalls noch möglich ist: Die automatische Abschaltung könnt ihr in 5 bis 30 Minuten Schritten einstellen, genauso, was passieren soll, wenn die Kopfhörer abgesetzt werden (Wiedergabe pausieren, Bedienfelder sperren, etc.).
Auch könnt ihr die JustMyVoice Technologie (s.u.) testen, in dem ihr eure Stimme aufnehmt und sie zeitverzögert und bereinigt von Hintergrundgeräuschen wiedergebt.
Alles in allem lässt die schick und minimalistisch gestaltete App keine Wünsche offen und verdient großes Lob.
JustMyVoice Technologie
Die letzten Jahre haben gezeigt, wie wichtig eine gute Sprachverständlichkeit bei Videokonferenzen und Telefonaten ist. Und das nicht nur im Homeoffice. Damit dies gelingt, setzt Technics auf eine eigens entwickelte Technologie: Die Technics EAH-AZ80 setzen hier auf die sogenannte „JustMyVoice Technologie“, die erstmals im Technics EAH-AZ60 (Test) zum Einsatz kam. Diese sorgt im Zusammenspiel mit Stimmerkennungsmikrofonen für eine sehr gute Sprachverständlichkeit.
Zwei verbaute MEMS-Mikrofone (MEMS = Micro Electro Mechanical System) erfassen die eigene Stimme dabei aktiv mit Hilfe der Beamforming-Technologie (Wellenbündelung), die auf den Mund des Trägers gerichtet sind. Hier greift nun die JustMyVoice Technologie, die versucht, Wörter zu isolieren, zu verstärken und Umgebungsgeräusche zu minimieren. Das Stimmerkennungssignal und die adaptive Störgeräuschunterdrückung – die sich automatisch an den Geräuschpegel anpasst – sorgen so für eine klarere Sprachübertragung in windigen oder lauten Umgebungen und versuchen eine „gedämpfte“ Sprache vermeiden. In Umgebungen mit lauten Hintergrundgeräuschen treten diese also stark in den Hintergrund, so dass der Anrufpartner weitaus weniger Mühe hat, einen selbst zu verstehen.
In der Praxis bedeutet das: Mein Gegenüber hörte meine Stimme mit Verzögerung im Sekundenbereich, da die Algorithmen Zeit benötigen, das Nutz- sowie Störsignal zu bearbeiten. Mein Gesprächspartner nahm z.B. Baustellenlärm nicht als solchen wahr. Auch anderer Straßenlärm wurde sehr gut reduziert und war nicht mehr als solcher zu erkennen. Freilich leistet diese Technik keine Wunder, als dass man behaupten könnte, alle Hintergrundgeräusche werden restlos eliminiert. Dennoch verrichtet das überarbeitete JustMyVoice hier einen sehr guten Dienst.
Das klappt auch bei windigen Verhältnissen, z.B. beim Fahrradfahren, sehr gut.
Der Klang der Technics EAH-AZ80
Die spezielle Konstruktion aus einer 10 Millimeter großen Aluminiummembran mit freiem Rand soll den Hoch- und Tieftonbereich erweitern und will dabei gleichzeitig unerwünschte Resonanzen und Verzerrungen reduzieren. Zudem wurde laut Hersteller eine akustische Kontrollkammer zur Optimierung des Luftstroms für natürlich klingende Stimmen und andere Mitten verbaut. Ein Harmonizer soll außerdem zur Glättung der Höhen dienen, um einen dynamischen Klang mit weniger Verzerrungen zu erzeugen. Soweit zur Theorie.
In der Praxis gilt es hier jedoch zu unterscheiden, je nachdem, ob Noise Cancelling aktiviert ist oder nicht. Sind weder ANC noch Umgebungsgeräusche angeschaltet, ist das gesamte Klangbild enger, bassärmer und eine Spur mittenlastiger. Alle, die gerne mal ohne aktive Technik im Hintergrund Musik hören wollen, müssen hier also mit klanglichen Einschränkungen leben.
Unsere Klangtests haben wir daher stets mit aktivierter Geräuschunterdrückung oder Transparenzmodus durchgeführt. Auch, weil in der Praxis die meisten eine dieser beiden Funktionen dauerhaft aktiviert haben dürften.
Hier können die oben genannte Maßnahmen indes überzeugen, denn der Bass klingt definiert, angenehm druckvoll und sauber. (Tief-)Bässe werden tonal nachvollziehbar abgebildet und maskieren den Mittenbereich nicht. Auch bei hohen Lautstärken bleibt der Bassanteil verzerrungsfrei und die Technics EAH-AZ80 haben keine Mühe, den hohen Schalldruckpegel umzusetzen.
Die Mitten wirken präsent und in der Tat klingen Vocals natürlich. Und so fallen Details wie das Atmen oder leichte Vibratos der Stimme angenehm auf, ohne zu vordergründig oder zu plakativ zu erscheinen. E-Gitarren oder Lead-Synths schneiden nicht in den Ohren, und gesprochene Inhalte wie Podcasts oder Hörspiele profitieren von dieser Natürlichkeit.
Die Höhen geben ebenso keinen Anlass zur Klage. Scharf gemischte Tracks (z.B. Madonna „Jump“) zeigen zwar deutlich den Grenzbereich zu eben dieser Schärfe auf, die Technics EAH-AZ80 bilden diese aber leicht „gedeckelt“ ab. Details lassen sich auch hier problemlos erhören (z.B. Amber Rubarth „Strive“), genauso wie die True Wireless In-Ears selbst bei dichten Arrangements nicht die Kontrolle verlieren.
In Sachen Stereobreite und -tiefe konnten wir ebenfalls keine Negativitäten feststellen. Bauartbedingt sind geschlossene Kopfhörer nun mal klanglich „enger“ als ihre offenen Pendants, Schallsignale lassen sich bei den EAH-AZ80 aber problemlos und exakt bestimmen.
Alles in allem liefern die Technics EAH-AZ80 einen sehr guten Klang, der auch beim Tester keine Wünsche offenlässt. Voraussetzung ist aber, dass – wie oben erwähnt – ANC oder der Transparenzmodus aktiviert ist.
Noise Cancelling und Umgebungsgeräusche (Transparenzmodus)
Bei der Wahl der Geräuschunterdrückung (ANC) setzt Technics auf eine Dual Hybrid Noise Cancelling-Technologie. Dabei unterdrücken außen sitzende Feedforward-Mikrofone Umgebungsgeräusche, die von einem digitalen Softwarefilter in Echtzeit verarbeitet werden. Im Inneren der In-Ear-Kopfhörer nimmt ein Feedback-Mikrofon Geräusche auf und verarbeitet diese mit einem analogen Hardware-Filter.
Beide Technologien zusammen sorgen dabei für einen effektiven Unterdrückungseffekt. Relativ breitbandig werden Geräusche ausgelöscht, bzw. stark in den Hintergrund gedrückt.
Noise Cancelling: Wer ist besser – Technics EAH-AZ80 Vs. Apple AirPods Pro 2
Dass Apple ein sehr gutes Noise Cancelling kann, haben sie bereits mit Version 1 der Apple AirPods Pro bewiesen. Version 2 soll laut Hersteller ein noch besseres ANC bieten, weshalb wir sie gegen die AZ80 im direkten Vergleich antreten lassen.
Wir spielen „Weißes Rauschen“ ab und wechseln die Kopfhörer, behalten dabei aber immer exakt die gleiche Position bei. Im direkten Vergleich zeigt sich, dass Technics eine Spur effektiver das Rauschen unterdrückt.
Noise Cancelling: Wer ist besser – Technics EAH-AZ80 Vs. Bose QuietComfort Earbuds II
Das gleiche Testszenario wenden wir auch an, um die Geräuschunterdrückung der AZ80 mit dem der Bose QuietComfort Earbuds II zu vergleichen. Hier zeigt sich, dass die Bose In-Ears leicht die Nase vorne haben. Das Rauschen tritt etwas stärker in den Hintergrund, bzw. wird ausgelöscht, als bei den Technics-Kopfhörern.
Vergleich: Technics EAH-AZ80 Vs. EAH-AZ60M2
Parallel zum Marktstart der EAH-AZ80 hat Technics auch die EAH-AZ60M2 vorgestellt (zur News). Man muss schon ganz genau hinsehen, um Unterschiede festzustellen. Beide gehen zwar mit einer Preisdifferenz von 70 Euro an den Start, in Sachen Akkulaufzeit, ANC- und JustMyVoice-Technik liegen aber beide gleichauf.
Die Technics EAH-AZ60M2 besitzen jedoch kleinere Treiber sowie eine andere Bauform. Die EAH-AZ80 verfügen dagegen über ein speziell geformtes Gehäuse, das sich an die Ohrmuschel anpasst und so eine bessere Stabilität bietet. Das Lade-Case unterscheidet sich nicht nur in Sachen Design, auch ist das Etui der AZ60M2 fünf Gramm leichter.
Während die Technics EAH-AZ80 in zwei Farben erhältlich sind, gibt es die EAH-AZ60M2 in den drei Farben Schwarz, Silber und Mitternachtsblau.
Fazit
Die Technics EAH-AZ80 sind topmoderne True Wireless In-Ears, die nicht nur klasse klingen, sondern auch ein äußerst effektives Noise Cancelling an Bord haben. Zudem überzeugen uns die JustMyVoice Technologie, die Multipoint-Unterstützung mit bis zu drei Geräten sowie die umfangreichen Konfigurationsmöglichkeiten via der Technics Audio Connect App. Gratulation!
- 248,01 € *Zum Angebot
Technische Daten
- BauformIn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 40.000 Hz
- Gewicht ohne Kabelje 7 g, Case 50 g
- Kabellänge20 cm
Lieferumfang
- 7 Paar Ohrpassstücke (XS - XL)
- USB-C-Ladekabel
- Lade-Case
Besonderheiten
- in Schwarz und Silber erhältlich
- BT-Codecs: SBC, AAC, LDAC
- BT-Version: 5.3
- BT-Profile: A2DP, AVRCP, HSP, HFP
Sind sie lauter als der Technics EAH-AZ70E ? Das war nämlich neben der bauart bedingten schmerzhaften Bauform der Vorgänger der größte Kritikpunkt. Es kamen max. 90dB rum. Keinerlei Pushreserven.
Nicht schlecht, gute APP. Doch leider sind sie im direkten Vergleich mit den Sony WF-1000XM4 klanglich schlechter. Sie klingen, als würden sie auf der Bremse stehen… Die Sonys sind trotzt gleicher Lautstärke viel kräftiger und der Klang ist ein bisschen voluminöser. Da ich aber von Sony weg will; sie taugen was den AKKU angeht einfach nichts und die XM5 sind raus – sie sind um länge schlechter als die XM 4 – sind diese AZ80 schon eine nette Alternative. Morgen werden alle beide sich mit den PerL Pro messen müssen. Ich hoffe etwas zu finden was auf dem Level der Sonys schwimmt. Ohne das Sony draufsteht. Das Gewicht ist irre – die wiegen viel weniger als die Sonys – ob ich dies gut finde – weiss ich noch nicht. Sie sitzen zumindest gut im Ohr.
Moinsen Pete,
danke erstmal für die tollen und sehr präzisen Testberichte!
Gerade bin ich auf der Suche nach dem Paar Earbuds mit dem besten Noise-Cancelling für lange Flugreisen. In erster Linie möchte ich gar keine oder nur selten Musik hören, oder telefonieren, sondern meine Ruhe haben. Also gerne auch kein nervendes Hintergrundrauschen vom ANC haben (Laut Testberichten scheiden die Bose damit wohl aus).
Ich habe mir gerade deine Tests der Technics AZ80 und AZ60M2 durchgelesen, wobei mir folgendes auffiel:
Du schreibst, in Sachen ANC seien beide Technics-Modelle gleichauf.
Im Vergleich zu den Airpods Pro 2 sei aber der AZ80 eine Spur besser, gegenüber den AZ60M2 seien aber wiederum die Airpods Pro 2 etwas besser.
Bitte bring Licht ins Dunkel, bzw. Ruhe in meine Ohren 😉
Vielen Dank und Grüße,
Gustav
Wie bei den meisten In-Ears können/werden diese auch mit einer App gesteuert.
Hier frage ich mich natürlich – was bringen diese In-Ears, wenn ich ausschließlich mit einem mobilen Player, bspw. einem Hiby oder Astell höre? Was nutzen mir die ganzen App-Einstellmöglichkeiten, wenn ich nicht über ein Smartphone höre?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die über eine App vorgenommenen Einstellungen im Kopfhörer gespeichert werden, sodass ich die App danach nicht mehr brauche.
Also, ein Hinweis darauf, wie die In-Ears mit „ganz normalen“ mobilen Playern klingen, wären hilfreich.
Dank Multipoint könnte der Technics über ein Smartphone voreingestellt werden; Zuspieler 1 wäre also dann ein reiner „Konfigurator“, Zuspieler 2 liefert die Musik. Zuspieler 1 und Technics bräuchten dann keine aktive Verbindung mehr.