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Warm Audio HeadRoom

Geschlossener Over-Ear-Studiokopfhörer

Kurz & knapp

Der Warm Audio HeadRoom bietet sich als geschlossener Musikerkopfhörer für den Studioeinsatz an. Er erfüllt die Anforderungen an die Arbeit im Aufnahmeraum mit hoher Außenisolation und überzeugenden Pegelreserven sowie einer stimmigen Klangqualität, sieht man einmal von einer gewissen Härte im Höhenbereich ab. Für 149 Euro ist der HeadRoom gleichwohl eine spannende Neuerung im Budget-Studiobereich.

Vorteile:
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • austauschbare Ohrpolster und Kabel
  • guter Lieferumfang
  • hohe Pegelfestigkeit
  • hohe Außenisolation
Nachteile:
  • etwas zu bissig bei hohen Pegeln
  • kräftiger Anpressdruck bei langen Sessions
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Der US-amerikanische Hersteller Warm Audio hat sich über die Jahre einen guten Namen mit Hardware für den tontechnischen Einsatz erarbeitet, die zumeist durch Vintage-Klassiker inspiriert sind, aber zu attraktiven Preisen angeboten werden. Inzwischen hat man das Produktsortiment erweitert und stellt mit dem geschlossenen HeadRoom einen ersten Kopfhörer vor, der ebenfalls auf den Studiobereich abzielt.

Technisch setzt der Warm Audio HeadRoom auf dynamische 45-mm-Treiber mit Neodymiummagneten. Die dreh- und schwenkbaren Ohrpolster und das längenverstellbare Kopfband sind gepolstert und mit Kunstleder überzogen. Das ebenfalls austauschbare Kabel wird einseitig geführt. Zum Lieferumfang gehört ein gerades Kabel, ein Spiralkabel sowie ein Case für den sicheren Transport.

Der Warm Audio HeadRoom in der Praxis

Die kabelgebundene schnörkellose Konstruktion ist in den drei Farbvarianten Schwarz, Orange und Hellbraun verfügbar und vollständig auf den Einsatz in der Musikproduktion ausgerichtet. Im Fokus des Warm Audio HeadRoom stehen insbesondere Aufnahmesituationen, bei denen die geschlossene Konstruktion dem Musiker eine Isolation von der Umgebung bieten soll. Eine Tugend, die sich beispielsweise auch bei Außenaufnahmen als Vorteil entpuppt. Gleichzeitig sollte der Klang der Treiber nicht nach außen gelangen, um sich nicht über das Mikrofon ungewollt auf einer Aufnahme zu verewigen.

Schließlich soll sich der Warm Audio HeadRoom auch für die Arbeit an Mischungen eignen. In geräuschempfindlichen Umgebungen würde ich dem zustimmen. In aller Regel sehe ich jedoch höherwertige offene Kopfhörer hier klar im Vorteil.

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Der Tragekomfort der 250 Gramm leichten, aber durchaus robusten Kunststoffkonstruktion ist durch die kräftigen austauschbaren Polsterungen durchaus gut. Die Ohrpolster könnten für meinen Geschmack jedoch ein wenig größer ausfallen.

Hingegen dürfte der höherer Anpressdruck für eine bessere Außenisolation durchaus beabsichtigt sein. Hier muss man einen Tod sterben. Bei langen Hörsitzungen wird der Tragekomfort des Warm Audio HeadRoom etwas gemindert, dafür die Außenisolation wirklich gut. Nicht weniger relevant: Sänger, Schlagzeuger und Gitarristen bewegen sich durchaus im Aufnahmeraum, entsprechend muss ein Kopfhörer sicher in Position verbleiben.

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Klang des Warm Audio HeadRoom

Im Fokus des Warm Audio HeadRoom steht natürlich der Klang. Gemessen an seiner Preisklasse liefert der Kopfhörer ein druckvolles, ausgewogenes und durchaus detailreiches Klangbild.

Bei „Celestion Echo“ von Boris Blank und Malia zeigt jeder Kopfhörer seine Stärken und Schwächen im Bassbereich, der Definition, der Räumlichkeit und der Detailauflösung, bei gleichzeitigem Fokus auf eine wirklich bemerkenswerte Gesangstimme. Diese Aufgabe meistert das Testgerät mit guten „Katsching“ von Adel Tawil fordert die Reserven im Tiefbassbereich heraus. Dieser ist gut hörbar, aber nicht störend überbetont. Dabei gerät der HeadRoom auch bei wirklich kräftigen Pegeln nicht aus dem Tritt – für eine Aufnahme-Session einer Rockband ist das durchaus relevant. Auch hier leistet sich der HeadRoom keinen Fehler.

Mit „Toxic“ von Britney Spears zeigt sich bei der Wiedergabe, ob der Kopfhörer den Höhenbereich tendenziell überbetont. Dieser Mischung ist nahe an der Grenze zur Härte. Das trifft auch auf die Wiedergabe zu. Bei hohen Pegeln tönt der HeadRoom dann aber doch ein wenig zu bissig. Bei Rock und Metal ist dieser Biss möglicherweise durchaus erwünscht, bei hohen Pegeln aber auch ermüdend.

Warm Audio hebt bei der Produktwerbung den neutralen Mitteltonbereich hervor. An dieser Stelle kann ich akustischen Instrumenten auf unterschiedlichen Aufnahmen eine authentische Klangfarbe bestätigen. Auch die zugehörige Dynamik wird sinnvoll übermittelt. Zusammenfassend ist die Klang-Performance angesichts des Preises von etwa 150 Euro gut und der Warm Audio HeadRoom erfüllt die selbstgesetzte Aufgabe einer Monitorfunktion bei der Aufnahme bestens. Als „Tonlupe“ für die Mischung oder als audiophile Lösung für Musikhörer würde ich die Konstruktion hingegen nicht bezeichnen. Das war allerdings auch nicht zu erwarten.

Fazit

Warm Audio liefert mit dem HeadRoom einen gelungenen Einstand im Bereich der Studiokopfhörer. Preislich attraktiv wartet die geschlossene Over-Ear-Konstruktion mit ausgewogenem Klang, hoher Pegelfestigkeit und robuster Bauweise auf. Dazu sind die relevanten Komponenten austauschbar. Bei hohen Pegeln agiert mir der HeadRoom allerdings ein wenig zu vorlaut in den oberen Frequenzen.

vor 2 Wochen von Ulf Kaiser
  • Bewertung: 3.88
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformOver-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)10 – 30.000 Hz
  • Impedanz45 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)100±3 dB
  • Gewicht ohne Kabel250 g

Lieferumfang

  • abnehmbares gerades Kabel (3 m)
  • Spiralkabel (3 m)
  • austauschbare Ohrpolster
  • vergoldeter Adapter 3,5 mm auf 6,35 mm
  • Trage-Case

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