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Sony WH-1000XM6

(Fast) perfekter Bluetooth Over-Ear mit sehr gutem Noise Cancelling

Kurz & knapp

Der Sony WH-1000XM6 überzeugt mit exzellentem Noise Cancelling, ausgeglichenem Klang und nützlichen Features wie dem faltbaren Design und windresistenten Mikrofonen. Kritik gibt es jedoch für den erhöhten Anpressdruck, die etwas schmaleren Polster, das fehlende USB-Audio und die eingeschränkte Speak-to-Chat-Funktion. Wer mit diesen Schwächen leben kann, erhält einen Spitzen-Kopfhörer!

Vorteile:
  • exzellentes Noise Cancelling
  • guter bis sehr guter Klang
  • clevere Features
  • Akkulaufzeit und Schnellladefunktion
Nachteile:
  • Anpressdruck mgl. für einige zu stramm
  • Speak-to-Chat-Funktionalität
  • kein USB-Audio
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Die WH-1000XM-Reihe gilt seit Jahren als Maßstab für Over-Ear-Kopfhörer mit aktivem Noise Cancelling. Mit dem Sony WH-1000XM6 spendiert der Hersteller dem Erfolgsmodell ein rundum erneuertes Design, mehr Funktionen und feineres Klang-Tuning.

Sony belegt mit seiner WH-1000X-Serie seit Jahren einen festen Platz auf den Bestenlisten von Musikliebhabern, Vielfliegern und natürlich auch bei uns. Jeder neue Release sorgte für Aufsehen – doch der Sony WH-1000XM6 erhebt Anspruch darauf, buchstäblich „Next Level“ zu sein: Mit vollständig überarbeiteten Treibern, einem verbesserten Prozessor-Duo und einer Klangabstimmung durch Grammy-gekürte Mastering-Ingenieure will der japanische Hersteller gleichzeitig Hi-Fi-Puristen, Cineasten und Gamer begeistern.

Klingt nach Marketing-Sprech? Wir haben den Nachfolger der populären XM4 und XM5 im Alltag getragen, auf Reisen ausprobiert und in ruhigen Räumen mit Musik, Podcasts und Anrufen „gequält“. Hier lest ihr, was sich verändert hat, wo Sony noch zulegen darf und ob sich der Aufpreis lohnt.

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Design und Verarbeitung

Sony kombiniert den breiten Kopfbügel des XM4 mit den nahtlosen Ohrmuscheln des XM5 und führt wieder eine Faltmechanik ein. Die neuen Scharniere wirken robust, lassen den Hörer sicher einrasten und machen ihn eingeklappt noch kompakter als den XM4. Trotz zusätzlicher Gelenke bleibt das Gewicht mit rund 254 g fast unverändert.

Das Design ist und bleibt bewusst unaufgeregt. Statt Eyecatcher trägt der Sony WH-1000XM6 die Understatement-Krone – praktisch, wenn man unterwegs nicht so auffallen möchte wie Träger eines Apple AirPods Max (Test).

Das Hard-Case wirkt edel, ist robust und verzichtet auf einen Reißverschluss. Eine magnetische Lasche hält die schicke Transportbox sicher verschlossen. Mittels einer Schlaufe mit dezenter Logoprägung auf der Oberseite könnt ihr das Case auch platzsparend aufhängen. Innen findet ihr passgenaue Aussparungen für den Kopfhörer inklusive L/R-Kennung, das USB-C-Lade- und ein Miniklinken-Kabel für den analogen Betrieb. Manches Mal erschien es uns etwas fummelig, den Sony WH-1000XM6 exakt ins Case zu verstauen.

Ein unangenehmer Kunststoffgeruch, der manche Vorgänger-Exemplare begleitete, tritt nun nicht mehr auf.

Tragekomfort

Sony hat im direkten Vergleich zum XM5 den Anpressdruck merklich erhöht. Daher verrutscht der Sony WH-1000XM6 selbst beim Joggen oder Moshen kaum, drückt aber spürbar stärker gegen Kopf und Brillenbügel. Die neuen Polster lassen sich nun ohne Werkzeug abnehmen, sind im Vergleich zum XM5 aber schmaler: Die Breite (innen) sinkt von ungefähr 40 mm auf 37 mm, während die Höhe (ebenfalls innen) mit ca. 63 mm unverändert bleibt. Große Ohren werden daher nicht komplett eingeschlossen, beim Tester passt dies aber wunderbar. Mit schwitzigen Öhrchen müsst ihr unter dem Kunstleder dennoch rechnen.

Dafür legen die neuen Ohrpolster in ihrer Dicke um einige Millimeter zu, was dazu führt, dass bei unserem Testmodell die Falten des Polsters nach dem Absetzen nicht verschwinden. Das tut der guten passiven Geräuschdämmung beziehungsweise der Funktionalität keinen Abbruch, trübt bei einem Upper-Class-Modell aber ein wenig das ästhetische Gesamtbild.

Der nun breitere Kopfbügel des Sony WH-1000XM6 fängt den Anpressdruck gut ab, wir hatten aber schon bequemere und edlere Vertreter vergleichbarer Modelle derselben Preiskategorie auf dem Kopf.

Bedienung und App

Neu sind auch die Taster an der linken Ohrmuschel des Sony WH-1000XM6. Hier hat Sony auf die Wünsche der User gehört und die längliche Form des Power-Tasters in einen runden, leicht versenkten Knopf verwandelt. Deutlich abgesetzt behält der ANC-Knopf die Form des Vorgängers bei, sodass es hier nun nicht mehr zu Verwechslungen kommen kann. Ein Doppeldruck auf die ANC-Taste schaltet auf Wunsch das Mikrofon während eines Anrufs stumm.

Die Touchfläche der rechten Muschel regelt Wiedergabe, Lautstärke und Titelwechsel; Vor- und Zurückspulen (in 10-Sekunden-Schritten) per Wischgeste geht ebenfalls. Wobei wir während diverser Alltagsarbeiten nicht immer zuverlässig per Doppel-Tab die Wiedergabe pausieren und fortsetzen konnten.

Quick-Attention funktioniert wie gewohnt: Legt die Hand einfach auf die rechte Muschel, und Musikpegel und Noise Cancelling sinken sofort ab. Im Gegenzug wird ein verstärkter Transparenzmodus aktiviert – ein unheimlich praktisches Feature, das euch erlaubt, nahtlos mit der Außenwelt zu kommunizieren.

Speak-to-Chat ist ebenfalls wieder an Bord, senkt die Musik allerdings nur noch ab, statt sie zu pausieren (wie z.B. noch beim XM5). Für mich als Podcast-Junkie ist das ein deutlicher Rückschritt, weil Stimmen leise weiterlaufen und ich erst mal Zurückspulen muss, was Zeit und Geduld erfordert.

Ansonsten könnt ihr über die Sound Connect App wieder detailliert euren Sony WH-1000XM6 tunen: Euch stehen ein 10-Band-EQ, zahlreiche Presets mit nicht gerade leicht verständlichen Namen (z. B. „Schwer“, „Hart“) sowie der Background-Modus zur Verfügung. Letzterer rückt mit unterschiedlichen Szenen („Café“, „Wohnzimmer“, „Mein Zimmer“) Musik weiter nach hinten und lenkt so die Aufmerksamkeit auf eure Arbeit, ohne ganz auf Sound zu verzichten. Für meine tägliche Arbeit konnte ich daraus keinen Mehrwert schlagen.

Was die App sonst noch alles kann, seht ihr unten in den Screenshots.

Für meinen Geschmack dürfte die App aber moderner gestaltet sein, wirkt sie doch an einigen Ecken und Enden trotz neuen Namens etwas altbacken, und wer den Kopfhörer per Tab oben rechts ausschalten will, darf sich über die Frage „Den Kopfhörer audiogerät?“ wundern. Ein bisschen Feintuning würde hier also nicht schaden.

Bluetooth und Co

Bluetooth 5.3 bringt SBC, AAC, LDAC und erstmals Auracast (LC3). Multipoint mit zwei Geräten ist ebenfalls vorhanden. Eine Musikübertragung per USB-C unterstützt der Sony WH-1000XM6 weiterhin nicht, dafür analog per Miniklinke.


Was ist Auracast Broadcast Audio?

Auracast Broadcast Audio, meist einfach nur „Auracast“ genannt, erweitert die Möglichkeiten der Bluetooth-Audioübertragung enorm.


So gut klingen die Sony WH-1000XM6

Die neuen Treiber – das Herzstück

Der Buzz rund um den Sony WH-1000XM6 beginnt bei den komplett neu konstruierten 30-mm-Treibern. Sony bleibt dem Durchmesser treu, setzt aber auf Kalotten aus Kohlefaserverbundwerkstoff und besonders weiche Sicken.

Die Vorteile:

  • Steifigkeit und geringes Gewicht sorgen für weniger Partialschwingungen – ergo klarere Höhen.
  • Optimierte Schwingspulen erhöhen die Effizienz; schon bei moderater Lautstärke entfaltet sich ein detailreicher Sound.
  • Weiche Sicken unterstützen das Active Noise Cancelling (ANC), weil sie Druckwellen sauberer abdichten.

Kurzum: Die Treiber sind der physische Grundstein dafür, dass der Sony WH-1000XM6 laut Hersteller „Studio-Details“ liefern soll – und im Test macht er diesem Anspruch alle Ehre. Hinzukommt, dass der Hersteller einige technische Besonderheiten aus ihrem High-End-Walkman übernommen hat. So soll goldhaltiges Lot für eine bessere Signalklarheit sorgen, genauso wie der Low Phase Noise Crystal Oscillator, der zudem vakuumversiegelt ist.

Zwei Prozessoren – die digitale Magie hinter dem Klang

Neue Treiber reichen in der Merkmalliste bei dieser Preisklasse nicht, deshalb setzt Sony ein Prozessor-Duo ein: Der Integrated Processor V2 übernimmt das Noise Cancelling, analysiert Außengeräusche in Echtzeit und steuert gegenphasige Signale punktgenau aus. Der neue QN3 Audio Prozessor kümmert sich um DSEE Extreme, 360 Reality Audio und eine vorausschauende Quantisierungsrauschen-Reduktion bei der Digital-Analog-Wandlung.

In der Praxis heißt das: Besonders bei leisen Pegeln klingt eure Musik rauschärmer und seidiger.

DSEE Extreme mit Edge-AI

Fehlt dem Stream (z. B. Spotify, YouTube) Auflösung, greift DSEE Extreme: Ein KI-Algorithmus analysiert Instrumente, Genres und Kompression in Echtzeit und stellt verlorene Obertöne wieder her. Das klappt gut bei akustischen Gitarren und Vocals, wobei der Unterschied in unseren Ohren subtil klingt.

Ausgewogener Klang

Der Sony WH-1000XM6 kommt mit einer ausgewogenen Abstimmung daher. Der Bass reicht kontrolliert bis 4 Hz (im Kabelbetrieb), ohne aufzuquellen oder zu dick aufzutragen. Stimmen klingen natürlich, Gitarren stehen sauber im Raum, und leicht angehobene Höhen verleihen Becken Glanz, ohne zu zischeln oder zu schnell das Gehör zu ermüden.

Positiv: Das ANC verändert den Frequenzgang nicht, ein komplett analog betriebener und ausgeschalteter Sony WH-1000XM6 dagegen schon. Im Vergleich zum XM5 öffnet der XM6 die Bühne etwas besser und lässt den Sub-Bass einen Tick tiefer spielen. Panoramafahrten lassen sich sehr gut orten, und selbst bei überfrachteten Arrangements kommt Sonys Over-Ear nicht aus dem Tritt.

Einer der Gründe dürfte sicherlich die Klangabstimmung sein. Dessen Feinschliff wurde laut Hersteller von renommierten Mastering-Ingenieuren übernommen:

  • Randy Merrill (u.a. Ed Sheeran)
  • Chris Gehringer (u.a. Rihanna, Lady Gaga)
  • Mike Piacentini (u.a. Bob Dylan)
  • Michael Romanowski (u.a. Star Wars)

Diese Profis setzten sich mit den Sony-Entwicklern ins Labor und hörten Referenz-Material durch. Das erklärte Ziel: Ein Kopfhörer, der Emotion, Dynamik und musikalische Details so transportiert, wie sie im Studio gemischt wurden. Das Over-all-Klangbild lässt daher am ehesten als neutral-musikalisch mit einer warmen Note beschreiben.

360 Reality Audio + Head Tracking

Mit kompatiblen Diensten (Tidal, Deezer, Artist-Link) erzeugt 360 Reality Audio ein kugelförmiges Klangfeld; Stimmen, Drums und Streicher kommen aus recht klar definierten Richtungen. Die Smartphone-Kamera vermisst per App eure Ohrform, das Head-Tracking hält die Bühne beim Kopfdrehen stabil.

Dolby Atmos-Erweiterung für TV & Gaming

Über Sonys optionalen WLA-NS7-Sender koppelt sich der XM6 kabellos mit einem BRAVIA-XR-TV und rendert Dolby Atmos im Kopfhörer. Für Filme gibts so hörbar mehr Höhenstaffelung und Effekt-Positionierung.

Die besten ihrer Klasse? Das ANC und der Transparenzmodus im Check

Sony rüstet auf: Statt acht (XM5) arbeiten jetzt zwölf Mikrofone im Sony WH-1000XM6. Davon verbessern sechs allein die Sprachqualität beim Telefonieren. Das Beamforming mit KI richtet den Fokus auf die Stimme und blendet Umgebungslärm gezielt aus. Beim Telefonieren liefert der XM6 exzellente Ergebnisse, selbst in windigen oder lauten Umgebungen.

Das ANC ist weiterhin überragend, speziell im Tieftonbereich. Vier Mikrofone pro Ohr erfassen Außengeräusche (Feedforward), weitere innen liefern das entsprechende Feedback zur Optimierung. Auch bei Brillen oder Druckunterschieden (z. B. im Flugzeug) bleibt die Dämpfung stabil.

Gegenüber dem XM5 fällt der Vorteil erst im direkten A/B-Vergleich auf, im Zug oder Büro herrscht fast völlige Stille. Beeindruckend auch, wie gut das ANC selbst beim Rasenmähen wirkt. Podcasts konnte ich problemlos bei moderaten Lautstärken hören. Auch das Grundrauschen hat der Sony WH-1000XM6 sehr gut im Griff, da es bei absoluter Stille kaum auffällt und daher nie stört.

Der Transparenzmodus arbeitet sehr natürlich. Beim Umschalten von ANC auf Ambient Noise dauert es allerdings knapp 20 Sekunden, bis die Umwelt langsam eingespielt wird. Bauartbedingt wird hier zwar das Rauschen ebenfalls angehoben, hinterlässt aber auch keinen störenden Eindruck. Viele Mitbewerber wirken hier deutlich unnatürlicher und verrauschter.

Akku – wie lange hält der Sony WH-1000XM6 durch?

Der Hersteller gibt eine Batterielaufzeit von 30 Stunden (ANC an) und 40 Stunden (ANC aus) an, was wir der Praxis Pi mal Daumen bestätigen können. Von Null auf Hundert dauert das Laden ca. 3,5 Stunden, dank Schnellladeoption reichen drei Minuten an einem USB-Netzteil mit PowerDelivery, um drei Stunden Hörspaß zu erhalten.

Fazit

Der Sony WH-1000XM6 vereint dank toller Technik ein branchenführendes Noise Cancelling mit ausgewogenem Klang. Viele praktische Features, wie die überarbeiteten Mikrofone samt ihrer Unempfindlichkeit gegen Wind oder das praktische Transport-Case sowie der wiedereingeführte Klappmechanismus, katapultieren den XM6 (fast) an die Spitze der Bestenliste.

Ganz ohne Kritik kommt der Sony WH-1000XM6 aber nicht davon: Die etwas schmaleren Polster samt höherem Anpressdruck, fehlendes USB-Audio und die beschnittene Speak-to-Chat-Funktion trüben den sonst makellosen Auftritt des Understatement-Hörers. Ob er so den Thron hätte besteigen können, müsst ihr am Ende selbst entscheiden. Wem letztgenannte Kritikpunkte nicht stören oder nicht so wichtig sind, erhält mit dem XM6 einen Spitzenkopfhörer. Falls doch, lohnt ein Blick auf den günstigeren XM4 oder XM5 – vor allem mit letzterem reist ihr kaum schlechter mit dem Flugzeug oder der Bahn.


Im Test: Sony WH-1000XM5

Premium Bluetooth-Kopfhörer mit erstklassigem Noise Cancelling und überzeugendem Klang.


vor 2 Wochen von Pete Schloßnagel
  • Bewertung: 4.63
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformOver-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)4 – 40.000 Hz
  • Impedanz16 / 48 Ohm
  • Gewicht ohne Kabel254 g
  • Kabellänge120 cm

Lieferumfang

  • 3,5-mm-Audio­kabel
  • USB-C auf USB-A-Ladekabel (ca. 20 cm)
  • Hard-Case mit Magnetlasche

Besonderheiten

  • in Midnight Blue, Gojischwarz, Platinsilber erhältlich
  • BT-Version: 5.3
  • BT-Codecs: SBC, AAC, LDAC, LC3
  • BT-Profile: A2DP, AVRCP, HFP, HSP, TMAP, CSIP, MCP, VCP, CCP

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