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Astro A20 Gen. 2

Kabelloses Gaming Headset

Kurz & knapp

Das Astro A20 Gen. 2 Headset hinterlässt einen gemischten Eindruck: Klanglich gibt es nicht ganz so viel zu meckern, denn je nach eingesetztem EQ-Preset tönt es mal dick und fett, neutral, mitten- oder sogar höhenbetont aus den Ohrmuscheln. In Sachen Dokumentation sowie Funktionsbeschreibung liefert der Hersteller aber nicht genug ab, auch die ungünstige Position des Lautstärkerädchens sowie die nicht vorhandene Konfigurierbarkeit über die hauseigene Software hätte besser gelöst werden können. Damit kann sich das Astro A20 in seiner zweiter Generation leider keinen Spitzenplatz in unserem Gesamt-Ranking sichern.

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Seit einiger Zeit ist das A20 Gaming Headset von Logitechs Tochter Astro Gaming in zweiter Generation verfügbar, welches in zwei Varianten angeboten wird. Anhand der Farb-Codierung lässt sich das Einsatzgebiet visuell zuordnen: Xbox-Gamer (Xbox One, Xbox One X, Xbox One S, Xbox Series X und Xbox Series S) greifen zur Version mit grünen Farbakzenten, Playstation-Zocker (PS4 und PS5) entscheiden sich für die blaue Version. Beiden gemein ist die Kompatibilität mit Macs und PCs. Fans, die Spielekonsolen von Sony und Microsoft nutzen, müssen dennoch nicht beide Varianten kaufen – es „reicht“ der Nachkauf des USB-Funk-Transmitters (ca. 20 Euro), um volle Plattformkompatibilität herzustellen.

Lieferumfang

In Sachen Lieferumfang gibt man sich spartanisch, denn neben dem Headset gibt es noch den oben erwähnten USB-Funk-Transmitter, ein USB-A-auf-C-Ladekabel, um den Akku des A20 zu laden, sowie Sicherheitsinformationen und eine Schnellstartanleitung, die allerdings so spärlich ausfällt, dass Astro sich diese auch hätte sparen können.

Apropos „Anleitung“: Wer konkrete Lösungsansätze auf der Hersteller-Website sucht, wird oftmals enttäuscht: Viel zu versteckt, zu unvollständig und mit zu wenig „Tiefe“ muss man sich die gewünschten Infos zusammensuchen, und wer eine PDF-Anleitung des A20 herunterladen möchte, wird mit einem schönen „No resource found“ des Astro-Servers belohnt…

Design & Verarbeitung

Der vollständig aus Plastik gefertigte A20 wirkt sauber verarbeitet, aber auch ein wenig klobig und ist an einigen Bauteilen scharfkantig. Der recht breite Kopfbügel besitzt als Kopfauflage eine Gummipolsterung samt Schaumstoff-Inlay. Die weißen Bügel, in denen die beiden Treiber eingehängt sind, sind per Schienensystem aus Metall mit dem Kopfbügel verbunden und besitzen einen Einstellweg von vier Zentimetern. An der linken Ohrmuschel ist ein Flip-to-Mute-Mikrofon befestigt, dass durch seinen weichen Gummi äußerst flexibel und biegsam ist. Allerdings erlaubt diese Bauart keine exakte Positionierung vor dem Mund, da das Mikrofon durch das Gummi immer zurückfedert. Stabil gebaut ist das A20 aber dennoch, so dass Stürze ihm nichts anhaben sollten.

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Zudem finden wir an der rechten Hörerseite den USB-Anschluss zum Laden, ein Lautstärkerädchen, das flankiert wird von den beiden Game- und Voice-Tasten, die für die Sprachbalance zuständig sind. Aber auch hier fehlt es uns wieder an einer schnell auffindbaren passenden Dokumentation des Herstellers, die diese Funktion, bzw. die Bedeutung der verschiedenen Hinweistöne, näher beschreibt. Außerdem fiel uns die ungünstige Position des Lautstärkereglers immer wieder negativ auf: Wer Hoodie-Fan ist und seinen Kopf nach oben neigt, verstellt damit nicht selten die Lautstärke durch seine Kapuze.

Des Weiteren bietet das Headset noch einen Equalizer-Button, der die fest verbauten EQ-Presets „Astro“, „Studio“ und „Pro“ durchschaltet. Schließlich zeigt uns eine weiße LED den Power-Status an, der darüber liegende Button kümmert sich entsprechend um das Ein- und Ausschalten des Headsets.

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Tragekomfort

Dank des breiten und flachen Kopfbügels wäre dieses Headset prinzipiell für große Köpfe geeignet, der recht kurze Einstellweg der Bügel limitiert allerdings die Größeneinstellung. Wer einen kleinen Kopf besitzt, wird mit einem lockeren Sitz beschenkt, da der Kopfhörer konstruktionsbedingt keinen hohen Anpressdruck erzeugt. So kann der A20 bei heftigen Kopfbewegungen schon mal vom Kopf rutschen. Die Kopfpolsterung des Bügels besitzt mittig eine Einkerbung zur Druckentlastung, in meinem Fall bewirkt sie aber genau das Gegenteil, da der breite und flache Bügel eben nicht den Schädel umschließt und die dünnere Polsterung der Einkerbung den Druck leider nur ungenügend dämpft. Nach ca. vier Stunden war bei mir daher Schluss, und der A20 musste abgesetzt werden. Die weichen, nicht austauschbaren Ohrpolster schmiegen sich dagegen schön um die Ohren, auch bei Brillenträgern, lassen aber so einiges an Außengeräuschen durch – vor allem tieffrequente.

Inbetriebnahme

Dank Plug and Play ist der Funk-Transmitter einfach über einen freien USB-Port des Computers oder der Spielekonsole in das System zu integrieren. Ohne Treiberinstallation ist das A20 in weniger als einer Minute einsatzbereit. Zu beachten ist jedoch, dass je nach Betriebsart zwischen PC- und Konsolenmodus umgeschaltet werden muss. Dazu drückt man einen Knopf auf dem Funk-Stick – leuchtet die kleine LED blau (PS-Version) oder grün (Xbox) befindet man sich Konsolenmodus, am Computer muss das kleine Lämpchen dagegen weiß leuchten.

Astro Command Center

Das Astro Command Center erkennt die A20, nur einstellen kann man hier leider gar nichts – weder lassen sich EQ-Settings bearbeiten und speichern noch in den Mikrofon-Klang eingreifen. Lediglich Firmware Updates lässt die Software zu. Das ist uns definitiv zu wenig! Wenn der Hersteller hier wenigstens eine visuelle Kontrolle eingebaut hätte, um zu erkennen, welches der drei fest verbauten EQ-Settings auf dem Kopfhörer gerade aktiv ist – so bleibt es ein akustisches Rätselraten, ob gerade das Astro-, das Studio- oder das Pro-Preset aktiv ist. Und das trotz akustischen Hinweisen beim Durchschalten.

Zudem vermissen wir hier auch eine Einstellmöglichkeit des Abschalt-Timers, denn dieser ist fix auf fünf Minuten eingestellt. Wer also gerne mal sein Headset pausiert, um ein paar Nachrichten zu beantworten, danach einen frischen Kaffee aufzubrühen und schnell noch für „kleine Gamer“ muss, hat dafür wie gesagt nicht mehr als fünf Minuten Zeit – auch ein schönes Work-out-Programm.

Akku-Laufzeit

Der verbaute Akku bietet eine Leistung von 1.050 mAh und soll laut Hersteller bis zu 15 Stunden Spielspaß garantieren. Das klappte in der Praxis ganz gut, wir kamen mit einer Akkuladung und einer gehobenen Lautstärke von ca. 80 Prozent auf 14 Stunden und 23 Minuten. Ein vollständiger Ladezyklus dauert bei diesem Modell ca. drei Stunden.

Einen Ersatz-Akku bietet der Hersteller übrigens nicht an, im Netz gibt es aber zahlreiche Tutorials, wie und mit welchen Akku-Alternativen die Astro-Kopfhörer funktionieren. Geht die Power dann zu neige, quittiert dies das Headset klanglich mit einem „Morsecode“, der uns an das Aufladen erinnert. Die gute Nachricht ist, dass das Headset während des Ladens weiter benutzt werden kann.

Klang

Wir checken zunächst die klanglichen Qualitäten bei Musik und Filmen, was bei dem A20 gar nicht so einfach ist, da eines der drei Equalizer-Presets ständig aktiv ist. So schwankt der Klang von basslastig bis hin zu relativ neutral.

Dabei wirkt der Bass präsent mit einer leichten Überbetonung, die das Klangbild auf ein warmes Fundament bettet. Bei einigen Tracks kann dies dennoch als dröhnend empfunden werden. Aber selbst bei Maximallautstärke übersteuert hier nichts. Mitten und Höhen werden deutlich herausgearbeitet und je nach Preset unterschiedlich betont. Das kann aber bei entsprechend spitz gemischtem Material (Madonna „Jump“) schon mal weh tun in den Ohren.

Gesprochene Inhalte wie Podcasts oder Hörspiele sind ebenfalls – je nach EQ-Auswahl und Lautstärke – mal gedämpft, mal neutral oder mal höhenlastig mit schneidenden s-Lauten.

Beim Spielen verzichtet das Headset auf Surround-Sound, kann aber unter Windows 10 entweder mit Dolby Atmos oder Windows Sonic betrieben werden. Diese virtuelle Klanglandschaft öffnet sich zwar, so dass wir Schritte oder das Nachladen weitaus besser orten können, als das im reinen Stereobetrieb möglich wäre, aber im Unterschied zum großen Bruder A50 (zum Test) gibt sich das A20 weniger brillant und feingeistig.

An der Playstation 4 arbeitet das Headset rein im Stereomodus und zeigt auch hier, dass es ordentlich abliefern kann: In Marvel’s Spider-Man klingen Explosionen wuchtig, Dialoge klar, und auch die Ortung einzelner Gegner ist problemlos möglich.

Bei all der klanglichen Leistung wirkt das Klangbild eher eng. Sich bewegende Objekte sind im Raum nachverfolgbar, sonderlich weit und tief geht dies aber nicht. Vor allem Letzteres, also das „In-die-Tiefe-hören“ will hier nicht recht gelingen und hinterlässt einen fast schon eindimensionalen Eindruck.

Mikrofon

Leider liefert das Mikrofon nicht so sauber ab, wie wir uns das gewünscht hätten. Unsere Testaufnahmen bescheinigen ihm eine gewisse Dumpfheit, dennoch konnten uns unsere Team Mates problemlos verstehen. Auch bei ausgiebigen Videokonferenzen gab es keine Verständigungsprobleme. Dennoch empfehlen wir bei ernsthafteren Streaming-Vorhaben, auf ein externes Mikrofon zurückzugreifen, das eine kristallklare Stimme liefert.

vor 3 Jahren von Pete Schloßnagel
  • Bewertung: 3.38
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformOver-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
  • Impedanz32 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)1kHz @ 1mW: 100 dB
  • Gewicht ohne Kabel318 g
  • Kabellänge150 cm

Lieferumfang

  • A20 USB Transmitter
  • USB-A auf USB-C Kabel

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