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Denon PerL

True Wireless In-Ears mit personalisiertem Sound

Kurz & knapp

Großartiger Sound bei abgemagertem Feature-Set. Wer sich für die Denon PerL Pro (Test) aufgrund der personalisierten Klangprofile interessierte, kann bei den Denon PerL ohne Pro für unter 200 Euro getrost zuschlagen. In dieser Preisklasse wird der Sound zurzeit nicht besser.

Vorteile:
  • Sehr guter Sound
  • Otoakustische Einmessung des Gehörs
  • Effektives Noise Cancelling
  • Guter Transparenz-Modus
Nachteile:
  • Relativ kurze Akkulaufzeiten
  • Kein Multipoint
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Die Denon PerL Pro konnten im Test bei kopfhoerer.de aufgrund ihres sehr guten Sounds dank der personalisierten Einmessung auf das eigene Gehör überzeugen. Klanglich gehörten sie zu unseren Besten im Jahr 2023. Die auffällige Optik gepaart mit einem recht hohen Gewicht sowie ein in preislicher Hinsicht „schwieriges Marktumfeld“ machen es dem PerL Pro sicherlich nicht leicht, denn auch anderen Hersteller haben in der 300-Euro-Region attraktive Angebote.

Denon hat deshalb seit geraumer Zeit mit den PerL (ohne des Zusatzes „Pro“) ein Modell am Start, das mit der Masimo-AAT-Technologie (Messung von otoakustischen Emissionen) die Kernkompetenz des Pro-Modells geerbt hat, aber auf Multipoint verzichtet, Lossless Streaming via aptX außen vorlässt, kein 3D-Audio inklusive Headtracking anbietet und auch die Akkuleistung von 8 auf 6 Stunden reduziert hat.

Positiv am Schrumpfungsprozess ist, dass die Earbuds etwas kleiner und mit 7,4 Gramm um 0,6 Punkte leichter geraten sind als die PerL Pro.

Ordnen wir die Dinge ein und fragen uns, ob man mit Denon PerL auch ohne Pro sehr gut leben kann.

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Vorweg möchte ich schicken, dass mir die PerL Pro in den letzten Monaten als „Unterwegs-Hörer“ viel Spaß bereitet haben, ich die beiden Modelle so auch im direkten Vergleich bewerten kann, was uns aus den verschiedensten Gründen nicht immer möglich ist.

Lieferumfang der Denon PerL

Neben einem sehr kurzen USB-A auf -C-Ladekabel liefert Denon vier Paar Ear-Tips (XS, S, M und L) sowie ein Memory-Foam-Tip in mittlerer Größe, den ich dann auch gleich gegen den Ms des Auslieferungszustands ausgetauscht habe. Zudem gibts je eine Gummi-Finne, welche die „Arretierung“ je nach Ohranatomie erleichtern kann, aber nicht muss. Meine Ohren zum Beispiel brauchen nur Eartips in M – und sonst nichts.

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Die Bedienungsanleitung kann per QR-Code aufs Handy bugsiert werden, und auch das sonstige Zubehör wird in Form einer App bereitgestellt.

Unterschiede zum Denon PerL Pro

Vergleicht man die Spezifikationen der beiden PerL-Modelle, ist die Streichliste schon bemerkenswert. Mit dem Ziel, das Hauptargument für die Denon-In-Ears zu bewahren, fällt der Verlust gar nicht mal zu schwer.

Es fehlt die 3D-Audio-Komponente. Dann wurde am Qualcomm aptX Lossless gespart. Mit aptX Standard neben SBC und AAC sind die Voraussetzungen für einen guten Sound aber alles andere als schlecht. Multipoint fehlt, trotzdem ist das schnelle Umschalten zwischen zwei „sich bekannten“ Devices schnell erledigt.

Die Ladeleistung ist geringer, dafür sind die Buds auch etwas kleiner und leichter. Power-User sollten bei den im Test weitgehend zu bestätigenden sechs Stunden ohne nachladen und 18 Stunden bei maximal drei Ladungen aus dem Case schon genauer überlegen, ob es reicht. Zudem ist das schnelle Laden für eine Stunde Musik mit zehn Minuten beim kleinen um 5 Minuten länger als bei den großen.

Die PerL können gegenüber den Pros nicht übers Ladecase kontaktlos geladen werden, sondern nur via USB-C. Auch das sollte man wissen. Und für die Telefonie hat Denon bei den PerL auf die beiden Knochenschall-Mikros und den breitbandigeren aptX-Code verzichtet, was man beim Telefonieren auch hört.

Alleinstellungsmerkmal – das Einmessen auf das eigene Hörvermögen

Löblich ist zunächst, dass die für den Betrieb nötige App lediglich eine E-Mail-Adresse und den dazugehörigen Namen wissen will. Die Registrierung bedarf keiner sonstigen persönlichen Daten wie Geschlecht, Kontoverbindungen oder Wohnort. Sobald die PerL mit der App synchronisiert sind, beginnt auch schon die Einrichtung der In-Ears.

Als Erstes gibt es eine kurze Anprobe, ob die Passstücke auch gut sitzen. Ein kurzer Frequenz-Sweep quittiert, wenn die Hörer dicht genug sitzen und man sich dem eigentlichen Einmessvorgang widmen kann.

Wie schon beim Test der PerL Pro beschrieben, ist der Abgleich mit dem eigenen Hörvermögen einfach und effektiv gehalten. Man wird dazu aufgefordert, in einer ruhigen Umgebung und in einer ruhenden Position den Vorgang zu erledigen. Nach wenigen Minuten, in denen verschiedene Messtöne zu hören sind, meldet die App Vollzug, und zwei Kreise mit ein paar Beulen zeigen ein persönliches Hörprofil, wobei drei verschiedene Profile abgelegt werden können.

Das Ergebnis ist nicht nur verblüffend, sondern verblüffend gut. Man kann zum Spaß in der App zwischen personalisiertem und neutralem Profil schalten und wird feststellen, dass alles, was in der neutralen Position schon ganz gut in der personalisierten deutlich besser klingt. Hinzu kommt ein regelbarer Immersionsmodus, der den Bass auf eine breitere Basis stellt, und vor allem bei elektronischer Musik Hörspaß bringt.

Das große Plus der Denon PerL: der überzeugende Sound

Fangen wir mit „Malia“ von Boris Plank einfach mal an – zu finden in unserer Spotify Playlist. Das wuchtige Bassfundament bringen die PerL spielend zu Gehör, und auch der Hauch des Gesangs ist en détail zu vernehmen, wie auch die düstere Fläche und der üppige Hallraum ein dezidiertes Klangbild erzeugen. Hören wir „Easy On Me“ von Adele, überzeugen auch hier die PerL. Die beindruckende Stimme steht wie eine Eins und das begleitende Piano sowie der einsetzende Bass und die Drums fügen sich auch hier perfekt zusammen. Und wenn ich dann noch kurz „In Da Club“ von 50 Cent als drittes Beispiel heranziehen darf, dann überzeugt auch hier mein persönliches Klangprofil mit definierten Bässen, die weder verschluckt, noch überbetont daherkommen.

Und auch Klassik oder Jazz wird ohrgerecht dargeboten, was uns dann auch gleich zu der Erkenntnis führt, dass ein personalisierter Sound natürlich nur eine subjektive Klangbeurteilung erlaubt. Aber: Die Anpassung an das Hörvermögen auf Basis otoakustischer Emissionen, wo das Trommelfell selbst Schwingungen als Antwort des eingehenden Schalls erzeugen, ist ein Alleinstellungsmerkmal der Denon PerLs. Wer sich näher damit beschäftigen will, sollte unseren Test des Vorläufers der Denon PerL, den NuraTrue (Test) durchlesen.

Gutes Noise Cancelling und alltagstauglicher Social Mode

Die Hörtests habe ich sowohl mit eingeschaltetem Noise Cancelling, als auch ohne gehört, wobei ein gravierender Klangunterschied – abgesehen von den Überdeckungseffekten durch die Außengeräusche bei abgeschaltetem Noise Cancelling – nicht vernehmbar war. Ohne Nutzsignal war auch Rauschen kein Thema, wohl aber ein gelegentlich wahrnehmbares tieferes „Grummeln“, was aber nur bei Erwartung absoluter Stille als Negativpunkt auffallen dürfte. Durch die gut abdichtenden Comply-Memory-Foam Ear-Tips war im Test schon die passive Dämpfung für In-Ears gut. In diversen Alltagssituationen wie vollen U-Bahnen und Fußballstadien, Spaziergängen an Autobahnen und Baulärm vorm Schlafzimmerfenster kann ich den PerL eine breitbandige, ausgeglichene, für In-Ears sehr effektive Dämpfung konstatieren, die sich qualitativ im oberen Mittelfeld bewegt.

Der Social- oder auch Transparenz-Modus arbeitet ebenfalls sehr effektiv, wobei Denon die Abstimmung vor allem auf Verkehrssicherheit getrimmt hat. Bei Aktivierung wird das Nutzsignal etwas heruntergeregelt und das Außensignal mit einer hohen Sprachverständlichkeit durchgelassen, was ich im Alltag als sehr nützlich empfunden habe.

Die Denon PerL in der Praxis

Sowohl im urbanen Umfeld aber auch bei Fahrten im öffentlichen Nahverkehr habe ich die Denon PerL als komfortable Begleiter zu schätzen gelernt. Sowohl die Teilnahme an Gesprächen – Kasse im Supermarkt, ein kurzer Small-Talk mit Nachbarn, Bahnhofsdurchsagen oder Gespräche im Büro– konnte ich mit den PerL problemlos meistern. Aber auch das Abtauchen ins Musik- oder Podcasthören bei Bahnfahrten sind mit dem sehr guten Noise Cancelling der PerL ohne Weiteres zu machen, wobei ich auch hier die sehr gute Klangqualität hervorheben will.

Die Steuerung via Tastbefehl auf beiden Seiten ist ebenfalls gut gelöst, zumal Denon in der App auch einige Angebote macht, die Steuerung nach Gusto zu programmieren. Selbst die Änderung der Lautstärke via längerem Tip und folgendem Fingerauflegen war erlernbar und wurde im Laufe der Zeit zur Routine.

Was mich persönlich nicht störte, ist die auffällige Optik der tellerförmigen In-Ears, die für manchen Geschmack arg mächtig wirken können. Man muss es halt wollen. Auch das recht hohe Gewicht von 7,4 Gramm pro Earbud mag manch einem zu viel sein. Und wer die Mütze gern über die Ohren zieht, hat auch hier eventuell Probleme.

Eine Windempfindlichkeit ist bei aktiviertem Social Mode gegeben, im Noise-Cancelling-Betrieb so gut wie nicht wahrnehmbar. Die im Vergleich zur Konkurrenz nicht gerade üppige Akkulaufzeit von sechs Stunden sollte mit einkalkuliert werden.

Und zu guter Letzt noch der Hinweis auf das Bluetooth-Verhalten der PerL. Die BT-Version 5 ist nicht die aktuellste, verspricht aber eine fixe Umschaltung zwischen den Geräten. Multipoint gibts wie gesagt nicht, und die Reichweite war im Test mit 15 Metern im Freifeld und knapp 10 Metern mit einer Wand dazwischen im erwartbaren Bereich.

Fazit

Die Denon PerL überzeugen durch einen Klang, der in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich ist. Den Versuch, die personalisierte Klanganpassung der PerL Pro auch unter 200 Euro anzubieten, ist mit den PerL ohne Pro gelungen. Trotz einiger fehlender Features wie Multipoint oder höhere aptX-Codecs sind die PerL empfehlenswerte In-Ears für den Alltag. Ein persönlicher Test ist auf jeden Fall angeraten.

vor 3 Wochen von Ralf Willke
  • Bewertung: 4.38
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
  • Gewicht ohne Kabelje 7,1 g, Case 47,4 g

Lieferumfang

  • 4 Paar Eartips (XS, S, M, L)
  • 1 Paar Schaumstoff-Eartips (M)
  • 2 Paar EarWings
  • USB-Ladekabel
  • Lade-Case

Besonderheiten

  • BT-Version: 5.0
  • BT-Codecs: AAC, SBC, aptX

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