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KOSS Porta Pro Wireless 2.0

Kopfhörer-Klassiker als Wireless-Variante

Kurz & knapp

Ob mit oder ohne Kabel: Wo „Porta Pro“ draufsteht, da ist der warme, bassstarke Sound drin, der den leichtgewichtigen On-Ear von Koss schon seit 40 Jahren zu einem beliebten mobilen Begleiter vieler Musikfreunde macht. Die Abwesenheit eines Kabels ist dabei der vielleicht logischste und gleichzeitig wünschenswerteste Evolutionsschritt in dieser langen Tradition, zumal die Akkulaufzeit sehr zeitgemäß ist und wir klanglich keinen Unterschied zur kabelgebundenen Variante ausmachen konnten.

Vorteile:
  • klassischer runder, bassstarker Klang
  • angenehmes Tragegefühl
  • charmantes Design
Nachteile:
  • Laden unterbricht die Bluetooth-Verbindung
  • spürbare Latenz in der Audioausgabe (Ton/Bild-Synchronizität)
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Der KOSS Porta Pro, bekannt als Klassiker unter den Kopfhörern seit seiner Markteinführung 1984, ist in einer neuen kabellosen Version erhältlich. Der KOSS Porta Pro Wireless 2.0 verbindet legendären Sound mit modernen Features wie Bluetooth 5.2, einer langen Akkulaufzeit und intuitiver Steuerung. Wie gut das funktioniert, erfahrt ihr hier.

You’ve come a long way

Wer in der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre nach einem klanglichen Upgrade für seinen Walk- oder sogar Discman suchte, das ebenso leichtgewichtig wie preisgünstig war, landete damals fast zwangsläufig bei den Koss Porta Pro. Denn sie waren im Vergleich zu dem, was viele Hersteller ihren Geräten ab Werk als Kopfhörer beilegten, klanglich und mechanisch eine echte Offenbarung. Nicht nur schmiegten sie sich dank des verstellbaren Schläfen-Polsters und der flexibel in einem Kugelgelenk gelagerten Lautsprechergondeln viel besser auf die Ohren als die oft ziemlich rudimentären Standard-Werkshörer, sondern drangen mit ihrem weitläufigen Frequenzgang auch in klangliche Bereiche vor, die einem bis dahin nicht selten verborgen geblieben waren. Und das besonders im Bassbereich, wodurch die Porta Pro schnell zu einer Art Geheimtipp bei DJs und Producern avancierten.

Vor einigen Jahren ließen Koss den Porta Pro Classic (zum Test) dann wieder aufleben und ergänzten die Porta-Serie kontinuierlich um eine ganze Reihe weiterer Farb- und Funktionsvariationen. Nun schneidet der Hersteller dem Klassiker der Generation X auch noch bildlich gesprochen das Kabel ab und stattet ihn stattdessen mit einem zeitgemäßen Bluetooth-Funkmodul aus. Wobei: So ganz kabellos ist die Wireless-Version dann (glücklicherweise) doch nicht, denn Koss legen dem Hörer ein 1,20 Meter-langes USB-C-auf-Miniklinkenkabel bei, mit dem sich der Porta Pro auch mal ohne Funkverbindung nutzen lässt – sehr gut. Allein die Wortkreation „Analog Audio Pass Through“ von der Marketingabteilung bei Koss scheint doch ein bisschen überkandidelt für diesen technisch doch recht simplen Adapter.

Bluetooth-Funkstrecke

Der hier zum Einsatz gebrachte Bluetooth-Chip funkt mit der noch zeitgemäßen Version 5.2, die laut Spezifikation den neuen High-Res-Audio fähigen LC3-Codec (Low Complexity Communications Codec) beinhaltet. Das erfordert allerdings mindestens die Android-Version 14 und eine Hardware, die diesen Codec auch unterstützt. Daher kamen in unserem Test-Setup mit einem Samsung S9 Codec-technisch nur SBC und AAC zum Einsatz. LDAC und aptX dagegen sucht man in der Feature-Liste derzeit noch vergeblich. Auch auf einen optionalen Gamer-Modus mit reduzierter Latenz, wie man ihn bei vielen In-Ears neuerer Bauart findet, wurde verzichtet, weshalb bei Anwendungen, die eine hohe Ton/Bild-Synchronizität erfordern wie Spiele und Videos, die recht hohe Latenz bei der Audioausgabe der Hörer deutlich auffällt.

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Handling

Nach der unproblematischen Verbindungsherstellung signalisiert die freudig blau blinkendende Status-LED an der Unterseite der rechten Hörergondel, dass sie mit einem Bluetooth-Zuspieler verbunden ist. Leider wird beim Anschließen des Ladekabels die Bluetooth-Verbindung deaktiviert, sodass man sich bei leerem Akku zwischen Laden und Weiterhören via USB-auf-Miniklinkenkabel entscheiden muss. Glücklicherweise beträgt die Akkulaufzeit über zwanzig Stunden (je nach Hörlautstärke), was wir im Test bestätigen konnten, und reicht damit komfortabel für einen ganzen Tag.

Optisch und mechanisch bekommt man hier das bewährte, seit vierzig Jahren unveränderte Design auf die Lauscher: Unterhalb der ineinander verschiebbaren Kopfbügel zur Anpassung an die Kopfgröße, sitzen auf beiden Seiten Schläfenpolster, in die Schieber mit den Positionen „Light“ und „Firm“ integriert sind, über die sich die Arretierung der Lautsprechergondeln lösen lässt. Damit kann man den Sitz dann von ohr- und schläfenaufliegend zu nur ohraufliegend ändern. Am Ende der Metallbügel befinden sich dann ein kleiner Haken und eine Öse (manche Anwender bemerken das nie) mit denen sich die Enden verbinden und der Hörer als handlicher Ring in der mitgelieferten runden Tasche verstauen lässt.

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Und auch wenn die Porta Pro Wireless aufgrund der verbauten Akku- und Bluetooth-Elektronik um 20 Gramm auf nunmehr 80 Gramm zugenommen haben, tragen sie sich weiterhin federleicht und das auch über längere Zeit. Das Design – vor 40 Jahren noch brandaktuell – hat aus heutiger Sicht einen ausgesprochen charmant-technizistischen 80er-Retro-Touch, der immer noch sympathisch spielerisch wirkt. Dabei wurden die neuzeitlichen Bedienelemente bestehend aus drei Tastern (an/aus, Lautstärke +/-, Titel vor/zurück, Rufannahme) diskret an der Rückseite der rechten Hörergondel montiert, wo sie nach etwas taktiler Einarbeitung der Finger gut zu bedienen sind.

Klangqualität: Der charakteristische Sound der Porta Pro

Auch wenn die Koss Porta Pro bei ihrem Erscheinen vornehmlich in den HiFi-Abteilungen zu finden waren, war und ist ihr Frequenzgang ziemlich weit vom Ideal einer linearen Abbildung entfernt: Denn ab 40 Hz steigt der Frequenzverlauf beherzt an, um bei 100 Hz den Gipfel zu erreichen, von wo aus er bis 2 kHz sanft abfällt; was der Grund für die voluminöse Basswiedergabe ist. Dann kommt die zweite charakteristische klangliche Eigenheit der Porta Pro, nämlich eine rund 10 Dezibel tiefe Delle bei 4 kHz. Ein Bereich, in dem zwar viel Information liegt, der aber tontechnisch gerne im Zaum gehalten wird, weil er nicht Höhen und auch nicht Mitten ist und entsprechend viele Instrumente da mitspielen – „zu viel Action“ dort wirkt schnell anstrengend und nervös. Genau da sitzt dann die entspannte Delle der Porta Pro, was ihnen zwar ein bisschen Agilität nimmt, sich beim längeren und vor allen Dingen lauten Hören aber als durchaus angenehm erweist. Im direkten Vergleich der kabelgebundenen sowie der Bluetooth-Version konnten wir keine sicht- oder hörbaren Unterschiede feststellen.

Technische Finessen wie Noise-Cancelling oder auch Audio-Passtrough sucht man hier prinzipbedingt vergeblich, denn mit On-Ears bleibt man unweigerlich in akustischem Kontakt mit seiner Umwelt. Natürlich wurde bei der Konzeption der Wireless-Version auch an neuzeitliche Vieltelefonierende gedacht und so wurde der Kopfhörer um ein integriertes Mikrofon erweitert. Damit lassen sich Telefonate bidirektional in guter Qualität führen, wobei das, was der Teilnehmende aufseiten der Porta Pro vom Gegenüber zu hören bekommt, klanglich etwas besser ist, als das, was die Gegenseite empfängt. Auch beim Telefonieren erweist sich das On-Ear-Prinzip dann als recht angenehm, denn die eigene Stimme bleibt im Raum hörbar und man hat nicht so sehr das Gefühl „ins Leere“ zu sprechen, wie bei stark isolierenden Over- oder In-Ears.

Fazit

Mit der Wireless-Version sind die Koss Porta Pro nun ohne Frage in der Neuzeit angekommen und klanglich schadet die Bluetooth-Übertragung dem entspannten und bassstarken Klangcharakter dieser Klassiker kein bisschen. Tatsächlich lag der luftige Mobileinsatz schon von Anfang an (damals in Verbindung mit dem Walkman) in der DNA der Hörer, weshalb sich nun die endgültige Kabellosigkeit nur logisch und richtig anfühlt. Die merkliche Latenz bei der Ton-/Bild-Synchronisation ist allerdings ein kleiner Wermutstropfen bei der ansonsten gelungenen Umsetzung, zu der auch die lobenswert ausdauernde Akkuleistung zählt. Den Aufpreis von rund vierzig Euro für die drahtlose Variante im Vergleich zur Kabelversion sollte man sich also durchaus gönnen. Bei stundenlanger Musikberieselung wird deutlich, dass man die Porta Pro – auch vierzig Jahre nach ihrem Debüt – immer (noch) gerne und lange trägt. Ein größeres Kompliment kann man den Entwicklern des Originals eigentlich gar nicht machen.

vor 1 Monat von Numinos
  • Bewertung: 4
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformOn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)15 - 25.000 Hz
  • Impedanz60 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)101 dB
  • Gewicht ohne Kabel80 g

Lieferumfang

  • USB-auf-Miniklinkenkabel
  • USB-C-Ladekabel
  • Transport-Case

Besonderheiten

  • BT-Version: 5.2
  • BT-Codecs: SBC, AAC, LC3

Eine Antwort zu “KOSS Porta Pro Wireless 2.0”

  1. Baalcke sagt:

    Hallo,
    eine Frage bitte, klingt der Koss Porta 2.0. besser als das Vorgängermodell Porta Pro Bluetooth mit Nackenkabel? Gibt es zwischen den Modellen klangliche Unterschiede?
    Herzlichen Dank!

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