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Rock Jaw Audio Alfa Genus V2

Günstiger In-Ear mit wechselbaren Klangfiltern

Kurz & knapp

Trotz einer Optik, die sich wohl eher an Retro-Fans richtet und seiner – in meinem Fall – leichten Sperrigkeit beim Tragen, hat mir der Rock Jaw Audio Alfa Genus V2 außerordentlich gut gefallen. Schlicht und ergreifend deshalb, weil ich in dieser Preisklasse selten einen vergleichbaren, gleichzeitig dick, dabei aber auch gut auftragenden In-Ear in den Ohren hatte. Wirklich ein sprichwörtliches Hörvergnügen und flexibel anpassbar noch dazu.

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Die junge englische Company Rock Jaw Audio hat derzeit drei Modelle im Programm. Der Alfa Genus V2 bildet preislich das Mittelfeld des Trios, dennoch kann er mit Features seines größeren Bruders aufwarten: wechselbare Ohrpassstücke und austauschbare Klangfilter. Gerade die Letztgenannten sind schon ziemlich spektakulär für einen In-Ear, der Fünfzig-Euro-Klasse.

Dass der Alfa Genus V2 ein preisgünstiger In-Ear ist, fällt zunächst einmal gar nicht auf, denn in der Verpackung findet sich eine derartig reichhaltige Ausstattung an Ohrpassstücken, dass man problemlos auch auf ein teureres Modell schließen könnte. Sieben Paar sind es insgesamt: zwei Paar Memory-Foam, vier Paar Silikon (in unterschiedlichen Größen) und ein doppelwandiger Ohrstöpsel. Daneben dann die drei Tuning-Filter, deren Klangwirkung mir schon beim Resonate (zum Test) zu gefallen wusste. Es gibt einen goldenen für ausgewogenen Klang, einen silbernen für einen betonten Bass und einen in schwarzer Lackierung für eine leichte Höhenanhebung.

Ansonsten ist der Hörer eher unscheinbar: Das 1,2 Meter lange Anschlusskabel windet sich hinauf bis zu den Gehäusen aus schwarz lackiertem Aluminium und ist fest verlötet. Die Hörer selber wirken zwar nicht besonders hochwertig, haben aber durch ihr schwarz/silbernes Design einen gewissen 70er-Jahre-Retro-Charme. Es gibt den Alfa Genus V2 neben der hier getesteten reinen Audio-Version auch noch mit einem Freisprechmikrofon.

Technisches

Die technischen Daten liegen im normalen Bereich: Den Frequenzgang beziffert der Hersteller auf 20 Hz bis 20 kHz, die Impedanz liegt bei 16 Ohm (gemessen 21,55) und die Treiber verwandeln ein volles, ihnen zugeführtes Volt in einen Kennschalldruck von 105 Dezibel.

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Handling

Bedingt durch die sehr schlanke Bauform des Gehäuses, „steckt“ er tatsächlich im Ohr. Eine zusätzliche Unterstützung durch den oberen Teil des Ohrläppchens (der Zipfel heißt mit medizinischem Fachterminus dann auch tatsächlich: Antitragus) oder der Ohrmuschel an sich, findet nicht statt. Umso mehr Sorgfalt sollte man bei der Auswahl des richtigen Ohrpassstücks walten lassen. Dennoch bleibt das Gefühl, etwas im Ohr stecken zu haben recht dominant. Auch und gerade, da der Alfa Genus V2 klanglich ziemlich sensibel auf schräges Einsetzen reagiert. Denn er hat einen sehr engen Bereich, in dem er wirklich gut klingt. Bleiben wir also direkt bei dem Thema:

Klang

Irgendwas müssen sich die Entwickler bei Rock Jaw Audio offenbar ausgedacht haben, was dafür sorgt, dass alle drei Modelle ein besseres Klangbild liefern, als es ihre Preisklasse vermuten lässt. Der Alfa Genus V2 macht da keine Ausnahme: Es ist wirklich frappierend, wie gut der In-Ear in Anbetracht der knapp fünfzig Euro Straßenpreis klingt. Zugegeben: Man erkennt bei ihm einen leichten Drang, gefällig klingen zu wollen, denn er betont (schon mit dem Neutral-Filter) die Höhen und die Bässe. Das ist aber nicht unangenehm, überzogen und auf Kosten der Mitten, sondern einfach nur ein ganz kleines Bisschen protzig. Das macht er allerdings nur in Idealposition. Man merkt es beim Einsetzen deutlich: Es gibt da einen Punkt, wenn der In-Ear richtig platziert ist, wo er optimal klingt. Wie im vorherigen Abschnitt aber gesagt: Die Position hält er nur durch den Andruck des Gehörgangs.

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Was die Klangfilter angeht, schienen mir diese noch ein bisschen wirkungsvoller zu agieren als beim Resonate: Tatsächlich sorgt der silberne Bass-Filter für ein gutes zusätzliches Pfund im Tiefkeller und war mein persönlicher Favorit, weil der Genus V2 damit einfach nur Spaß macht. Der Höhenfilter bedämpft den Bassbereich ein wenig und sorgt damit erfolgreich für eine deutlich definiertere Hochtonwiedergabe.

vor 6 Jahren von Numinos
  • Bewertung: 4.38
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
  • Impedanz21,55 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)117,97 dB
  • Kabellänge110 cm

Lieferumfang

  • 6 Paar Ohrpassstücke in unterschiedlichen Größen und Formen
  • drei Klangfilter (Bass, Natural, Treble)
  • Transporttasche

Besonderheiten

  • Messdiagramm mit Natural-Filter erstellt. Messungen mit der beiden anderen Filter können bei uns angefordert werden.

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