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Shure Aonic 40

Portable, personalisierbare Bluetooth Over-Ears mit hybridem ANC und Umgebungsmodus

Kurz & knapp

Die Shure Aonic 40 kosten 249 Euro (UVP) und zeichnen sich durch vielseitige Personalisierungsmöglichkeiten mit einer sehr flexiblen Klanganpassung aus. Bei der variablen Geräuschunterdrückung besteht jedoch Verbesserungspotential im mittleren Frequenzspektrum, da primär tief- und hochfrequente Störquellen abgeschwächt werden. Punkten können die faltbaren, ausdauernden Bluetooth-Over-Ears hingegen mit einer hervorragenden Sprachqualität beim Telefonieren und der Option, sowohl analog als auch digital per Kabel genutzt werden zu können.

Vorteile:
  • faltbares Design mit bequemem Sitz
  • Schnellladefunktion
  • USB-Audiomodus
  • App mit umfangreichen (Klang-)Anpassungsmöglichkeiten
  • sehr gute Sprachverständlichkeit per Bluetooth
  • Multipairing
  • unterstützen AAC, aptX und aptX HD
  • Hardschalencase
Nachteile:
  • kein LDAC
  • Audio-Eingang via 2,5-mm-Buchse
  • Umgebungsmodus mit wahrnehmbarem Grundrauschen
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Mit den Shure Aonic 40 hat der amerikanische Traditionshersteller von professioneller Audiotechnik kabellose Over-Ears für den mobilen Einsatz im Programm, die mit Beamforming-Mikrofonen für eine hohe Sprachverständlichkeit beim Telefonieren ausgestattet sind. Individuelle Klang- und Hörereinstellungen lassen sich zudem über die funktionale App-Anbindung vornehmen.

Die Shure Aonic 40 verfügen über einen bequemen, austarierten Sitz, der weder zu locker noch zu stramm beschaffen ist. Während unterwegs ausreichend Halt für einen Zwischenspurt besteht, erzeugt auch längeres Tragen kein Bedürfnis die Over-Ears ablegen zu wollen. Dabei deckt die Größeneinstellung des Bügels eine hohe Spannbreite von filigranen bis großen Kopfform ab, zumal sich die kipp- und schwenkbaren Schalen ausgesprochen flexibel anpassen. Im Gegensatz zum Vorgängermodell, den Shure Aonic 50 (zum Test), sind die Hörerschalen darüber hinaus einklappbar, was einen platzsparenden Transport im mitgelieferten Hartschalencase ermöglicht.

Akkulaufzeit

Im Akkutest erwiesen sich die Shure Aonic 40 als ausdauernde Alltags- und Reisekopfhörer. Während bei einer gehobeneren Lautstärke mit maximaler Geräuschunterdrückung unter Verwendung des AAC-Codecs eine Laufzeit von 37 Stunden und 45 Minuten erreicht werden konnte, erhöht sich die Hördauer im Grundmodus auf bis zu 44 Stunden. Vollständig aufgeladen sind die Over-Ears über den vorhandenen USB-C-Anschluss dabei nach guten zwei Stunden. Wer es eilig hat, kann jedoch auch von der Schnellladefunktion Gebrauch machen, die nach einer fünfzehnminütigen Stromzufuhr Akkukapazität für sechs Stunden im Standardbetrieb und gute fünf Stunden im ANC-Modus bereitstellt.

Anschlussmöglichkeiten

Alternativ zur drahtlosen Nutzung per Funk sind die Hörer zudem kabelgebundenen einsetzbar, und zwar sowohl analog als auch digital. Einerseits lassen sich die Over-Ears über den USB-C-Anschluss an einem Laptop, Smartphone oder Tablet betreiben, wobei die Shure Aonic 40 an einem MacBook Air direkt erkannt wurden. Mithilfe eines Apple Lightning auf USB 3 Camera-Adapters war zudem die Nutzung an einem iPhone und iPad möglich. Für den analogen Einsatz steht hingegen eine 2,5-mm-Audiobuchse zur Verfügung. Ein 3,5-mm-Anschluss wäre zwar praktischer, da sich ein handelsübliches Miniklinkenkabel bei Verlust vielerorts schnell ersetzen lässt, jedoch wird ein benötigtes 2,5-mm auf 3,5-mm-Audiokabel mitgeliefert.

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Bedienung

Die Shure Aonic 40 unterstützen den Bluetooth-Standard 5.0 sowie ein Multipairing mit zwei Geräten gleichzeitig. Dabei erwies sich die Funkverbindung innerhalb einer städtischen Bebauung über eine Reichweite von über 12 Metern als stabil, so dass auch mehrere Räume frei von Aussetzern überbrückt werden konnten. Während das Einschalten und Aktivieren des Pairing-Modus über einen Taster an der linken Schalenseite erfolgt, sind die Hörer rechtsseitig mit einer 3-Tasten-Remote und einem separaten ANC-Taster ausgestattet. Ist eine Bluetooth-Verbindung hergestellt, steuert der mittlere Remote-Taster die Wiedergabe und dient zum Annehmen sowie Beenden von Telefonaten, während ein kurzes Gedrückthalten Sprachassistenten aktiviert. Darüber hinaus ist eine Titelauswahl möglich, indem durch zweifaches Drücken vor- und dreimaliges Betätigen zurückgesprungen werden kann.

Plus- und Minustaster sind hingegen der Lautstärkeregelung vorbehalten, wodurch sich diese einerseits durch Drücken fein justieren oder ein Gedrückthalten stufenlos einstellen lässt. Ergänzend dient der ANC-Taster zum Einschalten der Geräuschunterdrückung, während ein weiteres Drücken den Umgebungsmodus aktiviert und ein Gedrückthalten in den Grundmodus umschaltet.

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ShurePlus Play App

Die App-Anbindung der Shure Aonic 40 (Android und iOS) ist übersichtlich strukturiert und stellt einen vollwertigen Musikplayer mit Wiedergabelisten und diversen Auflistungsoptionen zur Verfügung, der hochauflösende Audioformate wie WAV-, AIFF-, FLAC- oder ALAC-Dateien unterstützt. Über die EQ-Sektion kann zudem unabhängig des Players eine spezifische Klanganpassung an die persönlichen Präferenzen erfolgen. Dabei bietet der parametrische 4-Band-Equalizer sowohl eine Nah- als auch eine numerische Parameter-Ansicht, was dazu einlädt, eigene Einstellungen vorzunehmen, die als Preset speicherbar sind. Darüber hinaus stehen sieben vorkonfigurierte EQ-Settings zur Auswahl, die auch als Basis für eigene Anpassungen genutzt werden können, was clever gemacht ist und einen intuitiven Zugang ermöglicht.

Hörer-Personalisierung

Zu den weiteren App-Funktionen zählen Firmware-Aktualisierungen und hörerbezogenen Einstellungen wie ein Timer, Vorgaben zum Ladeverhalten im USB-Audiomodus oder die Option für einzelne Ereignisse ein akustisches Feedback zu definieren. Hierbei können multilinguale Sprachansagen oder Töne inklusive der gewünschten Lautstärke ausgewählt werden. Zudem sind das Noise Cancelling und der Umgebungsmodus der Shure Aonic 40 konfigurierbar. Während die Geräuschunterdrückung durch die drei Modi „Hell“, „Normal“ und „Maximal“ an verschiedene Umgebungen angepasst werden kann, ist die Intensität der Verstärkung von Außengeräuschen im Umgebungsmodus anhand von zehn Stufen justierbar.

Sprachqualität

Im Bluetooth-Betrieb bieten die Shure Aonic 40 auf beiden Gesprächsseiten eine hervorragende Sprachverständlichkeit beim Telefonieren und das dank der dualen Beamforming-Mikrofontechnik sowohl in einer ruhigen Umgebung als auch bei einem belebten Hintergrund. Selbst Windgeräusche beeinträchtigen die Darstellung der eigenen Stimme bei einem Spaziergang kaum. Darüber hinaus ermöglicht der Umgebungsmodus eine ausgesprochen natürlich wirkende Gesprächssituation, indem Außengeräusche zugemischt werden können.

Auch der USB-Audiomodus verfügt über eine Headset-Funktion, die per App aktivierbar und für Video-Konferenzen angedacht ist. Mit der Firmware-Version 1.0.7.0 konnte die Sprachqualität am genutzten MacBook Air jedoch nicht überzeugen, da Verzerrungen und metallische Störgeräusche auftraten, was durch ein Update aber behoben werden kann. An einem iPhone mit Apple Lightning auf USB 3 Camera-Adapter war die Nutzung der Headset-Funktion hingegen nicht möglich.

Sound

Die Abstimmung der Shure Aonic 40 vermittelt einerseits einen recht unverfälschten Klangeindruck und setzt nicht auf Effekthascherei oder eine gezielte Schönfärbung. Durch eine ausgeprägtere Präsenz im oberen Bass- und Grundtonbereich besitzt die Wiedergabe jedoch durchaus eine gewisse Fülle und kann zuweilen auch etwas matt erscheinen. Dies lässt sich aber bei Bedarf durch eine Absenkung im Bereich von 250 Hertz beheben, wodurch der Klang entschlackt wird und an Konturenschärfe gewinnt. Die Abbildung in den unteren Gefilden erfolgt hingegen ausgesprochen kontrolliert und keineswegs schwammig oder zu wuchtig. Im Gegenteil, der Tiefbass ist von schlanker, drahtiger Natur und die Basswiedergabe wirkt insgesamt stramm und knackig.

Oberhalb des fülligeren Grundtonbereichs folgt eine präzise, detailreiche Mittendarstellung, die vor allem Stimmen ohne jegliche Aufdringlichkeit in den Fokus stellt. Dabei zeichnet die Stimmenwiedergabe neben einer hohen Verständlichkeit eine natürliche, ansprechende Lebendigkeit aus. Während der Hochtonbereich bis zu einer mittleren Wiedergabelautstärke eher zurückhaltender erscheint, gewinnen die oberen Lagen bei höheren Pegeln an Energie, wovon die Wiedergabe insgesamt profitiert. Dabei erscheint die Höhenabbildung stets sachlich, neigt weder zu Spitzen noch zu Härte und weitet die Darstellung mit der gesteigerten Präsenz. Wer moderatere Lautstärkeeinstellungen favorisiert, kann den Hochtonbereich insofern bedenkenlos ein wenig verstärken.

An Audiocodecs unterstützen die Over-Ears neben dem Bluetooth-Standard SBC, das AAC-Format und aptX sowie aptX HD. Auf die Premium-Variante LDAC wurde hingegen verzichtet.

Noise Cancelling (ANC) und Umgebungsmodus

Im ANC-Betrieb erfolgt eine Anhebung im unteren und mittleren Bassbereich, wodurch die Tieftondarstellung der Shure Aonic 40 merklich an Substanz zunimmt. Während die Einstellung „Hell“ primär tieffrequente Geräuschquellen reduziert, kommt unter „Normal“ eine breitbandigere Filterung zum Einsatz, wodurch auch Hintergrundstimmen leicht abgeschwächt werden. In der Maximaleinstellung erfolgt zudem eine Reduzierung von hochfrequenten Außengeräuschen, so dass sich dieser Modus bei komplexen Lärmquellen wie Straßenlärm empfiehlt. Stimmen rücken ebenfalls mehr in den Hintergrund, werden insgesamt aber nicht sehr wirkungsvoll abgeschwächt. Im unteren und oberen Frequenzbereich ist die Geräuschunterdrückung effektiver.

Der zehnstufige Umgebungsmodus ermöglicht eine saubere und zudem außergewöhnlich hohe Verstärkung des Umfelds, so dass Lautsprecherdurchsagen auf einem Bahnsteig bei pausierender Wiedergabe problemlos über eine größere Distanz hinweg verständlich sind. Auch während der Wiedergabe ist die Verständlichkeit von Stimmen in der näheren Umgebung, wenn gewünscht, gegeben, so dass eine gute Ansprechbarkeit besteht. Bei höherer Intensität stellt allerdings das vorhandene Grundrauschen ein gewisses Manko dar, da sich dieses mit zunehmender Verstärkung steigert und die Wiedergabe beeinträchtigt.

vor 2 Jahren von Maike Paeßens
  • Bewertung: 4.25
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Messdaten

Frequenzgang:

Außendämpfung:
Mehr Messdaten

Technische Daten

  • BauformOver-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
  • Gewicht mit Kabel320 g
  • Gewicht ohne Kabel313 g

Lieferumfang

  • 2,5mm auf 3,5mm Audiokabel
  • USB-C auf USB-A-Ladekabel
  • Hartschalencase

Besonderheiten

  • in Schwarz und Weiß erhältlich
  • BT-Codecs: SBC, AAC, aptX, aptX HD
  • BT-Version: 5.0

2 Antworten auf “Shure Aonic 40”

  1. Andrea sagt:

    Danke, schöner Test.

    Eine Anmerkung: Mit Multipairing (das verbinden mehrerer Geräte, die sich der Kopfhörer merkt und ohne erneute Kopplung ansteuern kann) dürfte hier Multipoint (das gleichzeitige Ansteuern mehrerer Geräte bspw. Laptop und Smartphone zur gleichen Zeit) gemeint sein.

  2. André sagt:

    Shure hat Murks veröffentlicht. Ohne IPX Zertifizierung und AptX Adaptive vollkommen uninteressant in 2022.Zudem die deutliche Bass Schwäche.

    Der Technics EAH800 räumt gerade die gesamte Branche auf.

    Klappbar, LDAC, IPX4 und hochwertige Verarbeitung.

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