ANZEIGE

Beyerdynamic Blue Byrd ANC (2. Generation)

Bluetooth In-Ears mit Klangpersonalisierung und Noise Cancelling

Kurz & knapp

Mit dem Blue Byrd ANC 2nd Generation ergänzt Beyerdynamic seinen Nackenbandkopfhörer um ein dezentes Noise Cancelling und steigert somit die Attraktivität dieses enorm komfortablen Produkts, das sich im mobilen Einsatz und bei sportlichen Aktivitäten durch hohe Praxistauglichkeit und druck-vollen Klang auszeichnet.

Vorteile:
  • Tragekomfort
  • Klangqualität
  • Klangpersonalisierung
  • USB-Audio
Nachteile:
  • dezentes Noise Cancelling
  • kein editierbarer Equalizer
ANZEIGE

Das Modell Blue Byrd von Beyerdynamic geht seit seiner Markteinführung 2019 in die dritte Runde. Der Bluetooth-Nackenbandkopfhörer mit Klangpersonalisierung tritt nun mit integriertem Noise Cancelling an.

Tatsächlich ist der eigentliche Kopfhörer bis auf die Nebengeräuschunterdrückung identisch mit dem Blue Byrd 2nd Generation (zum Test). Verarbeitung und das dezente schwarze Design gehen in Ordnung. Dazu fällt die Konstruktion mit 33 Gramm federleicht aus – das gilt insbesondere für die Passstücke, die bestens im Ohr sitzen.

Das elastische Nackenband birgt den Akku und die Elektronik. Technisch wird eine dem Preis angemessene Ausstattung mit Bluetooth 5.2, Multipoint mit zwei Sendern, Noise Cancelling mit Transparenzmodus, Sprachassistent (Alexa, Siri), Google Fast Pair sowie die Audio Codecs SBC, AAC, aptX und aptX Adaptive geboten. Verbaut ist zudem ein Mikrofon, das mithilfe von Qualcomm cVc eine gute Sprachqualität liefern soll. Die Steuerung erfolgt über Bedienelemente am Kopfhörer sowie über die App „MIY“ für iOS und Android.

Tragekomfort der Beyerdynamic Blue Byrd ANC

Der Tragekomfort der nach IPX4-zertifizierten Beyerdynamic Blue Byrd ANC 2nd ist bestens. Die flachen Ohrstöpsel sitzen dauerhaft und auch bei sportlichen Aktivitäten gut und sicher im Ohr und stören selbst beim Liegen nicht. Dank fünf mitgelieferter Silikon-Passstücke lässt sich definitiv eine gute Versiegelung im Ohrkanal für die bestmögliche Basswiedergabe finden.

ANZEIGE

Ein Vorteil der Konstruktion: Die Ohrstöpsel können einfach aus dem Ohr entnommen werden, um sie dann um den Hals baumeln zu lassen. Kein Verstauen in Lade-Cases oder Taschen, nach denen man zunächst suchen muss. Einzig stört mich, dass die Rückseiten der Passstücke nicht magnetisch aneinanderhaften, wie es bei einigen Mitbewerbern geboten wird.

Bedienung der Beyerdynamic Blue Byrd ANC

Die Bedienelemente verteilen sich auf beide Seiten: Mit der linken Taste schaltet ihr die Kopfhörer ein und aus – eine Abschaltautomatik ist leider nicht vorgesehen. Zusätzlich kümmert sie sich um das Noise Cancelling (an, Transparenzmodus, aus – unterstützt von Sprachansagen). Letztere lassen sich in unterschiedlichen Sprachen aufrufen oder auch abschalten.

ANZEIGE

Eine kleine 3-Tasten-Fernsteuerung befindet sich auf der rechten Seite zwischen Nackenband und Ohrstöpsel. Hier gibt es die Optionen Start/Stop, eine Abwicklung von Telefonaten, Track-Skipping, Vorspulen und zum Aufruf des Sprachassistenten. Die äußeren Tasten steuern dabei stets die Lautstärke. Mit etwas Übung gelingt die Bedienung flüssig.

Akkulaufzeit der Beyerdynamic Blue Byrd ANC

Die Laufzeit des Akkus darf ich als praxisgerecht bezeichnen. Sie wird vom Hersteller mit bis zu 14 Stunden angegeben. Allerdings gilt dieser Wert ohne ANC. Aktiviert man das Noise Cancelling, reduziert sich die Laufzeit auf circa acht Stunden. In der Praxis hielt das Testgerät etliche lange Spaziergänge bequem durch und ist somit auch für längere Zug- und Flugreisen geeignet.

Die Ladezeit gibt der Hersteller mit etwa 1,6 Stunden an, wobei eine Schnellladefunktion zum „Zwi-schentanken“ vorgesehen ist. Hierzu nutzt man die USB-C-Schnittstelle auf der rechten Seite des Nackenbands. Induktives, also ein kabelloses Laden ist hingegen nicht möglich.

Die Bluetooth-Funkstrecke arbeitete im Test in Kombination mit einem iPhone 8 dauerhaft zuverlässig und deckte zudem mehrere Räume ab.

App-Anbindung

Weitere Funktionen hält die kostenlose App „MIY“ bereit. Hierzu zählen mögliche Firmware-Updates (Stand: 1.01), aber auch ein Equalizer mit fünf Presets (Bass Boost, Sprache, etc.), der sich leider nicht anwenderseitig konfigurieren lässt. Schade, denn mir fehlt an dieser Stelle eine regelbare, reine Höhenanhebung. Und schließlich bieten Statistikfunktionen Kontrolle über die Dauer und den Pegel des Musikkonsums.

MOSAYC-Klangpersonalisierung

Wie der Vorgänger bietet das Testgerät eine Klangpersonalisierung von Mimi Defined namens „MOSAYC“, mit der sich der Klang auf die Ohren des Anwenders adaptieren lassen soll. Dabei werden diverse Testtöne vorgespielt, die man hinter einem maskierenden Grundrauschen für den Zeit-raum ihrer Hörbarkeit bestätigen muss – pro Ohr. Auf Basis der Nutzereingaben wird anschließend ein Hörprofil errechnet, das zusätzlich abhängig vom Alter ist. Ziel dieser Korrektur ist es, Hörschwächen zu kompensieren.

Ob das auch wirklich zutrifft, lässt sich nur schwer beantworten, denn den Messvorgang empfinde ich aus unterschiedlichen Gründen als subjektiv. Allzu schnell tendiert man dazu, Töne zu bestätigen, weil man es auch zuvor getan hat. Dazu legt man den Wiedergabe- und Rauschpegel recht willkürlich fest.

Die Korrekturkurve lässt sich dem Musiksignal in variabler Intensität aufprägen, mit durchaus deutlichen Ergebnissen. So schafft die Schaltung einen offeneren Höhenbereich und eine positive Betonung der tieferen Frequenzen, solange man den Regelweg nicht voll ausnutzt. Der Effekt, obgleich komplexer in der Umsetzung, lässt sich zumindest in meinem Fall durchaus mit einer regelbaren Loudness-Funktion vergleichen. Einher geht allerdings auch eine Pegelerhöhung, die echte A/B-Vergleiche kaum möglich macht. Eine Umschaltung zwischen unterschiedlichen Hörprofilen unterschiedlicher Nutzer wird leider nicht geboten.

So effektiv arbeitet das Noise Cancelling

Die Nebengeräuschunterdrückung im Testgerät erhöht den Geräuschabstand über die gute passive Isolierung hinaus und schafft damit einen erweiterten Ruheraum zur Entkopplung vom Lärm der Stadt und öffentlichen Verkehrsmitteln. Das Noise Cancelling ist dabei lediglich schaltbar und fällt in seiner Intensität eher dezent aus. Nebengeräusche werden abgesenkt. Das erfolgt nicht allzu drastisch, dafür aber stimmig, sodass man den Kontakt zur Außenwelt nicht völlig verliert und auch keinen Taucherglockeneffekt verspürt. Für den Büroeinsatz finde ich das durchaus gefällig. Insbesondere tiefere Frequenzen werden hier adressiert. Im Vergleich mit den spezialisierten Systemen von Sony, Apple oder Bose ist die Lösung von Beyerdynamic dennoch eher einfach und weniger effizient. Zumindest eine höhere Intensitätsstufe der Außenisolierung hätte ich mir noch gewünscht. Ein weiterer Nachteil: Die Schaltung rauscht hörbar und verschlechtert die Klangqualität in den Mitten und Höhen leicht.

Der ebenfalls eher zurückhaltende Transparenzmodus bietet den gewohnten Komfort, Außengeräusche auf die Treiber zu geben, was auch die Kommunikation bei aufgesetzten Kopfhörern erleichtert.

Klang der Beyerdynamic Blue Byrd ANC

Der Kopfhörer selbst klingt stimmig sowie druckvoll und ist schlicht bequem zu tragen. Das ist eine Eigenschaft, mit der sich wenige andere Kopfhörer dieser Preisklasse schmücken können.

Die Klangpersonalisierung nimmt wie erwähnt einen klar hörbaren Einfluss auf den Klang. Man sollte sich von dem Gedanken frei machen, hier eine „Wahrheit“ finden zu wollen. Wie erwähnt betrachte ich den zugehörigen Slider der App eher als variable Loudness-Steuerung, die dem Klang zusätzliche Fülle und Druck verleiht, was sich für mich bis zum Mittelwert durchaus vorteilhaft anhört, vor allem im Mobilbetrieb. Darüber geht es zumindest für mein Empfinden etwas zu kräftig zur Sache.

So stellt sich ein kräftiges und pegelstarkes Klangbild ein, das zwar nicht neutral im audiophilen Sinne agiert, mir aber sehr wohl Hörspaß bereitet. Im Bass reicht der Kopfhörer tief hinab und behält den-noch die Kontur. Auch im Mittenbereich trifft Beyerdynamic den richtigen Ton und setzt akustische, elektrisch verstärkte und elektronische Instrumente und Stimmen gut in Szene. Auch die Dynamik, Tonalität und Detailauflösung sind gemessen an der Preisklasse gut. Das gilt auch für den Höhenbereich und das Stereopanorama: Die Auflösung ist ansprechend. Härten sind nicht festzustellen, aber erwartungsgemäß auch nicht der Glanz teurer Konstruktionen – nach oben ist so gesehen „noch Luft“.

Bei Bedarf arbeitet der aktuelle Blue Byrd sogar als USB-Ausgabegerät am Rechner. So ließ sich der Ton eine MacBook Pro (macOS Sonoma) unmittelbar kabelgebunden per USB auf die Kopfhörer routen. Verlustbehaftete Bluetooth-Codecs werden dabei umgangen.

Telefonieren mit den Beyerdynamic Blue Byrd ANC

Schließlich darf ich auch die Sprachqualität bei Telefonaten loben. Die eigene Stimme kommt klar und deutlich beim Gesprächspartner an, Nebengeräusche werden dank Qualcomm-cVc-Rauschunterdrückung sinnvoll reduziert. Wem der Grad der Außenisolierung beim Sprechen zu hoch ist, aktiviert die „Sidetone“-Option, die die eigene Stimme bei Telefonaten über das Mikrofon auf die Treiber gibt.

Der Vergleich zum Vorgänger

Wie erwähnt ist der Blue Byrd ANC 2nd Generation bis auf das ergänzende Noise Cancelling identisch zum Vorgängermodell. Nutzt man dieses, reduziert sich vor allem die Laufzeit. Dennoch darf man den Zugang von ANC und Transparenzmodus als Mehrwert bezeichnen, denn der Preis für den Kopfhörer ist identisch geblieben!

Fazit

In der aktuellen Version mit Noise Cancelling macht Beyerdynamics Nackenbandkopfhörer Blue Byrd zwar keine rasanten Vorwärtssprünge, liefert aber bei gleichem Preis weiterhin überzeugenden Tragekomfort, eine praxistaugliche Akkuleistung und einen erstaunlich guten, druckvollen Klang, der sich dank Klangpersonalisierung von vielen Mitbewerbern abgrenzt. Auch das Noise Cancelling stellt einen Mehrwert dar, selbst wenn es in seiner eher sanften Ausführung nicht auf Augenhöhe mit Spezialisten spielt. Zusammenfassend schnürt Beyerdynamic mit dem Blue Byrd ANC 2nd Generation ein schlüssiges und attraktives Paket, das sich insbesondere für den Mobil- und Sporteinsatz empfiehlt. An der App darf der Hersteller dennoch gern noch nachbessern.

vor 6 Monaten von Ulf Kaiser
  • Bewertung: 4
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)10 - 28.000 Hz

Lieferumfang

  • 5 Paar Ohrpassstücke (XS, S, M, L, XL)
  • USB-Kabel (Typ A auf C)
  • Hardcase

Besonderheiten

  • BT-Codecs: SBC, AAC, aptX und aptX Adaptive

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

ANZEIGE