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Bose Headphones 700

Over-Ear-Noise-Cancelling-Kopfhörer mit Bluetooth 5

Kurz & knapp

Platzhirsch Bose zeigt mit dem Headphones 700 einen neuen Over-Ear mit Noise Cancelling und ja, der übergreifende Eindruck ist äußerst positiv: Der Kopfhörer ist gut verarbeitet, bietet ein geschmackvolles, edles Äußeres und überzeugt mit ausgewogenem Klang sowie topaktueller Ausstattung. Der klare Minuspunkt ist das Fehlen hochauflösender Codecs, die in der Preisklasse um 400 Euro einfach dazugehören. Dennoch ist der Headphones 700 für mich der bisher überzeugendste Bose-Kopfhörer im Noise-Cancelling-Bereich.

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Bose gehört zu den Vorreitern und den erfolgreichsten Anbietern von Kopfhörern mit Nebengeräuschunterdrückung. Das Modell Headphones 700 markiert die neueste Variante dieser Technologie, die nun in einem ebenfalls aktualisierten, geschmackvollen und funktionalen Design daherkommt. Das Gehäuse ist mattschwarz oder silber, bügelseitig mit Silikon und an den Ohrmuscheln mit Kunstleder gepolstert. Der Bügel, dessen Inneres aus Edelstahl besteht, verjüngt sich gerundet zu den Ohrmuscheln, die in ihrer Position höhenverstellbar und zudem drehbar sind und ins mitgelieferte Transportcase passen.
Der Headphones 700 sieht eleganter und schlanker als das weiterhin verfügbare Modell QuietComfort 35 II (zum Test) aus, stiehlt aber meines Erachtens auch den Mitbewerbern von Sony und Sennheiser die Show.

Überzeugender Tragekomfort

Der angenehm leichte Hörer sitzt dauerhaft sicher und druckfrei in Position. Einzig die Kunstlederpolsterungen führen bei hohen Temperaturen zum Schwitzen. Die dynamischen mit Druckausgleichsöffnungen versehenen Treiber sind leicht angewinkelt in den Ohrmuscheln verbaut und mit einer bedruckten Stoffabdeckung versehen, die aussagekräftig die Stereokanäle kennzeichnet.

Der Headphones 700 arbeitet mit Bluetooth 5.0 oder über das mitgelieferte Kabel. Die Bluetooth-Funkstrecke gestattet in der Praxis eine intakte Tonwiedergabe über mehrere Zimmer hinweg und erlaubt eine gleichzeitige Verbindung zu zwei Geräten. So könnte man beispielsweise auf einem Tablet einen Film ansehen und dennoch Anrufe auf dem Smartphone entgegennehmen. Über die für iOS und Android verfügbare kostenlos App „Bose Music“ können sogar acht potenzielle gepaarte Geräte verwaltet werden.

Die Akkulaufzeit beträgt laut Hersteller 20 Stunden und ist damit vergleichbar zum Modell QC 35 II. Die stattliche Leistung ist in der Praxis nachvollziehbar, auch bei eingeschaltetem Noise Cancelling, und wird durch automatische und regelbare Stromsparmechanismen unterstützt. Allerdings bringt Sonys WH-1000XM3 (zum Test) tatsächlich nochmals mehr Akkuleistung. Die Ladezeit beträgt 2,5 Stunden und deaktiviert dabei leider die Elektronik. Immerhin: In nur 15 Minuten ist der Headphones 700 wieder für 3,5 Stunden spielbereit.

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Praxis

Die Bedienung erfolgt über eine Kombination aus drei Tastern, Touchfunktionalität und besagte App. Mit dem Taster an der linken Ohrmuschel schaltet man durch drei voreinstellbare Noise-Cancelling-Intensitäten. Hält man die Taste länger gedrückt, wechselt man in den Gesprächsmodus. Dabei wird die Audiowiedergabe gestoppt und eine gute Sprachverständlichkeit für Unterhaltungen oder eine bessere Wahrnehmung der Umgebung hergestellt.

Auf der rechten Seite dient ein Button dem Ein- und Ausschalten sowie dem Pairing, während der zweite Schalter Sprachassistenten aufruft. Im Fokus steht dabei Google Assistant, aber auch Amazon Alexa und entsprechende Funktionen im Smartphone werden unterstützt. Mit Wischbewegungen an der rechten Ohrmuschel steuert man die Lautstärke und springt zwischen Titeln. Per Doppelklick lässt sich die Wiedergabe starten und pausieren. Dazu gibt es Funktionen für die Abwicklung von Telefonaten inklusive Stummschaltung und eine Ladestandsauskunft.

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Für meine Begriffe ist die Bedienung gut und praxisnah umgesetzt. Die Touchfunktion reagiert überzeugend und ist der teils hakeligen Bedienung einiger Mitbewerber klar überlegen. Allerdings ist der Touchbereich nur auf eine Hälfte der rechten Ohrmuschel beschränkt. Insbesondere für die schnelle Kommunikation mit der Umwelt hätte ich mir zusätzlich auch eine entsprechende Touchfunktion an der linken Ohrmuschel gewünscht.

Noise Cancelling

Der Headphones 700 überzeugt mit einem gegenüber dem QC 35 II leicht verbesserten Noise Cancelling. Schon die passive Außendämpfung ist gut, wird aber durch die aktive Elektronik noch signifikant verbessert. Hierbei kommen laut Hersteller inzwischen sechs Mikrofone inner- und außerhalb der Hörmuscheln zum Einsatz.

Zu den Neuerungen gehört vor allem die mögliche situative und geschmackliche Anpassung der Nebengeräuschunterdrückung. Über die App lässt sich das erfreulich rauscharme Noise Cancelling in zehn Stufen justieren. Eine automatische Umschaltung aufgrund von Luftdruckmessungen und einer Bewegungserkennung gibt es hingegen nicht.

Zwar erreicht der Headphones 700 nicht die maximale Abschottung eines Sony WH-1000XM3, aber durchaus ansprechende Ergebnisse. Ob auf Reisen, im öffentlichen Personennahverkehr, im Flugzeug oder als virtueller Ruheraum am Arbeitsplatz ohne Musikgenuss – der Headphones 700 macht es möglich. Für den audiophilen Einsatz lässt sich das Noise Cancelling auch komplett deaktivieren.

Klang

Auch klanglich liefert der Headphones 700 eine gute Leistung ab. Die Gesamtabstimmung ist ausgewogen, druckvoll und detailreich. Im Bassbereich ist der Hörer nicht übertrieben vordergründig. Vielmehr gelingt ihm die gewünschte Kombination von Klangvolumen und Definition unter Berücksichtigung von Dynamik und Tonalität. Die Wiedergabe reicht bis in den Tiefbass hinab, wobei man hier bei diesbezüglich ausgeprägtem Material bei hohen Pegeln Übersteuerungen der Treiber erkennt.

Im Mittenbereich zeichnet der Headphones 700 eine klare Abbildung von Stimmen und Soloinstrumenten und schafft gleichzeitig das wichtige Fundament, um auch Rockmusik druckvoll klingen zu lassen. In den Höhen gibt es genügend Detailinformation und Transparenz für ein offenes Klangbild mit prägenden Transienten. Dabei sind auch Informationen zur Raumtiefe nachvollziehbar. Allerdings empfinde ich die Hörer im Höhenbereich einen Tick zu hart abgestimmt. Bei grenzwertig abgemischten Klangquellen schießt der Bose hier übers Ziel hinaus. Das Stereopanorama und zugehörige Bewegungen sind klar nachvollziehbar, wenn auch nicht betont breitgefächert.

Der Gesamteindruck ist also positiv und so ist der Bose genreübergreifend für intime Jazz- und Akustikaufnahmen über Klassik bis hin zu Pop, EDM und Rock geeignet.

Das Noise Cancelling unterstützt in den meisten Situationen die Intimität des Hörerlebnisses durch einen verbesserten Rauschabstand. Für einen Kopfhörer, dessen Fokus auf den mobilen Einsatz ausgelegt ist, ist das eine ansprechende Leistung, die sich auf einem Niveau mit den Mitbewerbern dieser Produktkategorie befindet. Im Vergleich mit audiophil ausgelegt kabelgebundenen offenen Konstruktionen muss sich der Headphones 700 aber erwartungsgemäß hinten anstellen.

Etwas enttäuschend ist die Codec-Unterstützung, die in der Bedienungsanleitung nicht genannt wird. Tatsächlich arbeitet der Headphones 700 mit SBC und AAC, bietet aber keine aptX-Codecs oder gar LDAC. Bei dieser Preisklasse gehört das unserer Meinung nach dazu.

Gut gefällt mir die gute Sprachqualität des Bose: Nochmals zwei dedizierte Mikrofone dienen dem Telefonieren und werden in Kombination mit der Noise-Cancelling-Elektronik eingesetzt, so dass auch der Gesprächspartner von einem höheren Rauschabstand profitiert. Das gelingt in der Praxis überzeugend.

Über das mitgelieferte Kabel lässt sich der Headphones 700 sowohl aktiv oder passiv betreiben. Im reinen passiven Betrieb ist die Klangqualität allerdings deutlich herabgesetzt und nasal, was nicht unbedingt für die Qualität der eingesetzten Treiber spricht.

Augmented Reality

Der Headphones 700 bietet eine Unterstützung des hauseigenen Augmented-Reality-Systems „Bose AR“. Hierbei erzeugen entsprechend vorbereitete Audiodateien ein Klangpanorama von bis zu 360 Grad. Der Kopfhörer kann dabei durch Beschleunigungssensoren Kopfbewegungen erfassen und das Klangbild fließend neu orientieren. Diese Kombination aus Immersive Audio und Headtracking lässt sich anhand einiger Audiobeispiele mit der Bose Radar App gut nachvollziehen. Allerdings liegt es nunmehr an Bose und Drittanbietern, dieser technischen Möglichkeit praktische Anwendungen folgen zu lassen. Hier wären Konvertierungen bestehender Surroundaufnahmen denkbar, vor allem aber interaktive Anwendungen wie etwa Spiele aus der Egoperspektive aber auch Navigationshilfen und mehr. Man darf also gespannt sein …

vor 5 Jahren von Ulf Kaiser
  • Bewertung: 4.13
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformOver-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Gewicht ohne Kabel250 g
  • Kabellänge106 cm

Lieferumfang

  • Miniklinkenkabel
  • USB-C-Ladekabel
  • Transportetui

Besonderheiten

  • BT-Version: 5.0
  • BT-Reichweite: bis zu 10 m
  • Akkuladedauer: bis zu 2,5 Stunden
  • Dauer der Schnellaufladung: 15 Min. für 3,5 Stunden Wiedergabe
  • Akkulaufzeit: bis zu 20 Stunden

3 Antworten auf “Bose Headphones 700”

  1. Pero Susinger sagt:

    Obwohl der Sound des Bose 700 gar nicht mal sooo schlecht ist, kann der Sound mit meinem Bowers & Wilkins Px7 S2 nicht mithalten. Nicht einmal annähernd.

    Auf der anderen Seite hat dieser Kopfhörer eine geradezu phänomenale Geräuschunterdrückung auf dem Mikrofon. Die Gesprächsqualität ist hervorragend und die Teilnehmer werden durch keinerlei Störgeräusche aus meinem Umfeld behelligt. Das macht den Bose 700 zu einem wahrlich ausgezeichneten Bürokopfhörer. Beruflich hänge ich ziemlich viel in Onlinekonferenzen rum und da ist mir der Bose 700 ein wertvoller Begleiter. Zumal auch der Tragekomfort sehr gut ist. Im Sommer wird’s etwas heiß (auch hier schneidet der Px7 S2 besser ab), darüber hinaus habe ich in Sachen Tragekomfort nichts zu bemängeln. Wie gesagt: Ein astreiner Bürokopfhörer, den man stundenlang auf haben kann.

    Negativ empfinde ich, dass das hier ein reinster Plastikbomber ist. Auf der anderen Seite ist Bose hier wahrlich keine Ausnahme. Da bin ich wohl von meinen Bowers & Wilkins Px7 S2 etwas verwöhnt.

    Überhaupt nicht gefällt mir das multiple Pairing. In der Apple-Welt kommt das Ding ständig durcheinander und startet andauernd die Music-App auf meinem MacBook. Sobald ich aufhöre zu telefonieren, oder eine Taste drücke, wird die Music-App gestartet. Und ich bin nicht der einzige: Die Foren sind voll davon. Es wundert mich, dass Bose hier kein Firmware-Update nach schiebt.

  2. Music Melody sagt:

    BOSE macht halt einfach geiles Zeug. Nutze diese Kopfhörer nun auch schon einige Zeit und bin echt top zufrieden damit.
    Das Klangbild ist wirklich super und der Tragekomfort erstklassig, da gibt es für mein empfinden wirklich nicht zu meckern. Klare Kaufempfehlung meinerseits.
    Beste Grüße

  3. Steffen sagt:

    Hallo,
    laut eures Tests ist der Bose QT 35II besser getestet worden. Liegt es daran weil der Test in der Vergangenheit liegt oder ist insgesamt wirklich der qt35ii besser?

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