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Kygo A11/800

Portable Bluetooth-Over-Ears mit Touch-Steuerung und App-Anbindung

Kurz & knapp

Die Featureliste von Kygos A11/800 ist lang und beeindruckend, was letztendlich fehlt, ist jedoch eine ausgewogene Abstimmung. Unabhängig von der App besteht die Wahl zwischen zwei Extremen, einem höhen- oder basslastigen Klang im ANC-Modus, die beide Schwächen besitzen. Auch die Instabilität der Funkverbindung, das vorhandene Grundrauschen und die unpräzise reagierende Wiedergabeautomatik stellen weitere Mankos der Bluetooth-Hörer dar. Gut umgesetzt ist hingegen die intuitiv bedienbare Touch-Steuerung, und ein großer Pluspunkt stellt der für den Dauerbetrieb ausgelegte Akku dar.

Vorteile:
  • faltbares, portables Design
  • hohe Akkulaufzeit
  • unterstützt AAC, aptX und aptX LL
  • intuitive Touch-Steuerung
  • kostenlose App-Anbindung mit Klanganpassung
Nachteile:
  • eingeschränkte Stabilität der Bluetooth-Verbindung
  • Grundrauschen vorhanden
  • sensorgesteuerte Play/Stop-Funktion reagiert unpräzise
  • Grundabstimmung mit höhenlastigem, dünnen Klang
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Die kabellosen Over-Ears A11/800 von Kygo zeichnen sich durch eine hohe Akkulaufzeit von über 40 Stunden aus, unterstützen hochwertige Audiocodecs wie aptX LL, aptX sowie das AAC-Format und sind sowohl mit einer aktiven Geräuschunterdrückung als auch mit Awareness- und Ambient-Modi zur Wahrnehmung der Umwelt ausgestattet. Per App ist zudem eine Klanganpassung der recht höhenlastig abgestimmten Hörer möglich, die eine sensorgesteuerte Wiedergabefunktion besitzen

Das faltbare Design der Over-Ears verfügt über ovalförmige Schalen, die leicht schräg in der Aufhängung sitzen, so dass sich die weiche Kunstlederpolsterung sehr passgenau um die Ohren legt. Dabei bietet die kipp- und schwenkbare Aufhängung eine hohe Anpassungsfähigkeit, während der Sitz eher straff als locker beschaffen ist. Insofern besteht unterwegs ein stabiler Halt, allerdings ist bei längerer Nutzung auch ein gewisser Druck wahrnehmbar. Konstruktions- und materialbedingt muss zudem eine Wärmeentwicklung an den Ohren in Kauf genommen werden, die jedoch durch gelegentliches „Ablüften“ behoben werden kann. Gleichzeitig bieten die primär aus Kunststoff gefertigten Hörer eine gute Abschirmung zur Außenwelt.

Energieseitig sind die Bluetooth-Hörer mit einer Laufzeit von bis zu 42 Stunden auf Ausdauer getrimmt, zumal die Nutzung des ANC-Modus in der Praxis keinen nennenswerten Unterschied ergab. Mit aktiver Geräuschunterdrückung hielt der Akku fast 40 Stunden bis eine Stromzufuhr über den USB-C-Anschluss nötig wurde. Ist die Kapazität von 950 mAh verbraucht, nimmt ein vollständiger Ladevorgang über das mitgelieferte USB-C- zu USB-A-Ladekabel knappe zwei Stunden in Anspruch, wobei auf eine Schnellladefunktion verzichtet wurde. Alternativ steht jedoch ein 3,5-mm-Audioeingang zur Verfügung, so dass die Over-Ears auch kabelgebunden genutzt werden können. Ein entsprechendes Miniklinkenkabel mit einer 1-Tasten-Remote und integriertem Mikrofon liegt dem Zubehör ebenfalls bei.

Gerätesteuerung

Das Koppeln der Over-Ears, die den Bluetooth-Standard 5.0 unterstützen, erfolgt durch ein Gedrückthalten des Power-Tasters an der rechten Seite, wodurch das System eingeschaltet und in den Pairing-Modus versetzt wird. Da die Hörer ein NFC-Pairing unterstützen, kann zum Koppeln auch die Nahfeldkommunikation mit einem NFC-fähigen Gerät genutzt werden. Ein gleichzeitiges Verbinden mit zwei Geräten ist ebenfalls möglich. Allerdings hinterließ die Stabilität der Funkverbindung einen recht begrenzten Eindruck, da im Verbund mit verschiedenen Android- und iOS-Systemen innerhalb einer städtischen Bebauung bereits ab einer Entfernung von drei, vier Metern Aussetzer auftraten, während insgesamt eine Reichweite von sieben bis acht Metern bestand. Ist ein Smartphone oder Tablet gekoppelt, dient ein großflächiges Touchpad, das die gesamte Oberfläche der rechten Hörerseite umfasst, als Remote. Während die Play/Stop-Funktion sowie das Annehmen und Beenden von Telefonaten durch einfaches Antippen gesteuert wird, kann die Lautstärke durch vertikales Wischen eingestellt werden. Das horizontale Wischen ist hingegen bei der Titelauswahl behilflich und bewirkt ein Vor- oder Zurückspringen. Darüber hinaus sind noch die unterstützten Sprachassistenten Siri und Google Assistant durch zweifaches Antippen aufrufbar. Da die Touch-Steuerung präzise reagiert, funktioniert die Bedienung nach einer kurzen Eingewöhnung tadellos. Bedacht werden muss lediglich, dass die Hörerschale nicht gerade, sondern schräg ausgerichtet ist, wodurch sich auch die Achsen des Touchpads entsprechend verschieben.

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Ergänzend zur Touch-Steuerung verfügen die Hörer über eine sensorgesteuerte Wiedergabe mit automatischer Play/Stop-Funktion, die allerdings Tücken besitzt. Werden die Over-Ears abgesetzt und weggelegt, pausiert die Wiedergabe mit etwas Versatz. Wenn sie hingegen in der Hand gehalten werden, erfolgt das Pausieren ziemlich unzuverlässig. Gleichzeitig wird die Wiedergabe beim Zurechtrücken des Hörers schnell unterbrochen, so dass die Sensortechnik im Alltagsgebrauch eher hinderlich erscheint, zumal sich die Funktion nicht abschalten ließ. Auch die Sprachverständlichkeit beim Telefonieren konnte nicht gänzlich überzeugen, da die an sich klaren Stimmen in einem relativ großen Hallraum dargestellt werden, und eine Tendenz zu Verzerrungen im oberen Frequenzbereich besteht.

Sound

Das Klangbild der Bluetooth-Hörer ist ziemlich hell und durch vordergründige Höhen geprägt, die eine hohe Konstanz besitzen und nicht abfallen, aber mit steigender Lautstärke zur Überzeichnung von Zischlauten neigen. Während die Mitten angenehm natürlich wirken, besitzt die Grundabstimmung äußerst schlanke Bässe, die lediglich den oberen Bassbereich abbilden, so dass bassbetonte Musik mit Tiefgang befremdlich und blechern klingt. Es ist zwar ein kräftiger, hoher Output vorhanden, der reichlich Reserven bietet, aber der Klang erscheint trotz der Höhenlastigkeit nicht vollkommen klar, sondern besitzt eine gewisse verhangene, hallige Note. Dabei wirkt die Bühne in die Tiefe versetzt, so dass gesprochene Inhalte und Filme von der Ausrichtung profitieren. Angesichts der Preiskategorie ist der Klang aus meiner Sicht jedoch enttäuschend, zumal in ruhiger Atmosphäre ein wahrnehmbares Grundrauschen besteht.

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Im ANC-Modus, der sich über einen separaten Taster (de-)aktiveren lässt, ist die Ausrichtung hingegen bassbetont. Das üppige Fundament reicht tief hinab, so dass die Hörer nicht mehr dünn, sondern füllig und satt klingen. Auch die Bühne rückt merklich nach vorne, wodurch der Klang direkt und präsent wirkt. Allerdings neigt die Abstimmung durch ihre Überladenheit ins andere Extrem und die Bässe klingen etwas dumpf. In gewisser Hinsicht erinnert die Funktion an einen Bass-Booster und die Auswirkung der Geräuschunterdrückung bei komplexen Lärmquellen erscheint ambivalent, da tieffrequente Anteile gut ausgeblendet werden, während der restliche Bereich lediglich leicht reduziert wirkt. Gleichzeitig ist im ANC-Betrieb ein Surren vorhanden, das den Klang beeinträchtigt.

Awareness- und Ambient-Funktion

Zur Wahrnehmung der Außenwelt stehen die Awareness- und Ambient-Modi zur Verfügung, wobei sich beide Funktionen einen Taster teilen. Per Knopfdruck ist zunächst der Awareness-Modus aktiv, der hochfrequente Außengeräusche verstärkt, während der tieffrequente Bereich reduziert wird. Hierdurch sollen insbesondere Stimmen gut wahrzunehmen sein, was auch der Fall ist. Allerdings ist der Signalmix zu diffus, um diese klar verstehen zu können zumal auch das vorhandene Grundrauschen der Hörer verstärkt wird. Im Ambient-Modus, der durch einen zweiten Tastendruck aktiv ist, wird das gesamte Frequenzspektrum an Außengeräuschen erhöht, was eine grobe Orientierung ermöglicht, wobei einzelne Geräuschquellen relativ schwer zu orten sind, da auch diese Funktion das Grundrauschen anhebt. Zur Standardwiedergabe kann hingegen durch einen weiteren Tastendruck zurückgekehrt werden.

Kygo Sound App

Die kostenlos nutzbare App stellt zur Klanganpassung keinen klassischen Equalizer, sondern ein XY-Touchpad zur Verfügung, das insgesamt vier verschiedene Grundausrichtungen anbietet, die nach den Städten Bergen, Los Angeles, Ibiza und New York benannt sind. Stilistisch reicht das Repertoire von ruhigen Balladen über Lounge-Musik und House bis zu Hip-Hop, wobei der intuitive Zugang weitreichende Klangveränderungen ermöglicht, was die Hörer stark aufwertet. Auch die gegebene Update-Fähigkeit per App stellt einen Mehrwert dar.

vor 4 Jahren von Maike Paeßens
  • Bewertung: 3.5
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Messdaten

Frequenzgang:

Mehr Messdaten

Technische Daten

  • BauformOver-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)15 - 22.000 Hz
  • Impedanz34,5 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)103,3 dB
  • Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf679 g
  • Gewicht mit Kabel215 g
  • Gewicht ohne Kabel200 g
  • Kabellänge140 cm

Lieferumfang

  • Audiokabel mit 1-Tasten-Remote und integriertem Mikrofon
  • USB-C auf USB-A-Ladekabel
  • Transporttasche

Besonderheiten

  • in Schwarz und Weiß erhältlich
  • BT-Codecs: SBC, AAC, aptX, aptX LL
  • BT-Version: 5.0

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