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Sony PHA-1A

Tragbarer Hi-Res-Verstärker mit Akku

Kurz & knapp

Der Sony PHA-1A ist ein gefälliger Begleiter. Klanglich verhält er sich vorbildlich und wandelt stets sauber ohne erkennbares Grundrauschen Audioinhalte um. Die meisten Aufnahmen profitieren durch mehr Details, mehr Weite und mehr Lebendigkeit, aber – auch das muss man im Hinterkopf behalten – nicht alle Kopfhörer stellen diese neuen Höreindrücke gleichermaßen dar. Wer bereits hochwertige Lauscher besitzt, kann durch diesen mobilen Hi-Res-Verstärker einen weiteren wichtigen Baustein in der Signalkette optimieren – man will ja schließlich seinen Lieblingsohrhörern stets das Optimum servieren! Abzüge gibt’s lediglich in der B-Note, ein clevereres „Akku Powerbank Smartphone“-Management wäre wünschenswert gewesen.

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Wer auch unterwegs seine Musik in höchster Qualität genießen möchte, kann auf kleine Hi-Res-Player zurückgreifen. Die müssen aber erstmal befüllt, also verwaltet werden. Einfacher geht’s mit mobilen Verstärkern, die bestehendes Equipment einfach einbinden und so auf einfachste Weise ein neues hochwertigeres Wiedergabeerlebnis versprechen.

Der PHA-1A von Sony ist ein solches Gerät, wobei PHA für „Portable Headphone Amplifier“ steht und genau das beschreibt, was es ist: klein, transportabel und er kann dank eingebauter Batterie bis zu sechs Stunden vorhandenes Audiomaterial feiner, detaillierter und besser auflösen. Ob er das Anhängsel „1A“ auch zu Recht trägt, erfahrt ihr in unserem Test.

Optik & Handling

Der kleine silberne Flachmann schläft in einem Stoff-bezogenen Bettchen, das in einem schwarzen Karton mit allerlei Klappen befestigt ist, hinter denen sich allerlei Kabel und allerlei Anleitungen verstecken. In einer zusätzlichen schwarzen Papp-Box, die fast so groß ist wie der erste Karton, gibt’s Bedienungsanleitungen in sämtlichen Sprachen der Europäischen Union – nun wird klar, warum der PHA-1A auf der Verpackung auch noch das Kürzel „EU“ trägt. Diese wirkt ordentlich und stabil, auch wenn man sich für einen knapp 250 Euro teuren Verstärker doch etwas mehr „Chichi“ gewünscht hätte.

Nachdem sich meine Begeisterung und Stolz über die sprachliche Vielfalt im europäischen Raum ein wenig gelegt hat, halte ich weiteres Zubehör in der Hand: Ein USB-Kabel zum Aufladen des PHA sowie zwei Kabel, die einen direkten und verlustfreien, weil digitalen, Anschluss der hauseigenen Walkman- und Xperia-Serie ermöglichen. Ein Kabel für iOS-Geräte ist, im Gegensatz zu Sonys Behauptung auf der PHA-Produktseite, leider nicht dabei. Zusätzlich gibt’s noch zwei Silikonbänder und ein -plättchen, um seinen Player quasi huckepack an den PHA zu schnallen und aus zwei Geräten eines zu machen. Gute Idee, weil einfach, macht aber bei vielen Smartphones Teile des Screens unbedienbar, weil die Silikonbändchen eben diesen teilweise überdecken.

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Technische Daten

Hier gibt’s nix zu meckern, warum auch. Auf dem Blatt liest sich der Frequenzgang von 10 Hz bis 100 kHz glänzend und schafft somit locker die Hi-Res-Zertifizierung. Seine Impedanz von 8 bis 600 Ohm gewährleistet immer genug Leistungsreserven von In-Ears bis hin zu Studio-Boliden. Der verbaute USB-Audio-Prozessor beherrscht Abtastfrequenzen bis 192 kHz und Codierungen bis 24 Bit, die von dem Digital-Analog-Wandler dann verarbeitet werden. Die beiden verbauten Verstärker von Texas Instruments und eine OCL-Verstärkerendstufe mit zwei Stromversorgungsarten kümmern sich um eine saubere Aufbereitung des Signals.

Klar mag jetzt der eine oder andere aus der Fachwelt anfangen über verbaute Wandler und Verstärker zu philosophieren, besser geht sicherlich immer, aber dann nicht zwingend zu einem definierten Preis oder einem definierten Formfaktor. Wichtig ist, was vorne rauskommt, abseits von Messkurven, Rauschabständen oder anderen Leistungsangaben.

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Klang

Und das, was vorne rauskommt, kann sich tatsächlich hören lassen. Der PHA-1A gibt dabei aber nicht nur für mobile Audio-Player ein potentes Front-End ab. Dank USB-Anschluss kann der kleine Amp auch am Rechner betrieben werden und arbeitet (am Mac dank Core Audio, am PC via ASIO) als Low Latency Interface. Zu Beginn starte ich (die Recording-Software) Studio One von Presonus und lade einige Arrangements. Hier klingt alles so, wie ich mir das wünsche: Druckvoll im Bassbereich, durchsetzungsfähig in den Mitten, und die extrabreiten Hallfahnen öffnen sich schön auf der virtuellen Bühne. Mit der Player-Software Vox feuere ich danach Hi-Res-Audio-Material ab und kann auch hier nicht meckern. Ein direkter Vergleich zwischen Apples On-Board-Soundkarte und PHA-1A bringt ganz klar Sonys Amp als Sieger hervor, vor allem orchestrale Arrangements klingen offener, Details sind deutlicher hörbar, Transienten werden sauberer dargestellt und insgesamt wirkt alles natürlicher.

Ein Hörtest zwischen Fostex HPA4 und dem Testprobanden macht eine Beurteilung schon schwerer: Beide klingen hervorragend, auf ihre Weise. Bei der Aufnahme „I. Allegro – Il Pomo d’Oro, Riccardo Masahide Minasi, Dmitry Sinkovsky“ stehen die Violinen beim PHA-1A etwas kompakter im Raum und wirken somit etwas intimer. Dennoch ist das kein Makel, denn der Höreindruck hängt selbstverständlich auch von den angeschlossenen Kopfhörern ab. Aus guten Kopfhörern mag Sonys Vorstufe noch mehr Details herauskitzeln zu können, zaubern kann aber auch sie nicht: Aus schlechten Kopfhörern werden automatisch nicht bessere, nur weil ein hochwertiger Wandler dazwischen sitzt, gleichwohl gewährleistet diese Art der Signalüberlieferung stets das Optimum.

Praxis

Mit nur 145 Gramm ist der Amp kein Schwergewicht, sondern bietet genau die richtige Größe um unterwegs nicht zu nerven. So verschwindet der Silver Surfer problemlos in meiner Jackentasche und da ich unterwegs parallel zum Musikhören gerne auch andere Dinge mit meinem Smartphone erledige, lasse ich die Huckepackbändchen einfach weg. Dank Standard-Apple-Kabel zwischen PHA-1A und iPhone gibt’s bedientechnisch keinerlei Probleme. Zwar besitzt der Lautstärkeregler, wie fast alle anderen Potis übrigens auch, im unteren Regelbereich einen hörbaren Links-Rechts-Versatz, durch den Gain-Schalter (Low, Normal und High) auf der Rückseite lässt sich dieser aber ohne Qualitätseinbußen ausgleichen. Was ich mir allerdings wünsche, wäre eine Art Tastensperre, die den Volume-Poti vor versehentlichem Verstellen schützt.

Viel falsch machen kann man beim Thema „Verkabelung“ zum Glück nicht: Zwei USB-Eingänge – einmal Standard und einmal Micro – sind als (Audio-) Inputs gelabelt, während ein weiterer, dritter USB-Port (ebenfalls Micro-Format) ausschließlich zur Stromaufnahme zur Verfügung steht.

Und da wird auch ein bisschen das Dilemma deutlich: Man erwartet ja fast automatisch, dass Geräte mit Akku das Smartphone via USB aufladen – quasi „Powerbank Style“. Aber genau das tut der PHA-1A eben nicht. Der USB-Input empfängt die Audio-Streams vom Smartphone und schickt keine „Belohnung“ in Form von Strom zum Telefon zurück. Was mache ich also, wenn mein iPhone-Akku im Zug aufgeladen werden will? Und dazu noch der Akku des PHA-1A? Powerbank hin- und herstecken? Das hieße, die digitale Verbindung zwischen Amp und Smartphone trennen, um eben dieses aufzuladen. Oder immer eine Mehrfachsteckdose dabeihaben und in der Nähe von Steckdosen sitzen! Man merkt es schon: Selbst eine Zugfahrt von München nach Hamburg will dann gut geplant sein, wichtig wäre dann vor allem, dass man mit vollen Akkus an den Start geht. Und Zuhause? Als hochwertiges USB-Audio-Interface ist der PHA-1A, wie bereits oben erwähnt natürlich auch nutzbar, aber es müssen auch für den stationären Betrieb zwei USB-Kabel verlegt werden: einmal USB-Audio, einmal USB-Stromversorgung.

vor 6 Jahren von Pete Schloßnagel
  • Bewertung: 4.25
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformKopfhörerverstärker
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)10 - 100.000 Hz
  • Impedanz8 - 600 Ohm
  • Gewicht ohne Kabel150 g

Lieferumfang

  • Mikro-USB-Ladekabel
  • Digitalkabel für Sony Walkman
  • Digitalkabel für Sony Xperia
  • 2x Silikonbändchen zur Befestigung
  • 1x Silikonplättchen zum Schutz

Besonderheiten

  • wiederaufladbarer Akku (bis zu 6 Std. Wiedergabedauer)
  • kompatiblel mit allen gängigen High-Resolution Audio Formaten bis 192 kHz/24 Bit
  • D/A-Wandler: WM8740
  • Kopfhörerverstärker: TPA6120
  • Filter Amp: LME49860
  • Akku-Ladezeit: ca.3.5 Std
  • Gain-Anpassung: Low/Normal/High
  • Maße (BxHxT): 62mm x 18,5 mm x 190 mm

2 Antworten auf “Sony PHA-1A”

  1. Simon sagt:

    Hallo, welche Ausgangsleistung hat der Verstärker bei 250 Ohm? Ich kann zur Ausgangsleistung nirgends finden.

    • Redaktion sagt:

      Das sagt der Hersteller:

      Maximale Ausgangsleistung*1 (bei Verwendung des eingebauten Lithium-Ionen-Akkus):
      ca. 148 mW + 148 mW (8 Ω, 10 % Verzerrung)
      ca. 80 mW + 80 mW (32 Ω, 1 % Verzerrung)
      ca. 16,4 mW + 16,4 mW (300 Ω, 10 % Verzerrung)

      *1 Wenn der Wahlschalter GAIN auf „LOW“ eingestellt ist, beträgt die maximale
      Ausgangsleistung ca. 150 mV + 150 mV.

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