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UNiKA CHA1

Rauscharmer Kopfhörerverstärker im handlichen Desktop-Format

Kurz & knapp

Mit dem CHA1 hat der taiwanesische Audiotechnikhersteller UNiKA einen reinen, klassischen Kopfhörerverstärker im Sortiment, der sich durch drei umschaltbare Stereo-Eingänge anschlussfreudig in eine Multimedia-, Streaming- oder HiFi-Umgebung einbinden lässt. Ausgangsseitig stehen für Hörer mit einer Impedanz zwischen 15 und 600 Ohm wahlweise ein 6,3-mm- oder 3,5-mm-Anschluss zur Verfügung.

Vorteile:
  • kompaktes, handliches Format
  • rauscharme Verstärkung
  • unterstützt Impedanzen von 15 bis 600 Ohm
  • 3 umschaltbare Eingänge
  • 2 Kopfhöreranschlüsse (nicht gleichzeitig nutzbar)
  • Gerät wird nicht warm
Nachteile:
  • Verstärkung nicht anpassbar
  • nicht für empfindliche IEMs zu empfehlen
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Der UNiKA CHA1 verfügt über ein robustes Metallgehäuse, das eine Frontplatte aus Aluminium ziert, bringt 740 Gramm auf die Waage und zeichnet sich durch einen kompakten Formfaktor aus. Mit Maßen von 163 Millimeter in der Breite, 110 Millimeter in der Länge sowie 54 Millimeter in der Höhe ist das Desktop-Gehäuse dabei baugleich zum Reference Modell RHA1 des Herstellers. Werden die mitgelieferten Gummifüsschen hinzuaddiert, erhöht sich die Abmessung auf 56 Millimeter.

[Update vom 27.11.2023]

Nachdem bei unserem Testexemplar während der Lautstärkeregelung ein Brummen festgestellt wurde, hat der Vertrieb sämtliche Geräte überprüft. Es handelt sich um einen Einzelfall. Davon konnten wir uns selbst überzeugen, indem uns ein weiteres Modell zur Verfügung gestellt wurde, das einwandfrei funktioniert. Insofern haben wir den Textabschnitt gestrichen, den Kritikpunkt entfernt und die Bewertung angepasst.

Die Ausstattung des UNiKA CHA1

An der Rückseite befindet sich ein Power-Taster zum Ein- und Ausschalten des UNiKA CHA1, wobei die 24-Volt-Stromversorgung über ein externes Netzteil erfolgt, dem vier Ausführungen an AC-Steckern (US, UK, AU und EU) beiliegen.

An Eingangsoptionen stellt das Modell einen 3,5-mm-Miniklinken- und einen Cinch-Anschluss sowie eine Kombibuchse von Neutrik für XLR- und Klinkenstecker zur Auswahl, wodurch sich neben unsymmetrischen auch symmetrische Signale zuspielen lassen. Die Auswahl des Eingangs erfolgt dabei über drei Taster an der Vorderseite, was visuell direkt durch ein grünes Leuchten kenntlich gemacht wird.

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Darüber hinaus sind auf der Frontplatte die beiden Kopfhöreranschlüsse im 6,3-mm-Klinken- und 3,5-mm-Miniklinkenformat platziert, welche jedoch nicht parallel genutzt werden können.

Abschließend dient ein griffiger Drehregler aus Aluminium zur Justierung der Lautstärke, wobei laut Herstellerangaben ein doppelt geschaltetes, speziell angepasstes Potenziometer zum Einsatz kommt, um eine gleichmäßige Wiedergabe mit geringem L/R-Pegelunterschied zu gewährleisten.

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Praxis: empfindliche bis anspruchsvolle Hörer im Einsatz

Je nachdem, welcher Eingang des UNiKA CHA1 genutzt wird, unterscheidet sich die Verstärkung. Während das Eingangssignal per XLR-Stecker mit +2,6 dB und via Cinch-Kabel mit +11 dB verstärkt wird, beträgt die Verstärkung per Miniklinke +22,4 dB. Auf eine Möglichkeit, die Verstärkung wie beim RHA1 anpassen zu können, wurde dabei verzichtet.

Insofern gibt es Folgendes zu beachten: Wenn am 3,5-mm-Eingang ein HiRes-Player mit fixem Ausgabepegel als Zuspieler genutzt wird, fällt der Regelbereich gering aus. Bei einem Beyerdynamic DT 1990 Pro mit 250 Ohm liegt dieser beispielsweise zwischen 7:30 und 9:00 Uhr, da der Lautstärkepegel ansonsten zu hoch ist. In diesem Fall müsste sich am besten mit einem Y-Adapterkabel von Mini- auf 6,3-mm-Klinke beholfen werden, um am Kombibuchsen-Eingang des CHA1 einen idealen Regelbereich nutzen zu können.

Umgekehrt kann die Verstärkung über den XLR-/Klinken-Eingang zu niedrig ausfallen, wenn ein leistungshungrigerer Magnetostat wie der Hifiman Sundara angetrieben werden soll, was über den Cinch-Eingang hingegen durchaus möglich ist. Insofern muss bei diesem Modell darauf geachtet werden, dass Quelle und Hörer zur festgelegten Verstärkung des jeweiligen Eingangs passen. Wird dies bedacht, kann von der ausgesprochen rauscharmen Verstärkung der OTL-Schaltung (Output Transformerless) profitiert werden. Dabei ist das Gerät auch für den Dauerbetrieb geeignet und wird selbst bei sommerlichen Temperaturen überhaupt nicht warm.

Ein Unterschied zum RHA1 betrifft empfindliche IEMs, da beim CHA1 Klassikmodell mit einem Sennheiser IE 100 Pro zwar kein Grundrauschen, aber an beiden Kopfhörerausgängen ein konstantes Surren wahrnehmbar ist. Dieses Verhalten ist beim Reference Modell nicht feststellbar, das sich grundsätzlich eindeutig besser für IEM-Systeme eignet, da durch eine mögliche Abschwächung von -18 dB ein wesentlich größerer Regelbereich besteht, der beim CHA1 zwischen 7:30 und 8:30 Uhr liegt. Bis auf besonders empfindliche IEMs lässt sich mit dem Testkandidaten jedoch eine große Bandbreite an nieder- bis hochohmigen Kopfhörermodellen betreiben.

Sound

Mit Leistungsreserven von bis zu 300 Milliwatt ist der UNiKA CHA1 zwar sicherlich kein Kraftprotz, aber standardmäßig verbauten Kopfhöreranschlüssen wie bei einem iPad überlegen.

Auch aus klanglicher Sicht erfolgt, wie zu erwarten ist, eine eindeutige Aufwertung. Das lassen bereits die ersten Sekunden von Yellos „Electrified II“ erkennen, da der Kopfhörerverstärker den merklich größeren Hörraum mit mehr Raumtiefe zur Verfügung stellt. Der Trentemøller Remix von „Moan“ veranschaulicht zudem, dass die Basswiedergabe weiter hinabreicht und über mehr Substanz verfügt, wodurch moderne Musikstile merklich satter wiedergegeben werden.

Wenn eine hochwertige mobile Lösung wie der Apogee Groove in den Vergleich mit einbezogen wird, zeigt sich hingegen, dass dieser über die gehaltvollere (Tief-)Bassabbildung verfügt und die unteren Gefilde beim CHA1 weicher klingen. Das Gesamtarrangement erscheint dabei etwas weitläufiger und homogener als beim Groove, der die direkter, treibendere Gangart besitzt, während das iPad innerhalb des Dreiergespannes einen vergleichsweise flachen, eindimensionalen Klangeindruck vermittelt.

Was ein DT 1990 Pro von Beyerdynamic bei einem Klassiker wie „Let’s Dance“ (2018 Remaster) von David Bowie sehr gut herausarbeitet, ist, dass Echo- und Halleffekte beim CHA1 eine längere Abklingphase besitzen. Das ist nicht unbedingt von Vorteil und überfordert manchen Hörer, wodurch die Abbildung ein wenig unrein wirken kann.

Werden die beiden UNiKA Modelle miteinander verglichen, erscheint die Darstellung des RHA1 in diesem Punkt präziser. Wobei das Reference Modell insgesamt „cleaner“ wirkt und eine neutralere, sachlichere Klangwiedergabe bietet. Charakteristisch für das Classic Modell ist dagegen ein volleres, entspannteres Hörerlebnis, das zur warmen Seite tendiert und im engagierten Hochtonbereich gutmütiger wahrgenommen wird. Bereits mit dem DT 1990 Pro vermittelt Bowies Stimme dabei einen präsenteren und körperreicheren Eindruck als beim RHA1, der sich bei einem Sennheiser HD 660 S verstärkt. Vor allem, wenn es wie bei „Another Wasted Life“ auf dem kürzlich erschienenen Album „You´re the One“ von Rhiannon Giddens darum geht, Emotionen zu transportieren, erweisen sich der CHA1 und ein HD 660 S als gut funktionierendes, harmonisches Gespann. Die begnadete Folksängerin wird mit eindringlicher Power und immenser Ausdrucksstärke zu Gehör gebracht, was eine tiefgreifende Intensität besitzt und unweigerlich unter die Haut geht.

Fazit

Durch das Metallgehäuse und die Frontplatte aus Aluminium vermittelt der UNiKA CHA1 einen wertigen Eindruck, zumal sich das kompakte Desktop-Gerät durch ein zeitloses Design auszeichnet. Bis auf empfindliche IEMs, für die der Hersteller mit dem Reference Modell RHA1 eine geeignetere Alternative anbietet, vermag der anschlussfreudige Kopfhörerverstärker eine große Hörerbandbreite anzutreiben, und zwar ausgesprochen rauscharm. Dabei empfiehlt sich das Classic Modell für ein volles, warmes und entspanntes Hörvergnügen.

vor 8 Monaten von Maike Paeßens
  • Bewertung: 4
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformVerstärker
  • Gewicht mit Kabel840 g
  • Gewicht ohne Kabel740 g

Lieferumfang

  • Netzteil mit vier AC-Steckern (US, UK, AU und EU)
  • Garantiekarte

Schlagworte

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