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Audio-Technica ATH-CKR7TW

True Wireless Bluetooth In-Ears

Kurz & knapp

Die Audio-Technica ATH-CKR7TW klingen ordentlich, sind gut verarbeitet und besitzen eine ansehnliche Optik. Aber das Fehlen einer Touch-Bedienung oder auch das Durchschleifen von Außengeräuschen über das interne Mikrofon, lassen die In-Ears dann doch ein bisschen altbacken wirken. Wirklich neue oder frische Ideen, die für einen modernen „True Wireless -Lifestyle“ relevant wären, fehlen hier leider – schade.

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„ATH-CKR7TW“ gäbe zwar auch ein brauchbares Passwort ab, im vorliegenden Fall ist es aber die Modellbezeichnung der neuen True Wireless In-Ears von Audio-Technica und um die geht es im folgenden Test natürlich.

Audio-Technica wählen dabei einen anderen Weg als beispielsweise Apple mit ihren AirPods (zum Test). Denn während bei den In-Ears aus Kalifornien Teile der Elektronik in Stäbchenform nach unten herausragen, sitzt das ovale Gehäuse der CKR7TWs vor den Ohrmuscheln (für Anatomie-Freunde: zwischen Concha auricularis und Fossa triangularis) und erinnert damit ein bisschen an die bei Hipstern beliebten „Tunnels“. Und da die In-Ears damit ein unübersehbares Fashion-Statement sind, gibt es sie auch in einer schwarzen und einer ziemlich schicken grauen Farbvariante.

Mechanisches

Halt im und am Ohr finden die In-Ears primär durch den Andruck, den der Gehörgang auf die Ohrpassstücke (vier Größen werden mitgeliefert: XS, S, M und L) ausübt. Wem das zu wackelig ist, der kann zusätzlich die sogenannten „3D Loops“ zum Einsatz bringen, die ebenfalls in der Verpackung stecken und die sich wie „Hooks“ in die Ohrmuschel schmiegen. Unterstützung ist auch erforderlich, denn mit 9 Gramm pro Einheit bringen die CKR7TWs schon einiges an Masse auf die Waage.

Ich habe von anderen Testern gelesen, dass sie keinen festen und luftdichten Sitz im Ohr erreichen konnten. Das zeigt, wie schwierig es ist, wenn industrielle Fertigung auf so etwas schwammiges, wie die menschliche Physiognomie trifft. Ich selber kann das nämlich nicht bestätigen und konnte die In-Ears bündig im Ohr versenken, wobei der Sitz auch ohne Hooks sehr gut war, was ich teilweise darauf zurückführen möchte, dass meine Ohren einen ziemlich großen und festen „Tragus“ haben (ja, das Ding heißt lustigerweise wirklich so – es ist der Knorpel vor der Öffnung des Gehörganges), der die Hörer verbindlich an ihrem Platz hält. Allerdings macht sich nach einiger Zeit (bei mir lag die „Schmerzschwelle“ bei ca. 30 Minuten) der notwendige Andruck im Gehörgang bemerkbar und man spürt ein Druckgefühl.

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Technisches

Die technischen Daten der In-Ears lesen sich vielversprechend: Die 11-Millimeter-Treiber liefern einen extrem weiten Frequenzgang von 5 Hz bis 45 kHz und reagieren mit einer Empfindlichkeit von 102 dB pro Milliwatt. Die Impedanz von 16 Ohm ist relativ irrelevant, da die Verstärkung ja im Hörer selbst erfolgt. Interessanter ist da schon die maximale Betriebszeit mit einer Akkuladung, die bei rund sechs Stunden liegt. Das mitgelieferte Case fungiert gleichzeitig als Ladeschale mit integriertem Akku, der noch mal Kapazität für 9 Stunden bereithält. Ein voller Ladungszyklus braucht ca. zwei Stunden (für das Case: 5 Stunden).

Angebotene Bluetooth-Profile sind: A2DP, AVRCP, HFP und HSP. Da hier mit Bluetooth 5.0 gefunkt wird, erfolgt der Verbindungsaufbau zum Endgerät (so es den Standard ebenfalls beherrscht) zügig. Als Codecs können zum Einsatz kommen: Qualcomm aptX, AAC und SBC. Über eine App namens „Connect“ lassen sich die BT-Profile manuell umschalten. Diese soll laut Anleitung sowohl für iOS wie auch Android verfügbar sein, im Play Store war sie zum Zeitpunkt des Tests aber nicht aufzufinden. Nutzt man einen Zuspieler von Apple (im Test iPad Pro) in Verbindung mit der App kann man zwischen AAC und SBC wählen. Bei schlechter Stabilität der BT-Strecke soll sich so zu einem robusteren Codec wechseln lassen, was in meinem Fall auch erforderlich war (aber nichts brachte), denn bereits simples Abdecken der In-Ears mit den Händen reichte aus, um die Verbindung zum Erliegen zu bringen. Auch das legere Verstauen des Handys in meiner Gesäßtasche genügte, damit der Wall aus Körpergewebe meines Allerwertesten, die Nahfunkstrecke störte. Und: Nachdem ich auf dem iPad auf SBC umgeschaltet hatte, mochte sich mein Android-Handy (A7) nicht mehr mit den In-Ears verbinden. Also, Kommando zurück. Das allerdings machte dann mehrmaliges Zurücklegen in die Ladeschale (was einen Koppelungs-Reset bewirkt) und Neuverbinden erforderlich, was ich als etwas nervig empfand und damit kommen wir direkt zum Thema:

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Praktisches

Die einzigen Bedienelemente am CKR7TW sind zwei kleine Knöpfe an der Gehäuseoberseite. Mit dem linken herrscht man über die Lautstärke (1x Drücken = lauter, 2x Drücken = leiser), mit dem rechten über Play/Pause (1x drücken), vor/zurück (2/3x drücken) und die Rufannahme. Zum Ein- und Ausschalten der In-Ears gilt es (bei jedem der beiden getrennt) zwei Sekunden zu drücken, zum Ausschalten braucht es dann vier Sekunden Drückzeit.

Schon nach kurzer Zeit blickt man hier neidvoll auf Konkurrenzprodukte, die sich selbstständig ausschalten, wenn sie nicht mehr im Ohr stecken, denn das Gefummel an den Audio-Technicas ist nicht nur ungenau, sondern auch fehleranfällig. Mehrmals löste ich im Test Funktionen am In-Ear aus, obwohl ich sie einfach nur wieder in Position rücken wollte. Blickt man auf die Mitbewerber Apple (AirPods [zum Test]) oder Sennheiser (Momentum True Wireless [zum Test]), stellt man dann auch fest, dass die Ladeschale – ähnlich wie die In-Ears selbst – ein ziemlich klobiges Ding ist, das man sich auf gar keinen Fall in die Hosentasche stecken möchte. Nicht ganz zufrieden war ich auch mit dem Umstand, dass außer dem Ladekabel für das Case (USB-A auf USB-Micro-B) kein Netzteil mitgeliefert wird, aber das machen andere auch nicht besser.

Klangliches

Ein unbestreitbarer klanglicher Vorteil aller „True Wireless“ In-Ears ist natürlich die Abwesenheit eines Kabels und von der profitiert auch der CKR7TW, denn so etwas wie vom Stromleiter übertragene Körperschallgeräusche treten hier nicht auf. Die ungestörte klangliche Inszenierung kann dann durchaus gefallen: Das Bassfundament ist solide, drängt sich aber nicht in den Vordergrund. Die Mitten kommen präsent und verbindlich und mit deutlich mehr Selbstbewusstsein als der Bass. Mutmaßlich haben Audio-Technica hier bei der Feinabstimmung an Vieltelefonierer gedacht, die die CKR7TW hauptsächlich für ihre Business-Telefonate einsetzen wollen und mehr Mitten bringen nun einmal mehr Sprachverständlichkeit. In Richtung der Höhen geht es dann wieder etwas entspannter zu und je nach zugeführtem Material wird sogar ein dezentes High-End-Schimmern hörbar. Aufgrund der leichten Mitten-Dominanz wirkt das Stereofeld eher kompakt. Kurz: Die CKR7TW klingen gut, sind aber kein akustisches Lounge-Möbel, in das man sich bequem und kuschelig fallen lassen möchte.

Sprachliches

Die leichte Mittenpräsenz erweist sich beim Telefonieren als durchaus angenehm und die Sprache des Gegenübers landet mit relativ hoher Verständlichkeit im Ohr an. Für die Gegenseite ist es nicht ganz so angenehm und die Stimme erscheint – im Vergleich zum internen Mikrofon des Handys – deutlich weiter entfernt und halliger. Hier setzt die Physik aber auch schlicht Grenzen, denn das im rechten In-Ear sitzende Mikro hat nun mal einfach einen größeren Abstand zum Mund.

vor 5 Jahren von Numinos
  • Bewertung: 3.5
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformIn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)5 - 45.000 Hz
  • Impedanz16 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)102 dB/mW (+/- 3dB) dB
  • Gewicht ohne Kabel18 g

Lieferumfang

  • 4 Ohrpassstücke (XS, S, M, L)
  • 3D Loops
  • USB-Ladekabel
  • Ladecase

Besonderheiten

  • BT-Codecs: aptX, AAC, SBC
  • BT-Version: 5.0
  • BT-Profile: A2DP, AVRCP, HFP, HSP
  • Ladedauer: Kopfhörer ca. 2 Std.; Ladecase ca. 5 Std.

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