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Beats by Dr. Dre Executive

Edle Optik und Haptik, aber durchwachsene Klangeigenschaften

Kurz & knapp

Der Beats by Dr. Dre Executive beeindruckt mich hauptsächlich in Disziplinen, die nichts mit der Hörfunktion des Kopfhörers zu tun haben: Verpackung, Zubehör, Zusatzfunktionen, Optik und Haptik sind wie aus einem Guss. Der Gesamtklang ist nicht vollends überzeugend, vor allem das Rauschen, der indifferente Tiefbass und die etwas aggressive Abstimmung in den Höhen stören das Hörvergnügen. In dem Preissegment gibt es eine Reihe von wesentlich besser klingenden Kopfhörern – trotz allem sehen die beats executive verdammt gut aus und könnten bei beatlastiger Musik gefallen.

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Der Beats Executive kommt aus dem Lifestyle-Bereich. Verpackung, Materialien und die komplett durchdachte Optik des Kopfhörers mit viel Zubehör machen den Mund, pardon die Ohren wässrig.

Der dynamische, geschlossene Beats Executive steckt in einer imposanten Verpackung mit optischen und haptischen Finessen. Der Kopfhörer selbst ist in einem Kunstleder-Etui mit Reissverschluss sicher verstaut. Nach dem Auspacken halte ich einen schweren, batteriebetriebenen und formschönen Kopfhörer mit aktiver Rauschunterdrückung in schwarz-silberner Optik in den Händen – beeindruckend!

Funktionen

Der executive wird mit zwei unterschiedlichen Kabeln in stylischem Rot ausgeliefert. Beim Einstecken der abnehmbaren Kabel an der linken Hörschale rasten diese hör- und spürbar ein. Das normale Anschlusskabel ist für den stationären Einsatz gedacht. Das zweite, für den mobilen Einsatz mitgelieferte, In-Line-Remote-Kabel bietet abhängig vom verwendeten Mobile-Device, einen großen Funktionsumfang.

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Betrieb

Der Executive muss an der rechten Hörschale angeschaltet werden. Den On-/Off-Schalter darf man nach der Hörsession nicht vergessen, da die beiden Batterien, die sich in der linken Hörschale befinden (die übrigens magnetisch konstruiert ist), auch dann entladen, wenn kein Signal anliegt (max. 25 Stunden Hören). An der rechten Klangschale ist zudem ein temporärer Mute-Schalter, der durch Drücken und Halten des beats-Logos aktiviert wird. Für Durchsagen im Flieger oder der Bahn ist dies sicherlich eine nützliche Funktion.

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Komfort

Die Ohrpolster sind ohrumschließend und bequem, der Kopfbügel angemessen gepolstert. Der relativ hohe Anpressdruck bewirkt eine gute Abschirmung von Umgebungsgeräuschen, auch ohne Geräuschunterdrückung. Kehrseite der Medaille: Nach längerem Tragen presst die Kombination aus Druck und Gewicht unangenehm. Andere Hersteller können das zu so einem Preis deutlich besser, weshalb der executive bei mir für mobile und lange Anwendungen durch das Raster rutscht.

Noise-Cancelling

Nach dem Einschalten des Kopfhörers traue ich meinen Ohren nicht. Der als Noise-Cancelling-Kopfhörer beschriebene executive rauscht massiv – nicht ein leises, erträgliches Betriebsrauschen, sondern ein wirklich störendes und definitiv klangbeeinträchtigendes Rauschen. Das Klacken meiner Tastatur und auch andere Umgebungsgeräusche werden zwar gut ausgeblendet aber dafür bekomme ich Breitbandrauschen aufs Ohr, unabhängig von der eingestellten Abhörlautstärke und dem verwendeten Kabel oder Zuspieler. Das ist für mich ein Ausschlusskriterium. Zu allem Überfluss kann ich die Rauschunterdrückung nicht ausschalten, da diese an den Betriebsstatus des Kopfhörers gekoppelt ist.

Damit fällt der executive für alle Klangquellen mit etwas mehr Dynamik oder leiseren Songparts aus: keine Klassik, keinen Jazz, keine älteren Aufnahmen, keine Filmmusik, keine Hörspiele – das ist einfach schade und am Kunden vorbei entwickelt.
Deshalb widme ich mich ausproduzierten Rock- Pop-, R&B- und Elektronummern – alles ab einer Lautstärke, bei der das Rauschen überdeckt wird.

Das Gute zuerst: Die Stereoabbildung ist klar verteilt und nachvollziehbar, auch in die Raumtiefe kann man etwas hineinhören. Die Darstellung von Hallräumen ist allerdings nicht fein aufgelöst, maskiert und ist etwas vage. Gleiches gilt für tiefe Bässe und Bass-Drums. Die Bassübertragung bis hin zu den tiefen Mitten ist dann wieder stimmig und bietet viel. Das passt für beatlastiges Klangmaterial.
Das Klangbild wirkt insgesamt etwas zusammengezogen, kompakt und leicht hell abgestimmt. Dadurch findet alles fast auf einer Ebene statt, was klanglich bisweilen beengend wirkt und in scharfen S-Lauten und spitzen Becken resultiert. Insgesamt ist die Darstellung der hohen Mitten und Höhen etwas metallisch. Wer gerne laut abhört und in den Höhen unempfindlich ist, kann mit dem Frequenzgang vermutlich gut auskommen – ich leider nicht.

vor 9 Jahren von Marcus Schlosser
  • Bewertung: 2.88
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Messdaten

Frequenzgang:

Außendämpfung:
Mehr Messdaten

Technische Daten

  • BauformOver-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Impedanz150,15 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)108,81 dB
  • Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf710,5 g
  • Gewicht mit Kabel351 g
  • Gewicht ohne Kabel333 g
  • Kabellänge135 cm

Lieferumfang

  • Etui
  • zwei Kopfhörerkabel
  • Flugzeug-Adapter
  • Reinigungstuch
  • einrastender, vergoldeter Klinken-Adapter
  • produktrelevante Broschüren
  • Batterie
  • Aufkleber

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