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Beats by Dr. Dre Solo Pro

Drahtlose On-Ears mit Noise Cancelling

Kurz & knapp

Mit dem Solo Pro zeigt Beats by Dre respektive Apple klar, wo die Entwicklung hingeht. Der neue Solo ist ein On-Ear-Kopfhörer, der sich in der Apple-Welt erst so richtig wohlfühlt und für Nutzer von iPhone, Pads und Watches sehr klare Vorteile bringt. Auch wenn es in den ersten Tagen nach Veröffentlichung der entsprechenden Betriebssystemversionen die ein oder anderen Ungereimtheiten gab, machte der Solo Pro in den Grunddisziplinen Musikhören und Telekommunikation eine sehr gute Figur. Der gute Sound, hervorragende Sprachverständlichkeit bei Video- und Audio-Calls sowie das sehr effektiv arbeitende Noise-Cancelling samt überzeugendem Transparenz-Modus machen den Solo Pro zur Kauf-Empfehlung im Apple-Lager. Für alle anderen gilt: Auch andere Hersteller machen schöne Hörer, die in Sachen Funktionalität und Sound dem Solo Pro ebenbürtig sind.

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Die beliebte On-Ear-Variante der Beats-Linie müsste eigentlich mit Solo 4 fortgeschrieben werden. Doch die Apple-Division hat stattdessen ein „Pro“ anheimgestellt – aus gutem Grund. Wenn „Pro“ mit „Fortschritt“ gleichzusetzen ist, dann trifft dies ziemlich genau auf die Eigenschaften eines Produkts zu, das in der vierten Version endgültig als vollwertiges Apple-Familienmitglied anzusehen ist.

Der Solo Pro bettet sich mehr denn je in die Welt des Apple-Betriebssystems ein und zeigt der Android-Welt dabei quasi die kalte Schulter. Außer Bluetooth-Verbindung und saubere Kopfhörer-Funktionalität ist für Nicht-Apple-User nicht besonders viel mehr zu vermelden, und das können andere schließlich auch…

Erster Blick

Zunächst ein Satz zur Verpackung. Alles, was irgendwie über die Tische der Apple-Verantwortlichen geht, ist verpackungstechnisch eine kleine Freude. Der Karton besitzt ein Doppeltürchen, welches mit einem Blister gefüllt ist, der einerseits fein aufgewickelt das mitgelieferte Lightning-Kabel plus einen Karabinerhaken beherbergt, andererseits als Hülle für ein 16-seitiges Leporello dient, auf dem auf schwarzem Grund und weißer Schrift die grundsätzlichen Bedienschritte mehrsprachig aufgedruckt sind. Der Kopfhörer ruht in einem mit Filz laminierten Softcase. Über eine Schlaufe und mittels besagten Karabiners könnte dann die Hülle auch ans Gepäck geheftet werden. Aber auch in größeren Taschen findet das knuffige Filzcase recht einfach einen Platz.

Der in zwei Blau-, einem Rot, Weiß- und Grautönen sowie in Schwarz erhältlichen Solo Pro ist ein verdammt gut aussehender, fein verarbeiteter On-Ear mit sehr hohem Tragekomfort. Beide Seiten lassen sich einklappen, was ihn zu einer sehr kompakten Einheit werden lässt.

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Der rechte Klappbügel ist zugleich der Ein- und Ausschalter eines Kopfhörers, der mit Bedienelementen geradezu geizt. Rechts fungiert die äußere Abdeckung als übergroßer Wippschalter, der hörbar mechanisch knackt, wenn man ihn nach oben zum Lauter- oder nach unten zum Leiser-Befehl drückt. In der Mitte bzw. auf das Beats-Logo wird zur Pause bzw. Gesprächsannahme gedrückt. Ein zweimaliger Click schaltet die Musik leiser. Ein längerer Druck in die Mitte dimmt die Musik und erwartet einen Siri-Befehl, womit wir schon mitten in den Apple-Kosmos eintauchen.

Alle mal updaten

Wer gut bestückt mit Apple-Devices im Familien- und Arbeitsumfeld ist, wird recht schnell von allen Seiten mit Begrüßungsmeldungen beglückt. Voraussetzung ist, dass iOS, iPadOS, macOS und watchOS auf dem aktuellen Stand sind. Die entsprechenden Versionen waren erst zur Auslieferung der neuen Beats- und Apple-Kopfhörer verfügbar. Wenn die Apple-Gerätschaften softwareseitig up to date sind, laufen die von den Erfindern erdachten Funktionen grundsätzlich rund, auch wenn das ein oder andere noch ein wenig Bug-behaftet zu sein scheint.

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Zunächst das Gute: Ist Siri aktiviert, lässt sich der Solo Pro großartig per Sprachdialog steuern. Falls Musik läuft, wird diese gedimmt, und die Unterhaltung mit Siri via Kopfhörer läuft äußerst angenehm. Nach dem Wetter fragen, die Liebsten telefonisch erreichen und Musikwünsche äußern, gelang in der Testphase mit den Händen in der Tasche. Man brauchte weder Handy noch Kopfhörer anfassen. Alles auf Zuruf.

Ebenso rund liefen Tests mit Facetime-Video-Anrufen. Hier ist vor allem die Sprachqualität hervorzuheben. Aber auch Skype-Video-Calls liefen erstaunlich gut. Bei WhatsApp Videochats war eine leichte Verzögerung zu vernehmen. Grundsätzlich ist zu konstatieren, dass der Solo Pro sich vor allem in Verbindung mit iOS-Devices sehr geschmeidig zeigte. Das gilt auch für die Apple Watch. Hier ließen sich zum Beispiel bequem die ANC- bzw. Transparenz-Modi umschalten, aber auch die Apple Music Work-out-Playlist auf dem Laufband abspielen.

Was nicht so recht fluppte, war die Übergabe von einem Player wie z. B. iMac auf das iPhone. Hier musste man allzu oft das Bluetooth-Menü aufsuchen, um aktiv die Bluetooth-Connection neu zu starten. Überhaupt zeigte sich bei den ersten Tests unter macOS Catalina, iOS 13.2 und watchOS 6.1 im Konzert mit den Solo Pro, dass es noch ein paar Update-Patches bedarf, bis die Beats-Kopfhörer der neuesten Generation richtig rund laufen. Wir werden daher in nächster Zeit noch einige Update-Tests nachlegen.

Audio-Sharing

Sehr praktisch und ein klarer Vorteil für die Apple-Gemeinde ist die Möglichkeit, Musik- oder Video-Streams mit einem weiteren Hörer zu teilen. Voraussetzung hierfür ist, dass der Mithörer ebenfalls ein Apple-Device auf neustem iOS-Stand und einen damit verbundenen Apple- oder Beats-Hörer mit W1/H1-Chip hat. Über den Mitteilungsdialog lässt sich dann das Audio-Ereignis sehr einfach teilen. Überaus praktisch zum Beispiel, wenn man auf Reisen ein Video zusammen schauen, oder einfach nur dasselbe Hörerlebnis haben will.

Was der Solo Pro im Übrigen nicht hat, ist Multipoint. Man kann also nicht wie z. B. bei den neuesten Bowers & Wilkins Kopfhörern, parallel zwei Bluetooth-Stränge offenhalten, um z.B. ein Telefon-Gespräch smooth via iPhone anzunehmen, während man über einen iMac ein Video schaut.

Noise Cancelling

Kommen wir zum Programmpunkt „Geräuschunterdrückung“, bei dem die Solo Pro einen absolut überzeugenden Auftritt hinlegen. Auf der linken Seite kann über die Funktionstaste zwischen ANC an und aus geschaltet bzw. der Transparenz-Modus erreicht werden. Sowohl das sehr effektiv arbeitende Noise-Cancelling als auch der Transparenzmodus zeigten sich absolut überzeugend. Egal in welchen akustischen Räumen ich mich aufhielt, hat der Beats Solo stets die „Störsignale“ sehr intelligent ausgeblendet. Auffallend hier war die gleichmäßige Dämpfung der akustischen Ereignisse. Eine rumpelnde Straßenbahn hinterließ keine dumpfe Geräuschfahne, Martinshörner und Hundegebell wurden gleichmäßig heruntergeregelt. Ein Rauschen war bei ANC-Aktionen nicht wahrnehmbar. Auf der anderen Seite hat der Transparenzmodus genauso überzeugt. Die Beats Solo Pro sind quasi in der Lage, Außengeräusche 1:1 über die Hörer weiterzugeben. Sowohl im Stereobild als auch in Sachen räumlicher Tiefe war man mit dem Beats Solo Pro durchaus in der Lage, auch knifflige akustische Ereignisse wie zum Beispiel Gespräche bei starken Nebengeräuschen zu folgen. Die Mikrofone und das Audioprocessing des Solo Pro vermögen erstaunlich gute Ambient-Übertragungen hinzulegen.

Sound

Mit dem Beats-Sound der ersten Jahre haben die Kopfhörer, spätestens seit Apple das Sagen hat, nicht mehr viel gemein. Universell sollen sie klingen, und so überrascht es auch nicht wirklich, dass der Solo Pro gerade im Bassbereich kaum mehr seine Dr.-Dre-Gene aufzeigt. Die Käuferschicht eines Solo Pro hört halt auch gerne mal Opern und muss beim Erleben kräftigerer Beats nicht unbedingt den Tiefbass physikalisch spüren. So präsentierte sich der Solo Beats auch beim Hören in unterschiedlichsten Situationen allseits gewappnet. Auf dem Sofa ohne ANC die Life-Aufnahme einer Piano Sonate von Franz Liszt aus der Carnegie Hall zu lauschen, geht genauso wohlfühlend wie bei längeren Straßenbahnfahrten durch die Stadt die Playlist der beliebtesten Pop-Nummern zu konsumieren.

Der Wechsel zwischen ANC ist vernehmbar, entspricht aber weitestgehend dem akustischen Effekt, wenn man im Konzertsaal sitzt, eine Tür offensteht und Geräusche aus dem Foyer durchdringen, die beim Schließen der Tür dann so gut wie weg sind.

vor 4 Jahren von Ralf Willke
  • Bewertung: 4.38
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Technische Daten

  • BauformOn-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinzipdynamisch
  • Gewicht ohne Kabel267 g

Lieferumfang

  • Lightning auf USB-A Ladekabel
  • Transportcase

Besonderheiten

  • in Schwarz, Weiß, Dunkelblau, Hellblau, Rot und Grau erhältlich
  • BT-Version: 4.0
  • BT-Codecs: SBC, AAC

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